Probeme mit17-jährigen Trotzkopf (w)

Hi Leute,
mich würde mal eure Meinung und eure Tipps zu den folgenden Fall interessieren: Einer Bekannten von mir, einer alleinerziehenden Mutter, entgleitet zunehmend ihre 17 jährige Tochter. Zum einen geht die Tochter regelmäßig in ihre Schule und ist auch bemüht, gute Noten zu schreiben, zum andren macht meiner Bekannten der Umgang ihrer Tochter mehr und mehr Sorgen.
Der Freund der Tochter (19) „hängt“ seit kurzem wieder mit einer Clique Kleinkrimineller rum und die Tochter tut dies natürlich auch. Auch hat die Tochter vor kurzem in aller Öffentlichkeit damit geprahlt, wie Mitglieder der Clique diverse Sachen „abgerippt“ (gestohlen) haben.
Diese Aussage führte natürlich dazu, dass die Tochter nun nicht mehr außer Haus übernachten darf. Nun wirft sich die Frage auf, was die Bekannte machen soll, wenn sich die Tochter nicht an die Ansage hält.
Gewähren lassen – das wäre eine Kapitulation
In der Wohnung des Freundes der Tochter auftauchen und sie rausholen – das könnte für meine Bekannte allein schwierig werden.
In der Wohnung des Freundes der Tochter mit Polizei auftauchen – das könnte zum endgültigen Bruch zwischen Mutter und Tochter führen.

Auch ja: den Vater des Mädchens seine eigene Tochter einen Scheiß.
Danke für eure Meinungen und Tipps

Bye
Leo

hm – meinst mit trotz die aktion der mutter ?
denn was soll das übernachtungsverbot bewirken ? die „kleinkriminellen machen ihre tour doch nicht nur nachts… also kann das mädel auch trotz nächtlichem ausgehverbot reingezogen werden. und was ist mit der mitwisserschaft ?

was ist da zu machen :
die mutter sollte versuchen mit der tochter im gespräch zu bleiben, ihr vertrauen und den freund nicht pauschal schlecht machen. nur mit vertrauen behält die mutter zugang zur tochter, kann ihr klarmachen was an dem klauen ect. falsch ist und kann evt. schlimmeres verhindern.

gruss iq13

Hallo,

eine 17-Jährige erzieht man nicht mehr, indem man sich auf Machtdemonstrationen verlegt. Das wird bei jedem halbwegs normal entwickelten Teenager in diesem Alter zu Ungunsten der Mutter ausgehen.

In diesem Fall kommt hinzu, dass das Mädchen offenbar einen durchaus guten schulischen Weg verfolgt. Das rechtfertigt in meinen Augen auch einiges an Vertrauensvorschuss in die Umsicht des Mädchens.

Mein Tipp wäre: Zusehen, dass die Mutter den positiven Kontakt zu ihrer Tochter nicht verliert. Sie darf und soll ruhig über ihre Sorgen mit ihr reden, sollte sie aber genau als das benennen: Ihre Sorgen. Und nicht Verdächtigungen gegenüber der Tochter oder ihrem Freund.

Mit 17 muss das Mädchen wissen, wo es Halt findet, wenn es ins Rutschen kommt - vor dem Ausrutschen kann man sie kaum noch bewahren.

Schöne Grüße,
Jule

Moin Leo

Gewähren lassen – das wäre eine Kapitulation

Manchmal ist es klug, zu kapitulieren.

In der Wohnung des Freundes der Tochter auftauchen und sie
rausholen – das könnte für meine Bekannte allein schwierig
werden.

Um Jottes Willen nich!

In der Wohnung des Freundes der Tochter mit Polizei auftauchen

Die Bullerei? Wird ja immer schlimmer.

Auch ja: den Vater des Mädchens seine eigene Tochter einen
Scheiß.

Interessanterweise hast du das Wörtchen „interessiert“ vergessen. Vielleicht bist du dir ja nicht sicher, ob der Vater sich nicht doch für sie interessiert…Manchmal sind die Väter durch Trennungen so frustriert und ohnmächtig (gemacht) worden…
Gruß,
B.

Hallo

Diese Aussage führte natürlich dazu, dass die Tochter nun nicht mehr außer Haus übernachten darf.

