ADS/ADHS Schwierigkeiten mit bestimmten Lehrern

Hallo,

eine Frage an Eltern die in der gleichen Situation wie ich sind.
Mein Sohn hat diagnostiziertes ADS mit hyperaktivität.
Er ist in der Schule sehr gut(Mathematik vor allem).3 Klasse jetzt.
Nun ist es so: Die Deutschlehrerinnen habe in einem Halbjahr sage und schreibe 3 mal gewechselt. Bei den ersten beiden schrieb mein Sohn gute Noten, sprich verbesserte sich zunehmends.
Nun hat er eine Deutschlehrerin, wo er sehr sehr ungern unterrichtet wird. Er macht auch nicht gerne Hausaufgaben.
Seine Noten haben sich wieder total verschlechtert und er rutscht in Deutsch wieder steil bergab.
Wegen dieser Lehrerin gibt es aber auch bei anderen Schülern Probleme.
Nun meine Frage:

Kann es bei ADS´lern an dem Lehrer bzw Unterrichtsstoff/Führung liegen , so dass sie blockieren?
Warum klappte es bei den anderen zwei Lehrerinnen?
Wer hat Erfahrung mit Ritalinpausen in den Ferien bzw. wie geht Ihr damit um?
Ich danke euch

Sanny

Hi,

Kann es bei ADS´lern an dem Lehrer bzw
Unterrichtsstoff/Führung liegen , so dass sie blockieren?

ich kenn mich mit ADHS nicht aus, aber es kann immer an Sympathien liegen. Bei mir waren die Noten auch immer schwer abhängig von den Lehrern und dem Umfeld in der Schule. Ich kann mir vorstellen, dass so ein häufiger Wechsel jedem Schüler Probleme bereitet.

Gruß
Cess

Hallo,
ich kann meinem Vorredner nur zustimmen - ADS hin oder her - das
Problem scheint in diesem Fall an der schlechten Organisation der
Schule zu liegen, bzw. an fehlenden Kompetenzen des Lehrers und
fehlende Symphatie. Ich würde das Problem mit dem Klassenlehrer
besprechen, notfalls im Zusammenschluss mit anderen Eltern von
betroffenden Schülern zur Schulleitung gehen.

Viel Glück!

hallo sanny,

mein sohn hat ebenfalls diagnostizierte adhs, und bei ihm kommt es sehr auf die sympathie an. vor allen dingen, arbeitet er sehr gut bei lehrern mit, die etwas mit adhs anzufangen wissen, dementsprechend auch rücksicht nehmen. bei anderen lehrern sieht das dann wieder anders aus. dort fehlt ihm einfach die motivation. dennoch schreibt er auch dort gute noten, aber die schreibt er auch ihne großartig lernen zu müssen.

allerdings fällt es adhs`lern sehr schwer sich auf neue situationen einzustellen. und bei einem dreimaligem wechsel innerhalb eines halbjahres ist das nicht verwunderlich. nicht umsonst müssen wird adhs- eltern unseren tagesablauf streng organisieren und versuchen abweichungen relativ gering zu halten.

ich würde auf jeden fall das gespräch mit dem klassenlehrer und der fachlehrerin suchen. evtl. die schulleitung auf probleme hinweisen. dem kind klarmachen, dass seine noten nichts mit der lehrerin zu tun haben sollten. dass er in seinem leben noch öfters auf menschen trifft, die ihm nicht zusagen und ihnen dennoch nicht aus dem weg gehen kann.

leider kann ich bezüglich ritalin nicht viel sagen, da es anders dosiert ist als medikinet, das mein sohn einnehmen muss. wir machen keine ferienpausen, denn die umstellung ist zu krass. außerdem braucht er so wieder länger um in seinen rythmus hineinzukommen. nach nur einer pause von einer woche, verschlechtern sich seine symptome mit der erneuten einnahme erst einmal. das wollen wir weder ihm, noch uns 8 dem rest der familie) noch dem weiteren umfeld antun. wir lassen ihn vierteljährlich untersuchen ( blutuntersuchung wegen der leberwerte). eine medikationspause kann auch erst einmal zu rückfällen führen.

