Kind ignoriert Regeln

Hey,
unser Sohn (3) ist sehr aktiv und hat ein sehr hohes Potential an Unfug.
Wenn meine Frau Regeln aufstellt, ignoriert er diese. Auch Sanktionen, die konsequent von uns eingehalten werden, führen nicht zu einem Lerneffekt bei unserem Sohn.
Meine Frau nervt es extrem, wenn unser Sohn ihre Regeln missachtet. Wenn ich mit meinem Sohn diskutiere dauert es zwar ein wenig, aber er fügt sich.
Was ist zu tun?
Hat jemand eine Idee?

Moien!

Versuchs doch mal andersrum! Keine Sanktionen, sondern Belohnung, wenn er sich richtig verhält…
Kleiner, aber manchmal wirkungsvoller Unterschied ;o)))

Bernd

Versuchs doch mal andersrum! Keine Sanktionen, sondern
Belohnung, wenn er sich richtig verhält…
Kleiner, aber manchmal wirkungsvoller Unterschied ;o)))

Richtig, Bernd,
Kinder richten sich oft geradezu lächerlich direkt an den Handlungsweisen der Erwachsenen aus. Sie sind geradezu Spiegelbilder ihrer Eltern.
Daher ist eigenes konsequentes Handen sehr wichtig. Eine Zusage an das Kind muß unbedingt eingehalten werden. Ein „Nein“ auf einen Wunsch des Kindes sollte wohlüberlegt, dann aber auch unumstößlich sein.
Und die Verstärkung erwünschen Verhaltens durch Lob ist der Abstrafung unerwünschten Verhaltens durch Tadel bei Weitem vorzuziehen und meist wesentlich erfolgreicher.
Gruß Eckard.

Hallo Stefan,

der Bernd hat Recht, man kann die Kinder positiv bestärken, indem man sie belohnt wenn sie sich richtig verhalten. Dass aber auch schlechtes Benehmen Folgen hat, das müssen die ja auch lernen…
Ein sehr gutes Buch kann ich dir empfehlen:
„Kinder lernen aus den Folgen. Wie man sich Schimpfen und Strafen sparen kann“ von Rudolf Dreikurs und Loren Grey,
ISBN: 3451048841 Buch anschauen

Viel Erfolg und Gruss,
Maja

Ein

„Nein“ auf einen Wunsch des Kindes sollte wohlüberlegt, dann
aber auch unumstößlich sein.

das würde ich mal so nicht denken. bei sehr guter begründung, warum ein „nein“ ein „ja“ werden sollte, das ich akzeptieren kann,
wird aus einem „nein“ dann doch schon mal ein „ja“.

auch wir erwachsenen lassen uns manchmal von guten argumenten vom gegenteil überzeugen und das sollte man meiner meinung nach den kindern auch zubilligen.

ansonsten lernt ein kind das ein „nein“ etwas grausames ist.
ein „nein“ muss nämlich nichts wirklich böses sein.

gruß

sonja

Nachgefragt
Moin,

Wenn meine Frau Regeln aufstellt, ignoriert er diese.

Was sind das denn für Regeln ?
Vielleicht wird das Kind ja auch einfach überfordert ?

nur so zur Anregung
Marion

Moin,

Wenn meine Frau Regeln aufstellt, ignoriert er diese.

Was sind das denn für Regeln ?

Hallo Marion,

Katzen werden nicht getreten.
Morgens um 6 Uhr spielen wir nicht auf der Blockpflöte.
Pflanzen bleiben im Blumentopf.
Regenwürmer werden nicht zerrissen.
Man rennt nicht einfach über die Strasse.
Man schupst nicht andere Kinder, nur weil man zeigen muss, dass
man stärker ist.

Ich glaube nicht, dass man einen 3 jährigen mit solchen Regeln überfordert.

