Finanzierung und Organisationvon Großfamilien

Hallo,

ich hab da mal ein paar Fragen an Großfamilien.

Zum einen, ie finanziert ihr euch ? 
Ich sag mal ganz ehrlich, wir haben drei Kinder und hätten gerne noch welche, aber hätten Angst vor der finanziellen Belastung… ich meine, Auto, Wohnraum, muss ja alles größer sein und teurer, arbeiten gehen ist ja jetzt mit dreien schon schwierig , wie macht Ihr das ? Nur mit einem Gehalt ? Wie leistet Ihr euch Häuser, Busse etc ?? Ich meine, wir wohnen zu 5 auf 100 m2, die zu finanzieren (ohne Erbschaften oder finanzielle Unterstützung von der Familie) wäre mehr zu kaufen hier zu teuer, und mieten - mit mehreren Kindern sehr schwierig. Aber wie wohnt man dann ? Wie finanziert man das ,was Kinder so brauchen? Klar, Kleidung, Spielzeug, kann man vieles übernehmen… aber Ausbildung, Füherschein etc… ?? 

Und wie geht ihr arbeiten, wenn beide arbeiten gehen ? Haushalt ist doch auch vieeeeel mehr, und kinder werden öfter krank (weil es halt mehr sind sind natürlich auch immer welche krank) ?? Wie macht ihr das ? Wie regelt man das, vor allem, wenn man evt im Schichtdienst arbeitet ?? Bleibt einer zuhause ?

Wie regelt ihr den Alltag ? Die Hobbys der Kinder ?

Wie macht ihr das , wenn ihr eingeladen seid ? Finde das mit dreien schon anstrengend, die alle ruhig zu halten, grad wenn irgendwo viele Menschen sind, aber mit noch mehr Kindern ? Werdet ihr eingeladen ? :wink:)) 

Plaudert doch mal aus dem Nähkästchen,

lg

brenna

Hallo,

ich plaudere mal nicht aus meinem, aber aus meienr Schwester Nähkästchen (5 Kinder)

Zum einen, ie finanziert ihr euch ? 

Er Schreiner, sie arbeitet stundenweise als Verkäuferin - also keine Großverdiener.
Kindergeld kommt natürliich entlastend dazu.
Spenden aus der Verwandtschaft, weniger Geldspenden, mehr Geräte und Kinderkleidung
Möbel baut Papa!

I, Auto, Wohnraum:, Bus wurde gebraucht gekauft, Haus (auf dem Land) preiswert gemietet, hat genug Platz, aber keinen Luxus.

Wie finanziert man das

,was Kinder so brauchen? Klar, Kleidung, Spielzeug, kann man
vieles übernehmen…

aber Ausbildung, Füherschein etc… ?? 

klar, dass nicht jedem Kind Führerschein und Studium bezahlt werden können. Das muss (und darf) man als Eltern doch entscheiden: Großfamilie bringt viele Vorteile, aber auch Einschränkungen mit sich. Diese Kinder lernen, dass sie Verantwortung für sich übernehmen und z.B. für ihren Führerschein jobben gehen. Fürs Studium gibts Bafög und Studienkredite - ist alles machbar - vorausssichtlich.

Wer es sehr wichtig findet, für Kinder ein großes Sparbuch, Studium und Auto zu finanzieren, sollte vielleicht doch bei einem Kind bleiben :smile:

Haushalt ist doch auch vieeeeel mehr,

Die älteren Kinder fassen mit an, jeder hat seine Aufgaben und macht die auch. Vater natürlich auch.
Meine Schwester kann außerdem gut organisieren, die hat das echt im Griff, ich glaube, das lernt man zwangsläufig…

und kinder werden öfter

krank

das stimmt so eigentlich nicht. Aber da das jüngste sowieso noch Baby ist und Mutter zuhause, macht es auch nichts, wenn ein älteres Kind krank ist, das bleibt dann halt auch zuhause.

Bleibt einer zuhause
ja, einer ist immer da. Muttter geht arbeiten, wenn Vater zuhause- Wenn das mal nicht klappt, helfen Oma oder Schwester aus.

Wie regelt ihr den Alltag ? Die Hobbys der Kinder ?

Jedes Kind mehrmals wöchentlich zum Verein fahren geht natürlich nicht. Die Kinder verabreden sich in der Nachbarschaft, machen AGs in der Schule… 3 der Jungen spielen Fußball im gleichen Verein, das lässt sich organisieren.

Einladungen: Alle Kinder sind recht angenehm im Umgang. Wenn wir Familientreffen habe, richten wir es so ein, dass es irgendwo stattfindet, wo die Kinder draußen spielen und sich beschäftigen können. Klassische Einladungen zu „befreundetetn Paaren“ gibt es tatsächlich selten - da geht meist einer der Eltern, der andere bleibt zuhause, oder Oma oder Schwester hüten ein.

Fazit aus meiner Sicht: Ein unterstützendes Netzwerk aus Großeltern, Freunden, Geschwistern ist sehr wichtig.

Die Bereitschaft, finanzielle Einschränkungen zu machen, auch.
Es lohn sich aber - ich glaube, das sieht (meistens :smile: auch meine Schwester so.

Übrigens fände ich es auch nicht schlimm, unterstütztende Sozialleistungen anzunehmen. 3 oder 5 Kinder gut aufziehen ist ein großer Dienst für die Gesellschaft - da sind Sozialleistungen meiner Ansicht nach gut angelegt.

