Puls beim Sport

Moin ihr Experten,

ich hab da mal ne Frage zum optimalen Puls. Überall liest man für meine Altersgruppe und untrainert was von 130 … nun war ich heute das 1. Mal Walken mit einer Pulsuhr und bin wirklich so gegangen, daß ich mich unterhalten konnte und ich eigentlich das Gefühl hatte, daß ich mich nicht wirklich ausgepowert habe - trotzdem lag mein Durchschnittspuls so bei 143. Kann es sein, daß das einfach nen Puls ist der für mich ok ist (habe mich gut gefühlt, aber mich nicht derbe angestrengt)? Oder sollte ich noch gemütlicher gehen, damit ich um die 130 bleibe?
Vielleicht kurz noch Eckdaten - war das 2. Mal überhaupt, daß ich walken war und bin halt ziemlich unfit, habe starkes Übergewicht und bin Raucherin.
Lieben Gruß und vielen Dank für Antworten,
Julia

nur Faustregeln
Hallo,

die ganzen Formeln sind nur Faustformeln und dienen als Orientierung, wenn Du Dich gut fühlst, dabei sogar noch reden kannst und nicht außer Puste kommst ist Dein Puls so sicherlich in Ordnung.
Mein Wohlfühl-Puls ist auch etwas höher, bei mir auch so um 140, da habe ich das Gefühl etwas zu leisten, komme aber nicht außer Atem.

Wenn man nach den Faustformeln geht (da gibt es auch noch welche nach Alter und Geschlecht) würde man mit höherem Puls eben etwas weniger im Ausdauer und mehr im Schnelligkeit/ Kraft-Bereich trainieren.

Letztendlich ist das aber am Anfang egal, hauptsache Du tust was und fühlst Dich dabei gut.

Viel Spaß beim Sport
Juhe

Keine Sorge, wenn Du Dich dabei wohl fühlst, ist alles in bester Ordnung! Nur nicht mit rotem Kopf und um Luft ringend durch die Gegend stampfen! Laß Dich nicht von irgendwelchen Faustformeln verrückt machen, der menschliche Organismus ist nach keiner DIN konzipiert und funktioniert auch nach keiner.
Bei mir z.B. ist es gerade umgekehrt: Ich bin „Normalgewichtig“ und wirklich gut trainiert und rauche nicht (mehr). Aber einen Puls von 130 zu erreichen, ist mir fast unmöglich. Selbst bei Belastung bis zum fast umfallen geht er kaum einmal über 120. Bei Belastungen, die noch locker lächelnd Unterhaltungen ermöglichen, sind´s nur um die 100… Kann man nix machen.
Mach also weiter so, wie´s Dir dabei gut geht. Wie oft würdest Du wohl noch walken, wenn´s Dir dabei nicht gut ginge? :wink:

:smile: BT

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Großes Missverständnis
Hallo Julia!

Die Bezeichnung „Puls 130“ hat zu großen Missverständnissen bei Trainern, Übungsleitern und Sporttreibenden geführt und tut es anscheinend immer noch.
Das vor Jahren bekannt geworden „Trimming 130“, ist lediglich der Richtwert für eine 50-jährige Person!
Ausgangsbasis ist ein Wert von 180 und davon zieht man das Lebensalter ab. Das wäre dann bei einem 30-Jährigen: 150.

Die Faustregel für den Puls - 180 minus Lebensalter als Trainingsfrequenz – soll für die Ausdauersportler lediglich eine Orientierungshilfe sein.
Als Grenze für den Maximal-Puls gilt: 200 minus Lebensalter. Ein 50-Jähriger Mensch sollte demnach seinen Pulsschlag möglichst nicht auf über 150 Schläge ansteigen lassen.
Als oberste Maxime gilt allerdings immer noch das persönliche Wohlbefinden. Man ist ja nicht jeden Tag gleich gut drauf. Wenn es einem nicht so gut geht, muss man eben auch seine Ziele etwas zurück stecken.

Grüße von Pegasus

Hallo Julia,
ganz unrecht hast du nicht, wenn du deine Grundlagenausdauer trainieren möchtest, musst du dich nicht ganz auspowern. Für dieses Training wird auch der Name „Laufen ohne zu schnaufen“ verwendet. Auch fitte Fußballspieler joggen durch den Wald und unterhalten sich dabei.
Aus diesem Grund ist es nicht verkehrt was du machst, oftmals hat man den eindruck, man bleibt fast sthen, so langsam läuft man…
Je fitter man wird, desto schneller muss man auch laufen, um den Puls von 130 zu erreichen, denn dann ist das herz größer und muss weniger arbeiten.
Insgesamt kann man sagen, dass 130 nur ein richtwert ist, genauso wie das errechnete maß der maximalen Herzfrequenz (Hf max) (man sagt Herzfrequenz: 220 - Lebensalter ). Je nachdem, wie gut deine Pulsuhr ist, kannst du dir deinen personlichen Wert der Hf max errechnen lassen (polar-uhren können das), ansonsten musst du dich an die genannte Formel richten.
So jetzt schreibe ich dir noch etwas zu verschieden Trainings, die verschiedene Ziele erreichen lassen .

kurze erklärung vorher: aerobe vorgänge sind die, die bei geringer belastung, fast den kompletten tag arbeiten, er sind die ersten prozesse die bei belastung angeschmissen werden und schnell energie bereitstellen, anaerobe prozesse finden bei sprints und längeren ausdauerbelastungen statt, wenn die aeroben speicher aufgebraucht wurden.

Grundlagenausdauertraining 1 (Ga 1)
„Es bereitet eine hoh aerobe Leistungsbereitschaft der sauerstoffaufnehmenden, -transportierenden und -verwertenden Systeme vr und wird vorwiegend mit der Dauermethode ausgeführt. Insg. wirkt das Ga1 training stabilisierend und ökonomisierend auf die Leistungsfähirgkeit.“

Ziel: stabilisierung und Entwicklung der Grundlagenausdauerfähigkeit, Erhöhung der aeroben Kapazität

Intensität:
70-85 % der Hf max
Dauer: über 45 min

Grudlagenausdauertraining 2 (Ga 2)
„Das Ga 2 training ist die zeitweilige inansruchnahmre des aerob-anaeroben Mischstoffwechsels. Dabei erreicht der Organismus eine höhere Laktattoleranz.“ (Laktat (Milchsäure)ist das Endprodukt des anaeroben Stoffwechsels).

Ziel:
entwicklung der Grundlagenausdauerfähigkleit, Erhöhung der anaeroben Kapazität

Intensität:
80-90 % der Hf max

Dauer:
20-50 min

Zu hoch!
Hallo Tim,

Insgesamt kann man sagen, dass 130 nur ein richtwert ist,

Wie ich unten bereits schrieb, dient der Wert von 130 als Orientierungshilfe für einen 50-jährigen Menschen.

genauso wie das errechnete maß der maximalen Herzfrequenz (Hf
max) (man sagt Herzfrequenz: 220 - Lebensalter ).

Demnach dürfte eine 20-jährige Person einen Puls von 200 erreichen! Damit arbeitet sie jedoch im anaeroben Bereich und zwar an der Höchstgrenze! Für einen Ausdauersportler ist dieser Wert tödlich! So einen hohen Wert darfst du höchstens kurzfristig nach z.B. einem 100 m Sprintlauf erreichen, aber niemals als Höchstgrenze für einen Ausdauersportler ansetzen.

Gruß von Pegasus

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