Wieso führt diese Aussage „natürlich“ dazu, dass die Tochter nicht mehr außer Haus übernachten darf? Bei einer 17-jährigen Tochter finde ich das überhaupt nicht natürlich, sondern dämlich. In spätestens einem Jahr ist der kleine Trotzkopf erwachsen. Da wird es aber langsam Zeit, mit dem Kind auf gleicher Augenhöhe zu sprechen.

Man kann in dem Alter auf seine Kinder nur noch Einfluss behalten, wenn man sie für voll nimmt. Wenn man sich anhört, was sie zu erzählen haben, und eventuell seine eigenen Erfahrungen zum besten gibt, die man in ähnlicher Situation früher mal gemacht hat. Wenn man da nicht besserwisserisch oder gar im Befehlston, sondern einfach nur ehrlich auftritt, werden Ratschläge durchaus gerne angenommen.

Nun wirft sich die Frage auf, was die Bekannte machen soll, wenn sich die Tochter nicht an die Ansage hält.
Gewähren lassen – das wäre eine Kapitulation

Deswegen das Verbot so schnell wie möglich rückgängig machen, damit man nicht in diese Situation kommt.

Die anderen Ideen sind völlig indiskutabel.

Viele Grüße

Nachtrag
Konkret würde ich der Tochter wohl ruhig sagen, dass es für mich total peinlich ist, wenn sie solche Sprüche in der Öffentlichkeit ablässt, aber ob sie darauf Rücksicht nimmt, wäre ihre Sache. Je nachdem ob ich drauf Rücksicht nehme, wenn ihr was peinlich ist, ließe sich da natürlich was aushandeln.

Außerdem würde ich sie fragen, ob ihr klar ist, dass auch Besitz oder Weitergabe von geklauten Gegenständen strafbar ist, und solche Sachen (vorsichtshalber), und auch das Mitwissen.

Außerdem würde ich ihr erzählen, dass ich auch mal Leute kannte, die andere abgezockt (so hieß das bei uns) haben, und irgendwannmal auch mich. Das war nicht sehr cool.

Ansonsten würde ich davon ausgehen, dass sie auch von sich aus weder daran interessiert ist, straffällig zu werden, noch beklaut zu werden, und dass Druck durch die Eltern höchstens dazu führen kann, dass ihr die Opposition gegen die Eltern wichtiger wird als das.

Viele Grüße

Nachtrag und Antworten
Hallo nochmal,

und erst einmal danke für die Antworten. Die Situation hat sich seit ein paar Tagen noch etwas geändert oder soll ich sagen zugespitz: Denn mittlerweile ist herausgekommen, dass die Tochter die Schule wohl doch nicht mehr so ernst nimmt – sie hat mehrfach unentschuldigt gefehlt und dafür einen Verweis und Attestpflicht bekommen.
Nun zu den Antworten:

@iq: Guter Tipp, den werde ich so weitergeben, allerdings wurde das mit dem klauen schon gesagt und zwar im Guten – genutzt hat es (leider) nichts

@Jule

Mit 17 muss das Mädchen wissen, wo es
Halt findet, wenn es ins Rutschen kommt - vor
dem Ausrutschen kann man sie kaum noch bewahren

Wohl leider wahr – es wird wohl auf „learning by Ausrutschen“ rauslaufen

@Branden

Interessanterweise hast du das Wörtchen „interessiert“ vergessen.

Das war in dem Fall kein Freudscher :wink:

Vielleicht bist du dir ja nicht sicher, ob der Vater sich
nicht doch für sie interessiert.
Manchmal sind die Väter durch Trennungen so frustriert
und ohnmächtig (gemacht) worden.

In diesem Fall ist es (leider) nicht so, wie du meinst. Der Vater hat seit rund 12 Jahren eine andere Frau und Kinder mit dieser. Er zahlt auch keinen Unterhalt, da er nicht arbeitet und sogar zum Ausfüllen des BAföG-Antrags des Mädchens musste ihn das Jugendamt zwingen – so sehr steht er zu seiner Tochter, leider.

@Simsy
Mit deiner Antwort gehe ich am wenigsten d’accord. Die Mutter hat es bisher immer im Guten versucht, einvernehmliche Lösungen zu erreichen und sich um die Zukunft der Tochter Sorgen zu machen, sehe ich nicht als dämlich an – hier geht es darum, dass das Mädchen ihre Freizeit mit (zum Teil vorbestraften) Kriminellen verbringt und einen auf coole Gangsterbraut macht.

