Antioxydantien

Hallo WWW’ler,

es gibt verschiedenen Präperate die Antioxydantien anbieten, bringen diese künstlichen Tabletten den gewünschten „Anti-aging“ Effekt?

Grüsse
Markus

Hallo Markus,

nein!

Die Wissenschaft ist heute viel weiter, als dass man noch immer glaubt, ein paar einzelne Vitamine in der Prävention würden große Erfolge bringen. Im Gengeteil, bei einigen wurde in Untersuchungen herausgefunden, dass sie sogar schädlich sein können für die Gesundheit. Und das gerade bei den Vitamine ACE, die immer so als Radikalenfänger angepiesen und überall zugesetzt worden sind.

Wenn du etwas für oder gegen das Altern tun willst, musst du zu umfassenderem Schutz greifen. D.h. entweder wirklich viel Obst und Gemüse essen (weil nämlich die sog. sekundären Pflanzenstoffe ein sehr hohes und wirksames antioxidatives Potenzial haben, aber nicht nur das!!) oder eine Nahrungsergänzung nehmen, die daraus hergestellt ist. Am besten gibt es dann über die Wirksamkeit auch noch wissenschaftliche Studien (z.B. dass die Freien Radikalen tatsächlich in großem umfang reduziert werden).

Dazu gehört aber natürlich auch eine entsprechende Lebensweise (z.B. nicht rauchen, wenig alkohol, viel Wasser trinken, regelmäßige Bewegung und auch die Entspannung).

Du siehst, mit den einfachen Pillen ist es nicht getan.

Gruß Maren

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hallo markus,

da kann ich maren nur unterstützend beipflichten.
aber damit du noch was zu lesen hast, einen auszug zum thema:

Antioxidantien - gestern und heute

Es ist noch gar nicht lange her, da hielt die klinische Medizin Vitamine für Krebspromotoren, deren Zufuhr bei Carcinomkranken und im höheren Alter eingeschränkt werden müsse. Grundlage für diese Einschätzung waren Tierversuche, bei denen Vitaminzulagen zu gesteigertem Tumorwachstum geführt hatten. „Die Ergänzungsstoffe haben auch ihre Schattenseiten. Sie begünstigen das Wachstum der malignen Tumoren“. Und im Hinblick auf die Strahlentherapie erklärten die Mediziner seinerzeit, daß „vor allem die Zufuhr von Vitaminen eingeschränkt werden muß“. Aus heutiger Sicht sind diese Empfehlungen natürlich überholt - aber nicht unbedingt widerlegt.
Heute gilt die These, antioxidative Vitamine seien „Radikalfänger“ und könnten die schädigende Wirkung von freien Radikalen auf die menschliche Zelle und die Immunabwehr vermindern, wenn nicht gar verhindern. Einige Wissenschaftler halten hohe, ja höchste Dosen antioxidativer Vitamine zur Prävention von Krebs, Arteriosklerose und Infektionskrankheiten für notwendig. Die angeblichen Beweise für die positiven Wirkungen der „Radikalfänger“ stehen jedoch auf ziemlich wackeligen Beinen. So wurde in vier großen Untersuchungen mit Antioxidantien-Supplementation die Wirkungslosigkeit der zusätzlichen Gaben an Vitamin A, C, E und ß-Carotin bei der Neoplasmaprävention nachgewiesen.

Ernüchternde Studienergebnisse

Jede präventive Maßnahme zur Senkung der Mortalität an einzelnen Tumoren ist an der Gesamtmortalität zu messen. Diese Daten wurden teilweise erhoben, jedoch nicht mitgeteilt. Ist das Zufall? Nur eine große Studie legte alle wesentlichen Daten offen. Mit dem ernüchternden Ergebnis, daß durch die Verabreichung von ß-Carotin die Gesamtmortalität bei 14.800 Rauchern (insbesondere durch Koronare Herzkrankheiten) stieg. Außerdem stieg die Lungenkrebsinzidenz und zwar umso mehr, je länger supplementiert wurde: Nach knapp 8 Jahren war sie in der ß-Carotin-Gruppe 18% höher. Trotzdem begründete man dieses katastrophale Ergebnis damit, daß die Carotingabe nicht lange genug erfolgt sei, um positive Ergebnisse zu zeitigen.
Ganz so überraschend wie es auf den ersten Blick scheint, sind die negativen Studienergebnisse nicht, bedenkt man die altbekannte Tatsache, daß Antioxidantien sehr wohl auch prooxidative, also schädigende Einflüsse haben können. Vielleicht sind so auch die immer wieder berichteten therapeutischen Erfolge von Vitamin-Megadosen (z.B. 10 Gramm Ascorbinsäure i.v.) bei Carcinomen zu erklären: Das in hoher Dosis prooxidativ wirkende Vitamin erzeugt möglicherweise soviel oxidativen Streß, daß es zur Zytostase des Krebses kommt. Dies würde jedenfalls erheblich besser in unser naturwissenschaftliches Weltbild passen, als die „Radikalfänger-Theorie“.