Stefan

Vielleicht wird das Kind ja auch einfach überfordert ?

nur so zur Anregung
Marion

Hallo Stefan,

Katzen werden nicht getreten.
Morgens um 6 Uhr spielen wir nicht auf der Blockpflöte.
Pflanzen bleiben im Blumentopf.
RegenwEmer werden nicht zerrissen.
Man rennt nicht einfach Eer die Strasse.
Man schupst nicht andere Kinder, nur weil man zeigen muss,
dass
man stärker ist.

Ich glaube nicht, dass man einen 3 jährigen mit solchen Regeln
Eerfordert.

Doch, eigentlich schon, wenigstens zum Teil.
Nehmen wir mal an, es ist nicht so, daß er immer auf die Katze eintritt, sobald man ihn nicht davon abhält o. dgl., daß wir also irgendwas krankhaftes ausschließen können.

In dem Fall hast Du es halt mit Entdeckerverhalten zu tun, das gehört so, und da muß man als Eltern eben Schimpfdienst leisten, damit Sachen, welche die Eltern nicht mögen, früher aufhören. Ohne Schimpfen hören sie auch auf, aber viel später. Soviel zum grundsätzlichen.
Im einzelnen kannst noch nicht verlangen, daß er „frühmorgens“ versteht.
Du kannst kein abstrahierendes Denken verlangen: „Regenwürmer darf ich nicht, also darf ichs auch nicht im Aquarium“.
Das Verhalten mit Gleichaltrigen brauchst Du auch nicht zu regulieren. „Schubsen, um zu zeigen, das man stärker ist“ – ob das wohl richtig interpretiert ist?

Und was das plötzliche über-die-Straße-rennen anbelangt, bei diesem einen Punkt habe ich damals meine Kinder regelrecht dressiert. Mit Lob, Schimpfe und auch Schlägen. Meine Kinder sind dann sogar in einer Gruppe weiterrennender Kinder wie angewurzelt stehengeblieben, wenn ich selbst aus der Entfernung Halt! rief. Nervenschonend, das.

Ich beobachte, daß junge Eltern oft nicht mehr böse auf ihr Kind sein können, weil sie glauben, das ihrem Liebling ersparen zu sollen. Aber schon ein Zweijähriger ist sehr gut für die Unbill in seinem Leben gerüstet, zu der gehört, daß man sich an manchen Sachen unerbittlich wehtun kann und daß man die Eltern wütend machen kann, aber nicht will.

Die Katze kann womöglich auch auf sich selbst aufpassen und wird ihm dann schon mal eine wischen, wenn es ihr geraten erscheint.

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Die Strategie von meiner Mama…
Hi Stefan und Sohnemann,

also, ich kann Euch beide ziemlich gut verstehen. Als ich drei war, fand ich es auch doof, die Blumen im Topf zu lassen und nicht immer Flöte spielen zu dürfen. Zweiteres hat mich übrigens eher erstaunt, manchmal haben sie die Leute gefreut, wenn ich Flöte gespielt habe (okay, das war wohl mehr der Höflichkeit halber *ggg*) und manchmal hab ich tierisch Ärger gekriegt.
Aber da hatte meine Mama einen Trick: Sie hat dann solche „gefährlichen“ Sachen erstmal außer Reichweite gelagert. Sprich, die Flöte war dann in unserem „hohen Schrank“ und kam nur zum Üben runter und danach feierlich wieder hoch. Außerdem war alles zerbrechliche weit in Sicherheit *ggg*.
Bei den Pflanzen und Regernwürmern isses vielleicht eher sinnvoll, er darf beim nächsten Umtopfen „helfen“ oder kriegt gar einen eigenen Blumentopf mit Kresse oder so, was halt schnell wächst. Und für die Regenwürmer gibt’s vielleicht ein schönes Buch, wo gezeigt wird, wie nützlich die Tierchen sind und sowas. Vielleicht sogar was mit ner „Familie Regenwurm“ oder so?

