Ich will eine Gaststätte eröffnen... Hilfe zur Vorgehensweise!

Hallo erstmal zusammen.

Ich erläuter zunächst mein Vorhaben…
Mein Wunsch ist es ein Restaurant zu eröffnen mit folgendem Konzep:
Eine Gehobene Burger Bude
Wechseldes Mittagsgericht
3 verschiedene Salate
3 Vorspeisen
8 verschiedene Burger mit Option auf vegetarisch vegan und glutenfrei
3 verschiede Steaks 
4 Beilagen
und wechselnde Deserts

dazu kommt ein Sortiment von 100 Whiskys und einigen ausgewählten Bieren und Cocktails
normale Softdrinks und Spirituosen natürlich auch

und ein perfekter Kaffe aus einer Siebträgermaschiene sollte auch nicht fehlen

alles ist selbstgemacht… Saucen, Dressings, Burger Bund, alles… Und Bio…

Ich hab auch schon Lieferanten von den ich alles beziehen könnte.

Der Business Plan steht auch schon grob mit Preisen/ Ausgaben…

Der Laden sollte Dienstags bis Sonntags ab 12 geöffnet haben und ab 22 Uhr sollte die
Küche geschlossen sein und nur noch Kaltspeisen wie Antipasti oder Käseplatte anbieten
die auch Kellner schnell zubereiten können.

Von 9-12 sollte alles vorbereitet werden, dass man das Tagesgeschäft mise en place führen kann.

Nun mein Problem:
Meine Vorbereitung ist noch nicht perfekt, aber ich habe die Perfekte Immobilie gefunden mit perfekter Lage und gutem Preis (900€ kalt) mit 25 Sitzplätzen und für wärmere Zeiten auch Außenbereich. Es müsste lediglich etwas renoviert werden…

Wie lang braucht es das auf die Beine zu stellen?
Wie ist die Schritt für Schritt Vorgehensweise?

Ich will am besten die Woche noch zu einem Gründercoach…

Eigenkapital hab ich ca. 10000€

Ohne Immobilie keine Finanzierung und andersrum auch nicht.
Wie habt ihr das gemacht?

Und muss man deisen Lebensmittelhygienekurs schon vor der Eröffnung gemacht haben?

Für ein paar hilfreiche Antworten wär ich verdammt dankbar…

Ohne Immobilie keine Finanzierung und andersrum auch nicht.

Von dieser Sichtweise würde ich Abstand nehmen. Natürlich braucht es zur endgültigen Finanzierung auch eine Immobilie. Es ist jedich unerlässlich, dass man im Vorfeld schon zu der Bank geht und das Vorhaben mittels eines Business Planes grob vorstellt. Denn mache bitte nicht den Fehler und gehe kurzfristig zur Bank, da die Kreditvergabe häufig 4-6 Wochen dauern kann, vor allem wenn auch öffentliche Mittel wie z.B. der KfW eingebunden werden was bei Existenzgründern oft vorkommt.

Also suche möglichst schnell eine Bank auf und vereinbare dort einen Termin. Natürlich solltest Du grob wissen wie hoch die Kosten für die Immobilie sind; aber ich denke, dass die Abweichungen dort nicht allzu groß sind.

Was ich außerdem noch überdenken würde ist, ob Dir wirklich 25 Sitzplätze (auch wenn im Sommer weitere im Außenbereich hinzukommen) reichen. Beim Mittagsgeschäft verdient man nämlich häufig nicht allzu viel und wenn an einem umsatzstarken Abend, z.B. am Wochenende nur 25 Leute Platz haben könnte das etwas wenig sein.

Plane bei den Kosten, also nicht nur die Lebensmittel und die Immobilie ein, sondern auch deinen Lohn und den Lohn für Angestellte etc.

Ein Gründercoach würde ich aufsuchen; der kann Dir dann noch detailliertere Ratschläge geben und Dir evtl. auch bei dem Businessplan helfen.

Servus,

Gründungen in der Gastronomie finanziert keine Bank.

Schöne Grüße

MM

Puhhh,
jetzt wurde ich um die schöne Zeit der Diskussionen hier gebracht, was man nicht alles kann und was man sollte und was nicht,
und jetzt kommt der einfach aber korrekte Satz: Gastronomie finanziert keine Bank.
Manchmal wäre es angebracht, ein Gründerkurs vorher zu besuchen:wink: ??
lG

… eher eine Brauerei o. w. T.
.

1 Like

Hallo,

Ich erläuter zunächst mein Vorhaben…
Mein Wunsch ist es ein Restaurant zu eröffnen mit folgendem
Konzep:
Eine Gehobene Burger Bude

das ist aber nicht das, was sich aus der Speisekarte ergibt. Das ist nämlich ein fröhliches Durcheinander. Was mir auch nicht einleuchten will, wieso Du 100 Whiskys neben den diversen anderen Spirituosen (mit der entsprechenden Logistik und Kapitalbindungskosten) anbieten willst, wenn doch Dein Konzept eher auf den Mittagstisch ausgerichtet ist.

Nebenbei: ich weiß nicht, wo Du den Laden aufmachen willst, aber bei Burgern herrscht vielerorts ein Überangebot, d.h. der Markt ist besetzt - und damit meine ich nicht McDonald’s und Burger King.

Und muss man deisen Lebensmittelhygienekurs schon vor der
Eröffnung gemacht haben?

