Startkapital bei Existenzgründung

Hallo Leute,

Person A möchte sich mit einem Kiosk selbstständig machen, hat aber keinen Startkapital. Person B will der Person A helfen, indem er das benötigte Kapital leiht.
Person B möchte auch keine Anteile am Geschäft, dafür soll das Kapital spätestens in 6 Monaten zurück gezahlt werden.

Sollten beide Personen einen Vertrag zur Rückzahlung des geliehenden Kapital schliessen?
Kann Person A das geliehene Kapital als steuerliche Belastung gegenüber dem Finanzamt geltend machen?

Vielen Dank im Voraus!

Hola,

beides mal: JA!
Indem ein (Kredit-)Vertrag vorliegt, können die Kosten seiner Tilgung als Investitionskosten geltend gemacht werden.

Viel Erfolg!
HPS

Servus,

die Tilgung hat keinerlei Einfluss auf die Höhe der Einkünfte: Sie ist weder Aufwand noch Betriebsausgabe.

Nur die Zinsen mindern den Gewinn.

Schöne Grüße

MM

Servus,

Kann Person A das geliehene Kapital als steuerliche Belastung gegenüber dem Finanzamt geltend machen?

nein, die Rückzahlung des geliehenen Geldes ist erfolgsneutral. Aber die Zinsen für das Darlehen sind Aufwendungen bzw. Betriebsausgaben.

Schöne Grüße

MM

Hallo prosaleman,

Person A möchte sich mit einem Kiosk selbstständig machen, hat aber keinen Startkapital. Person B will der Person A helfen, indem er das benötigte Kapital leiht. Person B möchte auch keine Anteile am Geschäft, dafür soll das Kapital spätestens in 6 Monaten zurück gezahlt werden.

von welcher Summe ist den hier die Rede?

Ist A + B bewusst dass es so gut wie ausgeschlossen ist eine Summe wie sie normalerweise als Startkapital für einen Kiosk benötigt wird in 6 Monaten zurück zu zahlen?

Je nach Größe und Gegebenheiten, müsste das Startkapital Minimum 10.000 Euro, wahrscheinlich eher viel höher ausfallen. Bei einem sehr lohnendem Objekt kann das auch gut im Bereich von 50.000 - 100.000 Euro liegen.

Was glauben A + B wie viel Gewinn so ein Kiosk erwirtschaftet, dass man solche Summen in 6 Monaten zurück zahlen kann. Schließlich müsste A ja nicht nur die laufenden Geschäftskosten, sondern auch noch sein eigenes Einkommen erwirtschaften und zusätzlich in 6 Monaten das Kapital zurück zahlen können.

Da scheinen A + B keine Ahnung zu haben auf was sie sich einlassen. Mit so unrealistischen Vorstellungen sollte A den Gedanken schneller vergessen als er ihm in den Kopf gekommen ist.

Gruß
N.N

Hi,

die Summe beläuft sich auf 10.000€ und der Kiosk wirft einen guten Gewinn ab, so dass die Summe zum jetzigen Zeitpunkt zurück gezahlt werden kann.
Die Kennzahlen wurden doppelt begutachtet!

Viele Grüße

Moin,

Kennzahlen sind - entschuldige den Ausdruck - für den A… - die betrachten die Vergangenheit und manche leiten daraus Prognosen für die Zukunft ab, die mich häufig staunen lassen. Wichtiger ist die reale Situation. Z.B. Stammkunden, die ein persönliches Verhältnis zum Betreiber haben und deswegen oft kommen (oder später wegbleiben), z.B. Veränderungen in der Umgebung, die Einfluss auf den GEschäftsbetrieb haben (z.B. Strassenbaumaßnahmen, die demnächst stattfinden und Einfluss nehmen auf die Kundenfrequenz) und so vieles mehr … dazu kommt die rein wirtschaftliche ÜBerlegung: dem Umsatz wird eine Liquidität von 10.000 Euro in 6 Monaten entzogen, um ein Darlehen zurückzuzahlen … wetten, dass die steuerliche Seite das ganz anders sieht?

Und wenn der Kiosk so einen guten Umsatz macht … warum wird er dann für diese überschaubare Summe abgegeben? Um 10.000 Euro in 6 Monate zurückzuzahlen sind rund 1.800 Euro im Monat nötig. Vom Nettogewinn wohlgemerkt, die KOsten für den laufenden Betrieb müssen ja auch noch berücksichtigt werden. Also selbst bei konservativer Betrachtung für Darlehen, persönliche Lebenshaltung und laufende Kosten des Betriebs müsste das ein Umsatz von mind. 6.000 Euro im Monat bringen … eher mehr. Und das schafft der Kiosk?

Ein Businessplan, den in diesem Fall ein Steuerberater prüfen sollte, scheint mir da unerlässlich.

Gruß
Ex.

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Hallo prosaleman,

was A macht, bleibt natürlich ihm überlassen. Ich würde mir auch niemals trauen jemandem Vorschriften zu machen ohne alle Fakten zu kennen. Allerdings hatte ich gehofft das A sich eventuell zurück in die Realität begibt die er meiner Meinung nach verlassen hat.

die Summe beläuft sich auf 10.000€

In dieser Summe ist die erste Miete und die Kaution enthalten?

Ist in dieser Summe auch die Übernahme (oder Anschaffung) der Einrichtung enthalten?

Mit dieser Summe ist auch der Warenbestand für mindestens 1 Woche gedeckt?

Tabak + Zigaretten
Spirituosen
Getränke
Zeitschriften
Und noch so ein paar andere „Kleinigkeiten“

Für private Ausgaben im ersten Monat reicht diese Summe auch noch?

und der Kiosk wirft einen guten Gewinn ab

Ist A sich sicher dass er den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn richtig verstanden hat?

Die Kennzahlen wurden doppelt begutachtet!

Ich weiß ja nicht was mit „Kennzahlen“ gemeint ist, aber wenn laut dieser Zahlen die Rückzahlung von 10,000 Euro in 6 Monaten Möglich sein sollen, bezweifle ich die Richtigkeit.

Liste doch mal auf was von den 10.000 Euro alles bezahlt werden soll.

Wie hoch wird der Betrag für den Anfangswarenbestand berechnet ?

Wie hoch wären Miete + Kaution ?

Wie hoch wäre der Betrag für die Einrichtung ?

Welcher Monatsumsatz wird erwartet ?

Mit welchen Summen für Einkauf / Verkauf wird pro Monat gerechnet ?

Einkauf Tabakwaren……. Einkauf Spirituosen
Verkauf Tabakwaren…… Verkauf Spirituosen

Einkauf Getränke…………Einkauf Zeitschriften
Verkauf Getränke…………Verkauf Zeitschriften

Einkauf Süßwaren…………Einkauf Sonstiges
Verkauf Süßwaren…………Verkauf Sonstiges

Selbst mit all diesen Angaben kann keine realistische Einschätzung der Geschäftsidee abgegeben werden. Aber dass mit einem Anfangskapital von 10.000 Euro kein Kiosk betrieben werden kann bei dem genug Gewinn erzielt wird um in 6 Monaten 10.000 Euro zurück zu zahlen, sollte bei Betrachtung der Zahlen auch A klar werden.

Gruß
N.N

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Hi,

Sollten beide Personen einen Vertrag zur Rückzahlung des geliehenden Kapital schliessen?

Auch unter allerbesten Freunden empfiehlt sich sowas immer. So weiss jeder was Sache ist und es gibt keine Missverständnisse.

Gruss
K