Das R

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Hallo.

Bekanntlich sprachen viele Schauspieler in alten Filmen das gerollte „Zungen-R“, was allerdings bei Synchronstimmen in fremdsprachigen Filmen nicht der Fall war.
Ich gehe davon aus, daß die Schauspieler auch vor 40-50 Jahren schon sprachlich ausgebildet wurden und es keine Dialektfärbung ist. Warum hat es das also in deutschsprachigen Filmen gegeben, in synchronisierten dagegen bis auf vielleicht einige Ausnahmen nicht?

Grüße

Ostlandreiter

Hallo,
wahrscheinlich wurden zum Synchronisieren grundsätzlich keine Franken eingesetzt.
:smile:
Gruß Andreas

Hallo,

Ich gehe davon aus, daß die Schauspieler auch vor 40-50 Jahren
schon sprachlich ausgebildet wurden und es keine
Dialektfärbung ist. Warum hat es das also in deutschsprachigen
Filmen gegeben, in synchronisierten dagegen bis auf vielleicht
einige Ausnahmen nicht?

Also ich, als Norddeutscher, sage mal ganz frech, dass es doch eine Dialektfärbung ist! :smile:
Was aber nicht weiter schlimm ist - in deutschen Filmen! Denn es ist ja tatsächlich so, dass es in Deutschland Leute gibt, die das „R“ rollen.
Wie seltsam es anmutet, wenn auf einmal Ausländer Dialekt sprechen, kann man gut in „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ (Airplane) sehen (für die, die den, recht schlechten, Film nicht kennen: Es gibt dort zwei Afroamerikaner, die bayrisch reden).

Grüße,

Anwar

off topic
Hi!

Wie seltsam es anmutet, wenn auf einmal Ausländer Dialekt
sprechen, kann man gut in „Die unglaubliche Reise in einem
verrückten Flugzeug“ (Airplane) sehen (für die, die den, recht
schlechten, Film nicht kennen: Es gibt dort zwei
Afroamerikaner, die bayrisch reden).

Da fällt mir noch der vermutlich schlechteste Film aller Zeiten ein:
Der Angriff der Killertomaten

Da gibt es auch einen schwäbisch sprechenden Japaner…

LG
Guido

Meine Vermutung:

Vielleicht sollte dadurch eine sprachliche Unterscheidung zwischen deutschen und ausländischen Filmen erreicht werden. Mir ist auch aufgefallen, dass zum Beispiel amerikanische und französische Filme ganz unterschiedlich synchronisiert werden. Wenn ich aus beiden jeweils nur ein Stück hören würde, würde ich erkennen, welches der amerikanische und welches der französische ist. Es ist einfach ein anderer Tonfall oder was auch immer. Könnte das eine Lösung sein?

Gruß
Nelly

Warum hat es das also in deutschsprachigen
Filmen gegeben, in synchronisierten dagegen bis auf vielleicht
einige Ausnahmen nicht?

Vielleicht damit es nicht noch künstlicher und gefaketer klingt als es eh schon ist? In einer deutschsprachigen Film mit deutschsprachigen Schauspielern hat jede Figur ihre dazugehörige Sprache (Dialekte, Soziolekte, Sprachniveau, Akzente…). Im englischsprachigen Film zwar auch, aber da das nicht mitübertragen werden kann, wird aus jeder englischen Stimme ein Nachrichtendeutsch-Einheitsbrei (genauer ein bundesdeutscher - es gibt ja auch noch österreichisches und schweizerisches Nachrichtendeutsch).

Gruß
dataf0x

Seit der Nachkriegszeit bis in die Achtziger-Jahre war die Berliner „Wenzel Lüdecke Sychron“
quasi eine Art Monopolist für die Synchronisation ausländischer Filme. Schon aus logistischen
Gründen rekrutierte sich das Synchronpersonal vorwiegend aus in Berlin ansässigen Sprechern.
Ob das monierte „R“ damit zusammenhängt? Weiß nicht. Film-Afficionados können angeblich
W.L.-Synchronisationen am typischen Textbild und Sound mühelos beim Zuhören identifizieren.
http://www.berliner-synchron.de/index.php?article_id…

Grüße, Michl

Also ich, als Norddeutscher, sage mal ganz frech, dass es doch
eine Dialektfärbung ist! :smile:

Das kann ich mir kaum vorstellen.
Zunächst einmal sprechen die Norddeutschen, wenn sie norrdeutsch sprechen, auch ein gerolltes r. Der norddeutschste Schauspieler aller Zeiten Hans Albers belegt das.

Vor allem aber ist außer dem r in den Sprechrollen msonst meistens keine weitere sSprachfärbung erkennbar.

Übrigens fällt mir eine Ausnahme für die Synchronstinmmen ein: In dem Film „Die Caine war ihr Schicksal“ spricht die Synchronstimme von Bogart auch ein Zungen-r.

Hallo Ostlandreiter

Bekanntlich sprachen viele Schauspieler in alten Filmen das
gerollte „Zungen-R“, was allerdings bei Synchronstimmen in
fremdsprachigen Filmen nicht der Fall war.

Etwas doofe Frage: Was ist das ‚gerollte Zungen-R‘ genau? Und was gibt es denn sonst noch?

Allenfalls mit Links auf Beispiel-WAV?

CU
Peter

Etwas doofe Frage: Was ist das ‚gerollte Zungen-R‘ genau?

Das r, wir es beispielsweise die Italiener aussprechen.

Und

was gibt es denn sonst noch?

Das „Rachen-R“, wie es im Französischen und meistens im Deutschen ausgesprochen wird.

Das „Rachen-R“, wie es im Französischen und meistens im
Deutschen ausgesprochen wird.

Obwohl ähnlich, ist es nicht dasselbe.

Gruß
dataf0x

Theater und Bühne
Hi Ostlandreiter,
meine Antwort ohne Expertentum ist eine Mischung aus Wissen - ohne Quelle - und Vermutung (hab trotz Gugel nix Brauchbares gefunden):
Früher (19. Jhdt. bis 2. WK ??) war das gerollte „R“ in der Bühnensprache zwingend, im Kunstgesang ist das bis heute so,
vermutlich, weil auf diese Art der Ton besser „transportiert“ werden konnte/kann. Die Bühnensprache war wesentlich „künstlicher“ und käme uns heute abartig „dramatisch“ vor, einschließlich der Körpersprache (bei ganz alten Filmen z.B. mit Heinrich George kann man das noch gut sehen/hören).

Soweit ich weiß, wurde die Bühnensprache von Hey reformiert, aber wann? Das ist - wie mir gerade einfällt - eine Frage für’s Brett Theater und Bühne - ha ! Frag doch mal da, ehe ich mich hier noch richtig blamiere. Meine Weisheit stammt nur daher, daß mein Opa, der inzwischen 120 wäre, Schauspieler und Opernsänger war.
LG, MrsSippi

Hallo Ostlandreiter

Etwas doofe Frage: Was ist das ‚gerollte Zungen-R‘ genau?

Das r, wir es beispielsweise die Italiener aussprechen.

Aha.

Und was gibt es denn sonst noch?

Das „Rachen-R“, wie es im Französischen und meistens im
Deutschen ausgesprochen wird.

Hmmm… das wäre mir neu, dass im Deutschen das R wie im Französischen gesprochen wird. Wenn, dann wohl nur in gewissen Dialekten und nicht so stark im Rachen wie bei den Franzosen…

CU
Peter