Allerspätestens. Eigentlich schon in der Phase, in der die Gerichte zigfach zur Probe vor- und zubereitet werden.

Gruß
C.

Hallo

das ist aber nicht das, was sich aus der Speisekarte ergibt.
Das ist nämlich ein fröhliches Durcheinander. Was mir auch
nicht einleuchten will, wieso Du 100 Whiskys neben den
diversen anderen Spirituosen (mit der entsprechenden Logistik
und Kapitalbindungskosten) anbieten willst, wenn doch Dein
Konzept eher auf den Mittagstisch ausgerichtet ist.

Ich hatte sofort den Titel „American Bar“ auf der Zunge. Das würde zum Angebot durchaus passen.
100 Whiskys/Whiskeys/Burbon dürften die meisten Gäste und Kellner überfordern. Außerdem ist das ein deutlich vierstelliges Kapital.

MfG Frank

1 Like

Hi,

also wenn ich einen guten Whisky trinken will gehe ich in eine gediegene Bar. Wenn ich einen guten Burger essen will gehe ich in einen guten Burgerladen. Aber ich würde nie auf die Idee kommen in einen Burgerladen zu gehen weil der auch 100 Sorten Whisky hat. Das einzige was ich mir zu einem Burger vorstellen könnte wäre ein Jack Daniels mit Cola auf Eis. Aber das ist ja nichts womit man Kenner anlockt. Niemand der sich auskennt würde eine Bestellung „Ich nehme den Cheeseburger mit Bacon und blue cheese und dazu einen… oh ja, Balvenie double wood“ aufgeben.

Burger und 100 Sorten Whisky passt daher für mich (auch) nicht zusammen. Burger und 100 Sorten Bier schon eher.

Gruss
K

Moin,

das ist so in etwa, wie ein Pferd von hinten aufzuzäumen. Dir fehlen ja offenbar die grundlegendsten Informationen. Da wird dir auch ein Gründungscoach nicht weiterhelfen können. Du brauchst einen kompletten Businessplan mit Marktrecherche, Kosten-Nutzen, Liquiditätsplanung etc. Das bewegt sich, bei dem, was du da schreibst, im 6stelligen Bereich, alles zusammen, inkl. Einrichtung etc.

Die Lieferanten nutzen dir überhaupt nichts ohne den Rest vorab - und DAS ist der teure Teil. Dein Eigenkapital ist bei weitem zu gering, um das ernsthaft umsetzen zu können, es sei denn, du findest jemanden, der dir finanziell hilft. Bei Banken habe ich mehr als Zweifel. Da gäbe es ggf. eine Möglichkeit über Crowdfunding, aber auch dann …

Warum sollte jemand bei dir etwas essen? Bio alleine zieht nicht. Warum Burger mit Whiskey? Wer soll sich das alles merken, wer beraten, wer soll es bezahlen? Das sind schliesslich keine 2-Euro-Getränke.

Wie wäre es, wenn du erstmal einen Existenzgründerkurs besuchst und deinen Plan dort real vorstellst und ihn von den anderen Teilnehmern beurteilen lässt? Stellt sich ja immerhin die Frage nach Preisen, KOsten, Mindestumsatz, Mindestgewinn etc.

Sorry, aber mir fehlt ein wirklich gutes Argument, in einem Laden wie dem von dir geplanten zu essen.

Ex.

Servus,

wenn Du das Whisky-Programm auf der Seite lässt und Dich auf die mit Burgern eher harmonierende Bier-Schiene begibst, könnte es sein, dass Du jemanden bei Anheuser-Busch Inbev mit Deinen Burgern überzeugen kannst und eine Finanzierung von dort kriegst, falls Interesse daran besteht, eine Burgerbude mit Ausschankrecht in petto zu halten, wenn mal Michelob oder Bud Light in Deutschland getestet werden soll (Das eigentliche „Bud“ von Anheuser-Busch gibts in Europa nicht, wegens dem richtigen Budwar). Die Leute von der Mutter wollen dort immer alles so schnell haben, dass der deutsche Vertrieb ihre Einfälle und Ideen auf Jahre voraus ahnen muss - da kann man schon mal 20 oder 30 Riesen reinstecken, wenn das als mögliche Tendenz gewittert wird.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

meine reichlich späte Antwort:

Vergiss die Whiskeys. Ganz schnell.

Mach ein richtig gutes American Diner auf, gerne auch da, wo ich lebe.
Da hat vor einem Jahr eins aufgemacht, leckere Burger.
Direkt an einer Hauptstraße, ohne Parkplätze, riesige Schaufenster mit einem nicht existierenden Ambiente. Aber die Burger waren lecker.
Nach einem halben Jahr haben die dicht gemacht, der Vermieter wartet auf fünf Monatsmieten.
Dann sind die umgezogen, 800m Luftlinie, ehemals Döner-Eckbude. Flair und Ambiente eines drittklassigen Döners, nur noch zwei statt zehn Tische.
Leckere Burger gab es da auch.
Da haben die dann nach drei Monaten dicht gemacht.

Worauf es also ankommt: Die Lage, das Ambiente. Und das man Geld genug für einige Monate ohne nennenswerte Einnahmen haben muss. Und für ggf. massive Umbauten.
Und: Leckere Burger muss man können. Nicht unbedingt bio. Und schon gar nicht vegan.