Liebe Grüße und viel Spaß mit Eurem Zwerg

Petzi

*diegutRedenhatweilkeineKinder*

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Hallo Stefan,

eigentlich möchte ich keinem meiner Vorredner richtig zustimmen.
Regeln sind wichtig und sollten auch konsequent durchgeführt werden.
Tatsache ist, daß wenn man eine Regel aufstellt, diese auch durchgehalten werden muß, vor allem bei Kindern. Lässt man immer mal wieder Ausnahmen durchgehen, dann hat man auf der ganzen Linie verloren und kann alle Regeln vergessen.
Seit mein Sohn zwei Jahre alt war, hat er alle erdenklich nützlichen und wichtigen Regeln (in etwa die gleichen wie die von Dir) ignoriert. Es gab Tage, da waren wir der Überzeugung, er müße taub sein, denn er nahm nichts zur Kenntnis.
Wir bekamen in dieser Zeit ähnliches zu hören, wie das, was meine Vorredner geschrieben haben. Dann kam er in den Kindergarten und schon nach den ersten sechs Monaten kamen die ersten Beschwerden, die im Laufe der Zeit immer mehr wurden.
Wir haben daraufhin einen Fachmann zu Rate gezogen, denn wir waren mit unserem Latein am Ende. X Gespräche, x Fragebogen, ettliche Untersuchungen (um körperliche Ursachen wie Schwerhörigkeit o.ä. auszuschließen) führten uns schließlich zur Ergotherapie.
Heute (vier Jahre später) wissen wir, dass unser Sohn überhaupt nicht anderst konnte, als sich so zu verhalten, wie er es tat, denn er leidet an ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom).
Ich weiß natürlich nicht, ob ihr euren Kinderarzt schon mal darauf angesprochen habt, aber ein Versuch wäre es wert. Für Kinder mit ADS ist es nämlich sehr schwer, Regeln einzuhalten und für die Eltern ist ein alltäglicher, zermürbender Kampf, die Regeln am Leben zu erhalten (obwohl sie sehr wichtig sind!).

Ich wünsche euch, daß euer kleiner Racker nur ein kleiner Draufgänger ist, aber fragt vorsichtshalber mal beim Kinderarzt nach. Haltet aber an euren Regel fest, denn sie sind keinesfalls schädlich oder unnütz, ganz im Gegenteil.
Und es ist auch völlig normal, wenn ihr genervt seid, wenn euer Sohn gegen alle Regeln verstößt. Schließlich sind wir Eltern auch nur Menschen!

MfG User

Hey User,

ein Arzt hat uns mal auf ADS (nachdem er meinen Sohn 3 min. gesehen hatte, sagte er „Der hat ADS“) angesprochen. Wir haben mit einem Psychologen gesprochen, der meinte: ADS kann man erst diagnostizieren, wenn die Kinder älter sind.
Mit 3 kann man nicht unterscheiden zwischen ADS und kleinen Rabauken.

Gruß Stefan

Hallo Wolfgang,

ich möchte Dir in einer Hinsicht widersprechen, muss Dir in anderer Hinsicht dagegen zustimmen:

In dem Fall hast Du es halt mit Entdeckerverhalten zu tun, das
gehört so, und da muß man als Eltern eben Schimpfdienst
leisten, damit Sachen, welche die Eltern nicht mögen, früher
aufhören. Ohne Schimpfen hören sie auch auf, aber viel später.

Kann ich aus eigem Erleben mit meiner Tochter (ist inzwischen wohlbehalten fast 22 geworden) nicht bestätigen. Sie war im Kindergarten, so etwa 3 bis 4 Jahre alt, und brachte eine fürchterliche Kette von Schimpfworten mit, die sie bei jeder beliebigen Gelegenheit anwendete. Ich überhörte das, und alsbaldigst waren die Schimpfworte uninteressant.

Nur, jedesmal wenn meine Mutter zu Besuch war, lebte die Unsitte wieder auf. Ich wunderte mich zunächst, unerfahren wie ich damals auf diesem Gebiet war, bis mir dann doch auffiel, dass offenbar das Schimpfen meiner Mutter so à la: Pfui, das sagt man nicht! das Interesse an der Schimpfwortkanonade wiederbelebte, und zwar mehr als einmal.

