Existenzgründungsseminar

Hallo und guten Tag,

in Kürze nehme ich an einem 14-tägigen Existenzgründungsseminar teil. Eine Frage dazu habe ich (noch) nicht, aber Erfahrungen von „Absolventen“ interessieren mich:

  • Habt ihr das Seminar als hilfreich empfunden?
  • Welche Themen kamen zu kurz? Welche waren zu ausführlich?
  • Postive /negative Erfahrungen?
  • Was sollten Anbieter besser machen?

Mit freundlichem Gruß,
Uli

Hallo Uli,

es ist nicht ganz klar, welches Seminar du meinst.

Wenn Du Dich in Deinem derzeitigen Beruf selbständig machen willst,
brauchst Du nur einen verläßlichen Kundenstamm und einen
Steurberater.

Wenn Du Deine Existenzgründung mit einem Glücksspielsystem wie
Direktvertrieb planst und dafür noch zahlen sollst, dann könntest Du
Dein Geld genau so gut zum Fenster hinauswerfen.

Hallo Jakob,

bei der Formulierung meiner Frage ging ich davon aus, dass nicht nur in Hamburg Existenzgründungsseminare angeboten werden. Vielleicht heißen sie in anderen Regionen anders.
Ich meinte solche Seminare, in denen Grundlagen für Existenzgründer vermittelt werden. Beispiele für „Bausteine“ solcher Seminare:

  • Persönliche Voraussetzungen,
  • Formen der Existenzgründung,
  • Gründungsidee und Gründungskonzept,
  • Markt und Marketing,
  • Finanzplanung usw.

Mit meinem (ehemaligen) Beruf und Glücksspiel hat das nichts tun, obwohl: Eine Existenzgründung kann auch ein Glücksspiel sein.

Gruß,
Uli

Hallo Uli

erste Frage, wie bist du an dieses Seminar gekommen? Über die Zeitung, übers AA, über Empfehlungen?
Wenns vom AA kommt, dann meist in Verbindung des Antrags auf Überbrückungsgeld oder die Ich-Ag. Dann zahlt das AA dieses Seminar, und zwar mit dem Geld, welches man „coachinggeld“ nennt. Dieses Geld könntest du selber beantragen und mit einer Person deiner Wahl (z.B. Steuerberater oder Coach) selber abarbeiten.
Hast du dir das Seminar selber ausgesucht, wirst du wohl dafür zahlen müssen. Da gibt es haufenweise interessante Literatur, die günstiger ist und letztlich informativer.
Bedenke:
Du bist nicht der einzige Teilnehmer (du hast zwar Fragen, alle anderen aber auch). Deine Geschäftsidee wird nicht die gleiche sein, wie andere ( sind die Themen dann für dich überhaupt interessant?- Willst du große Maschinen kaufen, jede Menge Leute einstellen?)

Meineserachtens (meine ganz persönliche Meinung) sind solche Seminare nett und man kann auch was daraus mitnehmen. Informativer ist es, wenn du ein (1) Gegenüber hast, welches dir deine speziellen Fragen beantwortet. Jede Stadt (oder Gemeinde) hat eine „Wirtschaftsförderung“. Die beraten dich kostenlos und persönlich und fachlich fundiert. Das sollte, neben Literatur zum speziellen Thema, deine erste Anlaufstelle sein. Übrigens ist auch das erste Gespräch beim Steuerberater (normalerweise) kostenlos und eine gute Möglichkeit, sich über die steuerliche Seite zu informieren.
Gruß
Kirsten

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Hallo Kirsten,

erste Frage, wie bist du an dieses Seminar gekommen? Über die
Zeitung, übers AA, über Empfehlungen?
Wenns vom AA kommt, dann meist in Verbindung des Antrags auf
Überbrückungsgeld oder die Ich-Ag. Dann zahlt das AA dieses
Seminar, und zwar mit dem Geld, welches man „coachinggeld“
nennt. Dieses Geld könntest du selber beantragen und mit einer
Person deiner Wahl (z.B. Steuerberater oder Coach) selber
abarbeiten.

