Einschulung

Wer hat erfahrung mit vorzeitiger Einschulung?
Meine Tochter ist gerade vorzeitig eingeschult worden und das war 100% Richtig, allerdings war sie ein Kann-Kind und hatte bereits kurz nach Schulbeginn ihren Geburtstag.
Mein Sohn ist würde aber mit 5 und ein paar Monaten zur Schule kommen, er ist nicht besonders groß aber durch seine große Schwester kann er jetzt bereits lesen und rechnet im Zahlenraum bis 100 er ist eigendlich ganz auf Zack und interessiert sich vor allem für Motoren, Strom und Vulkane,… eigendlich würde ich ihn gerne schicken, denn in der KiTA langweilt er sich schon arg, dort darf er nix lesen,… .
Aber wird er nicht ein Außenseiter wenn er einen Kopf kleiner ist als die anderen?
Andererseits ist die alternative vermutlich ihn von der KiTA abzumelden und zu Hause zu betreuen, weil er miterweilen schon am Abend anfängt zu jammern dass er nicht mehr hin will. Obwohl er sein Erzieherin eigendlich mag, möchte er lieber zu Hause lesen, Bücher gucken am Computer schreiben,Flöte spielen, Gitarre lernen… .

P.S. Für alle Kinderschützer niemand zwingt meine Kinder zu irgendwas und meine Kinder sind oft im Garten also keine Stubenhocker :wink:

Hallo Ninchen,

Aber wird er nicht ein Außenseiter wenn er einen Kopf kleiner
ist als die anderen?

das _kann_ natürlich sein. Ich denke aber nicht, dass ein Kind _nur_ aufgrund seiner Größe zum Außenseiter wird. Auch etliche andere Kinder sind klein, z.B. ebenfalls früher eingeschulte Kinder, oder auch Kinder, die einfach kleiner als Gleichaltrige sind (ich war z.B. bei der (regulären) Einschulung ungefähr so groß wie die meisten ein Jahr jüngeren Kinder).
Allein die Größe wäre für mich kein Kriterium, von einer vorzeitigen Einschulung abzusehen.

Anders herum ist aber die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass er relativ viel Wissen der ersten Klasse erwirbt (oder ihr es ihm aus Mitleid doch beibringt), wenn er noch ein Jahr zu Hause bleibt.
Das Resultat daraus kann sein: Unterforderung, im Unterricht weniger aufpassen („kann ich ja schon“), dadurch noch Unbekanntes verpassen, schlechte Noten, Langeweile mit Stören kompensieren.
Ich will hier beileibe kein „Horror-Szenario“ malen - ich liste nur auf, was passieren _kann_.

Kriterien für (oder gegen) eine vorzeitige Einschulung wären für mich (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit):

  • geistige Reife
  • körperliche Entwicklung (nicht nur bzgl. „Sportlichkeit“, sondern vor allem auch: Schulstunden durchhalten)
  • Sozialverhalten
  • in die Schule gehen wollen

Viele Grüße,
Nina

Hallo Ninchen,

die Größe an sich ist kein entscheidendes Kriterium für eine Einschulung, wohl aber die soziale Reife. Und wenn ein Kind möglicherweise noch damit überfordert ist, sich in eine große, neue Gruppe einzufügen, kommt u.U. auch wieder die Größe ins Spiel, die es ihm erschweren kann, akzeptiert zu werden.

Was sagen denn die Erzieherinnen? Sie müssten das Sozialverhalten deines Sohnes am besten beurteilen können, denn das Umfeld des Kindergartens lässt auf das Verhalten in der Schule deutlichere Rückschlüsse zu als die Situationen, in denen Eltern ihre Kinder erleben.

Wenn dein Sohn problemlos Kontakte zu Gleichaltrigen oder Älteren knüpfen kann und als Spielpartner gut akzeptiert ist, halte ich persönlich seine Chancen, auch in der Schule zurecht zu kommen, für gut. Ist er aber eher ein Einzelgänger oder orientiert sich primär an Jüngeren oder den Erzieherinnen, würde ich das Ganze kritischer betrachten.

Neugier und kognitive Fähigkeiten sind natürlich ebenfalls Voraussetzungen für den Schulbesuch. Gerade im Grundschulbereich sollte man die soziale Reife aber im Auge behalten, denn sie kann ursächlich werden, wenn ein Kind trotz bester kognitiver Fähigkeiten in der Schule scheitert.

