Geschmolzene Überreste im Boden

Hallo Zusammen. Ich hab letztes Jahr in meinem Garten beim Pflanzen und graben zum ersten mal die Entdeckung gemacht, dass sich in etwa 10-30cm Tiefe fast flächendeckend eine Schicht aus angebrannt bzw. sichtlich oberflächlich geschmolzenem Gestein oder Metall befindet. Teilweise finden sich auch offensichtlich angeschmolzene Metallteile im Boden, die an Teile von Rohren oder Stangen erinnern.
Mir stellt sich mittlerweile die Frage um welches Material es sich hier handeln kann bzw. wie dieser Stoff entstanden oder in den Boden gekommen sein kann.
Gibt es jemanden unter euch der sowas schon einmal gesehen oder gehört hat.
Ich möchte hier malmeine Vermutungen aufstellen und hoffe mir kann dabeijemand helfen:
1.Vermutung war, dass es sich hier um eine Art Ofenschlacke handelt. Wofür die Menschen diese damals aber so flächendeckend im Garten verstreut haben ist mir jedoch nicht klar und schlüssig.
2. Vermutung ist, dass es sich hierbei um Überreste eines Brandes oder einer Phosphorbombe aus dem 2. Weltkrieg handelt.Hierbei würde mich interessieren ob sich im Boden noch giftige Überreste befinden können.
3. Vermutung hat wieder etwas mit einer Art Schlacke zu tun die die Vorbesitzer des Hauses früher einmal für eine Art Sperrschicht im Boden benutzt haben, da an manchen Stellen eine wirklich schwer durchdingbare Schicht entstanden ist die sich nur mit hohem Aufwand durchgraben lässt.

Das Haus wurde übrigens um 1900 gebaut.

Würde mich sehr freuen wenn hier jemand irgendwelche Anregungen oder Ideen haben könnte worum es sich hier handeln könnte.

Habe leider keinen guten Gedanken!
Gruß

Tut mir leid, das kann ich nicht beantworten.
Ich bin aber der Meinung, daß die Frage ohnehin nur direkt vor Ort von einem Fachmann/frau zu beantworten ist.
Beste Grüße

Da hab ich auch keine Idee, aber interessant ist es schon…

Hmm, tut mir leid, weiter als Du selbst komme ich da auch nicht. Auch ich würde zuerst an eine Schlacke früher Metallerzeugung denken.
Aber von Bombenresten habe ich keine Ahnung.
Falls es bei Dir in der Nähe ein geologisches/mineralogisches Museum gibt, könntest Du vermutlich dort nachfragen, wenn Du ein paar Proben des Materials vorzeigst.
Viel Glück!

Hallo,
meine erste vermutung wäre auch, dass es sich um Scklacke handeln könnte. Interessant für den eventuellen historischen Hintergrund wäre zu erfahren, ob es in deiner unmittelbaren Umgebung eventuell einen industriellen Altstandort gibt oder gegeben hat (z.B. Metallverarbeitende Industrie oder Verhüttung) ? Vielleicht könntest du die Schlacke auch noch etwas genauer beschreiben. Ist sie verhältnismäßig schwer (z.B. gegenüber einem gleichgroßen Kiesel)oder ist sie eher glasförmig,keramikartig, pororös, brüchig oder zeigt sie eine Blasenstruktur ?
Egal, um was es sich für eine Schlacke handelt. Sie weisen die Tendenz auf Schwermetalle, Dioxine und PAK’s an sich zu binden, die unter Umständen durch Regenwasser ausgelaugt werden können und somit in den Untergrund, sprich Boden oder Grundwasser gelangen können. Wenn entsprechende Prüfwerte überschritten werden (z.B. für Wohnbebaung /Kinderspielplätze oder landwirtschaftliche Nutzflächen >> siehe dazu Bundesbodenschutzverordnung) kann eventuell auch für die menschliche Gesundheit Gefahr bestehen. Um dies aber sicherzustellen, müsste eine chemische Analytik dieses Materials auf die Prüfparameter der Bodenschutzverordnung unter Berücksichtigung des entsprechenden Schutzgutes (z.B. Boden-Mensch oder Boden- Grundwasser bzw. Boden-Pflanze durchgeführt werden.Kosten (je nach Bundesland zwischen 200 bis 400 Euro).
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Grundsätzlich gab es hier im 2. Weltkrieg eine Fa., die eine große Rolle in der Rüstungsindustrie gespielt hat, daher kommt auch meine Vermutung, dass es sich hierbei um Überreste eines Phosphorbombenbrands handeln könnte. Die Schlacke bildet nämlich eine durchgehende, aber aus einzelnen, brüchigen Stücken bestehende Schicht im Boden und wirkt auf micht so, als hätte sie jemand ausgestreut oder verteilt.
Die Frage wäre nämlich auch welchen Sinn ein ausstreuen von Schlacke gehabt haben könnte…

Gezieltes Ausstreuen könnte ich mir nur in Bereichen von vielleicht ehemaligen Verkehrsflächen (Parkplätze, Straßen, Wege)vorstellen um den Untergrund zu stabilisieren (Befestigung).Vielleicht war nicht immer Garten, wo jetzt Garten ist.

Grundundsätzlich gab es hier im 2. Weltkrieg eine Fa., die eine

große Rolle in der Rüstungsindustrie gespielt hat, daher kommt
auch meine Vermutung, dass es sich hierbei um Überreste eines
Phosphorbombenbrands handeln könnte. Die Schlacke bildet
nämlich eine durchgehende, aber aus einzelnen, brüchigen
Stücken bestehende Schicht im Boden und wirkt auf micht so,
als hätte sie jemand ausgestreut oder verteilt.
Die Frage wäre nämlich auch welchen Sinn ein ausstreuen von
Schlacke gehabt haben könnte…

Hi
Ohne eine genauere Untersuchung kann man da natürlich eher wenig dazu sagen.
Alle 3 von dir genannten Möglichkeiten kommen in Frage. tatsächlich wurde früher abgelöschter Koks aus der Stadtgasproduktion gerne als Isolation und Wegestreu verwendet (sogenannter „Lösch“)
Es kann sich aber auch um eine Brandschickt aus dem 2. Weltkrieg handeln. (Ist eure Wohngegend damals Flächendeckend Bombardiert worden?) eine einzelne Brandbombe würde allerdings keine derartige Schicht verursachen. Phosphorbrandbomben wurden bei den großen Bombardierungen von Deutschland übrigens kaum verwendet, hauptsächlich kamen T%hermitstabbrandbomben zum Einsatz.

Du könntest auch mal nachsehen, ob es in eurem Umkreis einen Giessereibetrieb gegeben hat, bzw was vorher auf dem Gelände los war, bevor es bebaut wurde.
Sollte sich tatsächlich ein Industriebetrieb dort befunden haben, könnte man zur Sicherheit mal den Boden auf Schwermetalle untersuchen lassen.

LG
Mike