meine Erfahrung
kurz zu meinen Töchtern. Die Große geht in die 3te Klasse, die Kleine in die 1te Klasse.
Wenn die Große unter Leistungsdruck leidet, dann forsche ich mittlerweile genauer nach, wer oder was der Verursacher ist. Sie ist leider mit einem Kind befreundet, bei dem die Eltern diesen Druck auf ihre einzige Tochter ausüben, und dieser Druck geht dann im Schulalltag an mein Kind weiter. („hast auch eine 1 in Diktat? Ich habe das ganze Wochenende geübt…“)
Leistungswilligkeit wird natürlich auch gerne von den Lehrern angekurbelt, weil sie voran kommen möchten. Und es kommt immer darauf an, wie die Laune meiner Tochter ist. Im schlimmsten Fall fängt auch sie zu weinen an.
Ich habe festgestellt, dass die ersten drei Schuljahre überhaupt nicht viel über die Leistungsfähigkeit der Kinder aussagen. Bei uns schwankt das ganz ordentlich. Mir ist es wichtig, dass meine Kinder das vorgegebene Pensum schaffen, und sich einen Lern- und Leistungrhythmus aneignen. Und sie leisten soviel sie eben können.
Wenn die Große mal eine schlechte Note reinhaut, wird geschaut, warum sie etwas nicht verstanden hat, darüber gesprochen und geübt, das war es dann.
Wenn sie das Heulen anfängt: „ich verstehe das nicht, ich kann das nicht…“, dann lassen wir die Hausaufgaben sein, und sie geht toben oder lesen, um sich später hinzusetzen. Ich habe ihr auch mal einen Zettel für die Lehrerin in die Mappe gelegt, dass sie die Hausaufgaben nicht machen konnte, weil sie dazu nicht im Stande war, mit dem Versprechen sie nachzuholen (passend formuliert). Ab 17 Uhr und bei mehr als 90 Minuten finde ich es sinnlos noch etwas zu üben.
Ich kann Dir nur empfehlen, dass Du Deinem Kind beibringst, die 2.Klasse wirklich so gelassen zu sehen, wie sie ist. Bei uns geht das mit viel miteinander reden. Aber dafür ist nicht jedes Kind zugänglich. Eventuell fragst Du die Lehrerin um Rat, die Dein Kind nun täglich beobachtet, wie sie ihn einschätzt.
Wenn die Lehrerin Druck macht, dann würde ich schauen, ob dies bei Deinem Sohn gerechtfertigt ist, oder ob der Druck gegenüber anderen Kinder ausgeübt wird, er also gar nicht gemeint ist, sich aber unter Druck setzen läßt.
In diesem Alter haben die Kinder wirklich noch Spaß an dem neuerworbenen Wissen. Diesen Spaßfaktor pflege ich, wie ein Pflänzchen. Stressig wird es in den weiterführenden Schulen. Aber wenn die Kinder noch im Hinterkopf haben, dass sie alles lernen können, was sie interessiert, dann überstehen sie diese Zeit der angestiegenen Anforderungen viel besser. Hoffentlich Das festzustellen haben ich ja noch fast 2 Jahre Zeit.
Aber jetzt haben sie noch Zeit zum phantasieren, gestalten, kommunizieren…Da sind 6 Fehler im Diktat einfach Nebensache.
Viele Grüße
grilla