Ganz aktuell bekommt dein Sohn natürlich die (vorzeitige) Einschulung seiner Schwester mit. Und da Kinder in diesem Alter gerne „groß“ sein möchten, zeigt er nun natürlich verstärkt den Wunsch, ebenfalls möglichst schnell ein Schulkind zu werden. Damit könnte auch die Ablehnung des Kindergartenbesuchs zusammenhängen, denn natürlich versucht er nun, mit allen Mitteln, seinem Ziel näher zu kommen. Auch diesen Aspekt solltet ihr berücksichtigen.

Vielleicht könnte es euch weiterbringen, mit ihm mal über seine Kindergartenfreunde zu sprechen, die im Falle einer vorzeitigen Einschulung ja nicht mit ihm kommen würden. Auch wenn Freundschaften im Vorschulalter noch nicht sehr tief gehen, sollten sich gewisse soziale Bindungen doch zeigen.

Wenn ihr euch gegen den Schulbesuch entscheidet, solltet ihr ihn in keinem Fall vom Kindergarten abmelden. Gerade die sozialen Kontakte dort sind es, die er für seine Entwicklung braucht. Zudem halte ich es für einen unguten Lerneffekt, wenn er merkt, dass er durch Quengeln seinen Willen durchsetzen kann. In diesem Alter müsst ganz eindeutig ihr die Entscheidung treffen, ohne euch von ihm manipulieren zu lassen.

Wenn ihr ihm zusätzliche Anreize bieten möchtet, schaut euch nach sportlichen oder kulturellen Angeboten (wie Kindertheatergruppen) um, die er an 1-2 Nachmittagen in der Woche besuchen kann. Weniger ist auch in diesem Fall aber meist mehr.

Zudem sollte ein Gespräch mit den Erzieherinnen auch klären können, dass dein Sohn im Kindergarten lesen darf und weitere Angebote bekommt. Das ist aber gerade im letzten Kindergartenjahr ohnehin zu erwarten, da die Vorschulkinder in nahezu allen Einrichtungen besonders gefördert werden. Und: Die gemeinsame Vorbereitung auf die Schule ist wiederum ein wesentliches soziales Element, das ihr nicht unterschätzen solltet.

Ich muss gestehen, dass ich mir eigentlich auch nicht vorstellen kann, dass dem Kind das Lesen verwehrt wird. Ich würde in jedem Fall diesbezügliche Aussagen des Kindes verifizieren lassen wollen. Vielleicht nutzt er derartige „Argumente“ ja auch, um seinen Willen in Bezug auf das Schulkind-Sein durchzusetzen?

Die Tatsache, dass er sich für bestimmte Dinge wie Motoren, Strom oder Vulkane interessiert, würde ich in Bezug auf die Schule nicht überbewerten. Dort wird er sich diesen Dingen kaum in dem von ihm gewünschten Umfang widmen können. Stattdessen wird er sich mit Aufgaben beschäftigen müssen, die ihn möglicherweise erst mal nicht oder nur wenig interessieren.

Und hier kommt wieder die soziale Reife ins Spiel, die die Voraussetzung dafür ist, dass das einem Kind auch gelingt. Ist sie noch nicht ausreichend entwickelt, fällt es Kindern schwer, sich mit Dingen zu beschäftigen, die sie nicht primär motivieren. Je reifer ein Kind ist, desto größer auch seine Bereitschaft und Fähigkeit, sich auch anderen Dingen zu widmen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

ich weiß zwar nicht, ob ich damals körperlich eher klein oder groß war, aber ich selbst kam mit etwas mehr als 5 1/2 Jahren (Schulbeginn im September, mein 6 ter Geburtstag im darauffolgenden Jänner) in die Schule. Das ist nun wohl schon eine sehr lange Zeit her, aber ich kann mich an keinerlei Probleme, die ich deswegen gehabt hätte, erinnern!

So wie Du Deinen Sohn beschreibst würde ich an Deiner Stelle den Kleinen einschulen lassen!

Alles Gute!
Annemarie

1x Danke für die Antworten.
2. Ich selbst bin wegen meiner Größe später eingeschult worden mit 7 ich war damit die Älteste und die Kleinste und das war auch nicht toll, daher habe ich ja meine Bedenken wegen seiner Größe er wird im Jahr drauf sicher nicht mehr der Kleinste sein:wink:)).
Andererseits konnte ich in 3 Sprachen Lesen und schreiben mit 2 Schriftsystemen und auch bereits sehr gut Rechnen und habe bereits 4 Jahre ein Instrumen gespielt und ich wurde meist mit einem Studenten raus geschickt :wink:) damit ich nicht ununterbrochen vorsage, das war auch nicht so schön. Damit war ich oft Aussi.

