1/2 jähriges Baby wohnt in Müllwohnung

Guten Tag,

ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich habe einen Bekannten (24) der Sommer 2010 geheiratet hat, in eine eigene Wohnung zog und im selben Jahr im Herbst Vater wurde.

Jetzt ist das Kind 1/2 Jahr alt und ich habe das Gefühl alle sind überfordert.

Mitte Februar 2011 war ich zu Besuch eingeladen und mich grauste der Anblick der Wohnung.

  • Küche: überall standen Essensreste rum
  • Balkon: viele Müllsäcke und alte Geräte / Schränke
  • Schlafzimmer/Kinderzimmer: überall Klamotten und kaum Platz für das Baby zum spielen
  • Wohnzimmer: alte Bierflaschen und vollgestopfe Schränke
  • Badezimmer: offenes Stromkabel mit Glühbirne als Lampe, Toilettenpapierhalter über Handtuchhalter

Sie hätte die Wohnung schon längst aufgeräumt, aber leider bekommt sie keine Unterstützung von Ihm. Er sitzt lieber am PC. Auch mit der gemeinsamen Kleinen kann er nicht viel anfangen.

Der Kleinen gehts körperlich recht gut. Aber die Wohnungsverhältnisse können ja nicht so bleiben.

Als ich Ihn das letzte Mal sah, hatte er noch gut 20 kg weniger drauf :frowning:.

Als er noch bei seinen Eltern wohnte, war sein Zimmer auch schon in einem chaotischen Zustand. Auch wenn man seinen Besuch ankündigt sieht er es nicht ein aufzuräumen, er hat kein Schamgefühl mehr.

Seiner Frau ist es peinlich, wenn Besuch kommt, aber sie ist mit der Situation überfordert.

Beide sind arbeitslos und bekommen Hartz4. Er hat Erziehungsurlaub beantragt. Sie kann zur Zeit wegen seelischen und körperlichen Problemen nicht arbeiten gehen.

Ich weis auch nicht ob deren Wohnung nicht etwas zu klein für die drei ist.
2 Erwachsene mit einem 1/2 jährigen Baby in einer 56qm Wohnung mit Hart4.

Seine letzte Investition war ein neuer Blurayspieler für ca. 100€ und einige PC Spiele.

Ich habe Angst, dass wenn ich ihn darauf anspreche, dass er dicht macht und keinen an sich ran lässt.

Was kann ich machen?

Hallo,

super, dass du dich darum kümmern willst und dich sorgst. Es gibt genug Leute, die wegsehen.

Mein eindeutiger Tip: Jugendamt! Meld die Angelegenheit unbedingt beim zuständigen Jugendamt (geht auch anonym!). Schreib vielleicht auch eine Mail mit genau dem Text, den du hier geschrieben hast.

Dem Kind (und der Mutter) muss geholfen werden. Das Jugendamt sieht sich das Ganze an und handelt (hoffentlich) entsprechend. Wenn du willst, nennen die auch keine Namen. Du kannst natürlich auch zur Polizei gehen. Das Jugendamt kann allerdings besser reagieren.

Viel Glück und alles Liebe

Hallo Kira,
da kann ich dir leider nicht weiter helfen, das ist eher ein Fall, den man mit dem Sozialamt besprechen müßte.
Viele Grüße Thomas

Hey, ich weiß nicht was ich dazu sagen soll.
Am besten wäre es wenn man mit ihm redet.
Wenn ihm das egal ist, dann droh ihm mit dem Jugendamt, vielleicht tut sich dann was bei ihm.

Die Bierflaschen sind doch eben in 10 Sekunden weggeräumt…

Vielleicht haben sie Freunde die ihnen helfen, zumindest um einen Anfang zu machen…

Als 3 köpfige Familie steht denen eine Wohnung mit bis zu 75qm zu, aber erstmal eine finden, da muss man sich dann schon richtig reinknien, und es klingt nicht so als wäre dein Bekannter in der Stimmung dies zu tun.
Ich hab das selbe Problem, bin alleinerziehend (Kind ist 1 Jahr) und ich suche seit einem Jahr nach einer angemessenen Wohnung, aber nichts in Aussicht, bis auf Kakerlakenverseuchte Wohnungen/Gegenden…

Das er mit seinem Kind nicht sehr viel anfangen kann finde ich traurig, das klingt alles für mich, als sie die Beziehung dem Ende nah. Ich hoffe ich irre mich.

Ich kann nur sagen, helft der jungen Mutter mit der Wohnung und redet mit ihrem Mann, denn in einer dreckigen Wohnung sollte ein Baby nicht leben.

Ich wünsche der Familie viel Glück

Hallo Kira,
schön, dass sich heutzutage jemand über sowas gedanken macht. Man hört so viel schlimmes, und keiner will etwas bemerkt haben von merkwürdigen Zuständen.

