Grundschulzeugnis 2. Klasse

Hallo zusammen!
Heute kam meine Tochter mit ihrem Zeugnis nach Hause. Dieses bereitet mir heftiges Kopfzerbrechen. Vielleicht kann mir ja jemand helfen es zu verstehen.

Verhalten:
*** war Kontaktfreudig und aufgeschlossen. Ihren Mitschülern half sie gerne. *** war bestimmend und fand nicht immer den richtigen Ton ihren Klassenkameraden gegenüber. In der Zusammenarbeit mit anderen kam es daher auch öfters zu Streitigkeiten. *** viel es schwer, ihre Wünsche zugunsten der Allgemeinheit zurückzustellen. Mit grosser Selbstsicherheit konnte sie vor der Klasse sprechen und ihre Meinung vertreten. Den Lehrern gegenüber war sie höflich und mitteilsam. Mit ihren Schulsachen ging sie in der Regel sorgfältig um.

Arbeiten:
*** verfolgte den Unterricht nicht immer Aufmerksam und beteiligte sich sich auch nicht so oft. Sie musste häufig ermahnt werden, um ihre Konzentration auf das Unterrichtsgeschehen zu lenken. Zu oft beschäftigte sie sich mit unterrichtsfremden Gegenständen oder mit der Nachbarschaft. Bei Partner- und Gruppenarbeiten war sie nicht zuverlässig. In ihrer Arbeitshaltung liess sie wenig Eigenmotivation, Lern- und Anstrengungsbereitschaft erkennen. Aufgaben nahm *** zu wenig zielgerichtet in Angriff. Neue Unterrichtsstoffe fasste sie, wenn sie aufgepasst hatte, schnell und problemlos auf. Ihre Hefte führte sie sauber und übersichtlich. Hausaufgaben erledigte *** meist gewissenhaft.

Lernen:
*** ist fähig treffend und gewandt zu erzählen. Beim Vorstellen eines Kinderbuchs spricht sie sicher und kann ihre Zuhörer interessieren. Sie kann auch schwierige neue Texte fliessend, betont und sinngestaltend vorlesen. Ihre Rechtschreibeleistungen sind sehr gut. Beim Verfassen eigener Texte hat sie kaum sprachliche Probleme. Dabei wendet sie gelernte Rechtschreibregeln an. *** löst Additions- und Subtraktionsaufgaben im Zahlenraum bis 100 eher langsam, aber weitestgehend fehlerfrei. *** beherrscht die Einmaleinsreihen und rechnet die zugehörigen Mal- und Geteiltaufgaben meist richtig aus. Im Umgang mit der Uhr ist sie noch nicht ganz sicher. *** zeigt grosse Begeisterung am Erlernen der Fremdsprache. Sie verfügt jetzt über viele Wörter aus bekannten Themenfeldern. Sie spricht und singt gerne. Im Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur kann sie, wenn sie bei der Sache ist, bei vielen Themen ihr Wissen einbringen. Mit besonderem Engagement beteiligt sie sich an musikalischen und künstlerischen Aktivitäten. Im Sport muss *** weiter an ihrer Körperspannung arbeiten und den Umgang mit dem Ball üben. Bei Gruppenspielen denkt sie noch nicht mannschaftsdienlich.

Deutsch : sehr gut
Mathematik : gut

( sehr gut: die Leistungen entsprechen den Anforderungen in
besonderem Masse
gut : die Leistungen entspricht den Anforderungen voll)

Mich irritieren diese Floskeln sehr und ich finde sie teilweise sehr negativ formuliert. Ausserdem finde ich es seltsam, dass die Bewertung so schlecht ist, andererseits die Noten etwas ganz anderes sagen. Wie kann das denn sein?!?
Könnte man nicht anders herum formulieren " die Lehrerin konnte den Unterricht teilweise nicht so gestalten, dass *** dafür Interesse aufbringen konnte"?
Wie wirkt dieses Zeugnis auf jemanden, der das Kind nicht kennt?

Muss ein Kind mit noch nicht mal 8 Jahren immer den richtigen Ton gegenüber den anderen Kindern treffen? Wie ist es dann mit den Kindern, die sich pausenlos irgendwelche Schimpfwörter um die Ohren kloppen? (-> meine Tochter benutzt solche Wörter definitiv nicht.)
Wie kann es sein, dass ein Kind, dass ständig unaufmerksam ist, quatscht und andere Dinge macht triotdem dem Unterricht folgen kann. Und zwar problemlos???