Und was das plötzliche über-die-Straße-rennen anbelangt, bei
diesem einen Punkt habe ich damals meine Kinder regelrecht
dressiert.

Dressiert habe ich hier meine Tochter auch. Ich habe zwar die Schläge weggelassen, aber grob gepackt, wenn sie loslief habe ich sie mehrmals, so nach dem Motto: Das Auto auf der Straße täte meiner Tochter noch viel mehr weh. Der Erfolg war ähnlich wie bei Dir, mit 5 hat sie sogar schon meinen jüngeren Neffen am Losrennen gehindert.

Gruß, Karin

überhaupt nicht anderst konnte, als sich so zu verhalten, wie
er es tat, denn er leidet an ADS
(Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom).

So schade dies für Euch ist, beruhigt es mich dennoch, ich hab
das gleiche Problem mit meiner Tochter… und

FürKinder mit ADS ist es nämlich sehr schwer, Regeln einzuhalten
und für die Eltern ist ein alltäglicher, zermürbender Kampf,
die Regeln am Leben zu erhalten (obwohl sie sehr wichtig
sind!).

Das muss ich leider alleine schaffen, es ist wirkl. furchtbar schwierig und immer wieder sagt man sich, sie / er kann ja gar nicht anders. Mittlerweile, werden die Sorgen größer (4. Klasse, verdammt kurz vorm „Sitzenbleiben“ gewesen, alle Sachen ständig weg, weil sie nicht weiss, wo sie was hat und vor allem das
Unverständignis der Mitmenschen!!! Es kann ja nur an der alleinerziehenden Mutter liegen, mit dem Papa wäre das nie passiert - haltet bloß zusammen…)

Ich wünsche euch, daß euer kleiner Racker nur ein kleiner
Draufgänger ist, aber fragt vorsichtshalber mal beim
Kinderarzt nach.

Richtig, eher zu früh, als zu spät!!!

Haltet aber an euren Regel fest, denn sie

sind keinesfalls schädlich oder unnütz, ganz im Gegenteil.
Und es ist auch völlig normal, wenn ihr genervt seid, wenn
euer Sohn gegen alle Regeln verstößt. Schließlich sind wir
Eltern auch nur Menschen!

Eben und es tut wahnsinnig gut, dies mal zu hören…
Dafür mal richtig Danke!!!

LG

H.-D.

Hey Stefan,

einerseits finde ich den Tipp mit dem Arzt und dem ADS nicht verkehrt, andrerseits wäre ich vorsichtig, ein Kind in so eine Krankheitsschublade zu stecken. Erstens, weils nicht wirklich weiterhilft (denn die nicht eingehaltenen Regeln machen ja auch mit dieser Diagnose Schwierigkeiten in der Familie), zweitens weil man möglicherweise, wenn die Diagnose eben doch so nicht stimmt, schwerwiegende Versäumnisse in der Erziehung begeht. Ich würde dir deshalb lieber folgende Tipps geben:

  • Regeln sind für Dreijährige bereits eine ziemliche Anforderung. Sie sollten eher vorsichtig eingeführt werden, nicht zu viele auf einmal. Vieles muss noch über direkte Kontrolle durch die Eltern laufen, mein Kind lernte das Regelprinzip mit zwei, drei Jahren erst so nach und nach. In vielen Fällen muss noch die konkrete Aufforderung stehen anstelle der abstrakten Regel.

  • Es lohnt sich, mit dem Kind über die Vorteile des Regeleinhaltens zu sprechen: Wenn du an der Straße von selbst stehenbleibst und auf die ELtern wartest, dann darfst du auch alleine vorauslaufen. Wenn du aber einfach hinüberläufst, müssen wir dich an der Hand festhalten. Oder wir müssen dich im Kinderwagen festbinden. Oder wir können dich nicht mitnehmen, wenn wir spazierengehen. Auf der Straße ist es viel zu gefährlich. Natürlich müssen diese Ankündigungen im Fall des Falles ernsthaft in die Tat umgesetzt werden.