es wird zwar immer behauptet, dass diese medikamente abhängig machen, aber ich vergleiche es gerne mit insulin. führt man es nicht zu reagiert auch der körper, so ist es auch mit MP ( Methylphenidat). das gehirn braucht den érsatzbotenstoff, um funktionieren zu können. nimmt man diesen weg, dann reagiert der körper in der altbekanntenweise.
zusätzlich zu der medikation sollte ja auch immer eine psychotherapie erfolgen, in denen kinder lernen mit ihrer krankheit umzugehen, um nach schrittweiser reduzierung irgendwann auch ohne auszukommen. sprich auffälligkeiten durch andere lösungsansätze lösen zu können.

durch eine wegnahme des ritalins bringt ihr ihn nur durcheinander und jeder noch so kleine erfolg kann dadurch erstmal verloren gehen. meine erfahrung war, dass wir wieder sehr viel aufzuholen hatten, und das ging zu lasten aller. lieber reduzieren, und genau beobachten.

viel glück von gleichgesinnten

grüßle sagt tadi

Wer hat Erfahrung mit Ritalinpausen in den Ferien bzw. wie
geht Ihr damit um?
Ich danke euch

Sanny

Hallo

Ich würde das Problem mit dem
Klassenlehrer
besprechen, notfalls im Zusammenschluss mit anderen Eltern von
betroffenden Schülern zur Schulleitung gehen.

Genau, diese Lehrerin sollte in der 4. Klasse nicht mehr unterrichten, denn da können die Zensuren ja wichtig werden (je nach Bundesland).

Und bis dahin würde ich die schlechten Zensuren einfach nicht zu ernst nehmen. Bei einer anderen Lehrerin werden die ja bestimmt auch wieder besser!

Wenn er schon in der Lage ist, das zu begreifen und damit umzugehen, würde ich das dem Sohn ruhig auch so sagen. Und dass er aber trotzdem nach Möglichkeit versuchen soll, gute Leistungen wie möglich zu bringen, da es ja seine Zensur ist. (Solche Erklärungen könnten aber für Drittklässler zu früh sein)

Viele Grüße
Simsy

Hallo,

ich würde an Deiner Stelle auch mal das „diagnostizierte“ ADS hinterfragen. Heutzutage schiebt man aktive Kinder gerne in diese Schublade, weil man damit den schwarzen Peter der eigenen pädagogischen Unfähigkeit leicht an die Eltern zurückspielen kann. Ganz nach dem Motto: Gib dem Kind Medikamente, damit ich nicht so viel Stress habe.

Ich will das nicht pauschalisieren; es gibt sicherlich Kinder, bei denen ADS/ADHS tatsächlich krankhaft ist und behandelt werden muss. Ist aber nicht immer der Fall. Fakt ist, dass die ADS-Diagnosen in den letzten Jahren komischerweise konstant angestiegen sind.

Ciao,
Andreas

hallo andreas,

ich würde an Deiner Stelle auch mal das „diagnostizierte“ ADS
hinterfragen. Heutzutage schiebt man aktive Kinder gerne in
diese Schublade, weil man damit den schwarzen Peter der
eigenen pädagogischen Unfähigkeit leicht an die Eltern
zurückspielen kann. Ganz nach dem Motto: Gib dem Kind
Medikamente, damit ich nicht so viel Stress habe.

sorry, aber hier geht es nicht darum herauszufinden ob das kind adhs hat oder nicht. dazu sind wir fern an unseren pc`s sowieso nicht in der lage.

nur möchte ich einmal mehr anmerken, dass solche kommentare betroffene eltern nerven und ärgern. sicher gibt es schwarze schafe, aber die gibt es überall und man muss es nicht immer wieder erwähnen. außerdem wurde hier ganz gezielt eine frage in ebzug auf adhs gestellt, nicht auf die zuverlässigkeit der diagnose.

