Berücksichtigung bei Existenzgründung

Hallo,

ich bin mir schon ziemlich sicher, dass ich mich in den nächsten Monaten bzw. 1-2 Jahren selbstständig machen möchte. Momentan bin ich angestellt und verdiene da auch nicht schlecht.

Doch gerne würde ich den Traum der Selbstständigkeit gerne verwirklichen. Ich habe mir schon einige Informationen herausgesucht, doch über das Internet findet man eben nicht alle Informationen und solch eine Existenzgründungsberatung ist meist in Großstädten und für mich beruflich im Moment nicht machbar teilzunehmen.

Ich würde sagen, ich stelle hier einfach mal meine generellen Fragen.

  1. Ich habe gelesen, dass man die staatliche Existenzgründungsförderung nur bekommt, wenn man mindestens einen Tag arbeitslos war. Das heisst also für mich, um diese 300 € im Monat über diesen Zeitraum zu erhalten, müsste ich meine Anstellung kündigen und mich einen Tag als Arbeitslos melden und danach mein Gewerbe anmelden und die Arbeitslosigkeit wieder „abmelden“. Ist das so?

  2. Ist es denn möglich, wenn wir die 1. Frage mal ignorieren, die Firma zu gründen und diese ruhen zu lassen um somit die Einrichtungsgegenstände die ich bis dahin brauche abzusetzen?

  3. Was passiert wenn ich Insolvenz anmelden müsste und keine „private“ Arbeitslosenversicherung abgeschlossen habe? Habe ich dann noch Anspruch, so wie jetzt, auf das normal ALG II oder was das ist. Natürlich nur um die Zeit zu überbrücken. Aber Sicherheit geht vor und immerhin hätte ich ja Anspruch darauf. (Bin kein Arbeitsloser Faulenzer wie es einige in DE gibt :wink: )

  4. Da ich das Büro zu Hause hätte, habe ich dann überhaupt „fixe“ Kosten? Mir ist klar das ich Umsatzsteuer usw. zahlen muss, die sind aber doch nur vom Einkommen abhängig, so dass ich eigentlich kein Verlust machen kann. Welche Kosten gibt es noch? (Also Miete und Strom usw. fallen weg)

  5. Ich würde diese Firma auf meinen Namen gründen wollen. Das wäre dann eine sogenannte „Mini-GmbH“, da die ja kein anfängliches Startkapital von 25.000 € benötigt sondern 1 € langt. Mir ist klar das ich das Kapital in 2-3 Jahren glaube ich aufbringen muss, aber das wäre die einfachste Maßnahme.
    Ich würde dies aber gerne zusammen mit meiner Partnerin führen. Wie ist das mit den Abgaben (also mein Gehalt) von mir und meiner Partnerin. Muss ich für mich und sie Lohnsteuer bezahlen? Muss ich sie irgendwie mit anmelden oder was ist das Beste?

So ich denke das wärs erst mal für den Anfang. Vielen Dank schonmal für die Hilfe

Gruß
Geldor

Hallo,

ich bin mir schon ziemlich sicher, dass ich mich in den
nächsten Monaten bzw. 1-2 Jahren selbstständig machen möchte.

Ich glaube, Du gehst dieses Vorhaben falsch an.

Momentan bin ich angestellt und verdiene da auch nicht schlecht.

Bist Du sicher, dass Du als Selbstständiger in absehbarer Zeit das gleiche Einkommen erzielen kannst ?

herausgesucht, doch über das Internet findet man eben nicht
alle Informationen und

Das ist wohl richtig.

solch eine Existenzgründungsberatung ist meist in Großstädten
und für mich beruflich im Moment nicht machbar teilzunehmen.

Also versuchst Du es mal ohne ? Ich würde eher die Existenzgründung verschieben, bis Du eine vernünftige Beratung erhalten und einen Existenzgründerkurs besucht hast (Urlaub !!).

Ich würde sagen, ich stelle hier einfach mal meine generellen Fragen.

Und auf diesen Antworten baust Du Deine selbstständige Existenz auf ?

Gruß

Nordlicht

Ich baue mit den Antworten hier keine Existenz auf. Sondern sammle Informationen. Ich denke die Zahl 1-2 Jahre ist realistisch und somit eine bessere Vorgehensweise, als wenn ich dies jetzt sofort machen würde.

Natürlich werde ich versuchen mit kompetenten Beratungsstellen Kontakt herzustellen. Doch ist das schlimm, dass ich auch hier frage? Ich denke mal, hier werden sich auch Leute finden, die es geschafft haben, ihre Existenz aufzubauen, und warum nicht von diesen Leuten lernen?

Kontakt herzustellen. Doch ist das schlimm, dass ich auch hier frage?

nein, aber der Zeitpunkt ist ungeeignet.

Ich denke mal, hier werden sich auch Leute finden, die

es geschafft haben, ihre Existenz aufzubauen, und warum nicht
von diesen Leuten lernen?

Es ist immer eine gute Idee, von den Erfahrungen anderer zu lernen. Deine Fragen zeigen allerdings, dass es Dir an Grundlagenwissen fehlt. Der bessere Weg wäre also, sich in einem Seminar das Grundwissen zu verschaffen und hier konkrete Teilfragen zu diskutieren.

