Hecke mit Winterschaden ausbessern

Haus & Garten Garten & Pflanzen
#1

Hallo,

wir haben zusammen mit unserem Haus auch eine niedrige Hecke als Grundstücksbegrenzung übernommen.

Die Hecke ist sehr holzig und hat viele kleine Blätter, die im Winter abfallen. Sie ist zur Zeit ca. 60-70 cm hoch und wächst auch eher in die Breite. Genaueres zur Pflanze kann ich leider nicht sagen.

Nun hat sie im letzten Winter an 5-6 Stellen ziemlich Schaden genommen. Das äußert sich so, dass an diesen Stellen nur noch das (tote) Holz zu sehen ist. Wir hatten gehofft, dass die Pflanzen links und rechts davon diesen Bereich überwuchern werden, und deshalb die Hecke erstmal nicht beschnitten.

Dem ist aber nicht so, die Zweige die links und rechts wachsen sind nicht dicht genug, um die Lücken zu schließen. Außerdem wuchert die Hecke mittlerweile ziemlich unkontrolliert in alle Richtungen, was zusammen mit den kahlen Stellen ziemlich unschön aussieht.

Das heißt, ein Schnitt muss jetzt her. Frage ist jetzt, was mit den kahlen stellen passiert: Totes Holz entfernen, neue Pflanzen setzen? Ich habe keine Ahnung was das für eine Hecke ist, könnte aber mal einen Zweig mit zu einer Gärtnerei nehmen. Wie groß sollten die neuen Pflanzen sein? Oder sollte ich trotz des Aussehens noch warten mit solchen Aktionen?

Danke schonmal.

#2

Hallo,

wir haben zusammen mit unserem Haus auch eine niedrige Hecke
als Grundstücksbegrenzung übernommen.

Die Hecke ist sehr holzig und hat viele kleine Blätter, die im
Winter abfallen.

bitte lies in den FAQ nach, wie man hier ein Bild einstellen kann. Jede Hecke hat viele kleine Blätter und ungefähr bei 85% aller Heckengehölze fallen sie im Winter ab

Sie ist zur Zeit ca. 60-70 cm hoch und wächst
auch eher in die Breite. Genaueres zur Pflanze kann ich leider
nicht sagen.

noch einmal: was das wächst und warum es wächst, wie es wächst, lässt sich nur feststellen, wenn man es kennt.

Nun hat sie im letzten Winter an 5-6 Stellen ziemlich Schaden
genommen. Das äußert sich so, dass an diesen Stellen nur noch
das (tote) Holz zu sehen ist. Wir hatten gehofft, dass die
Pflanzen links und rechts davon diesen Bereich überwuchern
werden, und deshalb die Hecke erstmal nicht beschnitten.

Gegenfrage: Wenn direkt vor Dir ein Hindernis steht, gehst Du dem dann eher aus dem Weg oder versuchst Du, in es hineinzugehen?
Gehölze sind genauso.

Dem ist aber nicht so, die Zweige die links und rechts wachsen
sind nicht dicht genug, um die Lücken zu schließen. Außerdem
wuchert die Hecke mittlerweile ziemlich unkontrolliert in alle
Richtungen, was zusammen mit den kahlen Stellen ziemlich
unschön aussieht.

das alte Lied - wer eine Hecke hat, muss 1x pro Jahr (mindestens) schneiden.
Es ist aber vernünftig, damit bis Juli zu warten.
Erstens haben die Gehölze dann das ausgetrieben, was sie auf alle Fälle austreiben wollten.
Zweitens sind jetzt die Vögel mehr oder weniger mit dem Brüten durch. Die vertreibst nichts mehr aus der Hecke, wenn Du mich Krach kommst und plötzlich Wohnungsnot schaffst.