ich weiß nicht inwieweit du dich mit der materie auskennst, aber ritalin wird nicht mal eben so vom kiarzt verschrieben PUNKT Um dieses Rezept ausstellen zu können, muss schon ein intensiver test gemacht werden, meist in stationärer unterbringung und das nicht selten unter einem vierteljahr. wieviel eltern geben ihr kind ein vierteljahr in eine kinderpsyatrie, wenn nicht gravierende verhaltensauffälligkeiten bestehen würden? methylphenidat fällt unter BTM und darf nur nach eingehender untersuchung ausgestellt werden. ansonsten macht sich ein arzt strafbar.
diese medikamente wirken auch nur bei adhs, sollte also keine wirkung oder besserung unter der einnahme zu sehen sein, dann ist es auch kein adhs. leider nur ein ausschlußverfahren, aber andere test bezüglich der diagnosestellung sind noch nicht bekannt oder erforscht.

Ich will das nicht pauschalisieren; es gibt sicherlich Kinder,
bei denen ADS/ADHS tatsächlich krankhaft ist und behandelt
werden muss. Ist aber nicht immer der Fall. Fakt ist, dass die
ADS-Diagnosen in den letzten Jahren komischerweise konstant
angestiegen sind.

gott sei es gedankt!!! zu meines opas zeiten wurde solche kinder in der schule und auch zuhause wegen schlechtem benehmens noch gezüchtigt. das sollte man auch bedenken. ich möchte auch den vielzitierten zappelphilipp anführen. schien damals schon ein problem gewesen zu sein, wäre diese geschichte sonst im struwwelpeter nachzulesen?

fakt ist, dass betroffene eltern immer wieder erklären müssen, dass und wie eine diagnose gestellt wurde.
und dass das sehr belastend ist. wir haben mit unsren kids schon genügend stress am hals und rennen uns die hacken ab um jedmögliche therapie in angriff zu nehmen nur um dem kind zu helfen. wer mit adhs nicht tagtäglich lebt, sollte sich besser aus solchen diskussionen zurückhalten. denn keiner der es erlebt kann nachvollziehen welche belastung diese krankheit sein kann, für alle beteiligten.

wir haben es schon schwer genug und brauchen solche kommentare nicht, die wie immer alles als lapidar hinstellen.

entschuldigung, ich ärger mich über solche postings sehr, besonders wenn auf die frage keine antwort kommt, sondern nur blablabla.

dennoch nichts für ungut

grüße
tadi

Ciao,
Andreas

7 Like

Hallo Sanny!

Natürlich kann ein Notenabfall etwas mit bestimmten Unterrichtsmethoden und Lehrkräften zu tun haben. Das hat mit ADHS aber wenig zu tun, bzw kommt es bei jedem mal vor.
Ich würde an deiner Stelle auch nicht gar zu sehr auf diese Diagnose pochen. Es spielt bei Bewertungen keine Rolle, warum jemand etwas nicht kann.

Fakt ist, dass er sich irgendwann zurecht finden kann. Deshalb würde ich den Lehrern auch nur kurz etwa folgendes sagen (sofern es auf deinen Sohn zutrifft):

Neurologisch bedingt
-neugierig
-experimentierfreudig
-weniger an ewigem Durchkauen interessiert
-vergesslich (und nicht einfach keine Lust…)
-Schwierigkeiten vorgegebene Abläufe einzuhalten