Bixie

Hallo,

meine Bekannten haben 5 Kinder (6-18 Jahre)

Sie wohnen in einem mietgünstigen, richtig alten Haus mit großem Garten in der Ortsmitte. Das Haus hat Ofenheizung, alte Fenster und ein Bad mit Holzofen, also kaum Komfort, ist aber groß genug für alle.
Sie fahren einen VW-Bus älteren Baujahres und der Vater (Maurer) fährt mit einem Motorroller zur Arbeit.

Die Mutter, eigentlich gelernte Krankenschwester, ist derzeit Tagesmutter für ein Geschwisterpaar und geht am Wochenende in eine Firma ein paar Stunden putzen. Der Vater hilft in seiner Freizeit hin und wieder Bekannten bei der Ernte oder im Pferdestall. Dafür bekommt er Eier oder Schlachtfleisch, Apfelsaft, Milch, Wein oder Schnaps, wobei er das Alkoholische wieder weiter verschenkt, wenn ein Geschenk gebraucht wird. Für die Hilfe im Pferdestall darf eine Tochter kostenlos reiten.

Im Winter räumt er bei den alten Nachbarn links und rechts vom Haus Schnee und im Frühjahr schneidet er deren Hecken und hackt das Holz für deren Öfen. Die geben ihm 2 - 5 Euro pro Einsatz und sagen, es ist für die Kinder. Das Geld kommt in die „Kinderspardose“.

Die Kinder verdienen sich ihr Taschengeld durch Prospekte und Wochenpost austragen, im Pferdestall mithelfen und den alten Leuten in der Nachbarschaft die Einkäufe heimtragen und Holz aufzustapeln, was aber nur 1-3 Euro einbringt.

Der ältesten Tochter, Realschule, derzeit in Ausbildung zur Krankenschwester, konnten die Eltern den Führerschein finanzieren und der 16-jährige geht auf das Gymnasium.

Meine Bekannte kocht und backt fast alles selbst und verwendet kaum Fertigprodukte.
Schokolade, Limonade gibt es eher selten, fast-Food noch seltener. Dafür jeden Tag Obst, aber nur saisonales.

Wenn sich das trostlos liest, so ist dieser Eindruck falsch.

Alle Kinder sind sportlich aktiv und super gut drauf und nehmen an diversen Wettbewerben mit sehr gutem Erfolg teil. Die Eltern sorgen dafür, dass die Kinder an den Wettbewerben deutschlandweit teilnehmen können und wenn sie dafür bis nach Berlin fahren und in einer Turnhalle übernachten müssen.
Eine Tochter bekommt Klavierunterricht, weil es ihr größter Wunsch ist (sie darf bei einer Nachbarin üben, die ein Klavier besitzt, aber nicht mehr selbst einkaufen kann).

Es gibt Omas und Tanten, die hin und wieder einen Zwanziger oder mal einen Fünfziger beisteuern oder ein paar Kleidungsstücke oder Schuhe spendieren. Reich sind die Verwandten auch nicht. Alles in allem kommt die Familie bescheiden aber sehr gut über die Runden.

Ähmm… ein XXL-Flachbildfernseher haben sie noch nicht und Urlaubsreisen für alle gibt es auch nicht. Wobei die Kinder durchaus jedes Jahr Ferien-Zelt-Freizeiten verbringen - kirchlich organisiert - oder im Heu-Hotel übernachten - vom örtlichen Sportverein gesponsert.
Alle 4 älteren Kinder sind fit am PC und haben Handys, wenn auch bloß preiswerte/gebrauchte.

Meine Bekannten finden es gut wie es ist und möchten ihr Leben nicht missen. Und ich finde das bewundernswert.

Liebe Grüße!

Hallo,

finde es schon sehr traurig drüber nachzudenken wie man eine Großfamilie finanzieren kann.

Wenn ihr schon 3 Kinder habt was natürlich heut zu Tage nicht mehr so oft vorkommt, allein schon wegen der Kosten, würde ich mir gar nicht erst die Frage stellen.

Selbst wenn man Oma, Opa, Tanten etc hat, die einen unterstützen können und wollen würde ich nie darüber nachdenken wenn es finanziell schon eng und schwierig ist noch mehr Kinder in die Welt zu setzen.

Wir selber haben zwei Kinder. Gehen gerne arbeiten, ich ganztags meine Frau halbtags.
Die Kinder gehen Ihren Hobbys nach und wir unternehmen dann viel gemeinsam. Auch Urlaub ist im Jahr zum Glück möglich.

Wir leben in einem Eigenheim, und es geht uns Recht gut. Vor der Frage standen wir auch bereits, ob wir noch ein Kind bekommen möchten. Wir sind aber beide der Meinung daß es gut so ist wie es ist.

In unserer Nachbarschaft hatten wir eine Großfamilie. Sieben Kinder von Klein bis Erwachsenen. Mann ging arbeiten, Mutter hing nur zu Hause. Das Fazit, Eigenheim mußte verkauft werden, vier Kinder leben jetzt beim Vater, die ältesten sind jetzt mittlerweile auch von zu Hause weg und die Mutter sitzt alleine in einer kleinen Wohnung und lebt von Hartz 4.

Ich hoffe nicht, daß es Euch auch so ergeht aber ihr wolltet ja Meinungen hören.

Schönen Gruß von
Lars44