Tochter 6-Jahre will kein Fleisch mehr essen?

Hallo alle zusammen,

kennt jemande das?
Unsere Tochter fängt mittlerweile seit Wochen an zu quengeln an wenn es Fleisch zu essen gibt. Immer wieder die Frage: Von welchen Tier stammt das, oder welches Tier war das mal?

Bei Schwein, Rind, Huhn und Pute fängt sie regelmäßig zu weinen an. Die Tiere tun ihr leid.
Wir zwingen dann Sie nicht das zu Essen, aber was genau sollen wir jetzt machen?

Sie isst aber trotzdem gerne Bifi, Leberwurst und Fisch? Was sollen wir tun, nur das was

Was sie wirklich nicht Essen will von der Karte streichen?
Sie dazu bringen das Sie alles isst?
Sie auf vegetarisches Essen umstellen?
Ihr erklären das Bifi und Leberwurst auch ein Tier war?

Hat jemand schon Erfahrungen gemacht, kann uns vielleicht jemand Tipss geben?

Danke!

Hallo Familie Zirndorf,

wir erklären unseren Kindern (5 und 11), dass man Tiere essen kann/darf, aber dass es dem Tiere während seines Aufwachsens (von Geburts bis Schlachtung) gut gegangen sein sollte. Wir kaufen fast nur Bio-Fleisch. Im Herbst hatten wir ein viertel Schaf vom Nachbarn. Die Kinder kannten das Tier. Wir haben es nicht verschwiegen, woher das Fleisch stammt, aber auch nicht an die große Glocke gehängt.
Unsere Kinder essen Fleisch, mal mehr mal weniger. Vom Rumpsteak vor kurzen in der Gaststätte (welche wir Erwachsenen bestellt hatten) war es mal wieder mehr. Vom besagten Schaf nicht so viel, aber die Keule ist noch im Eisschrank.

Meine Meinung:
> Was sie wirklich nicht Essen will von der Karte streichen?
Nicht von der Karte streichen. Die anderen wollen es vielleicht weiterhin essen. Aber wenn die Tochter es nicht will, dann isst sie es eben nicht. Es sollte dann bei dem Essen schon irgendwas geben von dem das Kind satt werden kann und wenn es nur Kartoffeln sind.
> Sie dazu bringen das Sie alles isst?
Wie soll das gehen ? Das wäre ja dann zwingen. Ich denke, wenn man die Meinung seines Kindes achtet, dann muss man akzeptieren, dass ihr die Tiere leid tun und sie die nicht essen will.
> Sie auf vegetarisches Essen umstellen?
Was heißt umstellen? Wenn sie längere Zeit das Fleisch nicht isst, sollte man vielleicht schauen, dass der Nährstoffmix noch stimmt. Also öfters mal Fisch oder Hülsenfrüchte anbieten. Aber grundsätzlich ist das doch kein Problem. Es gibt so viele Vegerarier mittlerweile. Bei uns würde es aber auch keine große „Extrawurst“ geben. Es gibt abwechslungsreiches Essen nach Wahl der Erwachsenen und wenn ein Kind einen Teil nicht essen will, dann eben nicht. Dann isst es von den anderen Teilen mehr.
> Ihr erklären das Bifi und Leberwurst auch ein Tier war?
Das würde ich ihr auf jeden Fall erklären. Sonst empfinde ich des dem Kind und den Tieren gegenüber unfair.

Fische haben bei vielen Leuten so eine Sonderstellung, weil sie nicht niedlich sind und keine 4 Beine haben. Meine Nichte (22 Jahre) sagt: sie wäre Vegetarier in Richtung vegan, aber Fisch isst sie gerne. Ich finde es inkonsequent, aber das ist ihre Sache.
Andererseits ist Fisch gesund und als Mutter würde ich meiner Tochter Fisch nicht madig machen.
Mein Fazit:
Ich als Mutti biete gesundes abwechslungsreiches Essen an und jeder der Familie isst davon, was er möchte. Und was nicht, das eben nicht.
Auf jeden Fall kein Zwang irgendwas zu essen, was aus welchem Grund auch immer abgelehnt wird.