Das heißt, ein Schnitt muss jetzt her. Frage ist :jetzt, was mit den kahlen stellen passiert: Totes Holz :entfernen.

auf jeden Fall.

neue Pflanzen setzen? Ich habe keine Ahnung was das :für eine Hecke ist, könnte aber mal einen Zweig mit zu :einer Gärtnerei nehmen.

gute Idee. Besser: Baumschule. Gärtnereien sind eher für krautige Pflanzen(Stauden, Sommerblumen) als Gehölze

Wie groß sollten die neuen Pflanzen sein?

Frag mal Deinen Geldbeutel.
Wenn Du jetzt pflanzen willst, kommt sowieso nur Container in Frage, die gibt es in allen Größen und Preisklassen

Oder sollte
ich trotz des Aussehens noch warten mit solchen Aktionen?

Die Aktion neu pflanzen bedeutet immer auch die alten Wurzeln ausgraben, das heißt ein ordentliches Loch, Du brauchst Zeit und mehr oder weniger Muskelschmalz.

Zudem, sollte sich das Wettergeschehen doch noch Richtung warm und trocken bewegen, brauchen neu gesetzte Pflanzen je nach Größe in den ersten 1-3 Monaten nach setzen reichlich Bewässerung.

Rechne pro 1Meter Buschhöhe mit mindestens 30 Litern aus der Kanne oder 1 Stunde Dauerberegnung aus dem Schlauch, 2x die Woche.

Düngen solltest Du nicht. Wenigstens nicht im 1. Jahr. Bei gutem Nährstoffangebot durch den Menschen und damit an der Erdoberfläche (streuen oder gießen von Dünger) wurzeln Gehölze nicht tief. Das ist aber wichtig, denn die Hecke kann nur dann an Feuchtigkeit tief im Boden gelangen, wenn sie weit unten danach sucht.
Das wiederum heißt, Du musst nie gießen

viele grüße
Geli

#3

Hallo,

vorweg Danke für die ausführliche Antwort.

bitte lies in den FAQ nach, wie man hier ein Bild einstellen
kann. Jede Hecke hat viele kleine Blätter und ungefähr bei 85%
aller Heckengehölze fallen sie im Winter ab

ich werde versuchen, heute abend ein Bild einzustellen.

Frag mal Deinen Geldbeutel.
Wenn Du jetzt pflanzen willst, kommt sowieso nur Container in
Frage, die gibt es in allen Größen und Preisklassen

Das ist ja nicht nur eine Frage des Geldbeutels. Die Höhe muss ja zur restlichen Hecke passen. Nimmt man also eine gleichhohe Pflanze, oder eine kleinere in der Hoffnung, dass sie schnell die entsprechende Größe erreicht.

Zudem, sollte sich das Wettergeschehen doch noch Richtung warm
und trocken bewegen, brauchen neu gesetzte Pflanzen je nach
Größe in den ersten 1-3 Monaten nach setzen reichlich
Bewässerung.

Wäre es dann nicht besser, im Herbst zu setzen? Oder überleben die jungen Pflanzen den Winter dann nicht?

Rechne pro 1Meter Buschhöhe mit mindestens 30 Litern aus der
Kanne oder 1 Stunde Dauerberegnung aus dem Schlauch, 2x die
Woche.

Wenn ich also ca. 60 cm Buschhöhe habe, muss ich also an jede Lücke (jede neue Pflanze) ran und dort ca. 18 Liter Wasser gießen?

Gruß

#4

Nachtrag:

Es scheint wohl dies hier zu sein:

Immergrünes Geißblatt

Demnach nichts mit Blätter abwerfen im Winter, sorry, da war ich mir nicht sicher.

#5

Bin mir jetzt sicher, dass es sich um Lonicera nitida `Maigrün´ (auch Geißblatt) handelt. Habe mich beim Verkäufer des Hauses nochmal rückversichert.

#6

Hallo,

ich kürze Deine Antwort mal ein bisschen …

Frag mal Deinen Geldbeutel.
Wenn Du jetzt pflanzen willst, kommt sowieso nur Container in
Frage, die gibt es in allen Größen und Preisklassen

Das ist ja nicht nur eine Frage des Geldbeutels. Die Höhe muss
ja zur restlichen Hecke passen. Nimmt man also eine gleichhohe
Pflanze, oder eine kleinere in der Hoffnung, dass sie schnell
die entsprechende Größe erreicht.