Vielleicht ist ja unter euch ein Lehrer, der mir die Formulierung etwas erklären kann.

Vielen Dank schon einmal im Voraus

Marie

Hallo!
Mir hat unsere Lehrerin erklärt, die Formulierungen wären wörtlich zu nehmen, nicht wie bei einem Arbeitszeugnis.

Auch bei dieser Auslegung werden einige Punkte an der Tochter kritisiert. Warst Du erstaunt darüber? Hast Du keine Rückmeldung während des Schuljahres bekommen, bzw. Dir geholt? Wie waren die Beurteilungen im Zwischenzeugnis und in der 1. Klasse?

Ausserdem finde ich es
seltsam, dass die Bewertung so schlecht ist, andererseits die
Noten etwas ganz anderes sagen. Wie kann das denn sein?!?

Die Noten basieren größtenteils auf schriftlichen Arbeiten (zumindest ist das in der 2.Klasse meines Sohnes so). Und da scheint sie gute und sehr gute Leistungen zu bringen. Die Abstufung zwischen Mathe und Deutsch klingt für mich - aus dem Text - heraus auch plausibel. Sozial und mündlich sieht es da anders aus.

Könnte man nicht anders herum formulieren " die Lehrerin
konnte den Unterricht teilweise nicht so gestalten, dass ***
dafür Interesse aufbringen konnte"?

Das fände ich ziemlich unverschämt, wäre aber ein -leider- alltäglicher Schutzreflex gegenüber deinem Kind.

Wie wirkt dieses Zeugnis auf jemanden, der das Kind nicht
kennt?

Im sozialen Bereich nicht besonders gut aber auch nicht katastrophal.

Muss ein Kind mit noch nicht mal 8 Jahren immer den richtigen
Ton gegenüber den anderen Kindern treffen?

Es sollte zumindest darauf hinarbeiten, das nennt man Erziehung :wink: Dabei sind Rückmeldungen hilfreich, so sie prokuktiv aufgnommen werden und nicht pauschal zurückgewiesen („Mein Kind macht sowas nicht“). Blöd, wenn die Kritik das 1.Mal im Zeugnis auftaucht.

Wie ist es dann mit
den Kindern, die sich pausenlos irgendwelche Schimpfwörter um
die Ohren kloppen?

Ich kenne diese Kinder nicht, kann also nicht vergleichen. Weiß aber, dass es dafür noch deutlichere Forulierungen gibt.

(-> meine Tochter benutzt solche Wörter
definitiv nicht.)

Woher willst Du das wissen? Bist Du im Unterricht dabei? Kinder verhalten sich in unterschiedlichen Situationen (Rollen) durchaus sehr unterschiedlich.

Wie kann es sein, dass ein Kind, dass ständig unaufmerksam
ist, quatscht und andere Dinge macht triotdem dem Unterricht
folgen kann. Und zwar problemlos???

Konnte ich auch, zum Entsetzen meiner Lehrer. :smile:

Mein Rat: Suche das Gespräch mit dem Lehrer Deiner Tochter rechtzeitig, nicht erst zum Zeugnis. Erkenne ihn als kompetent in seinem Fachgebiet an. Dann habt Ihr eine Arbeitsgrundlage und könnt weitersehen und über Lösungsmöglichkeiten, Maßnahmen und Entwicklungen sprechen. Das kommt Deiner Tochter langfristig bestimmt sehr zugute.

Das klingt teilweise sehr hart, ich weiß. Versuche mal, das sachlich zu sehen, bevor Du auf die Palme gehst ob meiner Antwort. :smile:

Grüße
kernig
*kriegen das Zeugnis erst nächste Woche*

Hallo,

Deutsch : sehr gut
Mathematik : gut
Mich irritieren diese Floskeln sehr und ich finde sie
teilweise sehr negativ formuliert. Ausserdem finde ich es
seltsam, dass die Bewertung so schlecht ist, andererseits die
Noten etwas ganz anderes sagen. Wie kann das denn sein?!?

Die Noten entsprechen den auch im Text formulierten Leistungen im Abschnitt „Lernen“.

Wie wirkt dieses Zeugnis auf jemanden, der das Kind nicht
kennt?
Muss ein Kind mit noch nicht mal 8 Jahren immer den richtigen
Ton gegenüber den anderen Kindern treffen?

