Sexueller Übergriff vor ca. 14 Jahren

Hallo Zusammen,

ich wende mich an Euch weil ich mir schwere Vorwürfe mache und Eure Meinung dazu hören möchte. Ich wurde mit ca. 10 von einem etwa 5 Jahre älteren Jungen zu sexuellen Dingen herangeführt. Dabei kam es auch zum gegenseitigem Mastubieren. Doktorspiele hat es in meiner Kindheit eigentlich nicht gegeben, zumindest nicht das ich wüsste.

Einige Jahre später mit ca. 12 oder 13 habe ich mit einem Nachbarsmädel ca. 6/7 öfters in einem Garten gespielt und, ich weiß nicht wieso, gefragt, ob ich sie mal unten rum angucken darf. Sie hatte nix dagegen und ich sah mir ihre Scheide an, berührte sie und ich zeigte ihr meinen Penis. Zu einem Geschlechtsverkehr ist es Gott sei Dank nicht gekommen. Ich habe meinen Penis nur einmal an ihre Scheide gehalten. Ging ja auch nicht, waren draußen und im Prinzip bis auf die heruntergelassene Hose angezogen.

Leider habe ich das gleiche mit einem anderen Nachbarsmädel auch etwa 6-8 (weiß das genaue Alter nicht mehr) genauso gemacht, da hat aber die ältere Schwester dies den Eltern erzählt.

Daraufhin hat der Vater meine Eltern angerufen und mich natürlich zur Rede gestellt. Damals hatte ich nicht die Kraft zu sagen, dass ich gleiches durch einen Jungen erfahren habe. Ich habe damals keine Strafe bekommen, aber zu sehen wie aufgelöst meine Mutter war, war sicherlich die schlimmste Strafe die man mir geben konnte.

Noch Jahre später bin ich zusammengezuckt als das Telefon auch nur normal klingelte.

Dabei habe ich aber auch nie erwähnt, dass es eigentlich noch ein zweites Mädchen gab, mit der ich diese „Doktorspiele“ gemacht habe. Danach war das niemals ein Thema mehr, hatte auch niemals das Verlangen danach so etwas erneut zu machen. Zu dem ersten Mädchen habe ich ab und zu heute noch Kontakt und alles ist völlig normal.

Heute habe ich eine Tochter die fast in dem Alter ist und totale Sorge, ihr könnte das gleiche passieren und will alles daran setzen, dass sie das nicht erfahren muss.

Heute bin ich beruflich recht erfolgreich und habe auch überhaupt keine päpophilen Gedanken. Traue mich allerdings auch nicht meine Eltern erneut darauf anzusprechen oder aber das Nachbbarsmädel zu kontaktieren.

Ich schäme mich total dafür was früher passiert ist. Was kann ich tun?

Danke für Eure Antworten

Viele Grüße

der Nachdenkliche

Hallo,

zum Psychologen gehen?

Etwas anderes wird Dir nicht helfen…

Gruß

(80 Zeichen müssen sein, also 1234…)

Hi

Das Opfer sexueller Übergriffe in so jungen Jahren das selbst versuchen, ist nichts ungewöhnliches. Das macht dich auch nicht gleich pädophil.
Trotzdem solltest du zum Psychologen gehen, um das ganze zu verarbeiten. Der kann dir helfen, alleine kommst du damit wahrscheinlich nicht klar, da es dir ja Kummer bereitet. Melde dich da schnell, denn die Wartezeiten sind lang. Du brauchst dir keine Sorgen machen - der Psychologe hat schweigepflicht.

Im übrigen verjährt sexueller Missbrauch an Minderjährigen erst mit Vollendung des 18. Lebensjahres. Wenn das ganze also bei dir mit 10 vor 14 Jahren stattfand, du ergo um die 24 bist, kannst du den Jungen von damals immer noch anzeigen.

lg
Kate

Ich schäme mich total dafür was früher passiert ist. Was kann
ich tun?

Ich schlage vor, dass Du bei der Diakonie o.ä. anrufst und dort mal mit einem Berater sprichst.

Der kann Dir sicher helfen, das Ganze zu sortieren.
Ob es schlau ist, sich echte Absolution bei den echten „Opfern“ zu holen, weiß ich nicht.

Für mich klingt das wie das alte Ausprobieren, das wir irgendwie ja alle gemacht haben.
Ob es allerdings bei der Kleinen ein Trauma ausgelöst hat, weiß man ja nicht. Ich denke, eher nicht. Denn die Sachen sind ausgesprochen und einsortiert worden.
Schlimm ist immer Druck, Zwang und Heimlichkeit, m.E.

Grüße,
Tilli

P.S. Wenn Du magst, kauf Dir das Buch „Mindfuck“.

Hallo,

wie kommst Du auf die Definition „sexueller Übergriff“? Ich würde nach der Schilderung eher von „beiderseitiger kindlicher/pubertärer Neugierde“ sprechen. Oder wurde hier Gewalt angewendet? Davon lese ich in deinem Posting nichts.

Strafrechtlich waren die Dinge auch nicht relevant, weil Du noch nicht strafmündig gewesen bist (wenn das alles vor dem 14. Geburtstag stattgefunden hat), und damit sollte das Thema eigentlich erledigt sein, und braucht es nach dieser langen Zeit auch keine Diskussion mehr über den damaligen Altersunterschied. Du hast ja offenbar trotz dieser Geschichten keine Probleme mit dem Thema (außer dem hier, dass Du Dir gerade selber machst).

Und wovor genau willst Du deine Tochter jetzt schützen? Dass sie auch eine ganz normale kindliche Neugierde entwickelt? Das würde ich für den falschen Weg halten. Wichtig wäre altersgerechte Aufklärung und ein klares Statement, dass sie selbst über ihren Körper bestimmt, sich zu nichts drängen lassen muss, und jederzeit bei ihren Eltern Gehör findet, wenn sie merkt, dass da Dinge laufen, die sie so nicht möchte. Und die sollten dann besser auch nicht panisch reagieren, sondern kühlen Kopf bewahren und erst einmal abschichten, was dann in einer konkreten Situation zu tun ist, und dabei auch an die eigene Kindheit denken. Die sachliche Ansprache der Eltern sollte in vergleichbaren Situationen reichen, und gut ist. Das Labeling durch die vorschnelle Einschaltung von Polizei, Jugendamt, … gerade in unseren wieder prüder werdenden Zeiten, hat schon an sich ganz normal tickende Kinder und Jugendliche in den Suizid getrieben. Wer weiß, was aus Dir geworden wäre, wenn da Eltern überreagiert hätten?

Gruß vom Wiz