Die Lehrer sind keine Psychologen. Es ist insofern ausreichend, als ihnen klar ist, dass da ein Junge ist, der anders ist und ihnen vielleicht mal Kopfschmerzen bereitet, ohne dass an dieser Stelle bösartige Absichten der Hintergrund sind.
Ich meine, es kann sonst bei einem Lehrer sehr schlecht ankommen, wenn ihm Eltern vorschreiben wollen, das Kind dürfe nur mit Samthandschuhen angefasst werden usw. Damit fühlen sich die Lehrer in ihrer Autorität untergraben. Vor allem finden es Lehrer natürlich nicht witzig, wenn ihnen Eltern sagen wollen, welche Noten ein Kind zu bekommen hat. Deshalb ist es fast der einzige Sinn, wenn man einem Lehrer erklärt, dass der Sohn ADHS hat und was es etwa bedeutet, dass der Lehrer nicht denkt, er hätte dort einen kleinen Satansbraten sitzen, der ihn die ganze Zeit zum Narren hält. Denn sowas produziert persönliche Feindschaft und die ist Gift. Mit einer schlechten aber gerechtfertigten Note kann man leben und muss man leben. Auch wenn partielle Minderleistungen neurologisch bedingt sind. Man bewertet jemanden ja auch zB in Mathematik nicht schlechter, weil er sehr mathemaikbegabt ist und deshalb kaum lernen muss. Das ist die gleiche Ebene. Das Ergebnis ist entscheidend.

Und damit komme ich zurück: Bei der jetzigen Klasse scheint es einfach ein normales Problem zu sein, das einige Schüler bei der Lehrerin haben, aus welchen Gründen auch immer. Finde heraus, warum der Notenabfall stattfand und arbeite daran. Möglicherweise war der vorige Unterricht ja auch inadäquat und jetzt haben die Kinder Lücken. Wer weiss?

Vielleicht klingt das hart und Du fühlst Dich angegriffen. Das solltest Du aber nicht. Du solltest nur keinen Krieg gegen das System führen, denn das schadet deinem Kind ungemein. Überengagierte Eltern, die wegen allem mit den Lehrern sprechen, die sind nicht gern gesehen und schaden den Kindern zusätzlich.

Ich habe damit Erfahrung. Weder Kind noch Elter sollte sich einen Lehrer zum Feind machen. Nicht allein, weil der Lehrer das sanktioniert, sondern weil dieser Ärger Gift ist. Etwas mehr Gelassenheit :wink:

VG, Stefan

Eins noch:

Ohne dass mir ALS SCHÜLER jemals ADHS nachgesagt oder diagnostiziert worden ist hat sich etwas anderes abgezeichnet.
Ohne eine Symptomhäufung namentlich einer Diagnose zuzuordnen, war mir früh klar, eigene Defizite zu besitzen für die ich nicht die Verantwortung zB bei Lehrern finden kann, sondern die in mir existieren aber nicht einfach zu eliminieren sind. Mir hat auch niemand erzählt „Du kannst da nichts für“ usw. aber meine Eltern haben mich auch nicht für Defizite doll bestraft, weil sie gesehen haben, dass ich mir Mühe gebe.

Und genau das haben auch Lehrer gesehen. Was an der einen Stelle fehlt kann an anderer ausgeglichen werden und dann sieht ein Lehrer, was damit gemeint ist, dass jemand nicht einfach nur frech oder faul ist, sondern ein differenzierteres Bild existiert.

VG, Stefan

Hallo Sanny,

mein Sohn hat auch ADHS und ist jetzt in der 5. Klasse, Gymnasium.
Die Problematik ist typisch, da diese Kinder sehr sensibel sind, und schon sehr viel Frustation erlebt haben.

Ich bin immer in die Offensive gegangen, habe mit den Lehrern gesprochen und ihnen erklärt, wie wichtig bei dieser Krankheit positive Unterstützung des Schülers ist. Bin damit ziemlich gut gefahren.

Erkläre ihm aber trotzdem, dass er auch mit Menschen klar kommen muss, die ihm nicht so liegen und setze Dich gemeinsam mit ihm an die Hausaufgaben (maximal bis zur 4. Klasse).

Viel Glück und eine schöne Schulzeit für Deinen Sohn wünscht
shatter68