Einschulung in Baden-Württemberg

Hallo,

ich habe zwei Fragen:

  1. Habe ich das richtig verstanden, das in BaWü die Kinder eingeschult werden, die bis zum 30.09. 6 Jahre alt werden und das eine Rückstellung nur in begründeten Fällen möglich ist? Oder können das Eltern entscheiden, wie sie es für richtig halten?

  2. Was habt Ihr für Erfahrungen mit Einschulung mit 6 oder erst 7 Jahren?

Danke und Grüße
Didi

hallo didi,
in bremen wurde vorab eine schulische untersuchung gemacht und dann entschieden ob oder ob nicht. ich denke, das ist in jedem bundesland so.
ich habe mich damals gegen eine rückstellung entschieden weil ichs nicht wahrhaben wollte, daß mein kind noch nicht so weit sei.
ich war sehr naiv. hätte ich nur auf die einschätzung gehört und meinem kind noch ein jahr ohne schule gegönnt. reiner egoismus von mir. ich rate zur rückstellung.

seute

Hi!
Letztendlich haben die Eltern immer Mitspracherecht, so war das zumindest bei meiner kleinen Schwester. (Und auch bei mir, mich wollten sie noch nicht einschulen, aber ich wollte unbedingt zur Schule, also hat meine Mutter durchgesetzt, dass ich mit 6 Jahren eingeschult wurden bin. Und das war auch gut so, ich hatte absolut keine Probleme in der Schule, obwohl das das war, was man meiner Mutter prophezeite.)

Ich denke es geht gar nicht darum, ob die Kinder sechs oder sieben sind (heutzutage kann man sein Kind schon mit fünf einschulen lassen), wichtig ist, was das Kind möchte, Ich hatte in meinem Praktikum schon 7-jährige( ich studiere auf Grundschullehramt), die desinteressiert waren, die wollten lieber spielen, waren einfach noch nicht „bereit“ für die Schule, aber dann hatte ich auch 6-jährige, die haben alles lernen wollen, denen hat das Lernen Spaß gemacht.

Es geht echt darum wie weit das Kind ist. Kann es auch mal länger „ruhig“ sitzen? Kann es sich konzentrieren? Freut es sich auf die Schule?

Wenn das Kind erst sechs ist und noch nicht in die Schule will, dann sollte man es nicht zwingen.
Fremde Menschen, die die Kinder nur ein Mal kurz sehen, können meiner Meinung nach NICHT beurteilen, ob das Kind schon schulreif ist oder nicht. Das können nur die Eltern, die kennen nämlich ihr Kind im Idealfall am Besten.

Lg

Hallo,

in Baden-Württemberg kann man schon mit 5 Jahren eingeschult werden, wenn man „reif“ genug ist. Prinzipiell gilt aber die Schul pflicht ab 6 Jahren. Zurückgestellt wird man daher nur auf Antrag, was aber meines Wissens keine große Hürde darstellt.

Das führt dann aber dazu, dass 5- und 7-jährige zusammen in einer Klasse sitzen. Damit werden erstere (je nach Schule) schon körperlich untergebuttert - und sind vielleicht auch nur intellektuell, aber eben vom Sozialverhalten her eigentlich noch nicht schulreif. Dafür sind sie dann mit 17 Abiturienten, jedenfalls in der Vorstellung der Landesregierung…

Drum gibt es die „Kooperation Kindergarten-Grundschule“, wo eine Grundschullehrerin im letzten Kindergartenjahr mit den Erzieherinnen spricht, die Kinder in mehreren Besuchen beobachtet und spielerisch testet, um dann die Schulreife qualifiziert beurteilen und die Eltern beraten zu können. Das funktioniert allerdings auch nur, wenn das Kind dort in einen Kiga geht.

Gruß
smalbop

Hallo,

Drum gibt es die „Kooperation Kindergarten-Grundschule“, wo
eine Grundschullehrerin im letzten Kindergartenjahr mit den
Erzieherinnen spricht, die Kinder in mehreren Besuchen
beobachtet und spielerisch testet, um dann die Schulreife
qualifiziert beurteilen und die Eltern beraten zu können. Das
funktioniert allerdings auch nur, wenn das Kind dort in einen
Kiga geht.

Ja, genau so ist es bei uns.

Die Mutter sagt bereits ein Jahr vorher, das Töchterlein zurückgestellt werden soll , aber ich denke, wenn die „Reifeprüfung“ es zulässt, sollte sie eben mit 6 in die Schule.

Aber das meine ich nur vom „Gefühl“ her. Ich bin insgesamt noch unschlüssig bei diesem Thema und möchte mir eine fundierte Meinung bilden.

