Problem im Kindergarten, wie lösen?

Hallo!
Es handelt sich um die Kindergartengruppe, die meine Tochter nun das 3. Jahr besucht. Es sind nur noch 9 Wochen, aber die aufgetretenen Probleme sind nicht nur für meine Tochter, sondern auch für andere Kinder, so schlimm, dass sie nicht mehr in den Kiga will (wollen). Bislang gab es vor allem ein Kind, das den Kiga auch schon länger besucht, aber nun auffällig ist. Es ärgert die anderen und wendet auch schon mal „Gewalt“ an (Kneifen, treten, schlagen…). Außerdem gibt es solche Dinge wie: „Entweder Du sagst das Wort oder ich schneide Dir die Haare ab!!“ Und dabei hat das Kind eine Schere in der Hand. Diese extreme Situation hat mich dazu gebracht, dass ich die leitende Erzieherin gebeten habe, darauf zu achten und eventuell einzuschreiten. Nun will sie die Kinder bitten, dass sie solche Vorfälle melden und dann in Gesprächen die Situation klären. Das finde ich den falschen Weg, da die Kinder inzwischen Angst haben etwas zu sagen, denn dann kommt das entsprechende Kind und quält die anderen heimlich wieder (Rache!)!
Nun kam gestern der Klopfer. Ich bin im Elternrat und wurde in dieser Funktion angerufen. Ein anderes Kind hat gestern bereits zum 2. Mal im Kiga gezündelt und außerdem fasst dieser Junge (5 Jahre alt) den Mädchen in den Schritt, von Schlagen oder Kneifen ganz zu schweigen. Ich bin ja nun gefordert etwas zu unternehmen. Mal abgesehen davon, dass die Aufsichtspflicht meiner Meinung nach missachtet wurde (denn das Feuerzeug stammt aus dem Kiga!), ist es an der Zeit etwas zu unternehmen, dass wieder Ruhe reinkommt.
Ich möchte gemeinsam mit den anderen Elternratsmitgliedern einen Elternabend mit dem Leiter und den Erziehern organisieren, damit alle Beschwerden zur Sprache kommen und konkrete Schritte zur Beseitung dieser Zustände zugesagt werden.
Wie würdet Ihr argumentieren? Was gibt es für Möglichkeiten, die wir Eltern dem Kiga gegenüber einfordern können? Habt Ihr Tipps? Schreibt auch einfach mal Eure Meinung zu diesen Geschehnissen, ich wäre dafür sehr dankbar.
Vielen Dank.
Gruß
Frauke

Hallo,
eine nicht ganz leichte Situation.

Bislang gab es vor allem ein Kind, das den Kiga auch schon länger besucht,
aber nun auffällig ist.

Ist es nur EIN Kind?
War es vorher auch schon auffällig?
Kennst du dieses Kind näher?

Es ärgert die anderen und wendet auch schon mal „Gewalt“ an (Kneifen, treten,

schlagen…).
Das ist halbwegs normal, solche Kinder gibt es in fast jeder Gruppe.

Außerdem gibt es solche Dinge wie: „Entweder Du sagst das Wort oder ich
schneide Dir die Haare ab!!“ Und dabei hat das Kind eine
Schere in der Hand.

So etwas denken sich Kinder meist nicht aus, sondern bekommen es
beigebracht/vorgelebt.

Nun will sie die Kinder bitten, dass sie solche Vorfälle melden und dann in
Gesprächen die Situation klären.

Wenistens ein Schritt in eine vernünftige Richtung.

da die Kinder inzwischen Angst haben etwas zu sagen, denn
dann kommt das entsprechende Kind und quält die anderen
heimlich wieder (Rache!)!

Das ist schon etwas schwieriger, aber damit muss eine Erzieherin klarkommen.
Hier muss dann auch eine Sanktion für das Kind folgen.

denn das Feuerzeug stammt aus dem Kiga!

gefährlich!!!