Das Kind tritt im Umgang mit den Mitschülern als „Alphatier“ auf :wink: Sie versucht sehr eindringlich, ihre eigene Meinung und ihre Ideen durchzusetzen. Das ist ja nicht unbedingt nur negativ. Aber andererseits soll man auch lernen, andere Meinungen und Wünschen zu akzeptieren und nicht nur sich selbst zu sehen. Das ist natürlich ein Prozess, der noch lange nicht zu Ende ist. Die Beurteilung soll zeigen, woran man eben noch arbeiten muss (und gerade auf dieser Strecke kann man ja zu Hause auch was tun, oder gibt es da dieses Problem gar nicht?).

Wie ist es dann mit
den Kindern, die sich pausenlos irgendwelche Schimpfwörter um
die Ohren kloppen?

Vielleicht steht bei jenen dann auch entsprechendes im Zeugnis?

Wie kann es sein, dass ein Kind, dass ständig unaufmerksam
ist, quatscht und andere Dinge macht triotdem dem Unterricht
folgen kann. Und zwar problemlos???

In Unterricht scheint sie eine sehr schnelle Auffassungsgabe zu haben, so dass sie trotz augenscheinlicher Unaufmerksamkeit (vielleicht durch Unterforderung/Langeweile oder leichter Ablenkbarkeit?) die Aufgaben in der Regel richtig erfüllt.
An der Konzentration kann man auch zu Hause üben, ansonsten ist es natürlich eher die Aufgabe der Lehrerin, daran zu arbeiten, dass der Unterricht für die Kinder eventuell interessanter wird oder es weniger Ablenkungsmöglichkeiten gibt (z.B. Einzelplatz).

So schlecht ist das Zeugnis doch nicht, und an den charakterlich bedingten „negativen“ Dingen kann man doch noch arbeiten :wink:

Beatrix

Hallo Marie,

Wie wirkt dieses Zeugnis auf jemanden, der das Kind nicht
kennt?

Als waere deine Tochter ein cleveres, aufgewecktes und selbstbewusstes Maedel, bei dem es in den Bereichen Arbeits- und Sozialverhalten noch ein bissl hapert. *grins*

Mich irritieren diese Floskeln sehr und ich finde sie
teilweise sehr negativ formuliert. Ausserdem finde ich es
seltsam, dass die Bewertung so schlecht ist, andererseits die
Noten etwas ganz anderes sagen. Wie kann das denn sein?!?
Könnte man nicht anders herum formulieren " die Lehrerin
konnte den Unterricht teilweise nicht so gestalten, dass ***
dafür Interesse aufbringen konnte"?

Sie scheinen teilweise recht negativ, obwohl ich mich mit dem Schreiben von Zeugnissen in Deutschland nicht auskenne. Allerdings hab ich auch aehnliche Dinge bei einigen meiner Schuelern reingeschrieben, nur vielleicht ein bissl anders formuliert (und eben auf Englisch). Meine Schule war da aber auch ein bissl anders, in vielen darf man nur Positives schreiben. Hier mal ein kleines Beispiel von einem meiner Schueler:
„His behaviour in lessons depends on his mood and the subject or topic at hand. If he is interested, he will listen carefully, make sensible contributions and show good knowledge and understanding. At times, however, he gets too easily distracted by others and will very happily join them in being silly.“
In den Faellen sind sich die Eltern aber bewusst, dass ihre Kinder keineswegs unbescholden sind. :wink: Ist deine Tochter denn sonst ganz anders?

Wie kann es sein, dass ein Kind, dass ständig unaufmerksam
ist, quatscht und andere Dinge macht triotdem dem Unterricht
folgen kann. Und zwar problemlos???

Wenn es nicht auf den Kopf gefallen ist? Ich hab naechstes Jahr auch so ein Exemplar. Rein von Wissen und Verstaednis her (und nix anderes wird hier getestet) ist er einer der Staerksten in meiner Klasse. Vom Verhalten her ist er aber angeblich ein ziemlicher Alptraum. *grins* Aber das kriegen wir schon hin…
Nun ist deine Tochter sicherlich wesentlich besser im Benehmen, also wuerd ich mir da noch keine solchen Gedanken machen. Sie ist ja noch relativ jung und auch Sozialverhalten muss man eben ueben. Moeglicherweise ist sie in einer recht ruhigen Klasse, da faellt sowas dann auch eher auf.