  • Um die berühmte „Taubheit“ gegenüber den Eltern zu vermeiden, nur dann Gebote aussprechen, wenn man wirklich willens und in der Lage ist, diese Gebote auch durchzusetzen. Je öfter die „Taubheit“ als Strategie aus Sicht des Kindes funktioniert, desto schlimmer wird sie. Deshalb auch sehr genau prüfen, ob die Regeln wirklich absolut notwendig sind. Ich erlaube meinem Kind (fast 4) einige Sachen, die ich selbst nicht tun würde, z. B. mit einem Reenwurm spielen, auch wenn ich weiss, dass dieser dabei kaputtgehen kann. Meine Durchsetzungsenergien spare ich mir für Regeln auf, die wirklich absolut notwendig sind, und Regenwürmer sind da aus meiner Sicht durchaus ein Grenzfall.

  • Besser Gebote formulieren, niemals Verbote, wenn es sich irgend vermeiden lässt. Seit ich das tue, funktioniert manches besser. Z. b. „Morgens immer schön leise sein, damit die anderen noch schlafen können“ oder „Nur mit einem Erwachsenen über die Straße gehen. Immer warten, bis ich da bin.“ Psychologisch feinsinnige Erklärungen („nur um zu zeigen, dass ich stärker bin“) überfordern das Kind. Kinder sollen sich auf das positive Verhalten konzentrieren. Und dieses sollte dann, wie schon ein Vorredner sagte, durch ausführliches Loben und ab und zu kleine Belohnungen verstärkt werden. Aus meiner Sicht reicht es nicht, „gut gemacht“ zu sagen, jedenfalls nicht immer. Ich erzähle es dann anderen Familienmitgliedern vor ihren Ohren, bestätige, wie groß sie schon ist und wie stolz ich auf sie bin,
    usw.

  • Das Vorsichtsgebot für Regeln gilt besondes im Verhältnis zu andeen Kindern. Eher sollte man nur bei echten GEfährdungen eingreifen oder wenn klar ist, dass die Kleinen aus einem Konflikt nicht alleine herausfinden. Dominanzverhalten würde ich nicht an sich unterbinden - nur wenn ein ernsthaft aggressiver Angriff vorliegt: Wenn du nicht mit Simon spielen willst, kannst du in dein Zimmer gehen und für dich allein spielen. In einem solchen Fall muss man die Kinder mit Gewalt trennen und den Aggressor vom Spielort verbannen. Ansonsten gilt das vorher Gesagte: was für ein guter Freund er dem Simon ist, wie toll er mit dem im Sand gespielt hat, was für eine ungeheuer interessante Burg die beiden miteinander gebaut haben. Aber auch hier eher Vorsicht, nach meiner Erfahrung kann man gerade hier durch viele Worte etliches kaputtmachen. Vielleicht helfen solche Tricks: Vor dem Besuch darf das Kind eine Packung Keks aussuchen, die es dann mit dem besuchenden Kind teilt etc pp

  • Sanktionen immer zeitlich und sachlich so nah wie möglich an den Regelverstoß. So wie bei der Flöte, die einfach weggesperrt wird, wenn sie zur unpassenden Zeit gespielt wird. Dem Kind erklären: leider weisst du noch nicht, wann du spielen darfst, und wenn ich dir das erkläre, gehorchst du nicht. Kinder, die das noch nicht wissen, dürfen ihre Flöte noch nicht selber haben. Wenn du spielen darfst, gebe ich sie dir. Lieber sogar noch konkreter erklären. Lieber dem Kind noch weniger schlechtes Gewissen machen. Das wäre ein Grundproblem bürgerlicher Erziehung: Kinder werden mit Regeln überfordert, und wenn sie sie nicht einhalten, wird ihnen ein schlechtes Gewissen gemacht. Dabei könnte man den Kindern die klecksenden Filzstifte und den Kaputtmachhammer einfach wegschließen. Das passt aber oft nicht in unsere Förderideologien hinein. Die müssen wir manchmal ablegen.