Außerdem kann man nur so gut antworten, wie man vorher informiert wurde. Wenn Du uns nicht sagst, was Du überhaupt machen möchtest, müssen die Antworten oberflächlich bleiben.

Hallo,
ich war in einer ähnlichen Situation und bin jetzt seit Dez. 08 selbständig / freiberufliche Ernährungsberaterin.
Wenn Du eine Absicherung in Form von Exsitenzgründer-Zuschuss von der ARGE haben willst, dann ist es sinnvoll ein Exsitenzgründungsseminar zu besuchen. Dort erhält man alle nötigen Informationen / Chancen / Risiken. Die beantworten dann auch Deine restlichen Fragen und machen mit Dir den Businessplan, Rentabilitätsvorschau usw.
Wenn Du Dich aus der Arbeitlosigkeit I selbständig machst bekommst Du 9 Monate Zuschüsse (AL-Geld + 300 Euro)und kannst dann nochmal 300 Euro für 6 Monate bekommen, wenn Dein Vorhaben weiter anläuft.
Ganz wichtig ist da die freiwillige AL-Weiterversicherung (z.Zt. 17,xx Euro pro Monat), weil Du dann, wenn es wirklich nicht laufen sollte, wieder Anspruch auf ALGeld hast.
Also sozusagen eine dreifache Absicherung :wink:
Infos erhält man beim Arbeitsamt oder der IHK.
Viel Glück und Erfolg!
Alle gemachten Angaben natürlich ohne Gewähr :wink:Kann eben nur aus meinen Erfahrungen sprechen /schreiben!

  1. Ich habe gelesen, dass man die staatliche
    Existenzgründungsförderung nur bekommt, wenn man mindestens
    einen Tag arbeitslos war. Das heisst also für mich, um diese
    300 € im Monat über diesen Zeitraum zu erhalten, müsste ich
    meine Anstellung kündigen und mich einen Tag als Arbeitslos
    melden und danach mein Gewerbe anmelden und die
    Arbeitslosigkeit wieder „abmelden“. Ist das so?

WEnn Du selbst kündigst bekommmst Du eine Sperrfrist beim Arbeitsamt. Das bedeutet, dass Du die Sperrfrist abwarten musst bis Du Disch selbständig machst, erst nach der Sperrfrist hast Du Anspruch auf ALO-Geld. Während der Sperrfrist bekommst Du kein Geld. Wenn Du gekündigt wirst bekommst Du (normal) keine Sperrfrist.

Der Gründungszuschuss sind nicht nur 300 Euro sondern Dein Alo-Geld zzgl. 300 €.

  1. Ist es denn möglich, wenn wir die 1. Frage mal ignorieren,
    die Firma zu gründen und diese ruhen zu lassen um somit die
    Einrichtungsgegenstände die ich bis dahin brauche abzusetzen?

Du meinst vor der Gründung die Einrichutng bereits anzzuschaffen. Würde ich abraten, mit der Absetzerei wird es Probleme geben wenn keine Einnahmen fliesen und diese nur hypothetisch für die nächsten 1-3 Jahre geplant sind.

  1. Was passiert wenn ich Insolvenz anmelden müsste und keine
    „private“ Arbeitslosenversicherung abgeschlossen habe? Habe
    ich dann noch Anspruch, so wie jetzt, auf das normal ALG II
    oder was das ist. Natürlich nur um die Zeit zu überbrücken.
    Aber Sicherheit geht vor und immerhin hätte ich ja Anspruch
    darauf. (Bin kein Arbeitsloser Faulenzer wie es einige in DE
    gibt :wink: )

Wenn Du während Deiner selbständigkeit die freiw. ALO-Versicherung bezahlst hast Du Anspruch auf ALG I, ansonsten auf ALG II.

  1. Da ich das Büro zu Hause hätte, habe ich dann überhaupt
    „fixe“ Kosten? Mir ist klar das ich Umsatzsteuer usw. zahlen
    muss, die sind aber doch nur vom Einkommen abhängig, so dass
    ich eigentlich kein Verlust machen kann. Welche Kosten gibt es
    noch? (Also Miete und Strom usw. fallen weg)

Ganz viele: Krankenkasse, freiw. ALO-Versicherung, evtl. KFZ. Kommt halt sehr darauf an was Du machst. Das hast Du aber nicht geschrieben.

  1. Ich würde diese Firma auf meinen Namen gründen wollen. Das
    wäre dann eine sogenannte „Mini-GmbH“, da die ja kein
    anfängliches Startkapital von 25.000 € benötigt sondern 1 €
    langt. Mir ist klar das ich das Kapital in 2-3 Jahren glaube
    ich aufbringen muss, aber das wäre die einfachste Maßnahme.
    Ich würde dies aber gerne zusammen mit meiner Partnerin
    führen. Wie ist das mit den Abgaben (also mein Gehalt) von mir
    und meiner Partnerin. Muss ich für mich und sie Lohnsteuer
    bezahlen? Muss ich sie irgendwie mit anmelden oder was ist das
    Beste?

Brauchst Du unbedingt eine GmbH? Reicht nicht vielleicht ein Einzelunternehmen?

Gruß

Jörg