Brombeer-Wildwuchs: Wie wird das werden?

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#1

Hallo liebe Wissenden,

wer möchte stelle sich bitte folgendes Szenario vor: Hanglage, ziemlich steil, teilweise terassiert, halbschattig. Inmitten angelegter Gärten ein Grundstück ca. 8m breit, 10m den Hang rauf mit Brombeer-Wildbewuchs. Unter den Brombeeren noch einige mächtige Baumstümpfe, die aber aufgrund der wuchskräftigen Brombeer-Sträucher schon nicht mehr sichtbar sind. Alle Brombeer-Wildwuchs-Anrainer halten ihre Grundstücke von Brombeer-Ranken frei, der Wildwuchs wird also praktisch ständig rund rum geschnitten.

Wie wird das wohl weitergehen? Wie hoch wachsen die Brombeeren? Oder wachsen sie irgendwann nicht mehr wenn die letzte Blattspitze zu weit von der Wurzel weg ist? Oder wird irgendwann alles zu schwer und das Gestrüpp macht den Abgang den Hang runter? Werden sich meine minderjährigen Kinder im hohen Alter noch am naturnahen Bewuchs erfreuen?

(Bitte keine Tips zum Nachbarschaftsrecht! Bislang kommen alle damit klar und schließlich darf doch auf seinem Grundstückchen jeder kultivieren was er möchte.)

Allen vielen Dank für´s Lesen und Mitdenken und ein schönes Wochenende!

Tine

#2

Hallo.

Das sind ja einige Fragen.

Wie wird das wohl weitergehen? Wie hoch wachsen die
Brombeeren?

Wenn sie sich selbst stützen müssen, etwa drei Meter.

Oder wachsen sie irgendwann nicht mehr wenn die
letzte Blattspitze zu weit von der Wurzel weg ist?

Nein, Brombeeren wachsen eigentlich immer weiter. So ähnlich wie im Urwald, wenn irgendwo was frei wird, siedelt sich da jemand an.

Oder wird
irgendwann alles zu schwer und das Gestrüpp macht den Abgang
den Hang runter?

Eher die Gärten, Brombeeren haben ziemlich tiefe, weit verzweigte Wurzeln, womit sie einen guten Beitrag zur Hangverfestigung leisten.

Werden sich meine minderjährigen Kinder im
hohen Alter noch am naturnahen Bewuchs erfreuen?

Wenn deine minderjährigen Kinder es verstehen, die Brombeeren, die Umwelt und damit sich selbst zu schützen, werden sie sich nicht nur am Bewuchs, sondern auch an den Früchten erfreuen, Besonders aber auch an den Vögeln, denen das Gestrüpp als Schutz und die Beeren zur Nahrung dienen. Wobei die Vögel dann natürlich auch wieder anderweitig Nutzen bringen. Nicht zuletzt seien die immens wichtigen Bienen erwähnt, denen die frühen Blüten zur Nahrung dienen.

(Bitte keine Tips zum Nachbarschaftsrecht! Bislang kommen alle
damit klar und schließlich darf doch auf seinem Grundstückchen
jeder kultivieren was er möchte.)

Ja, kann und darf er, außer Hanf oder Schlafmohn. Den ganzen Ordnungshanseln, denen die Natur nur schön erscheint, wenn sie aufgeräumt ist, zum Trotze.

Allen vielen Dank für´s Lesen und Mitdenken und ein schönes
Wochenende!

Danke, gleichfalls!

Nemo.

#3

Hallo Tine,

wenn Du den Brombeerverhau in Deinem Garten liebst und die Nachbarn nicht meckern, dann ist doch alles ok.

Ich habe zwar kein Ahnung, wie Du die Brombeeren erntest, die weiter innen als 50 cm von von den äußeren Rändern her wachsen. Ich weiss bloß, dass Brombeeren an an einem halbschattigen Standort NIE süß werden.

Ich bin so eine Nachbarin. Hanglage, halbschattig, der Nachbar macht auf seinem unbebauten Grundstück gar nichts. Alles Brombeerbergestrüpp. Die Brombeertriebe stören nicht - die Wurzeln sind das Übel. Sie wachsen noch in den übernächsten Grundstücken munter weiter.
Wir - die Nachbarn - sind friedliebend und sagen nichts. Ärgern tut uns das schon. Denn ernten mag er die sauren Beeren nicht, weil sie nicht schmecken und weil kein Durchkommen ist.

Auch Brombeeren stellen gewisse Pflege- und Kulturansprüche. Sie einfach wuchern zu lassen und die Arbeit der nächsten Generation zu überlassen, nenne ich - vorsichtig ausgedrückt - ein ganz unsportliches Verhalten.

Liebe Grüße
Maralena

#4

Hallo,

die meisten Probleme haben die Vorposter ja schon gut gelöst.
M.E. sinnig wäre, etwas gegen den Halbschatten zu unternehmen und damit anständige, leckere Wildbrombeeren zu haben.
Zum Ernten zieht man sich gut an (Stiefel, fester alter Ledermantel oder Ähnliches), dann kommt man rel. weit ins Gestrüpp. Und man sollte nur Früchte nehmen, die reif sind, sich also rel. leicht vom Stiel lösen lassen.

Davon Marmelade ist zum reinkriechen. Man kann sie auch mit Schnaps und etwas Zucker zu einem sehr leckeren Aufgesetzten verarbeiten.
Oder etwas zuckern, leicht zermatschen und mit Sahne oder Schlagsahne als Nachtisch servieren.
Im Quarkt oder Käsekuchen, auf Waffeln oder Pfannkuchen, in Bratensoße zu Rind oder Wild, wenn Eismaschine vorhanden für ein leckeres Eis etc…
Es lohnt sich, viel zu ernten und Überschüssiges einzufrieren.

