Hallo Fritz,
Was aber ist eine Waldlisière? Dem Kontext nach könnte
es eine Waldlichtung sein oder eine Schonung oder der Saum
eines Waldes.
Fontane hat es mal in ‚Dreilinden‘ in diesem Kontext verwendet…
Ein Peitschenknips noch, und in raschem Trabe ging es, unter einem Brückenüberbau weg, in eine breite chausseeartige Fahrstraße hinein, die, nach links hin, eine mit hohen Kiefern besetzte Waldlisière streifte. Hart zur Rechten aber lief der Bahndamm, auf dem eben die roten und grünen Signallichter angezündet wurden.
Aaaaaaaaber… Die Franzosen sind ja soooooo kompliziert:
Die Grenze ist im Französischen alles andere als einfach:
la limite - die Grenze von etwas ist erreicht! auf englisch: the borderline, die Beschränkung la lisière - àla lisière d’un bois, am Waldesrand les confins – jusqu’aux confins de la Terre, bis an den Rand des Erdenrunds les bornes - les bornes kilométriques, zeigen, wie lange der Weg noch ist nach Paris, der unwiderstehlichen Stadt
la barre – à la barre, vor der Gerichtsschranke, vor der man nur im Notfall erscheinen sollte.
Modérons-nous: beschränken wir uns also!
Quelle: http://www.grenzschreiber.de/Montag.htm
Und eau di lis heißt doch wohl "Lilienwasser? Aber was
ist das? Ein Toilettenartikel, eine Schminkutensilie?
Weder noch, Fritz… Lilienwasser gehört in die Heilmittelchen-Ecke. In dem 1625 (sic!) von Tabernaemontanus veröffentlichen Kräuterbuch - http://www.kraeuter.ch (die HP ist klasse!) - heißt es:
Etliche Leuth brennen oder distilliren auch Wasser auss den Lilien/ (auss den Blettlein der Blumen abgenommen wenn sie noch frisch unnd unverwelcket seyn/ allein/ oder sampt der Wurtzeln alles klein zerhackt/) unnd geben dasselbige den jenigen/ welchen die Spraach erlegen ist/ (oder sonst unmächtig sind worden/ jederweilen auff zween oder drey Löffel voll/ stärcket das erkalte Haupt/ stillet die kalte Flüss.)
Diss Wasser getruncken/ benimmet die Schmertzen der jnnerlichen Glieder/ und kühlet die entzündete Leber und die Mutter. Es soll auch diss Wasser die Geburt fort treiben/ ohne Schaden/ und miltert den Schmertzen/ treibet auch den Weibern jhre Reinigung.
Die Haut offt darmit gewaschen/ unnd leinen Tüchlein darinnen genetzt/ benimmet die gelben Flecken unnd Masen/ auch schwärtze der Sonnen/ sonderlich nach dem Badt darmit gewaschen/ reiniget das Angesicht von allen Hitzbletterlein.
Ist heylsam mit Tüchlein in die Sehrigkeit dess heimlichen Orts geleget/ ist auch nützlich in allen hitzigen geschwollenen Wunden/ sonderlich in Verletzung dess weissen Geäders/ es zeucht auch die Hitz herauss/ so man sich mit siedendem Wasser/ Oel/ Feiste und dergleichen verbrandt hette/ und macht solchen Schaden schnell zu heylen/ und leget den hefftigen Schmertzen baldt.)
Beste Grüße
Tessa