Erstes Treffen mit Pflegekind

Hallo, ich habe ein paar Fragen zur Aufnahme eines Pflegekindes. Heute war das Jugendamt bei uns und gab uns einen Vorschlag für einen Jungen der 2 Jahre wird. Nun grübel ich über unser erstes treffen. Wie soll ich mich vorstellen ? Wie wird das treffen ablaufen ? Und eine für mich ganz wichtige frage soll ich dem kleinen was mitbringen? Der Junge lebt zur Zeit in der Bereitschaftspflege mit noch anderen Kindern , müssten die dann nicht auch was bekommen ? Ein wenig Bauchschmerzen habe ich auch damit das er zur Zeit 1,5 Stunden autofahrt von uns entfernt wohnt und bis spätestens 18 August bei uns einziehen soll. Mit welchen Problemen ist da zu rechnen. Er wohnt nun schon seit 3 Monaten in der Bereitschaftspflege und hat sich an die Personen gewöhnt. Bin Dankbar über jeden Tip

Hallo

Nun grübel ich über unser erstes treffen. Wie soll ich mich vorstellen ?

Wenn der Junge gerade 2 Jahre wird, dann kann er vielleicht noch gar nicht sprechen. Sag wie du heißt (Vorname), aber sag es allen Kindern, die anwesend sind, und frag auch alle nach ihrem Namen.

Behandele den gar nicht besonders, sonst wird das von Anfang an komisch und gekünstelt. Geh einfach die Kinder besuchen und mach was mit denen.

Und eine für mich ganz wichtige frage soll ich dem kleinen was mitbringen?

Nein, der ist doch noch nicht mal 2.

Der Junge lebt zur Zeit in der Bereitschaftspflege mit noch anderen Kindern , müssten die dann nicht auch was bekommen ?

Wenn, dann natürlich ja. Aber wenn du nicht weißt, wie alt die sind, lass es einfach.

Es geht doch darum festzustellen, ob ihr zueinander passt, oder nicht? Das kannst du nicht feststellen, wenn du ihn schon als etwas Besonderes behandelst, bevor du ihn einmal gesehen hast. Stell dir einfach vor, du müsstest jetzt mit ein paar fremden Kindern spielen und die Zeit rumbringen, und mach das dann. Dann kannst du vielleicht merken, wie er ist und wie er auf dich reagiert.

Wenn du dich von vornherein als seine künftige Mutter oder irgend etwas ähliches siehst, dann kannst du ihn unmöglich kennen lernen, wie er normalerweise ist, und er kann dich auch nicht kennen lernen. Wenn das Jugendamt und deine Zeit es zulässt, dann geh ein paar Mal einfach ganz unverbindlich hin, und dann kannst du vielleicht ein Gefühl für ihn entwickeln, und er für dich.

Ich hab mit Adoptionen und ähnlichem nichts zu tun und habe da auch keine Erfahrung, ich weiß aber, wie man Menschen kennenlernen kann, und wie man zuverlässig verhindern kann, sie - trotz körperlicher Anwesenheit - kennenzulernen.

Viele Grüße

Hallo Mutette,

das ist ja eine spannende Sache! Ich würde Deine Fragen auf jeden Fall dem zuständigen Jugendamtsmitarbeiter vorher noch stellen und ihn auch fragen, was dem Jungen denn gesagt wird, wer da kommt, und wer noch bei dem Termin dabei ist. Du stellst Dich mit Deinem Vornamen vor. Sicher wird Dir etwas zu trinken (+ zu essen) angeboten, ansonsten wird Gelegenheit zum Spielen sein. Halt Dich einfach zurück, beobachte, was der Junge tut, und versuche, auf seine Initiativen einzugehen. Ein Geschenk würde ich beim ersten Mal noch nicht mitbringen, vielleicht einen Blumenstrauß für die Bereitschaftspflegemutter, wie man das als Besuch so macht. Trotz der weiten Anreise: Fahr in den nächsten Wochen so oft wie möglich hin, falls Du Dir nach dem ersten Treffen vorstellen kannst, den Jungen aufzunehmen. Der Junge muss Dich unbedingt so gut wie möglich kennen lernen, der Start bei Euch zu Hause wird sowieso schwierig genug für ihn in einer komplett fremden Umgebung mit dann immer noch fast fremden Menschen. Er wird sicherlich viel Angst haben. Wie sich das zeigt, ist bei jedem Kind unterschiedlich. Da hilft es am besten, Sicherheit zu geben durch ständige Nähe und einen geregelten Tagesablauf und viel Verständnis zu zeigen, auch wenn der Kleine inhaltlich noch nicht versteht, was Du sagst, wird er doch merken, dass Du es gut mit ihm meinst.
Ich könnte noch viel zu dem Thema schreiben, melde Dich gerne noch mal, wenn Du später noch Fragen hast.
Viel Erfolg wünscht Dir
Katie