Viele Grüße
Heike

Hallo, dies ist eine schwierige Frage, die keiner Pauschal beantworten kann. Es gibt kein richtig oder falsch! Wichtig ist schon mal eure eigene Einstellung und Meinung und ob ihr selbst damit klarkommen könntet, wenn eure Tochter Vegetarierin wird!

Also erst mal zur Beruhigung - Kinder haben diese Phase in diesem Alter. Sie kennen Tiere bisher nur als lieb, niedlich, hübsch… Sie verselbstständigen nun sich und ihre Gedanken und Vorstellungen. Daher fällt es ihnen schwer zu akzeptieren, dass das geliebte niedliche Tier auch essbar ist! Sie haben die ganz extrem die bildliche Vorstellung, dass das frischh gegrillte Hähnchen auf dem Teller gerade draußen runlief und gackerte. DAS KANN MAN NICHT ESSEN! Sie machen auch nicht ihr geliebtes Kuscheltier oder Spielzeug kaputt… hier ist im Moment ein Konflikt für die Kinder.

Unsere Töchter „mussten“ immer dennoch ein Stückchen essen - so wurde auch schnell klar, was nicht schmeckt oder schmeckt (wie auch bei Gemüse oder Obst!) Was wirklich nicht schmeckt (Leber, Kohl…) muss dies nicht mitgegessen werden.
So haben WIR es auf die Reihe gekriegt und beide Mädels (nun 18 und 10) essen Fleisch.

Bei meiner Freundin ging es aber weiter - ihr Sohn isst alles normal, ihre Tochter hat ganz aufgehört (es lief langsam der Prozess, bis sie mit 12 gesagt hat, ich will vegetarisch leben!) Ihre Mutter hat sich - wohl oder übel - darauf eingestellt und ihre Tochter lebt nun vegetarisch.

Wichtig ist, öfters die Blutwerte zu kontrollieren, damit ggf. früh genug Mangel erkannt werden!!! Wenn das Kind „umgestellt“ werden soll, informiert euch, was alles an Ersatz nötig ist - damit eben keine Vitaminverluste etc auftreten!

Wünsche euch alles Gute!

Liebe Grüße

Hallo,
 
zunächst einmal ist wichtig, dass Sie Ihre Tochter auf keinen Fall zu irgendetwas zwingen.

Da Sie einen Veganer fragen, finde ich den Plan Ihrer Tochter natürlich zunächstmal sehr gut.

Doch kann ich auch Ihre Bedenken verstehen und maße mir, da ich kein Mediziner bin, daher nicht an, Ihnen ohne Weiteres die Umstellung zu empfehlen.

Theoretisch ist die Enährung allgemein sehr umstritten, doch ist die Umstellung zum Vegetarier lange nicht so „umstritten“ wie zum Veganer, da alle Vitamine, wie z.B Vitamin B12, durch Ei etc. ohne Probleme aufgenommen werden können. Obwohl ich davon überzeugt bin, lege ich Ihnen dringlichst ans Herz, eine solche Umstellung sowohl mit dem Kinderarzt zu besprechen, als auch von diesem regelmäßig kontrollieren zu lassen (durch vollständige Labore (Blutuntersuchungen)).[Ich selbst bin heute 17 und habe mit 8 Jahren, auch aus moralischen Aspekten, angefangen, Vegetarier zu sein - vor gut einem Jahr dann „sogar“ Veganer]

So viel zum medizinischen Teil.

Ob Sie Ihre Tochter über Bifi und Leberwurst aufklären, ist letztendlich natürlich Ihre Entscheidung - eine Entscheidung, die nur moralisch begründet werden kann. Meine Meinung ist, dass wenn Ihre Tochter schon in dem Alter eine solche weitreichende Entscheidung trifft, dann sollte man Sie auch in der Hinsicht unterstützen, indem man Sie vollständig aufklärt.

Zusammenfassend: Ich finde, sie sollte darüber aufgeklärt werden und dann selbst entscheiden. Ganz wichtig ist, dass sich nicht nur Ihre Tochter (die es in diesem Alter noch nicht so gut kann), sondern auch Sie selbst in die Thematik einlesen und alles mit dem Kinderarzt besprechen.

Haben Sie noch weiter Fragen, so helfe ich Ihnen gerne weiter.

lema97