Wenn man da nicht besserwisserisch oder
gar im Befehlston, sondern einfach nur ehrlich auftritt,
werden Ratschläge durchaus gerne angenommen.

Eben leider nicht – das haben neben der Mutter auch noch andere (und sogar ehemalige Freunde von dem Mädchen) versucht – leider ohne Erfolg. Die Sturheit, Wortwahl und Gebärden des Mädchens sind auch wirklich sehr, sehr heftig.

Konkret würde ich der Tochter wohl ruhig sagen,
dass es für mich total peinlich ist, wenn sie solche Sprüche
in der Öffentlichkeit ablässt, aber ob sie darauf Rücksicht
nimmt, wäre ihre Sache. Je nachdem ob ich drauf
Rücksicht nehme, wenn ihr was peinlich ist,
ließe sich da natürlich was aushandeln.

Haben u.a. auch der Cousin des M. versucht, leider auch ohne Erfolg

@alle
Danke euch allen, für die Meinungen und Tipps – ich werde sie auf jeden Fall ungefiltert weiter geben.
Leo

Hallo Leo

hier geht es darum, dass das Mädchen ihre Freizeit mit (zum Teil vorbestraften) Kriminellen verbringt und einen auf coole Gangsterbraut macht.

Das ist mir schon klar, nur das kann die Mutter nicht wirklich verhindern bei einer 17-jährigen Tochter. Ich persönlich denke, dass man mit solch einem Bekanntenkreis früher oder später nichts anders als sehr schlechte Erfahrungen machen kann, und es ist eben je früher desto besser.

Wenn die Tochter meint, dieses kriminelle Umfeld zu brauchen, dann wird sie es haben, und wenn nicht jetzt, dann eben mit 20. Aber jetzt wird es, falls sie da bei denen mitmacht, um Jugendstrafen gehen, und falls sie von denen selber beklaut wird, um maximal 3-stellige Summen. In 3 Jahren sieht das erheblich viel heftiger aus.

Die Mutter hat es bisher immer im Guten versucht, einvernehmliche Lösungen zu erreichen …

Wenn man da nicht besserwisserisch oder gar im Befehlston, sondern einfach nur ehrlich auftritt, werden Ratschläge durchaus gerne angenommen.

Eben leider nicht – das haben neben der Mutter auch noch andere (und sogar ehemalige Freunde von dem Mädchen) versucht – leider ohne Erfolg.

Es kann ja nicht sein, dass die Mutter der Tochter gegenüber aufgetreten ist, ohne ihre Macht als Erziehungsberechtigte auszuspielen. Dann wäre es ja schlichtweg unmöglich, dass sie der Tochter als Endergebnis den abendlichen Ausgang verbietet. Oder sie hat es auf freiwilliger Basis versucht, und als die Tochter nicht so reagiert hat wie gewünscht, wurde die Freiwilligkeit gestrichen. Das ist nicht glaubwürdig. Da war der Versuch ‚im Guten‘ nicht ernstgemeint. Das funktioniert nur, wenn man es wirklich ernst meint, mit allen Folgen.

Sie sollte der Tochter die Verantwortung für deren eigenes Leben auch ihr überlassen, konsequent. Alles andere hat meiner Meinung nach keinen Sinn und macht alles nur schlimmer bzw. schiebt das Ende mit Schrecken nur hinaus. -

Ich glaube, dass die Tochter - nach einer gewissen Zeit, vielleicht auch erst nach einer längeren Zeit - von sich aus einen Lebensweg einschlagen wollen wird, der ihr guttut. Kaum ein Mensch will sich freiwillig ins Unglück stürzen. Aber um das zu kapieren, muss der Kopf frei sein von Zank und Streit mit den Eltern.

Die Mutter sollte nur klarstellen, wo genau bei ihr der Punkt erreicht ist, dass sie die Tochter nicht mehr bei sich wohnen lässt und sie das Jugendamt oder die Polizei einschaltet (ich meine z. B. falls da Diebesware in ihrer Wohnung aufbewahrt wird oder so. Nicht als pädagogisches Mittel).

Die Sturheit, Wortwahl und Gebärden des Mädchens sind auch wirklich sehr, sehr heftig.

Ok, das kann ich nicht beurteilen. Es wird aber irgendeinen Grund geben für ihr Sturheit.

Viele Grüße