Viel Erfolg und alles Gute in jedem Fall,
Juliane

Hallo Juliane,

einerseits finde ich den Tipp mit dem Arzt und dem ADS nicht
verkehrt, andrerseits wäre ich vorsichtig, ein Kind in so eine
Krankheitsschublade zu stecken. Erstens, weils nicht wirklich
weiterhilft (denn die nicht eingehaltenen Regeln machen ja
auch mit dieser Diagnose Schwierigkeiten in der Familie),
zweitens weil man möglicherweise, wenn die Diagnose eben doch
so nicht stimmt, schwerwiegende Versäumnisse in der Erziehung
begeht.

Wenn bei einem Kind ADS diagnostiziert wird, wird es keinesfalls in eine ‚Krankheitsschublade‘ gesteckt.
Je früher man weiß, daß das Kind ADS hat um so schneller kann man mit geeigneten Therapien, wie z.B. Ergotherapie, beginnen. Gerade bei ADS ist es wichtig, Kindern klare Regeln vorzugeben. Auch bringen einen Erklärungen, Strafen und Sanktionen bei den betroffenen Kindern keinen Schritt weiter, eher das Gegenteil ist der Fall. Bei ADS-Kindern gibt es Regeln und Konsequenzen, auch wenn es für die ganze Familie Veränderungen bedeutet.
Betroffene können darüber ganze Bücher schreiben!

Was meinst Du mit ‚schwerwiegenden Versäumnissen‘ in der Erziehung, falls die Diagnose nicht stimmt? Aus diesem Satz werde ich nicht schlau.

MfG User

Hallo Karin,

über Zustimmung von Dir freue ich mich besonders.

aufhören. Ohne Schimpfen hören sie auch auf, aber viel später.

Kann ich aus eigem Erleben mit meiner Tochter (ist inzwischen
wohlbehalten fast 22 geworden) nicht bestätigen. Sie war im

Klar, schmutzige Ausdrücke im Kindergartenalter, da muß man nicht unbedingt schimpfen. Ich habe damals sogar manchmal mitgemacht, was haben wir für einen Spaß gehabt!
Es gibt auch Kinder, die in dem Alter kein Schimpfen brauchen, weil sie keine Sachen kaputtmachen usw., z.B. wenn sie nicht das erste Kind sind und ein ruhiges Temperament haben.

Jedoch, zum einen ist es eher normal, wenn ein Kleinkind Schimpfe braucht, zum andern hört sich bei solchen Ausdrücken gegenüber der Oma der Spaß auf, ich wäre in der Situation dazwischengegangen.

Gruß
Wolfgang Berger

zum andern hört sich bei solchen Ausdrücken
gegenüber der Oma der Spaß auf, ich wäre in der Situation
dazwischengegangen.

Ich hingegen war und bin der Meinung, dass es reicht, wenn ein Kind von einem Erwachsenen zusammengeschissen wird - und meine Mutter konnte das besser, als ich je in der Kindererziehung gut gefunden habe. Zwei gegen einen ist schon unter Gleichaltrigen unfair.

Die Schimpfkanonade ging übrigens nicht gegen jemanden, sondern alles war hatl „Kackapisi“…

Gruß, Karin

ADS-Therapie ?
Hallo,

was würde denn der Arzt bei festgestelltem ADS machen? Welche Art von Therapie gibt es dafür ?

Liebe Grüße, Angelika

Hallo Angelika,

für ADS ist die Ergotherapie eine der wichtigsten Therapieformen überhaupt. Ist diese Form der Therapie nicht ausreichend um dem Kind ein einigermaßen ‚normales‘ Leben zu ermöglichen, steht an zweiter Stelle die medikamentöse Behandlung, mit der man in Verbindung mit der Ergotherapie ebenfalls gute Erfolge verzeichnen kann.
Leider sind gute Ergotherapeuten nicht besonders dicht ‚gesät‘ und die Wartelisten sind dementsprechend lang.

MfG User

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Was heißt ADS? o.T.

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