Hallo,
ui, Ackerwinden…gemeinsam mit Giersch und Schachtelhalm „nette“ alte Bekannte von mir.
Es kann gut möglich sein, daß sich die Winden durchs Hacken vermehrt haben, sie gehören nämlich zu den Wurzelunkräutern, d. h. sie verbreiten sich durch unterirdische Wurzelausläufer und besitzen die Fähigkeit, aus noch so kleinen im Beet verbliebenen Wurzelstückchen neu auszutreiben.
Obwohl sich das bei Dir wie eine echte totale Plage anhört, würde ich vom Einsatz der Chemiekeule dringend abraten. Wir waren damals auch so verzweifelt, daß wir ausnahmsweise auf Unkrautvernichter zurückgreifen wollten. Unsere Gärtnerei hat uns allerdings auch davon abgeraten; die Mittelchen werben immer damit, daß sie nur die Unkräuter vernichten und die restliche Bepflanzung schonen. Die Gärtnerei brachte das Zeugs mittels Auftupfen auf den Winden zwischen den Rosenbeeten aus, mit dem Ergebnis, daß auch alle Rosen eingingen. Außerdem eine totale Katastrophe fürs Bodenleben und Grundwasser.
Mulchen, Unkrautfolien und dergleichen sind auch nicht immer die perfekte Lösung, auch das oft empfohlene Ausgraben der Stauden, befreien der Wurzelballen von den Unkrautwurzeln, Beet umpflügen und Unkrautstückchen raussieben dürfte - je nach Beetgröße - ein Mordsaufwand sein, der oftmals vergebliche Liebesmüh ist.
Ich habs so gehalten, die ersten Monate wirklich konsequent alle oberirdischen Teile der Winden 2 bis 3 mal wöchentlich auszureißen. Ist wirklich eine Sträflingsarbeit, speziell zwischen den anderen umwickelten Pflanzen, das kann ich Dir sagen, aber durch das konsequente Ausreißen schwächst Du die Unkräuter in den Wurzeln und wirst sie mit Geduld nach einiger Zeit (kann erfahrungsgemäß auch Jahre dauern) komplett los. Inzwischen geh ich einmal in ein bis zwei Wochen mit dem Eimer durch und zupf das Unkraut raus, also kann ich sagen, meine Geduld und Konsequenz hat sich durchaus ausgezahlt und der Arbeitsaufwand hält sich inzwischen echt in akzeptablen Grenzen.
Bitte darauf achten, daß Du alle Teile der Unkräuter erst antrocknen läßt, bevor Du sie in den Kompost wirfst, somit vermeidest Du eine Wiedereinschleppung in die Beete.
Ich weiß, wohl nicht der Tip, den Du hören wolltest, aber meine persönlichen Erfahrungen haben gezeigt, daß dies die einzige in der Praxis anwendbare Möglichkeit ist, die nicht sämtliches Grün ausnahmslos im Garten killt und über kurz oder lang am effektivsten ist.
Vielleicht haben ja andere User absolute Geheimtips dazu - bin gespannt.
Wünsch Dir alles Gute und viel Mut und Ausdauer!!!