Ehegelübde auffrischen - 2. Hochzeit

Hallo!

Erstmal - ich kenne diese Zeremonie nur aus amerikanischen Serien oder Filmen. Ich weiß also gar nicht, ob das in Deutschland überhaupt „erlaubt“ oder üblich ist?

Wie dem auch sei - was haltet ihr denn generell davon, wenn ein paar das machen will? Welche Gründe würden für euch ausschlaggebend sein, um eurem bereits-Ehepartner nochmal das Ja-Wort zu geben? Gibt es - eurem Gefühl nach - einen gewissen Zeitraum, den man verheiratet sein sollte, damit das Ganze nicht lächerlich wirkt?

Ich frage aus gegebenen Anlass: ein befreundetes Paar hat im Jahr 2005 geheiratet. Auch kirchlich, mit allem drum und dran. Nun mussten die beiden eine schwere Krise im vergangenen Sommer meistern. Das hat sich wohl persönlich wie auch beziehungstechnisch ein großes Stück verändert und „reifer“ gemacht. Trotz widriger Umständen haben sich die beiden wieder zusammengerauft und wollen diesen neuen, für sie wohl sehr bedeutenden Abschnitt mit einer Auffrischung ihres Ehegelübdes erneut besiegeln. Sie wollen damit quasi mit dem Vergangenen abschließen und ihre Ehe „ein zweites Mal starten“.

Was sind eure Meinungen dazu? Wie würdet ihr das halten und vor Allem - würdet ihr innerhalb von 4 Jahren zweimal als Gast auf dieselbe Hochzeit gehen? :wink:

Interessierte Grüße und einen guten Rutsch!

Sandra

Hi bininikill

Ich würde hier nicht danach gehen, was die Gäste denken, sondern was das Paar sich selbst wünscht.

Wenn sie sich einen Neuanfang mit allen die sie mögen wünschen - why not? Ich finde, es ist ein tolles zeichen!
Da gibt es bestimmt genügend Möglichkeiten, z.B. eine Segnung der Ehe in der Kirche (einfach mal erkundigen) oder eine „Auffrischung“ mit einem freien Theologen - kann dort stattfinden wo man möchte.

Ich finde diese Idee schön - schließlich ist z.B. eine silberne Hochzeit mit kirchlicher Segnung nichts anderes. Nur, dass da dann 21 Jahre mehr dazwischen liegen.

Freue dich mit den zweien über ihren neuanfang und wünsch ihnen alles gute :smiley:

Gruß

LadyN

Hallo Sandra,

du hast nach der persönlichen Meinung gefragt - hier die meine:

So ein Ehegelübde ist immer vor allem eine höchst private Angelegenheit zwischen zwei Menschen. Das gilt für das erste Mal genau so wie für eine „Auffrischung“. Insofern schließt das m.E. irgendwelche Wertungen per se schon einmal aus.

Wenn jetzt zwei Menschen eine Krise durchgemacht haben, die die eigene Persönlichkeit und eben auch die Beziehung stark geprüft hat, dann ist es erst einmal schön für beide, dass sie nach dieser Krise nicht nur noch zusammen sind, sondern ganz bewusst sagen: wir wollen auch weiterhin zusammen gehen. Dabei spielt es m.E. überhaupt keine Rolle, ob man zu diesem Zeitpunkt bereits 4 oder 20 Jahre verheiratet gewesen ist. Das Leben geht nunmmal eigene Wege - manche werden geballt „geprüft“, andere Leben Jahrzehntelang (oder ihr ganzes Leben) ohne nennenswerte „Prüfung“.

Das erste Gelübde, das man ablegt, ist im Zweifel ja noch auf roten Rosen (wahlweise rosa Wolken) gebettet. Man verspricht sich zwar „in guten wie in schlechten Zeiten“, aber nicht selten halten Beziehungen einer ernsten Krise dann nicht stand. Insofern kann ich sehr gut nachvollziehen, dass nach einer solchen Krise das Bewusstsein dafür, was man aneinander hat, eine wesentlich tiefere Dimension bekommt.

Dieses sich Bewusstmachen kann man dann einfach „nur aussprechen“, das Paar könnte es für sich privat in irgendeiner Form zelebrieren - oder eben noch einmal „öffentlich“ durch ein erneutes Gelübde bekräftigen. Welche Form die Beiden wählen, ist ihre Sache. Rechtlich ist das Ganze eh wurscht. Bei kirchlicher Trauung dürfte aber wohl kaum ein Priester „etwas dagegen“ haben, wenn dieses Gelübde vor Gott wiederholt wird (obwohl das dann auch kirchenrechtlich keine Bedeutung hat - es ist und bleibt ein symbolischer Akt).

Und was die Gäste einer solchen Zeremonie angeht: Bei einer klassischen Hochzeit ist man bei der Wahl der Gäste noch stärker Konventionen unterworfen. Da gibt es Gäste, die lädt man im Zweifel ein, weil man irgendwie muss. Die Wiederholung ist für mich ein noch privaterer Akt, als das erste Gelübde. Insofern würde ich mir die Gästeliste da genauer angucken. Und nur Leute einladen, die besonders nahe stehen und / oder im Rahmen der Krise eine besondere Rolle gespielt haben. Umgekehrt würde ich es als Wertschätzung empfinden, zu so einer zweiten Feier eingeladen zu werden.

Irgendwie klingt bei deiner Frage viel Unverständnis durch. Unverständnis, dass MAN so etwas überhaupt macht, Unverständnis, ob MAN das überhaupt darf und irgendwie auch Unverständnis, warum du überhaupt eingeladen wirst - dann kann ich hiermit mein Unverständnis anmelden, dass diese drei „Unverständnisse“ überhaupt bei dir aufkommen :wink:

LG Petra

Hi,

natürlich geht es, und das Paar kann im weiten Rahmen selber entscheiden wie dieses Gelöbnis erneuert werden kann.