Ich würde noch einmal ein Gespräch mit der Erzieherin im Beisein mit der
Leiterin führen.
Erzähl ihnen von deinen Ängsten und von Unzufriedenheiten.
Frag sie, wass sie konkret tun werden. Ich würde ein Gespräch (Erzieherin &
Leiterin) mit der Mutter des Kindes vorschlagen (Verhaltensveränderung,
mögliche Ursachen, private Umstände…).
Es bringt wenig, einen Elternabend zu organisieren (was ist mit der Mutter des
besagten Kindes?) und dort eine Diskussion herauszufordern.
Vielleicht reagiert das Kind aus familiären Gründen so und ihr macht so einen
Aufstand. Wenn die Erzieherin die Ursache kennt, sollte sie bei dem Kind eine
Verhaltensänderung bewirken können (wie auch immer).

Ich bezweifle, dass das Kind sich so daneben benimmt, dass es aus dem
Kindergarten ausgeschlossen werden muss. Das sollte man nur als allerletze
Instanz in Erwägung ziehen, denn eigentlich müssen Erzieher dazu in der Lage
sein, so ein Kind in die Gruppe zu integrieren.
Notfalls muss eine Therapeutin beauftragt werden oder das Kind kommt in eine
Gruppe mit weniger Kindern.

Ich würde die Beschwerden sammeln, sie aber unter einen anderen Begriff
zusammenfassen.
Formuliere sie am besten als Wünsche oder Ängste und schau, wie die Leitung
darauf reagiert.

damit alle Beschwerden zur Sprache kommen und konkrete Schritte zur Beseitung

dieser Zustände zugesagt werden
Das würde ich nicht mit allen Eltern empfehlen.
Sammle die Fakten und trage sie der Erzieherin / Leiterin vor.
Sonst wird das nur eine Hetzjagt auf das eine Kind / die Familie…

Was gibt es für Möglichkeiten, die wir Eltern dem Kiga gegenüber einfordern

können?
Einfordern ist schlecht…

  • Sicherheit in Grenzen (keine Feuerzeuge…) aber etwas Gefahr ist überall,
    denn ansonsten müsstest du auch Stühle und Bausteine verbieten, da diese
    geworfen auch eine Gefahr darstellen
  • Aufsicht, so dass das oben beschiebene Kind keine anderen Kinder verletzen
    kann. Bedenke aber, dass Erzieher auch nur Menschen sind und nicht immer alles
    sehen können.
  • Freude am Kindergarten soll für die anderen Kinder erhalten bleiben
  • Bemühen um Klärung der Angelegenheit

Vielleicht fällt mir noch mehr dazu ein…

Gruß
Tato

Ich würde hospitieren. Wenn Du persönlich keine Zeit hast, vielleicht kann jemand anders?

Gruß, AndyM

Hallo auch,

für mich klingt es ein bisschen so als würdest du es begrüssen wenn das Kind aus dem Kindergarten fliegt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass so ein Schritt in manchen Situationen helfen könnte, denn wer weiss schon ob das Kind im Kindergarten richtig verstanden und behandelt wird. Von Bekannten weiss ich das ein „Lümmel“ nach einem Kindergartenwechsel lammfromm geworden ist (was wohl für bzw. gegen die Erzieherin zählt).

Normalerweise kann so etwas aber nur der letzte Schritt sein und du solltest, meiner Meinung nach, nicht gleich Stimmen bei den anderen Eltern gegen dieses Kind sammeln. Hat von euch schon mal jemand den Kontakt zu den entsprechenden Eltern aufgenommen ?

Ich meine ein Kind was im Kindergarten so auffällig ist, ist zu Hause doch auch nicht das Liebste der Welt. Vielleicht kann man mit den Eltern sprechen und zusammen mit den Erziehern eine Lösung finden. Oder noch besser, die Erzieherin finden alleine eine Lösung mit den Eltern.

Wenn ich mich so umhöre, gibt es in jedem Kindergarten ebenso wie in jeder Schule auffällige Kinder und man kann nur schwerlich immer alles auf die Aufsichtspflicht der Erzieher und Lehrer schieben wenn diese 4 bis 6 Stunden am Tag für 20 Kinder verantwortlich sind, die Eltern hingegen aber nur für Ihre.

Verstehe mich bitte nicht falsch, sicherlich musst du etwas machen aber dem Kindergarten vorzuwerfen etwas auszubügeln was eventuell zu Hause vermurkst wurde scheint wenig aussichtsreich zu sein und das Kind in einen anderen Kindergarten abschieben könnte das Problem wohl möglich nur verlagern.