Wenn’s dich wirklich stoert, dann frag einfach mal bei der Lehrerin nach. Ansonsten, schoenen Sommer. :smile:

Kel

Hallo Marie,

ich bin kein Grundschullehrer, aber ich kann dir sagen, dass du die Formulierungen so wörtlich nehmen kannst, wie sie dort stehen. Das ist mit einem Arbeitszeugnis von Personalern nicht zu vergleichen.

Zunächst einmal: Du kannst als Mutter nicht wissen, wie deine Tochter sich in der Schule verhält, wenn du nicht dabei bist. Es muss auch kein Widerspruch sein, dass die Noten (sehr) gut sind, aber Arbeits- und Sozialverhalten andere Worte sprechen.

Könnte man nicht anders herum formulieren „die Lehrerin
konnte den Unterricht teilweise nicht so gestalten, dass ***
dafür Interesse aufbringen konnte“?

Dein Vorschlag überspitzt umformuliert: Selbst wenn 29 andere Kinder Interesse aufbringen können, soll die Lehrerin für deine Tochter eine Extrawurst machen, damit auch sie Interesse aufbringen kann? Finde ich etwas … problematisch.

Wie wirkt dieses Zeugnis auf jemanden, der das Kind nicht
kennt?

Deine Tochter besitzt eine rasche Auffassungsgabe, vor allem im Fach Deutsch. In Mathematik ebenfalls, aber nicht so ausgeprägt. Vielleicht langweilt sie sich deshalb und passt manchmal nicht so auf, wie sie sollte/es gerade angemessen wäre. Sie präsentiert (sich) gerne, weiß, was sie kann, fühlt sich vielleicht tendenziell unterfordert?

Eine Frage an dich: Ist deine Tochter in einem Sportverein? Vielleicht wäre das ein möglicher Ausgleich für sie? Gerade zum Stichwort „Mannschaftsspiel“.

Muss ein Kind mit noch nicht mal 8 Jahren immer den richtigen
Ton gegenüber den anderen Kindern treffen?

Nicht immer, aber: Ja. Stichwort Sozialkompetenz. Es ist ja eine Sache, ob einem mal Sachen rausrutschen oder geplante Verbalattacken gefahren werden. Das geht aus dem Zeugnis nicht hervor.

Wie ist es dann mit
den Kindern, die sich pausenlos irgendwelche Schimpfwörter um
die Ohren kloppen? (-> meine Tochter benutzt solche Wörter
definitiv nicht.)

Sicher? Du bist ja nicht dabei! Und man kann auch ohne Schimpfwörter verbal verletzen, oft noch viel mehr.

Wie kann es sein, dass ein Kind, dass ständig unaufmerksam
ist, quatscht und andere Dinge macht triotdem dem Unterricht
folgen kann. Und zwar problemlos???

Siehe oben.

Aber das Zeugnis kommt ja nicht von jetzt auf gleich. Gab es vorher nicht die Möglichkeit mit der Lehrerin den Dialog zu suchen (das wäre mein Rat, ganz diplomatisch und freundlich, natürlich)? Sich nach dem Stand deiner Tochter zu erkundigen? Gerade damit sich gewisse „Unsitten“ nicht weiter einschleifen, würde ich an dieser Stelle die Vermittlung suchen. Vielleicht gibt es in der Klasse auch die Möglichkeit zur alternativen Beschäftigung? (Ich kenne aus meiner eigenen Grundschulzeit nur die Wochenplanarbeit, wer das erledigt hatte, ging in die Bibliothek oder half den anderen …)

Ich könnte mir vorstellen, dass ich, wenn ich deine Tochter in der Fünften bekäme, denken würde: „Gute Schülerin, aber tendenziell anstrengend. Braucht die Herausforderung.“ Aber ich habe auch Schüler in der 11, für die das ebenso gilt.

Gruß sannah

Mahlzeit!

Wie sah denn das Halbjahreszeugnis aus?
Was hat die Lehrerin auf dem Elternsprechtag gesagt?

Hier können jetzt viele was spekulieren aber was hat die Lehrerin
dir bis jetzt gesagt? So ein Zeugnis kommt nicht aus heiterem Himmel.

Kurz zusammengefaßt die Noten:
Kopfnoten 4-5
Leistung 1-2
Sport 3

Nicht wirklich unüblich aber doch ein Zeichen mal was zu ändern.