Alles ist möglich, vom Versprechen zu zweit. Als kleine Feier mit (engsten) Freunden welche dem Paar geholfen haben.

Ein kleiner Gedenkgottesdienst als Dank.

Meine Frau und ich hatten erst standesamtlich, und dann Jahre später aus einem ähnlichem Grund noch kirchlich, im kleinsten Rahmen, geheiratet.

Imho sollte man das immer wieder einmal auf die eine oder andere Art zelebrieren.

Q-Gruß

Hallo Sandra,

nur ein Beispiel: Ein Ehepaar aus dem Bekanntenkreis hat nach einer schweren Krise mit zeitweiliger Trennung wieder zusammen gefunden. Die beiden waren zu dem Zeitpunkt ca. 15 Jahre verheiratet. Sie haben, als Symbol für ihren Neuanfang, die ursprünglichen Eheringe einschmelzen, zusammenschmelzen und daraus ein neues Paar Ringe machen lassen.

Viele Grüße
Diana

Hi Sandra!!!
Ja…warum nicht!!! Die Zeit, die zwischen den Feiern liegt, ist eigentlich egal, wenn das Paar gute Gründe dafür hat, dann finde ich diese Idee wunderschön!!! Meist werden nur die Familie und sehr enge Freunde geladen, es gibt keine Riesenfeier sondern etwas Kleineres…
Freu dich also ruhig, solltest du eine Einladung bekommen…und betrachte es einfach als Ehre!!
Wünsche einen Guten Rutsch und eine sanfte Landung im Neuen Jahr 2009!!
Bicy

Hallo Diana,

das finde ich ein total schönes Zeichen und Symbol. Diese Idee des Paares spricht für sich.

Gruß

Samira

Es ist ja mehr so ne symbolische Handlung
demzufolge kannste des auch auf ein symbolisches Geschenk beschränken :wink:
Ansonsten sei froh dasse die Kurve gekriegt haben und sich nicht scheiden und wieder heiraten…

Was sind eure Meinungen dazu? Wie würdet ihr das halten und
vor Allem - würdet ihr innerhalb von 4 Jahren zweimal als Gast
auf dieselbe Hochzeit gehen? :wink:

Hallo Sandra,

ich finde es schön und ich würde mich auch freuen zum zweiten Mal als Gast dabei zu sein.
Und ja, wenn ich ein ähnliches Gefühl hätte, wie deine Freunde (oder bist du es?), würde ich das Glück auch gerne mit Menschen teilen, die mir was bedeuten (Freunde, Verwandte).

Ein schönes Neues und Gruß
Maja

Hi Sandra,

. . . und wollen diesen neuen, für sie wohl sehr
bedeutenden Abschnitt mit einer Auffrischung ihres Ehegelübdes
erneut besiegeln. Sie wollen damit quasi mit dem Vergangenen
abschließen und ihre Ehe „ein zweites Mal starten“.

wenn jemand glaubt, dass er ein unbefristetes Treue-Gelöbnis, welches in vollem Bewusstsein freiwillig vor Gott gegeben wurde, „erneuert“ werden sollte, hat er/sie m. E. beim ersten Mal was nicht begriffen - und ich fürchte, das wird er/sie auch bei den folgenden Malen nicht, weil er/sie es offenbar nicht für unbefristet, sondern bestenfalls bis zur nächst-größeren Krise, halt- und belastbar glaubt.

Kurzum: Ich halte eine FEIERLICHE Erneuerung eines Eheversprechens für völlig unpassend, weil es die Bedeutung und Wichtigkeit des ersten total schmälert.

brachial
Hallo,

Ich frage aus gegebenen Anlass: ein befreundetes Paar hat im
Jahr 2005 geheiratet. Auch kirchlich, mit allem drum und dran.
Nun mussten die beiden eine schwere Krise im vergangenen
Sommer meistern.

Nun gut, Krisen scheinen dazu zu gehören.

Das hat sich wohl persönlich wie auch beziehungstechnisch ein großes Stück verändert und „reifer“ gemacht.

Sie wachsen eben… an- und miteinander.

Trotz widriger Umständen haben sich die beiden wieder
zusammengerauft und wollen diesen neuen, für sie wohl sehr
bedeutenden Abschnitt mit einer Auffrischung ihres Ehegelübdes
erneut besiegeln. Sie wollen damit quasi mit dem Vergangenen
abschließen und ihre Ehe „ein zweites Mal starten“.

Nun, eine etwas brachiale Liebesbezeugung.

Was sind eure Meinungen dazu?

Der beabsichtigte grosse Zirkus drumrum irritiert etwas - soll heissen, da scheint was faul. Warum ist die Öffentlichkeit erforderlich? Wurde diese Krise in der Öffentlichkeit ausgetragen? Ist die Öffentlichkeit, bzw. deren Reflexion etwa Bestandteil dieser Beziehung? Aber ich will mich nicht in Vermutungen ergehen. Mir kommt die Geschichte seltsam vor.

Wie würdet ihr das halten…

Ein herausragendes Kompliment einer Ehe dürfte ein ernsthaft gemeinter erneuter Antrag sein - gleich, von wem und gerade, weil das Paar ja bereits verehelicht ist.

…und vor Allem - würdet ihr innerhalb von 4 Jahren zweimal als Gast
auf dieselbe Hochzeit gehen? :wink:

Kaum

Freundliche Grüsse
Ray