Zum Schluss noch eine dumme Frage, kannst / darfst du als Elternrat eigentlich nicht die Eltern des Kindes auch direkt kontaktieren ?

Viele Grüsse aus Hamburg
MeToo

Hallo Frauke.
Ich hätte noch eine Idee.
Wir haben zu meiner Zeit als Elternbeirat immer in regelmäßigen Abständen Vorträge für die Eltern organisisiert. Mal die Mütternothilfe, mal Erziehungsstellen, usw. Wie wäre es, wenn ihr sowas mal anleiert mit einer Erziehungsberatungs- oder auch Frühförderstelle. Sowas gibts in Kreisverwaltungen und Gesundheitsämtern. Während oder nach solch einem Vortrag gibt es genügend Gelegenheit, solche Problemfälle mit kompetenten Leuten zu diskutieren und auch Lösungsansätze zu suchen und zu finden.

Grüße
T

Danke an alle Antworter!
Es hat mir schon sehr geholfen, dass Ihr mir Eure unterschiedliche Ansichten geschrieben habt. Leider ist das Ganze inzwischen etwas aus der Kontrolle geraten, da eine Mutter, deren Kind betroffen ist, unbedingt heute abend ein Treffen veranstalten wird und zum Sturm bläst. Mir bleibt heute, zusammen mit den anderen Elternratsmitglieder, nur die Möglichkeit für Ruhe und Einsicht zu sorgen und das Ganze einigermassen zu „kontrollieren“.
Gruß
Frauke

Hallo Frauke,

wie ist es gelaufen?
Haben sich die Eltern zusammenreisen können? Waren die ErzieherInnen auch
dabei?

Leider ist das Ganze inzwischen etwas aus der Kontrolle geraten, da eine
Mutter, deren Kind betroffen ist, unbedingt heute abend ein
Treffen veranstalten wird und zum Sturm bläst.

Das ist schade, denn meist bringen solche Veranstaltungen wenig, außer endlose
Diskussionen, Unmengen Kritik, genervte und beunruhigte Eltern und
aufgescheuchte ErzieherInnen.
Natürlich kann es bei dir auch ganz zivilisiert zugehen…

Schreib doch mal, wie es dir ergangen ist und zu welchem Ergebnis ihr gekommen
seid.

Gruß
Tato

hallo
die lösung des problems besteht darin, agression und konfliktlösung in der kindergartengruppe zu thematisieren.
die erzieherin hat ja schon das gespräch als eine methode aufgegriffen. vllt.ist das der anknüpfungspunkt für eine längere didaktische einheit, vllt. ist damit aber auch das problem schon zu lösen.

es gibt noch viele andere pädagogische möglichkeiten, lösungswege zu erarbeiten. voraussgehend steht die beobachtung der gruppe bzw. der betroffenen kinder um der ursache auf die spur zu kommen.
kann die erzieherin dem „übel“ nicht alleine beikommen, kann sie sich (mit erlaubnis der eltern) profesionelle hilfe holen. z.b. bei der örtlichen erziehungsberaungsstelle.
worauf ich als mutter ggf. drängen würde, sollte sich an der situation (zeit geben!) nichts großartiges ändern. das „wohl der kinder“ hat in erster linie im vordergrund zu stehen. da ist die zu bastelnde schultüte weniger gewichtig!
ein auffälliges kind aus einer gruppe zu entfernen halte ich nicht für gut. sehen sie es als chance für ihr kind den umgang mit problemen, konflikten und agressionen kennenzulernen und sich darin zu üben! das ist eine erfahrung für die zukunft, die es sicher brauchen kann!
viel erfolg!
croeti

Hallo

die erzieherin hat ja schon das gespräch als eine methode
aufgegriffen.

Allerdings erst auf mehrfachen Druck der Eltern!

kann die erzieherin dem „übel“ nicht alleine beikommen, kann
sie sich (mit erlaubnis der eltern) profesionelle hilfe holen.
z.b. bei der örtlichen erziehungsberaungsstelle.

Das wollen wir letztendlich erreichen! Stösst aber auf Widerstand bei den Mitarbeitern!

mit problemen, konflikten und agressionen kennenzulernen und
sich darin zu üben! das ist eine erfahrung für die zukunft,
die es sicher brauchen kann!

