Englischer Rasen- die Quecke

Hallo liebe Forenmitglieder!

Ich bin nicht Frank, sondern seine Frau und hab mir mal kurz sein Profil ausgeliehen. Und es geht um meinen Rasen.
Also vorweg muss ich sagen, dass ich mir natürlich das Archiv durchgelesen habe, da aber irgendwie auch keine wirklich gute Antwort gefunden habe, für meine Lage.
Ich bin mittelschwer verzweifelt. Letzes Jahr haben wir unser Haus gebaut und haben nun hier einen Garten von ca. 300 qm zur Verfügung. Da ich ein absoluter Gartenfan- aber noch Anfänger- bin, habe ich mich natürlich sofort an die Arbeit gemacht, noch vor Terrasse und Zuwegung, damit es schon mal etwas schön ausshieht, habe alleine die Koplette Beetumrandung gelegt und die Beete bearbeitet, den Boden aufbereitet und langsam bepflanzt. Nun kam der Traum von einem englischen Rasen dazu. Mein (im Nachhinein recht schlechter) Erdbauer hat mir nun also sämtliches Unkraut auf der Fläche entfernt (wahrscheinlich einfach umgeplügt, ich weiß es nicht genau, weil wir da noch nicht hier gewohnt haben) und dann Mutterboden drauf gekippt.
Daraufhin habe ich dann letztes Jahr im August Rasen ausgesäht (Kölles Beseter, heute würd ich nur noch Wolf oder Compo nehmen), der dann auch einigermaßen gewachsen ist. Dann habe ich mir einen Spindelmäher besorgt, weil ich ja einen schönen Rasen möchte und habe mich dann auch dran gemacht ihn so zweimal bis dreimal die Woche zu mähen, damit er schön dicht wird. Dann kam der Herbst und ich hatte immer noch größere Löcher im Rasen. Im Frühling habe ich dann (noch nicht vertikutiert weil ja gerade erst gepflanzt) mit dem Compo Langzeitdünger mit Unkraufvernichter gedüngt (weil schon ziemlich viel Unkraut rausgewachsen ist) und kahle Stellen mit der Compo Nachsaat nachgesäht. Das Unkraut wie Disteln und Co. ist jetzt auch weitesgehendst weg. Die Nachsaat hat so lala angeschlagen (hab nach drei Wochen gemäht weil es einfach zu hoch stand und die Kinder spielen wollten). Ich habe aber kontinuierlich 2 bis dreimal die Woche gemäht mit dem Erfolg, dass nun alles relativ dicht ist. Aber nicht wirklich grün. Außerdem ist er nicht schön weich, sondern piksig. Nun habe ich auf der Suche nach der Ursache festgestellt, dass mein Rasen von Quecken verseucht ist. Eigentlich 70 Prozent der Wiese und das finde ich zum heulen, ich geb mir soviel Mühe und dann sowas. Ich hab immer noch keine Terrasse und keine Zuwegung und nun ist auch noch der Rasen scheiße, könnte echt heulen, zumal mir auch langsam das Geld ausgeht.
Bitte sagt mir das ich die Dinger durch viel Mähen weg bekomme.
Ich kann nicht den ganzen Rasen umgraben, ich muss das alles alleine machen und habe auch keine Hilfe zu erwarten :frowning:.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Mein Papa ist letztes Jahr gestorben und er hatte immer einen schönen grünen, weichen Rasen.
So einen möchte ich auch haben. Ich bin auch bereit mich da jeden Tag drum zu kümmern, nur kann ich einfach nicht alles noch mal neu machen, das schaffe ich alleine nicht.
Also BITTE gebt mir eine Lösung wie ich die scheiß Quecken los werde.
Im Beet ist das kein Problem, da geh ich eh zweimal die Woche durch und hol alles raus, aber im Rasen??
Es stört mich massiv, ich möchte das nicht haben. Bitte helft mir. BITTE

Viele Grüße,
Angelika

Servus,

Wenn der Grund zur Neueinsaat gefräst worden ist, hat das der Quecke zur explosionsartigen Vermehrung verholfen: Zwei-drei Zentimeter Queckenwurzel reichen für einen neuen Stock, so dass Du Dir vorstellen kannst, wie die Queckenstöcke durch das Fräsen, das die Wurzeln kleinschlägt und gleichmäßig verteilt, vermehrt worden sind.

