Hallo zusammen!
Heute kam meine Tochter mit ihrem Zeugnis nach Hause. Dieses bereitet mir heftiges Kopfzerbrechen. Vielleicht kann mir ja jemand helfen es zu verstehen.
Verhalten:
*** war Kontaktfreudig und aufgeschlossen. Ihren Mitschülern half sie gerne. *** war bestimmend und fand nicht immer den richtigen Ton ihren Klassenkameraden gegenüber. In der Zusammenarbeit mit anderen kam es daher auch öfters zu Streitigkeiten. *** viel es schwer, ihre Wünsche zugunsten der Allgemeinheit zurückzustellen. Mit grosser Selbstsicherheit konnte sie vor der Klasse sprechen und ihre Meinung vertreten. Den Lehrern gegenüber war sie höflich und mitteilsam. Mit ihren Schulsachen ging sie in der Regel sorgfältig um.
Arbeiten:
*** verfolgte den Unterricht nicht immer Aufmerksam und beteiligte sich sich auch nicht so oft. Sie musste häufig ermahnt werden, um ihre Konzentration auf das Unterrichtsgeschehen zu lenken. Zu oft beschäftigte sie sich mit unterrichtsfremden Gegenständen oder mit der Nachbarschaft. Bei Partner- und Gruppenarbeiten war sie nicht zuverlässig. In ihrer Arbeitshaltung liess sie wenig Eigenmotivation, Lern- und Anstrengungsbereitschaft erkennen. Aufgaben nahm *** zu wenig zielgerichtet in Angriff. Neue Unterrichtsstoffe fasste sie, wenn sie aufgepasst hatte, schnell und problemlos auf. Ihre Hefte führte sie sauber und übersichtlich. Hausaufgaben erledigte *** meist gewissenhaft.
Lernen:
*** ist fähig treffend und gewandt zu erzählen. Beim Vorstellen eines Kinderbuchs spricht sie sicher und kann ihre Zuhörer interessieren. Sie kann auch schwierige neue Texte fliessend, betont und sinngestaltend vorlesen. Ihre Rechtschreibeleistungen sind sehr gut. Beim Verfassen eigener Texte hat sie kaum sprachliche Probleme. Dabei wendet sie gelernte Rechtschreibregeln an. *** löst Additions- und Subtraktionsaufgaben im Zahlenraum bis 100 eher langsam, aber weitestgehend fehlerfrei. *** beherrscht die Einmaleinsreihen und rechnet die zugehörigen Mal- und Geteiltaufgaben meist richtig aus. Im Umgang mit der Uhr ist sie noch nicht ganz sicher. *** zeigt grosse Begeisterung am Erlernen der Fremdsprache. Sie verfügt jetzt über viele Wörter aus bekannten Themenfeldern. Sie spricht und singt gerne. Im Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur kann sie, wenn sie bei der Sache ist, bei vielen Themen ihr Wissen einbringen. Mit besonderem Engagement beteiligt sie sich an musikalischen und künstlerischen Aktivitäten. Im Sport muss *** weiter an ihrer Körperspannung arbeiten und den Umgang mit dem Ball üben. Bei Gruppenspielen denkt sie noch nicht mannschaftsdienlich.
Deutsch : sehr gut
Mathematik : gut
( sehr gut: die Leistungen entsprechen den Anforderungen in
besonderem Masse
gut : die Leistungen entspricht den Anforderungen voll)
Mich irritieren diese Floskeln sehr und ich finde sie teilweise sehr negativ formuliert. Ausserdem finde ich es seltsam, dass die Bewertung so schlecht ist, andererseits die Noten etwas ganz anderes sagen. Wie kann das denn sein?!?
Könnte man nicht anders herum formulieren " die Lehrerin konnte den Unterricht teilweise nicht so gestalten, dass *** dafür Interesse aufbringen konnte"?
Wie wirkt dieses Zeugnis auf jemanden, der das Kind nicht kennt?
Muss ein Kind mit noch nicht mal 8 Jahren immer den richtigen Ton gegenüber den anderen Kindern treffen? Wie ist es dann mit den Kindern, die sich pausenlos irgendwelche Schimpfwörter um die Ohren kloppen? (-> meine Tochter benutzt solche Wörter definitiv nicht.)
Wie kann es sein, dass ein Kind, dass ständig unaufmerksam ist, quatscht und andere Dinge macht triotdem dem Unterricht folgen kann. Und zwar problemlos???
Vielleicht ist ja unter euch ein Lehrer, der mir die Formulierung etwas erklären kann.
Vielen Dank schon einmal im Voraus
Marie