Empfindliches Gleichgewicht

Unser Körper muß über Möglichkeiten verfügen, ein Fließgleichgewicht zwischen Anti- und Prooxidantien herzustellen. Wahrscheinlich werden diese Regelsysteme durch massive Überangebote, wie z.B. Vitaminsupplemente, überfordert, bewältigen den Ausgleich nicht mehr, die prooxidativen Wirkungen überwiegen und Krankheiten werden gefördert. In einer der letzten Ausgaben des Deutschen Ärzteblattes klingen denn auch andere Töne an: Die Vitaminzufuhr mit der Nahrung wird eindeutig bevorzugt, nicht zuletzt weil nicht einmal Einigkeit über die „richtige“ Dosierung für Supplemente besteht. Bei der aktuellen Diskussion muß außerdem berücksichtigt werden, daß nahezu allen industriell hergestellten Lebensmitteln Antioxidantien zur Haltbarmachung zugesetzt werden. Es ist noch völlig ungeklärt, inwieweit solche Zusätze zum oxidativen Streß beitragen und Krankheiten begünstigen können. Ich rate daher dringend von einer Supplementation mit antioxidativen Vitaminen ab, zumindest bis die Wirkungen dieser Substanzen sowie deren Regulationsmechanismen im Organismus besser untersucht sind. Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, kann nach wie vor frisches Obst und Gemüse auf seinen Speiseplan setzen. Damit sind unsere Patienten allemal auf der sicheren Seite der Prävention.

zweiter teil:

Antioxidanzien: Katerstimmung

Bereits zweimal widmete der EU.L.E.n-Spiegel den antioxidativen Vitaminen einen Schwerpunkt (vgl. EU.L.E.n-Spiegel 1995/H.2 und 1999/H.9). Schon 1995 erachteten wir eine Extrazufuhr in Form von Supplementen allenfalls als wirkungslos, warnten aber gleichzeitig vor der lebensverkürzenden Wirkung von ß-Carotin-Präparaten bei Rauchern. Heute, fast 10 Jahre nach den ersten Befunden, setzt sich diese Auffassung auch in der aktuellen Fachpresse durch. Bis die Botschaft aber bei den Patienten ankommt, wird wohl nochmals ein Jahrzehnt vergehen. Den aktuellen Stand der Diskussion fasst Brigitte Neumann zusammen.
Ein neuer Paradigmenwechsel erschüttert die Welt der Ernährungspäpste: Vom „Ende der Supplementierung mit antioxidativen Vitaminen” ist in der DGE-Info 9/2003 zu lesen.4 In dem fünfseitigen Beitrag wird das „Versagen der antioxidativen Vitamine bei der Verhütung der Karzinogenese und der Atherogenese” beklagt. Der Autor oder die Autoren zogen es jedoch vor, anonym zu bleiben. Immerhin ist die Redaktion bereit, auf Nachfrage ihre Quellen herauszurücken. Das ist jedoch gar nicht nötig, denn die zugrunde liegende Originalarbeit ist bereits unter dem selben Titel in der Aktuellen Ernährungsmedizin erschienen.13
In dem Artikel kommt Siegfried Heyden zu dem Schluss, dass eine Supplementierung mit antioxidativen Vitaminen zwar nicht vor koronarer Herzkrankheit oder Krebs schützt, wohl aber zu gefährlichen Komplikationen für Zellen und Gefäße führen kann. Diese Einschätzung beruht auf einer Analyse der bisher publizierten neun randomisierten und placebokontrollierten Interventionsstudien zum Einsatz von antioxidativen Vitaminen in der Primär- und Sekundärprävention ). Keine dieser Studien konnte bei der Gabe von antioxidativen Vitaminen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit feststellen.13 Deshalb fordert Heyden: „Vom Gebrauch von Supplementen mit hohen Dosen von antioxidativen Vitaminen sollte in Zukunft abgeraten werden, da bereits erste Resultate mit hohen Dosen von Vitaminen auf gefährliche Komplikationen hinweisen.”

quelle:
http://das-eule.de

strubbel
E:open_mouth:)

Hallo Markus

da herrscht ein Streit bei den gelehrten, dh zwischen den "was ich mal darüber gelernt habe (was wenig ist) und den offeneren ärzten speziell den sogenannten Orthomolekularmediziner, welche sich meist sehr intensiv mitr der Forschung und Studien dazu beschäftigen.
Erstere erwähnen immer wieder die negative Auswirkung von fettlöslichen Vitaminen bei einer studie und erwähnen all die anderen studien nicht. Tatscahe ist das es dutzenden von wissenschaftlich unbestrittenen positiven Studien gîbt, hunderte ja tausende von kleineren studien etc. Wenn Du Dir ein seriöses Bild machen willst, dann schau mal zb unter www.feos.ch und dort über die riesige Studiendatenbank. Ist natürlich das meiste medizinwissenschaftlich geschrieben, aber meist trotrzdem noch verständlich.
Nebenbei, da man die Oxidationsprodukte zum Teil iim Körper messen kann, kann man (sofern man dadurch belastet ist) auch die individuelle Wirkung auf sich nach der Einnahme messen, wenn man es nicht allein an der besseren gesundheit selber feststellen kann

Gruss
beat

Gruss
Beat