Ich bin weder Rasenfan noch -kenner (in meinem Gärtlein steht eine Wiese mit Ruchgras, Knaulgras und anderen im Rasen unerwünschten Gästen, auch Wiesenstorchschnabel, Quendel und Salbei), aber ich halte es für möglich, dass man mit Sulfosulfuron („Monitor“) für eine Übergangszeit etwas erreichen kann, wenn ein paar Wochen vor Anwendung Rasen neu eingesät worden ist. Es handelt sich um ein Nachauflaufherbizid, das gegen Quecke, Windhalm und Trespe in Getreidekulturen wirkt - Getreidearten als einkeimblättrige Gräser sind ja nah verwandt, werden aber nicht dahingerafft.

Nebenwirkungen gegen Kamille und Vogelmiere sind da auch mit bei.

Wahrscheinlich werden außer den Quecken auch bedeutende Teile des vorhandenen Rasens mit vernichtet, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass wenigstens ein bissel was an Gräsern die Anwendung überlebt.

Wenn dann einen Frühsommer später wenige oder keine Quecken zu sehen sind, kann man den eigentlich gewünschten Rasen nach Vertikutieren nachsäen.

Vorsicht: Für die hier beschriebene Anwendung hat Monitor keine Zulassung, und meine Überlegung ist pur theoretisch, das kann auch völlig nach hinten losgehen. Ferner muss man wohl einen Landwirt oder sonstigen Sachkundigen kennen, um den Stoff überhaupt zu kriegen.

Wieauchimmer: Es tut mir leid um Deine enttäuschte Vorfreude, aber das einzige probate Mittel gegen Quecke ist Jäten. Ich meine übrigens, dass das empfohlene tiefe Umgraben nicht notwendig ist, sondern wiegendes Durchgehen mit der Grabgabel bei ausreichend feuchtem Boden ausreicht, so dass man die Queckenwurzeln leichter und möglichst vollständig ziehen kann.

Quecke mag verdichtete Böden gern. Auf humosen, lockeren Böden lässt sie sich leichter zurückdrängen.

Der leicht süße Tee von Queckenwurzeln gilt übrigens in der Volksheilkunde als Hausmittel bei Rheuma, Gicht, Bronchialleiden…

Vielleicht kann Dir noch jemand anders etwas Besseres sagen.

Schöne Grüße

MM

Hallo.
Wie Du schreibst, hast Du Rasenunkrautvernichter eingesetzt. Das Zeug vernichtet die meisten Unkräuter, aber wirkt auf Gras wachstumshemmend, das Gras wird auch „gelb“. Lies mal die Beschreibung durch. Dass könnte eine Ursache sein. Ausserdem sollte bei neuen Rasen diese Mittel gar nicht angewendet werden ? ? ? Meine Erfahrung: Mindestens einmal die Woche mähen, dadurch nimmst Du den meisten Unkräutern „die Luft weg“.
Gruss Peter

Servus,

wenn man Quecken durch Mähen bekämpfen will, bekommen sie Hustenanfälle vor Lachen.

Schöne Grüße

MM

Hallo, Angelika,
ich habe Dir nur eine etwas unbequeme Lösung anzubieten: jedes Queckennest, sobald es sich zeigt, auszustechen. Wenn Du das mit Ausdauer und konsequenz machst, werden sich die Quecken nach unc nach verabschieden´. Allerdings gilt auch für Quecken: „Niemals geht man so ganz.“

Gruß
Eckard