Dieses Seminar ist von der Agentur (AA) vermittelt worden und wird auch von ihr bezahlt (also von Steuergeldern). Ob das Überbrückungsgeld oder die Ich-AG in Frage kommen, werde ich noch klären. Und mit meiner Frage in diesem Forum wollte ich feststellen, ob die vermittelten Inhalte hilfreich sind, wenn es „ernst“ wird. Es ging mir also um die Qualität solcher Veranstaltungen (im Allgemeinen) und um die Erwartung, mit einigen Tipps gewappnet vielleicht etwas steuernd in die Wissensvermittlung eingreifen zu können. Der private Seminaranbieter hat ja schließlich auch eigene Interessen, die nicht unbedingt mit den Interessen der Teilnehmer übereinstimmen müssen.

Hast du dir das Seminar selber ausgesucht, wirst du wohl dafür
zahlen müssen. Da gibt es haufenweise interessante Literatur,
die günstiger ist und letztlich informativer.
Bedenke:
Du bist nicht der einzige Teilnehmer (du hast zwar Fragen,
alle anderen aber auch). Deine Geschäftsidee wird nicht die
gleiche sein, wie andere ( sind die Themen dann für dich
überhaupt interessant?- Willst du große Maschinen kaufen, jede
Menge Leute einstellen?)

Ist klar. Nach 3 von 10 Tagen kann ich heute noch nichts Abschließendes sagen, aber die Gespräche mit den anderen Teilnehmern würde ich schon als einen Höhepunkt des Ganzen bezeichnen. Ich hätte beispielsweise die Wahl, mich als „Einzelkämpfer“ freiberuflich zu tummeln, aber noch lieber würde ich in Netzwerken oder in einer Partnerschaft gründen. Mal sehen, was sich in den nächsten Tagen noch ergibt.

Meineserachtens (meine ganz persönliche Meinung) sind solche
Seminare nett und man kann auch was daraus mitnehmen.
Informativer ist es, wenn du ein (1) Gegenüber hast, welches
dir deine speziellen Fragen beantwortet. Jede Stadt (oder
Gemeinde) hat eine „Wirtschaftsförderung“. Die beraten dich
kostenlos und persönlich und fachlich fundiert. Das sollte,
neben Literatur zum speziellen Thema, deine erste Anlaufstelle
sein. Übrigens ist auch das erste Gespräch beim Steuerberater
(normalerweise) kostenlos und eine gute Möglichkeit, sich über
die steuerliche Seite zu informieren.

Ich stimme Dir zu und es wird auch nach dem Seminar noch offene Fragen geben oder er kommen sogar noch weitere hinzu.

Vielen Dank für Deine Antwort,

Gruß,
Uli

Hallo Uli,

ich habe so ein Seminar mal bei der Hamburger Handelskammer mitgemacht. Das war so vor ca. 10 Jahren. Ich fand das ziemlich gut, weil man da etliches einfach noch mal kompakt vermittelt bekommt. Es ist der „Aha- bzw. Achja-Effekt“ der wichtig ist. Bei uns gab es damals auch ein Buch dazu zum Nachschlagen. Das fand ich auch gut. Wir wissen ja alle, dass ein Seminarbesuch nicht gleichzeitig auch Erfolg bedeutet. Was zu ausführlich ist oder zu kurz kommt, empfindet doch jeder anders. Du wirst noch viel lernen danach und auch mit Deinem Steuerberater reden.

Viele Grüße
Anja

Hallo Anja,
ich danke Dir für Deinen Erfahrungsbericht.
Meine Eindrücke nach einer Woche (am Freitag waren nur noch die Hälfte der Teilnehmer anwesend): kompakt wäre nicht schlecht, aber aufgrund landläufig bekannter Umstände wurde ein 4-Wochen-Seminar auf 2 Wochen zusammengestrichen. Da wäre Klasse statt Masse gefragt, aber die wenigsten Dozenten machen sich die Mühe, den Stoff entsprechend zu präsentieren. Da wird dann lieber die Vortragsgeschwindigkeit erhöht. Andererseits: von der Möglichkeit, am Wochenende auf verfügbares Know-how zurückzugreifen, wollte niemand Gebrauch machen. Und alle Dozenten (auch die Schnellredner) stehen nach der Veranstaltung für Fragen zur Verfügung. Aber einige sind so „leergeredet“, dass sie gar nicht wissen, was sie fragen sollen.

Für Menschen mit Medienkompetenz (Bücher, Internet) und etwas Initiative ist das alles weniger ein Problem. „Aha-Effekte“ kann ich durchaus bestätigen.

Gruß,
Uli