Gruß
Stefan

Hallo Marieelena,

allgemein ist schon alles gesagt.

Wie wirkt dieses Zeugnis auf jemanden, der das Kind nicht
kennt?

Wer sollte das sein? Mit dem Zeugnis der 2. Klasse geht man nicht hausieren und bewirbt sich nicht.
Nochmal die Frage: Welcher Person, die Deine Tochter nicht kennt, willst Du das Zeugnis zeigen?

Irgendwann - in gar nicht so langer Zeit - wird das Zeugnis der 2. Klasse so interesant sein wie ein alter Schuh. Blick lieber nach vorne und hilf Deiner Tochter, dass das nächste Zeugnis besser wird.

Gruß
Jörg Zabel

Servus Marie,

laß dir keine grauen Haare wachsen :smile:
Deine Tochter ist noch so klein; laß mal ein oder zwei Jahre ins Land gehen - du wirst staunen, wie viel sich da tut!

Mein Sohn war auch so ein Kaliber, und zudem mochte ihn seine Lehrerin (1. und 2 Klasse) überhaupt nicht.
Ich kann mich noch erinnern, daß ich in der Sprechstunde der Lehrerin meiner Tochter (zu der mein Sohn dann „nachrückte“) dieses Thema angesprochen habe: Ich sagte irgendwas von „sein Ruf eilt ihm voraus“ - sie meinte daraufhin lapidar, sie würde sich ihre Meinung immer noch selber bilden :smile:
Und es hat wunderbar geklappt! Sei es, weil er „größer“ geworden ist und sich einfach verändert hat, sei es, weil diese Lehrerin ihn mag und er nicht mehr der Sündenbock ist…

Lange Rede, gar kein Sinn:
Die Kritikpunkte im Zeugnis deiner Tochter sind doch gar nicht sooo fürchterlich:

  1. Sie fetzt sich, wenn sie sich nicht durchsetzen kann.
  2. Sie paßt oft nicht auf (was sich aber in ihren Leistungen offensichtlich nicht niederschlägt).
  3. Sie ist nicht immer motiviert (-> langeweile??)

*ICH* würde mit ihr Mathe üben und sie evtl. zur Ergotherapie schicken.

Kopf hoch - dein Kind macht das schon :smile:
Sie ist selbstbewußt, intelligent und kann „auftreten“.
Vielleicht stimmt einfach die „Chemie“ nicht zwischen ihr und der Leherin; bei uns jedenfalls war es so.

Viele Grüße,
agnes

Ergotherapie
Hallo!
Bis hier stimme ich mit Deinem Posting völlig überein:

*ICH* würde mit ihr Mathe üben und sie evtl. zur Ergotherapie
schicken.

Hier frage ich mich: Warum empfiehlst Du das? Ich fände ja Erziehung viel besser als Therapie. Der Grund: Bei der Erziehung bleibt die Verantwortung bei Eltern und Lehrern und -vor allem- beim Kind. Es kann selbst etwas ändern und lernt, mit Kritik umzugehen, sich selbst anzustrengen um Veränderungen zu erreichen. Ist natürlich für alle Beteiligten mühseliger, als das Kind 1 oder 2 mal pro Woche zur Therapie zu fahren und dort abzugeben.

Durch die Ergotherapie wird dem Kind vermittelt: Du kannst nichts dafür, wenn du Dich danebenbenimmst, Du bist ja „krank“ (hast ein Defizit, wenn das schöner klingt), der Doktor (die Therapie) macht das wieder heil.

Wobei ich grundsätzlich nichts gegen Ergotherapie an der richtigen Stelle habe. Aber in diesem Fall halte ich das eher für den falschen Weg, wenn auch für einen heute typischen. (Buchempfehlung: „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“)

Schöne Grüße
kernig

3 Like

Hallo kernig,

ich kenne dieses Mädchen ja nicht, aber ich lese aus der Beurteilung viele Parallelen zu meinem Sohn heraus.

Hier frage ich mich: Warum empfiehlst Du das? Ich fände ja
Erziehung viel besser als Therapie.

Diese Aussage beziehe ich jetzt - ob von dir so beabsichtigt oder nicht - auf mich. Und ehrlich gesagt: Es ärgert mich sehr!

Mein Sohn hat von der Ergotherapie nur profitiert! Und seine Therapeutin war über lange Zeit eine wichtige Bezugsperson für ihn. Wir haben es sehr bedauert, als es vorbei war!