Wildbrombeeren sind eine der leckersten, aromatischsten Früchte, die ich kenne, obenderein i.d.R. Wurmfrei.
Aber etwas Sonne, einen halbwegs guten Sommer und ausreichend Wasser, ev. mal ein bißchen Kompost, brauchen sie schon, um richtig lecker zu werden.
Kurz: das Potential lohnt sich zu nutzen.
Ist besser, als auf der gleichen Fläche Gartencenterfrüchte ohne Geschmack anzubauen. (hatte mal einen Schrebergarten mit vom Vorbesitzer angepflanzten Zuchtbrombeeren - wenige, wässerige Früchte.

Wünsche Dir trotz Neid (wohne leider nicht mehr auf dem Land) viele leckere Brombeeren,

Gruß, Paran

#5

Hallo Tine,
,

Hallo Maralena,

wenn Du den Brombeerverhau in Deinem Garten liebst und die
Nachbarn nicht meckern, dann ist doch alles ok.

Oh nein, ich liebe den Verhau nicht, er ist auch nicht in meinem Garten! Ich bin eine Nachbarin und habe mich im Moment dafür entschieden, mich nicht über die Brombeeren zu ärgern.

Ich habe zwar kein Ahnung, wie Du die Brombeeren erntest, die
weiter innen als 50 cm von von den äußeren Rändern her
wachsen. Ich weiss bloß, dass Brombeeren an an einem
halbschattigen Standort NIE süß werden.

Nun, es geht so. Den Vögeln scheint es zu schmecken. Wir kommen an die Beeren nur mit Gefahr für Leib und Kleidung ran.

Ich bin so eine Nachbarin. Hanglage, halbschattig, der Nachbar
macht auf seinem unbebauten Grundstück gar nichts. Alles
Brombeerbergestrüpp. Die Brombeertriebe stören nicht - die
Wurzeln sind das Übel. Sie wachsen noch in den übernächsten
Grundstücken munter weiter.
Wir - die Nachbarn - sind friedliebend und sagen nichts.
Ärgern tut uns das schon. Denn ernten mag er die sauren Beeren
nicht, weil sie nicht schmecken und weil kein Durchkommen ist.

Na dann - servus Kollegin! Aber ärgern mag ich mich nicht.

Auch Brombeeren stellen gewisse Pflege- und Kulturansprüche.
Sie einfach wuchern zu lassen und die Arbeit der nächsten
Generation zu überlassen, nenne ich - vorsichtig ausgedrückt -
ein ganz unsportliches Verhalten.

Liebe Grüße
Maralena

Ja, unsportlich finde ich es schon auch. Aber was soll ich tun? Nerven opfern oder graue Haare wachsen lassen? Ich mach ein bißchen „Guerilla-Gardening“ am Rand zu mir her: Habe Waldmeister und Lungenkraut gepflanzt. Das macht es erträglich, da kann ich die Ranken drüber besser frühzeitig abschneiden. Einzig wenn die „Wildwuchs-Nachbarn“ dann darüber mosern, dass wir was in ihrem Garten machen, dann fuchst es mich schon.

Dir auch liebe Grüße! Lies die Rückmeldung von Nemo, dann geht es etwas besser mit Blick auf den Wildwuchs.

Tine

#6

Hallo paran,
vielen Dank für Deine Antwort. Ja, das macht es mir durchaus leichter, Anliegerin eines so „unsportlichen“ Nachbarn zu sein. Vielleicht unternehme ich doch im Spätsommer mal einen kleinen Ernteversuch wenn die Nachbarn (die Eigentümer der Brombeeren) sicher verreist sind. Denn so groß der Verhau und Wildwuchs ist, so übellaunig werden sie beim Betreten des Grundstücks durch andere (der Hang könnte rutschen wenn wir drauftreten!?!). Aber wenn ich schon unter den Ranken zu leiden habe könnte ich doch auch ein paar Beerchen dafür ernten.
Den Vögeln schmecken die Brombeeren übrigens ganz hervorragend, sie regen wohl auch deren Verdauung an sobald sie über meinen Wäscheständer fliegen :frowning:(.
Sei´s drum, ich habe beschlossen, mich nicht zu ärgern und bisher habe ich noch keine Antwort, die mich Schlimmeres als bisher vorhanden befürchten lässt.
Dir vielen Dank für´s Antworten!
Tine

#7

Hallo,

blöd, wenn man so unkooperative Nachbarn hat (vorsichtig ausgedrückt).

Gönn den Vögeln aber auch ein bißchen - ein Garten ohne Vögel wäre doch traurig - Wäsche kann man notfalls auch im Haus trocknen (ich kann nur das, geht auch gut).

Und als Tip: wenn Du in Abwesenheit der Nachbarn Brombeeren sammelst, rück hinterher die oberen Ranken wieder ein über die „Schneisen“ - könnte sonst auffallen.

Wünsche Dir eine reichliche, leckere und unentdeckte Ernte. Und guten Appetit.

Gruß, Paran

#8

,aber tötet die Brombeeren.

Dir auch liebe Grüße! Lies die Rückmeldung von Nemo, dann geht
es etwas besser mit Blick auf den Wildwuchs.

Tine

Geht bei Nemo nicht. :smile:

Natur ist Natur und schützenswert, auch bei uns.
Und derjenige, der mal das Rasen mähen vergisst, weil der Löwenzahn so strahlend blüht, ist mir zehnmal lieber als derjenige, der das Gras nach Zentimetern misst.

Wenigstens erspart dir der Brombeer-Nachbar das Rasenmähergebrumm, das ist schon was wert.

Behalte deinen Humor!

Gruß, Nemo.