Sicher werden die Kinder das brauchen, aber als 3- bis 6-jähriges Kind sich mit einem Jungen auseinanderzusetzen, der zündelt, die Mädchen sexuell belästigt, auf brutalste Weise Kinder quält und dessen niemand dort Herr wird, das halte ich für den falschen Weg.
Gruß Frauke

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Hallo Tato,
wie ist es gelaufen?
Haben sich die Eltern zusammenreisen können? Waren die
ErzieherInnen auch
dabei?

Zum Glück lief es recht ruhig ab. Ich hatte die Möglichkeit den Leiter noch einmal zu sprechen und ich habe ihm einen Elternabend vorgeschlagen und gleich auch einen Termin für nächste Woche ausgemacht. Dies habe ich zum Beginn des Treffens bekanntgegeben und so konnten wir ruhig darüber sprechen, da man sah, dass etwas vom Kiga her passiert.
Wir haben dann gestern unsere Strategie absprechen können. Es wird auch jemand vom Träger kommen, so dass das Ganze offiziell ist.
Nun bin ich gespannt, was das Treffen am kommenden Dienstag bringen wird.
Gruß Frauke

Hallo Frauke,
ist bei dem Kind, dass aggressiv ist usw. ADS oder etwas ähnliches festgestellt worden? Vielleicht kann man dem mal nachgehen… (habe die Postings nicht gelesen, falls dieser Hinweis also schon gekommen ist,- sorry!) Kann amn mit den Eltern des betreffenden Kindes, das der Verursacher ist, reden…?

Gruss,
K_K

Hallo Frauke! Habe ich das richtig verstanden, dass dieses auffällige Kind erst seit letzter Zeit auffällig ist? Gibt es womöglich einen Grund in der Familie (z.B.Geschwisterchen bekommen), weswegen das Kind so auf sich aufmerksam macht? Die von Euch angedachten Schritte gehen bestimmt in die richtige Richtung, und wenn der Kindergarten sich nicht darauf einläßt, würde ich die Eingabe schriftlich machen. Darüber reden ist schon gut, aber es sollte auch etwas schwarz auf weiß vorliegen. Das bringt die Kindergartenleitung nämlich in die Pflicht, und Ihr könnt später belegen wann die ersten Beschwerden stattfanden. Körperliche Übergriffe im Sinne von sexueller Belästigung darf man nicht als peanuts abtun, sondern muss ggf. mit Fachleuten nach einer Lösung suchen. Und ein Kindergarten in dem Kinder unbeaufsichtigt mit Schere und Feuerzeug hantieren, da fehlen mir die Worte!! Wünsche gutes Gelingen, Angelika

hallo
über die fachliche kompetenz der erzieherin kann ich mir leider kein fernurteil bilden…:wink:

die erzieherin hat ja schon das gespräch als eine methode
aufgegriffen.

Allerdings erst auf mehrfachen Druck der Eltern!

…hinterläßt allerdings einen negativen eindruck.

6-jähriges Kind sich mit einem Jungen auseinanderzusetzen, der
zündelt, die Mädchen sexuell belästigt, auf brutalste Weise
Kinder quält und dessen niemand dort Herr wird, das halte ich
für den falschen Weg.

sicher, schon ein arges problem und deshalb würde ich an elternstelle auch auf die inanspruchnahme professioneller hilfe bestehen. das die angestellten sich dagegen verwehren kann ich absolut nicht verstehen!
wenn nötig mit nötigem schriftstück beschwerde beim träger vortragen, er trägt letztendlich die verantwortung für das kindeswohl und ihm obliegt die dienstaufsicht über sein personal.

alles gute
croeti

Das Kind ist wohl inzwischen zur psychologischen Betreuung angemeldet, das wird man sicher nach den Ursachen forschen.
Danke für Deine Antwort!
Frauke

Der Grund, warum das Kind so extrem auffällt (war auch vorher nicht ohne!) ist wohl die Trennung der Eltern.
Wir haben diese Woche einen Elternabend mit Träger und Erziehern und hoffentlich wird dann endlich mal Klartext gesprochen.
Danke für die Antwort.
Frauke