Töchterlein selbst hatte immer mal wieder angedeutet, das sie sich schon auf die Schule freuen würde, aber seit ihr vor kurzem eine Zweitklässlerin erzählt hat, das man in der Schule nicht mehr soviel lachen dürfe, ist das Thema für sie abgehakt… :smile:

Aber ein Jahr ist ja auch noch viel Zeit.

Danke Euch allen für Eure Antworten.

Grüße
Didi

Hallo, wir wohnen nicht in BW aber ich habe folgende ERfahrung mit unserem Sohn gemacht. Wir haben ihn früher einschulen lassen, da es ihm im Kindergarten zu langweilig war und das Gesundheitsamt ihn für schulfähig hielt. Ganz großer Kappes! Ich habe es die ganze Grundschulzeit bedauert, so gehandelt zu haben. Er war immer der Jüngste, der Langsamste und an ihm mwurde ständig rumgemeckert, weil er so verträumt war. Trotzdem stellten sie ihm gute Zeugnisse aus und er hat die 4 Jahre geschafft. Wie leid hat er mir getan, wenn er so viele Hausaufgaben aufhatte und wie viele Tränen hat das alles gekostet.

Heute geht er sogar - trotz Empfehlung für die Realschule (da sie ihn noch zu jungen fanden fürs Gymnasium) auf das Gymnasium und ist bereits in der 8. Klasse (er ist gerade erst 13 Jahre geworden).

Heute sagt er, es wäre die beste Etnscheidung gewesen, das durchzuziehen - er kommt prima in der Schule klar und ist stolz. Mich hat das viel Nerven und Tränen gekostet zum indest bis zum 5. Schuljahr! Viel Glück!

Hallo Didi,

guck mal hier:
http://www.landesrecht-bw.de/jportal/portal/t/8si/pa…

Die §§ 5, 5a, 20, 73 und 74

Zumind. in RP ist eine Rückstellung wirklich nur in absolut begründeten Fällen möglich (Aussage von betroffenen Eltern und Erzieherinnen)

Knapp oder gerade 6 Jahre alt ist meiner Meinung ok. 7 ist meiner Meinung nach bereits zu alt.

Traut euren Kinder ein bischen mehr zu.

Ein Jahr und mehr Altersunterschied wird es immer geben und wenn die ersten mit Ehrenrunden dazukommen sogar 2 Jahre.

Meine beiden Geschwister und ich wurden mit 5 (teilweise 3 Monate über Termin) eingeschult. Keine hatte schulische oder soziale Probleme die nicht auch ein Jahr später eintreffen hätten können.
Ich war immer die Jüngste in der Klasse und in der weiterführenden Schule waren manche Klassenkameraden 1,5 Jahre älter als ich.
Kein Problem gewesen. Die haben nur früher angefangen rumzuknutschen :wink: und ein paar davon haben dann sogar noch eine Ehrenrunde gedreht.

In der Berufsschule hatten wir später sogar eine Alterspanne von 8 Jahren (15 - 23 Jahre) das war dann wirklich lustig.
Während die einen noch Papierflieger gebaut haben, hatten andere ein abgebrochenes Studium hinter sich oder sich auf die Übernahme der elterl. Firma vorbereitet für die sie zwangsweise Gesellen- und später Meisterbrief benötigten.

Es kommt aufs Kind an, auf die Klassenkameraden, auf die Lehrer, auf die Schule.

Grüße
Bröselchen

Hallo, also in Berlin werden die Kinder ja jetzt in dem Jahr eingeschult, indem sie 6 werden. D.h. manche mit 6,5 andere aber eben erst mit 5,5 Jahren. Dann kann man auch noch Kinder die im darauffolgenden Jahr bis 28.2. 6 werden auch schon einschulen. Das mit dem Zurückstellen ist auch nicht so einfach. Nicht alle Kinder kommen damit gut zurecht. Aber durch die Schulanfangsphase - so heißt das jetzt - können die Kinder 3 Jahre verbleiben und den Stoff der 1. und 2. Klasse zu absolvieren. Dadurch sind immer Kinder mit bis zu 2 JAhren Altersunterschied in einer Klasse. Der eine mags der andere nicht. Kinder helfen sich gegenseitig und lernen auch voneinander.
Ist denke ich immer vom Kind und auch vom päd. Personal abhängig, wie die damit klar kommen. Persönlich halte ich nichts davon, Kinder mit 5,5 Jahren einzuschulen, sie sind in vielen Dingen einfach noch nicht schulfähig - Sozialverhalten -. Aber das ist leider eine Entscheidung die man ganz alleine treffen muss.
LG Manuela1268