Kosten: Büromiete von ca. 500 Eur/Monat, PC, Tel, … das
Übliche.
Umsatz: voraussichtliche Einnahme: min. 4.000 Eur; max. ca.
11.000 Eur.
Gibt´s sowas wie ne Faustformel…
Hallo Vincent,
nein, eine Faustformel gibts nicht. Deine Angaben sind einfach zu dürftig. Es wäre z. B. interessant, ob es um Versicherungsvermittlung, Stahlhandel, eine Personalagentur oder Chemikalienhandel mit Brasilien geht. Je nach Branche „verbrät“ mancher Einzelkämpfer monatlich 1.000 Euro an Telefonkosten oder auch mehr. Außerdem enthalten die zu knappen Angaben mindestens einen Fehler, nämlich die minimalen Einnahmen, die tatsächlich exakt Null Euro betragen. Oder erzielst Du auch Einnahmen, wenn Du das Büro von draußen abschließt und Urlaub machst? Oder krank wirst? Dabei laufen die Kosten von Miete, über Büroreinigung, Strom, Heizung, Müllentsorgung, Telefon und und und… in weitgehend voller Pracht weiter.
Bevor hier wieder der Einwand kommt, man möge Gründungswillige nicht mit zu vielen Bedenken verunsichern: Das ist nicht meine Absicht. Wer schon einmal eine meiner gelegentlichen Antworten gelesen hat, wird bemerkt haben, daß ich in der beruflichen Selbständigkeit eine elementare Freiheit sehe. Aber ich werbe eben auch dafür, daß sich jeder Gründungswillige vorher schlau macht und ein Unternehmenskonzept erstellt. Das Zahlenwerk ist als grobes Gerüst mit Excel in längstens einer Stunde hingezaubert. In Kleinigkeiten, wie die 5 Euro fürs Autowaschen, muß man sich dabei nicht verlieren. Zahlen, die einem Angestellten zumeist nicht so geläufig sind, wie z. B. die Kosten der freiwilligen Krankenversicherung, sind mit einem Anruf bei der KK zu beschaffen. Um Steuern braucht man sich im ersten Durchgang nicht zu kümmern, wie überhaupt die Steuern für Gründer die geringsten Sorgen sein sollten. Sogar dann, wenn man die Umsatzsteuer zunächst überhaupt nicht berücksichtigt, macht man schlimmstenfalls einen Fehler von 16%. Wenn eine Ertragsvorschau nur solch geringen Fehler aufweist, ist es ein Meisterstück an Präzision.
Also: Die Stunde für ein Zahlenwerk muß übrig sein. Sonst sind keinerlei Aussagen möglich. Immerhin gibt es Gewerbe, in denen von 2% des Umsatzes gelebt wird. Bei anderen bleiben 3/4 des Umsatzes beim Inhaber hängen.
Bevor ich’s vergesse: Plane bitte 8 Wochen lang je einen Abend für einen Buchführungskursus an der VHS ein. Egal wie klein das Geschäft ist, sind die dabei erworbenen Kenntnisse von Begriffen und Systematik für jeden Selbständigen überlebenswichtig.
Gruß
Wolfgang