Also ich würde versuchen, mal mit der Frau zu sprechen. Anscheinend will er die Situation nicht ändern und erkennt die Zustände nicht mal. Daher würde ich der Frau, vor allem dem Kind zuliebe, Hilfe anbieten. Soll sie kurzfristig ausziehen zu einer Freundin oder Bekannten oder wenn möglich zu den Eltern. Oder sie nehmen sie auf. Es soll ja nicht für lange sein, sondern nur ein Denkzettel für Ihren Bekannten. Wenn er dann immernoch nicht einsieht, wie unmöglich die Zustände in der Müllwohnung sind, dann ist die Frau angehalten zu handeln. Ansonsten würde sicherlich irgendwann das Jugendamt vor der Tür stehen. Das halte ich übrigens für richtig und wichtig. Das Amt nimmt ja keine Kinder weg, wenn noch irgendwas zu retten ist. Aber offene Stromkabel und die Essensreste, das hört sich schon nach einer baldigen Katastrophe an… das Kind fängt bald an zu krabbeln und dann ist nichts mehr vor ihm sicher. Vergammelte, angetrocknete Essensreste können Kleinkinder wohl kaum gut vertragen. Das zieht dann einen langen Rattenschwanz nach sich.
Ich denke, die Mutter ist wirklich an der Reihe zu handeln und Sie müssten ihr mal die Augen öffnen. Ansonsten wirklich mal das Jugendamt kontaktieren. Ich denke, das stehen wir ‚aufmerksamen Erwachsenen‘ den kleinen Mäusen wirklich in der Pflicht…

Viele Grüße und viel Glück

smoky

Liebe Kira,
zunächst einmal möchte ich dir, so wie meine Vorrednerinnen, sagen, dass es gut und richtig ist, sich über so etwas seine Gedanken zu machen. Viel zu viele Leute schauen lieber weg…und für den Fall, dass das Chaos in dieser Wohnung wirklich gefährlich für das Baby ist, haben dir die anderen ja schon passende Ratschläge erteilt.
Ich würde dazu jetzt nur noch gern etwas anmerken; (und damit möchte ich wirklich nicht ausdrücken, dass du übertrieben reagierst - ich kenne die Situation ja nicht! -, aber vielleicht könnte es dir einige deiner Sorgen nehmen).
Ich glaube aus deinem Text herauslesen zu können, dass du ein sehr ordentlicher Mensch bist, deshalb stört dich der Zustand dieser Wohnung vielleicht ganz besonders. Es gibt aber auch Leute, denen Unordnung nicht so richtig auffällt, solange sie sich in einem gewissen Rahmen hält, und das heißt nicht, dass sie sich deshalb nicht richtig um ihr Kind kümmern können. Gerümpel auf dem Balkon, ein vollgestopfter Schrank und eine hässliche Badezimmerbeleuchtung stören ein Baby nicht! Und ich kenne viele Haushalte, wo in der Küche ab und zu noch die Reste vom Vortag herumstehen. Gerade wenn man ein kleines Kind hat, findet man eben nicht immer die Zeit, alles sofort wegzuräumen! Problematisch wird es erst dann, wenn die Unordnung eine Gefahr für das Kind darstellt: wenn es also an das offene Stromkabel herankommt, wenn es Essensreste in den Mund stecken kann, wenn es in der Wohnung wirklich schmutzig und unhygienisch ist. Vielleicht ist das bei deinen Bekannten ja der Fall - wie gesagt, ich kann darüber nicht urteilen, weil ich die Wohnung nicht gesehen habe! Aber weil du auch so etwas angeführt hast wie „Toilettenpapierhalter über Handtuchhalter“ (wo ich das Problem ehrlich gesagt nicht einmal verstehe), vermute ich mal, dass du besonders ordnungsliebend bist. Ist ja auch nichts Schlechtes! Das heißt bloß, dass du vielleicht vorher eine zweite Meinung über die „Vertretbarkeit“ der Unordnung in dieser Wohnung einholen solltest, bevor du mit dem Jugendamt „drohst“. Und deinen Bekannten direkt darauf anzusprechen, könnte sowieso heikel werden: Wie würdest du dich fühlen, wenn ein Gast so in deinen Haushalt eingreifen wollte? Du könntest es allerdings so versuchen: Wenn du das nächste Mal dort zu Besuch bist, sagst du zu ihm: „Ich würde gern mit dem Kleinen spielen und wir brauchen ein bisschen Platz. Wo kann ich die Bierflaschen hingeben…?“ Du könntest auch hinzufügen, dass du Angst wegen Scherben hast. Das heißt nicht, dass du ihm hinterherräumen sollst. Aber vielleicht ist ihm die Frage ein bisschen unangenehm, und ihm wird klar, dass sich da was ändern muss. (Oder - aber das ist jetzt nur so eine Idee: Wenn sie noch keinen wirklichen Platz haben, wo sie die Flaschen sammeln, könntest du erzählen, dass du letztens bei Ikea - oder wo auch immer - so praktische Behälter für Bunt- und Weißglas gekauft hast, und dass du ja mal einen mitbringen kannst. Ist vielleicht ein Wink mit dem Zaunpfahl, aber zu so einem Angebot kann man doch schlecht nein sagen :smile:
Noch etwas: Du fürchtest, dass dein Bekannter nicht sonderlich viel mit dem Kind anzufangen wüsste. Aber es gibt viele Männer, die mit kleinen Babys nicht so recht „warm“ werden, sich dafür aber zu ganz tollen Vätern entwickeln, sobald das Kind alt genug ist, dass man mit ihm im Park herumtoben kann! Vielleicht ist das ja auch bei deinem Bekannten so, und er ist nur zur Zeit etwas überfordert mit der neuen Situation, der Arbeitslosigkeit usw. Ich wünsche dir und der Familie auf jeden Fall das Beste!