Naja die KiTA sagt er ist absolut unreif, das hat man aber bei der großen auch gesagt, damit sie noch ein Jahr bleiben würde. Haben wir dann zum Glück nicht gemacht und sie macht jetzt die Schuleingansphase wohl in einem Jahr obwohl sie mit 5 in die Schule kommt.
Mein Sohn hat aber zusätzlich noch eine Zahnfehlstellung wodurch er undeutlich spricht bei allen S-Lauten. Die KiTa hatte allerdings sogar seinen Delfin-Test geschummelt damit er gelb getestet wird um eine Vorzeitige Einschulung zu verhindern. Das ist nur heraus gekommen weil er fast zeitgleich die Einschulungsuntersuchung hatte und dort als besonders Sprachbegabt getestet wurde, worauf die Erzieherin zugab den Test zu seinen „Gunsten“ getürkt zu haben.

Also muß ic mich da wohl darauf verlassen, das er von allen Jungens die Party machen dürfen eingeladen wird und auch noch von etlichen Mädchen und auch aus anderen Gruppen. Also scheint er wohl beliebt zu sein und zu Hause stzt er sich neben seine Schwester und übt ganz leise schreiben während sie Schularbeiten und freiwillige Fleißarbeiten macht oft 1-2 Stunden außerdem muß ich ihn immer wieder bremsen wenn er Flöte übt zuerst fängt er nicht an, aber dann hört er nicht wieder auf bis die Flöte nach einer Stunde davonschwimmt, da er noch sehr nass bläst.

… er wird aber erst im April des Folgejahres 6 !!!

Hallo Ninchen,

es sprechen durchaus einige Dinge dafür, deinen Sohn vorzeitig einschulen zu lassen. Und wenn du der Überzeugung bist, dass er es von seiner sozialen Reife her packt, dann tu es ruhig.

Es ist als Außenstehende ebenso wenig zu beurteilen, wie qualifiziert die Aussagen der Erzieherinnen sind, noch wie subjektiv dein Mutterblick ist. Im Idealfall ergänzen sich KiTa und Eltern, aber ich weiß wohl, dass das nicht immer funktioniert.

Entscheidend finde ich, dass du dir Gedanken darüber machst, wie du im Fall des Falles damit umgehst, wenn es nicht problemlos funktioniert. Auch wenn dein Sohn davon nichts wissen muss, wird es ihm unter Umständen viel Druck nehmen, wenn du selbst die innere Sicherheit hast, mit einer Situation umgehen zu können, die sich nicht ganz wunschgemäß entwickelt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es soweit kommt, halte ich nicht für sehr hoch - für möglich aber durchaus.

… und ich wurde meist mit einem Studenten raus geschickt :wink:) damit ich nicht ununterbrochen vorsage…

Das ist das, was ich mit „sozialer Reife“ meine. Du warst ganz offensichtlich ein kognitiv überaus weit entwickeltes Kind, aber nicht in der Lage, dich ausreichend selbstregulierend zu verhalten. Das ist bei begabten Kindern oft der Fall - und du hattest Glück, dass es einen Studenten gab, der dich rausnehmen und fördern konnte.

Im normalen Unterrichtsgeschehen sind solche Kinder für eine einzelne Lehrkraft kaum tragbar und überaus störend für den Rest der Klasse. Das führt in der Regel zu starken Reglementierungen des Kindes. Diese sind nötig, um den Unterricht aufrecht erhalten zu können, für das betreffende Kind aber oft schwer auszuhalten. Ein älteres Kind ist dazu meist besser in der Lage als ein sehr junges.

Möglicherweise wärst du damals in einem anderen Schultyp (wie etwa einer Montessorischule) besser dran gewesen, weil dort das individuelle Tempo weitaus besser berücksichtigt werden kann. Und: Die „Ungeduld“ scheint dir und deinen Kindern gemeinsam zu sein und ist offenbar auch eine starke Triebfeder, voranzukommen.

Vielleicht läuft ja aber auch alles ganz problemlos mit deinem Sohn :smile: und er marschiert einfach locker durch die Schule. Die Chancen bestehen in meinen Augen durchaus.

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

Danke,

Nachdem mir mein Sohn heute augeschrieben hat:

„MAMA, PAPA, OMA, OPA ICH WIL NICHT IN DIE KITA ICH WIL IN DIE SCHULE“

Und ich mir den Zettel an die Türe hängen musste damit ich es nicht vergesse,denke ich er darf.

Wenn man Ihn lässt.