Wir haben ihm übrigens nie vermittelt, er wäre krank; er ging spielen - aber dies nur nebenbei.

Wie gesagt: ich kenne das betreffende Kind ja nicht, und was für meinen Sohn richtig war, muß ja für ein anderes Kind nicht unbedingt auch gut sein.

Weißt du, es ist immer ganz einfach, mangelnde Erziehungswilligkeit oder -kompetenz zu unterstellen…

Eines noch: (Ja, ich habe jetzt das Bedürfnis, mich zu „verteidigen“!) Meine Tochter (älter als mein Sohn) tickt völlig anders! Da muß es doch neben der Erziehung noch was geben…?

Gruß,
agnes

1 Like

Na ich denke, die Schulnoten in den Fächern hat nichts mit dem Sozialverhalten gegenüber Mitmenschen zu tun. Aber mal was anderes:

Ist deine Tochter vielleicht unterfordert, dass sie trotz guter Noten scheinbar kein Interesse am Unterricht hat, weil es ihr zu langweilig ist und sie sich lieber mit anderen Dingen beschäftigt.

Sie scheint selbstbewußt zu sein auf alle Fälle…kann man nun deuten wie man will, ob positiv oder negativ. Auf alle Fälle höre ich da ungeahnte Talente im literarisch/sprachlich/künstlerischen heraus :wink:

Ich kenne sie nun nicht und du weißt am besten, was Sache ist.

nähere Erklärung
Hallo Agnes.

Diese Aussage beziehe ich jetzt - ob von dir so beabsichtigt
oder nicht - auf mich. Und ehrlich gesagt: Es ärgert mich
sehr!

Mein Sohn hat von der Ergotherapie nur profitiert! Und seine
Therapeutin war über lange Zeit eine wichtige Bezugsperson für
ihn. Wir haben es sehr bedauert, als es vorbei war!

Das konnte ich ja nicht wissen, davon stand nichts in Deiner Antwort. Schön, dass es für Euch funktioniert hat. Insofern kannst Du ja gar nicht gemeint gewesen sein, weil ich ja davon nichts wußte. Da wäre es sicher hilfreich gewesen, auf Deine eigenen Erfahrungen zu verweisen, statt eine pauschale Empfehlung zu geben.

Wir haben ihm übrigens nie vermittelt, er wäre krank; er ging
spielen - aber dies nur nebenbei.

Da sollte man die Kinder nicht für zu naiv halten, die merken das schon selbst.

Wie gesagt: ich kenne das betreffende Kind ja nicht, und was
für meinen Sohn richtig war, muß ja für ein anderes Kind nicht
unbedingt auch gut sein.

Ok, mit den obigen Informationen und dieser Einschränkung würde ich die Empfehlung durchaus annehmen.

Weißt du, es ist immer ganz einfach, mangelnde
Erziehungswilligkeit oder -kompetenz zu unterstellen…

Mein Einwurf war eigentlich dazu gedacht, das alles genauer zu überdenken und durchaus auch die negativen Begleiterscheinungen einer Ergotherapie ins Blickfeld zu richten. Unterstellen wollte ich damit niemandem etwas.

Eines noch: (Ja, ich habe jetzt das Bedürfnis, mich zu
„verteidigen“!)

Das haben Eltern häufig, den Reflex kenne ich von mir auch. :smile:

Meine Tochter (älter als mein Sohn) tickt
völlig anders! Da muß es doch neben der Erziehung noch was
geben…?

Natürlich. Das habe ich auch nicht verneint. Und meine kritische Sicht ja auch begründet und auch eingeschränkt. Meine Bedenken beruhen auf der inflationären Zunahme von Ergotherapien für Kinder. Es scheint ja kaum mehr „normale“ Kinder (nicht persönlich nehmen) zu geben, die sich ohne Zuhilfenahme irgendwelcher Therapien entwickeln. Das gibt mir zu denken.

Über die beiden konkreten Einzelfälle von Dir und der Fragestellerin möchte ich gar nicht im Einzelnen urteilen.

Meine Ansicht beruht auf diesen und ähnlichen Berichten:
http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Unn%F6tige…
http://www.mobile-elternmagazin.de/gesundundmunter/g…
(letzter Absatz)
http://de.nntp2http.com/alt/soc/aufmerksamkeitsdefiz…
So in der Richtung

Viele Grüße

kernig

Hallo.

