Hallo Annika,
Deine Symptome deuten darauf hin, dass Du - jedenfalls zur Zeit - ziemlich unter psychischem Druck stehst. Du schreibst von zwei bevorstehenden wichtigen Prüfungen. Möglicherweise machst Du Dir darüber eine Menge Sorgen.
Das kann sowohl auf den Magen schlagen in Form von Reflux, Sodbrennen oder auch Unterleibschmerzen, als auch in Form von Einschlafschwierigkeiten. Deine Psyche ist gewissermaßen in Alarmbereitschaft.
Sollten diese Symptome nur in letzter Zeit bestehen, werden sie wahrscheinlich nach den Prüfungen wieder verschwinden. Vielleicht hast Du diese Symptome auch immer wieder, wenn Du Dich in einer angespannten Lebenssituation befindest.
Wie auch immer: ich halte es für wichtig, dass Du in solchen Zeiten einige wirkunsgvolle stabilisierende Maßnahmen ergreifst. Da ich von Berufs wegen imer wieder Menschen zu tun haben, die mit dem Schlafen Schwierigkeiten haben, kann ich Dir aus dieser Erfarung einige wichtige Punkte nennen, die meistens in kurzer Zeit helfen:
-
Regelmäßig Sport (2-3 mal pro Woche eine Bewegeungspensum, dass Deinen Puls für mindestens eine halbe bis Dreiviertelstunde auf den doppelten Ruhepuls bringt (Jogging, Bergwandern, Radfahren, Schwimmen, Badminton/Squash etc.) Damit baust Du eine Menge Stress ab; Körper und Psyche beruhigen sich dadurch. Wenn Du mit Sprot auf Kriegsfuß stehst, dann täglich eine halbe Stunde zügig Spazierengehen.
-
Teile Dich vertrauten Menschen mit über das, was Dich belastet. Das entlastet Dich.
-
Als Ergänzung: Schreibe vor dem Schlafengehen alles auf, was Dich belastet und warum es Dich belastet - noch besser: Täglich Tagebuch schreiben - das hilft Dir Deine Gedanken und Gefühle zu ordnen und besser zu verstehen.
-
Die letzte Mahlzeit sollte mindestens 3 Stunden vor dem Schlafengehen abgeschlossen sein, sodass der Magen- und Dünndarmbereich entlastet ist. Zwar geht im Schlafen die Verdauung weiter, allerdings deutlich langsamer und mit Verminderung der Schlafqualität.
-
Alkohol vor dem Schlafengehen meiden. Zwar hilft er manchmal beim Einschlafen, aber die Schlaftiefe nimmt ab, und die Erschöpfung und Anspannung am Tage wächst unmerklich, sodass Du immer schwerer in den Schlaf findest und irgendwann den Alkohol zum Einschlafen / „Runterkommen“ brauchst.
-
Kaffee und Schwarzen Tee meiden. Falls Du nicht darauf verzichten möchtest, dann höchstens morgens als Starthilfe; keinesfalls aber nach der Mittagszeit. Coffein baut sich zwar innerhalb kurzer Zeit wieder ab, aber Dein vegetatives Nervensystem bleibt noch bis zu 8 Stunden danach auf einem erhöhten Erregungsniveau, was das Einschlafen erschwert.
Falls diese Maßnahmen nicht greifen, keinesfalls auf Schlaftabletten zurückgreifen - viele Präparate erzeugen in kürzester Zeit eine psychische und manche davon auch eine körperliche Abhängigkeit. Dann hast Du zu Deinen bisherigen Problemen noch ein weiteres ernsteres Problem.
Ich würde Dir dann eher dazu raten, einen Psychotherapeuten aufzusuchen (die Kosten übernimmt in jedem Falle Deine Krankenkasse) . Manchmal stecken hinter Einschlafstörungen auch größere unüberwindlichlich scheinende Konflikte, bei deren Lösung Dich ein Psychotherapeut begleiten und unterstützen kann. Manchmal stecken hinter solchen Symptomen eine Depression bzw. der Beginn einer solchen, die vor allem im Frühstadium aber auch später durch Psychotherapie gut und wirkunsgvoll behandelt werden kann.
Ich hoffe, ich konnte Dir damit weiterhelfen; sonst kannst Du Dich gerne nochmal bei mir melden.
Alles Gute ersteinmal (auch für die bevorstehenden Prüfungen)
Fujak