Hai, Katrin,
bin zwar kein Elt - hatte aber das Glück, verschiedene Weihnachtsrituale als Kind zu erleben und weiß noch genau, was mich am meisten beeindruckte.
Es sind nicht so unbedingt die Geschenke, sondern die Rituale, die Gerüche und Geräusche und, als Wichtigstes: bunt und Lichter.
Daher dann auch meine Empfehlungen: Weihnachtszeug hat erst ab dem 1. Dezember was in der Wohnung zu suchen. Nach und nach wird die Wohnung geschmückt, jeden Tag ein Stückchen mehr. Jeden Adventssamstag was backen - ihr müsst nicht soviel backen, daß ihr die gesamte Verwandtschaft mit Keksen bedenken könnt, nur soviel, daß der Geruch die Wohnung durchzieht. Nehmt zum Schmücken echte Tanne, kein Plastik-Zeug. Ich gebe zu, daß die Nadeln nerven - dafür duftet es nach Weihnachten.
Ob Weihnachtsbaum-Schmücken eine Gemeinschaftsarbeit der Familie ist, ausschließlich von Papa unter Beobachtung gemacht wird, oder die Kleenen erst den fertig geschmückten Baum sehen dürfen, ist Geschmackssache - aber egal, wer den Baum wann schmückt - beleuchtet wird er erst Heiligabend anlässlich der Bescherung. Und da ist es am schönsten, wenn die Kleinen eine gewisse Zeit in einem anderen Raum mit spärlicher Beleuchtung verbringen müssen (bei 'ner 2-jährigen natürlich eher kürzere Zeit, so 20 min) und dann per Weihnachtsglöckchen zum strahlend erleuchteten Baum gebeten werden (es ist der Unterschied zwischen dunkel und hell, der Eindruck schindet). Und glänzen und glitzern muß der Baum.
Noch zur Ergänzung: es sollte mindestens ein Teil am Baum geben, das Euer ist, das immer am Baum hängt, um dessen Anbringung noch ein Extra-Ritual gemacht wird. Bei uns war es eine Spieluhr in Form einer silbernen Glocke, bei anderen ist es „unsere“ Spitze oder der Engel, der auf den Baum kommt, in einer anderen Familie gab es für jedes Kind eine Schnitzerei des Namens, die an den Baum gehängt wurde - wichtig ist, daß dieses eine Teil (oder der Satz an Teilen) immer an den Baum kommt - auch dann, wenn es den schönen Designer-Gesamtausdruck des Baumes komplett zerstört.
Rituale: Wichtig, wichtig. Jedes Jahr das gleiche. Die Adventskerzen werden feierlich an den Sonntagen entzündet, wenn alle drumrumstehen.
Am Heiligabend selbst gibt es immer das Gleiche zu essen (bei vielen Familien Kartoffelsalat und Würstchen). Es ist immer das gleiche Glöckchen, das zum Baum ruft. Alle müssen vor dem Geschenke-Einkassieren ein Gedicht aufsagen oder was singen (die Adventszeit zum lernen benutzen - steigert auch das Besondere der Zeit).
Geschenke: bei 2-jährigen sind wenige Geschenke angesagt. Leicht zu zerrupfendes Papier zum Einwickeln benutzen, selber auspacken lassen.
Sortiert auf jeden Fall vorher die ganzen gutgemeint-praktischen Geschenke der Verwandschaft aus - mir ist bis heute schleierhaft, warum sich ein Kind über Strumpfhosen und Pullover freuen sollte.
So, ich glaub, ich hab jetzt so ziemlich alles - sorry für die Wiederholungen
Gruß und schönes Fest
Sibylle