Ist deine Tochter vielleicht unterfordert, dass sie trotz
guter Noten scheinbar kein Interesse am Unterricht hat, weil
es ihr zu langweilig ist und sie sich lieber mit anderen
Dingen beschäftigt.

Ich habe sehr viel Kontakt zu anderen Eltern mit Kindern im selben Alter. Viele haben mich eben darauf angesprochen und die Idee hatte ich auch schon. Bei einem Elterngespräch habe ich die Lehrerin danach gefragt. Leider blockte sie dieses Thema mit dem Satz ab, dass meine Tochter „normal entwickelt“ sei. Dass ich mir da mal keine Hoffnungen machen solle denn viele Eltern gingen davon aus, dass ihre Sprösslinge intelligenter seien als andere und dann aus allen Wolken fielen, wenn sie merken dass das nicht der Fall sei…
Da ist man dann als Eltern schon verwirrt weil man ja davon ausgeht, dass man einem Pädagogen gegenüber sitzt, der im normalfall wissen sollte was er sagt.

Sie scheint selbstbewußt zu sein auf alle Fälle…kann man
nun deuten wie man will, ob positiv oder negativ. Auf alle
Fälle höre ich da ungeahnte Talente im
literarisch/sprachlich/künstlerischen heraus :wink:

Wie gesagt, die Lehrerin sieht das anders.

Trotzdem vielen Dank für die Anregungen. Ich werde mich einfach mal unabhängig davon nach einem „Fachmann“ umsehen.

Hallo Agnes!

laß dir keine grauen Haare wachsen :smile:
Deine Tochter ist noch so klein; laß mal ein oder zwei Jahre
ins Land gehen - du wirst staunen, wie viel sich da tut!

Da hast du wohl recht :smile:

Mein Sohn war auch so ein Kaliber, und zudem mochte ihn seine
Lehrerin (1. und 2 Klasse) überhaupt nicht.

Das war auch ein Gedanke von mir, denn in unserem Fall ist es ebenso. Mittlerweile habe ich eine regelrechte Abneigung gegen diese Lehrerin entwickelt. Und ich fürchte sie weiss das und lässt es an meiner Tochter aus. Obwohl das ja eigentlich nicht sein dürfte…

An mangelnder Erziehun kann es nicht liegen, denn meine Tochter ist sehr gut erzogen (das sage nicht nur ich :smile: ) Ich denke wir haben sie mit einem gesunden Selbstvertrauen ausgestattet und ihr beigebracht dass man gerade als Mädchen/Frau auch mal die Ellenbogen einsetzen muss um vorwärts zu kommen. Schade nur, dass das eine eher konservative Lehrerin fehlinterpretiert.

*ICH* würde mit ihr Mathe üben und sie evtl. zur Ergotherapie
schicken.

Wenn meiner Tochter langweilig ist büffelt sie von sich aus Mathe. Sie hat sich ein Matheübungsbuch für die 3. Klasse gekauft und hockt abend stundenlang davor anstatt zu schlafen.
Ergotherapie ist eine gute Idee, wäre aber in diesem Fall eher kontraproduktiv, da sie sehr schnell annehmen würde, dass mit ihr etwas „nocht stimmt“ und auf durchzug schalten.

Trotzdem vielen herzlichen Dank für deine Einschätzung.

Hallo Jörg.

Mit dem Zeugnis der 2. Klasse geht man
nicht hausieren und bewirbt sich nicht.

Danke, das ist mir auch klar.

Nochmal die Frage: Welcher Person, die Deine Tochter nicht
kennt, willst Du das Zeugnis zeigen?

Den Leuten die es interessiert und die mir eventuell einen Rat geben können damit ich dieses Zeugnis richtig interpretiere. Meines Erachtens ist es etwas wiedersprüchlich - auf den ersten Blick
Bei zweiten mal durchlesen sieht es - in Verbindung mit einigen Kommentaren von hier - schon nimmer so schlimm aus.

Irgendwann - in gar nicht so langer Zeit - wird das Zeugnis
der 2. Klasse so interesant sein wie ein alter Schuh.

Das tut es jetzt schon.

Blick lieber nach vorne und hilf Deiner Tochter, dass das nächste
Zeugnis besser wird.

OK, und wie? Ich kann erst etwas besser machen wenn ich weiss WAS es besser zu machen gibt. Und da das Verhalten meiner Tochter bisher nie ein Thema war und sie dann so ein Zeugnis mit nach Hause bringt verwirrt mich etwas.

Trotzdem vielen Dank für deine Einschätzung!

LG Marie

Hallo Stefan!

Wie sah denn das Halbjahreszeugnis aus?

Gab es keines. Es fand nur ein Gespräch statt in dem aber keinerlei Andeutung auf das Verhalten meiner Tochter fiel. Deshalb war ich ja so erstaunt.

Hier können jetzt viele was spekulieren aber was hat die
Lehrerin
dir bis jetzt gesagt? So ein Zeugnis kommt nicht aus heiterem
Himmel.

Doch. eben deswegen bin ich doch so verunsichert. Beim Sprechtag wurde gesagt dass sie wenig mitarbeitet. Und das sie langsam arbeitet (was allerdings nur der Fall ist wenn sie sich langweilt. Sie macht aber oft von sich aus Aufgaben und möchte Matheaufgaben gestellt bekommen, die sie oft in atemberaubender Geschwindigkeit lösen kann. Sie hat sich vor kurzem ein Matheübungsbuch für die 3. Klasse von ihrem Taschengeld gekauft, das „arbeitet“ sie gerade heimlich durch.)

Kurz zusammengefaßt die Noten:
Kopfnoten 4-5
Leistung 1-2
Sport 3
Nicht wirklich unüblich aber doch ein Zeichen mal was zu
ändern.

Gut gesagt und was? An der Erziehung kann es eigentlich nicht liegen. Denn ich habe schon viele Rückmeldungen von Leuten bekommen, die meine Tochter kennen, dass sie sehr gut erzogen sei.

Was kann ich also tun?

LG Marie

Mahlzeit!

Hier können jetzt viele was spekulieren aber was hat die
Lehrerin
dir bis jetzt gesagt? So ein Zeugnis kommt nicht aus heiterem
Himmel.

Doch. eben deswegen bin ich doch so verunsichert. Beim
Sprechtag wurde gesagt dass sie wenig mitarbeitet. Und das sie
langsam arbeitet

Das passt doch ungefähr zum Zeugniss. Ich würde nochmal ein Gespräch
suchen und würde mir das Zeugniss erklären lassen. Am besten du
nimmst noch jemanden mit der ein wenig unparteiischer ist.

(was allerdings nur der Fall ist wenn sie
sich langweilt. Sie macht aber oft von sich aus Aufgaben und
möchte Matheaufgaben gestellt bekommen, die sie oft in
atemberaubender Geschwindigkeit lösen kann. Sie hat sich vor
kurzem ein Matheübungsbuch für die 3. Klasse von ihrem
Taschengeld gekauft, das „arbeitet“ sie gerade heimlich
durch.)

Was die Lehrerin sicher nicht gesagt hat sondern du jetzt wieder
aus deiner Sicht.

Nicht wirklich unüblich aber doch ein Zeichen mal was zu
ändern.

Gut gesagt und was?

Erst mit der Lehrerin reden, dann mit der Toschter reden und dann
einen gemeinsamen Fahrplan mit der Tochter machen. Wenn sich die
Lehrerin beteidigt noch besser.

An der Erziehung kann es eigentlich nicht
liegen. Denn ich habe schon viele Rückmeldungen von Leuten
bekommen, die meine Tochter kennen, dass sie sehr gut erzogen
sei.

Vergess das, Schule und Bekannte sind ganz verschiedene Sachen. Die
Kinder verhalten sich in Gruppen auf die sie angewiesen sind ganz
anders.

Was kann ich also tun?

Wenn ich lese das deine Tochter bis Abends stundenlang vor einem
Mathebuch sitzt, dann würde ich mal für ein bischen Abwechslung
sorgen. Es nutzt nichts wenn sie sich Dinge beibringt, damit auch
im nächsten Schuljahr noch Langeweile angesagt ist.
Was ist mit Sport? Was macht sie und wie oft? Kann sie schwimmen?
Ist sie in einem Verein? Was ist überhaupt Nachmittags so los?
Wie findet sie sich in der Gruppe Schulklasse zurecht? Die anderen Kinder sind in dem Alter nicht von guten Noten beeindruckt aber von trotzigem Verhalten gegenüber Erwachsenen oder guten sportlichen
Leistungen.

Gruß
Stefan