Wenn es Dir allein um die Optik geht, kaufst Du die passende Größe
bei einem kleineren Busch kann Dir kein Mensch versprechen wie schnell der die Differenz aufholt.
Das ist eine Frage der Konkurrenz durch die alt eingewachsenen Büsche, des Bodens, des Standorts und des Mikroklimas am Standort.
Vergiss nicht, dass jede Pflanze vom Erwerbsgärtner auf „optimal“ eingestellt ist. Das hat sie im eigenen Garten im seltensten Fall.

Zudem, sollte sich das Wettergeschehen doch noch Richtung warm
und trocken bewegen, brauchen neu gesetzte Pflanzen je nach
Größe in den ersten 1-3 Monaten nach setzen reichlich
Bewässerung.

Wäre es dann nicht besser, im Herbst zu setzen? Oder überleben
die jungen Pflanzen den Winter dann nicht?

weißt Du, wie der nächste Winter wird?
Ich nicht.

Pflanzt Du jetzt, bekommst Du Ware im Topf, die bereits reichlich Wurzeln hat - es ist übrigens eine gute Idee, den Busch noch beim Händler aus dem Topf zu ziehen.
Fällt die Erde vom Ballen, wurde der Busch erst vor kurzem in den Topf verfrachtet. Das wäre eher schlechte Qualität und führt im Garten zu Problemen.

Rechne pro 1Meter Buschhöhe mit mindestens 30 Litern aus der
Kanne oder 1 Stunde Dauerberegnung aus dem Schlauch, 2x die
Woche.

Wenn ich also ca. 60 cm Buschhöhe habe, muss ich also an jede
Lücke (jede neue Pflanze) ran und dort ca. 18 Liter Wasser
gießen?

warum willst Du die alten Büsche gießen?
Die brauchen kein zusätzliches Wasser.
Und natürlich musst Du nicht exakt 18 Liter abmessen; nimm einfach 2 oder 3 große Kannen pro Gießen. Rechne damit, dass sich gegossenes Wasser nicht nur auf das Pflanzloch konzentriert, das breitet sich sowohl horizontal als auch vertikal aus.
Ein guter Test ist immer der Daumen:
Drück ihn in die Erde. Ist sie gut feucht wird nicht gegossen.

btw - jetzt wo Du weißt, was bei Dir wächst, kannst Du sicherlich mit dem botanischen Namen bei Google Pflanz- und Pflegehinweise abrufen

viele grüße
Geli

#7

Hi!

Wenn ich also ca. 60 cm Buschhöhe habe, muss ich also an jede
Lücke (jede neue Pflanze) ran und dort ca. 18 Liter Wasser
gießen?

warum willst Du die alten Büsche gießen?

Das habe ich doch gar nicht geschrieben: „…muss ich also an jede Lücke (jede neue Pflanze) ran…“
Also nur an die Neupflanzungen zwischen den alten Büschen.

Aber deinen weiteren Tips habe ich entnommen, dass jede Pflanze diese 3 Kannen Wasser bekommen soll (war vorher etwas mißverständlich mit den Metern…).

btw - jetzt wo Du weißt, was bei Dir wächst, kannst Du
sicherlich mit dem botanischen Namen bei Google Pflanz- und
Pflegehinweise abrufen

Bei den Pflegehinweisen habe ich nicht genug Infos gefunden. Ich habe von der Unterscheidung zwischen frühblühenden und spätblühenden gelesen, und dass die spätblühenden Gehölze im relativ früh im Frühling, die frühblühenden aber erst nach der Blüte beschnitten werden sollen.

Ist jetzt mein Typus früh oder spätblühend? Die Blüte ist wohl im Mai.

#8

Auch Hi!

Aber deinen weiteren Tips habe ich entnommen, dass jede
Pflanze diese 3 Kannen Wasser bekommen soll (war vorher etwas
mißverständlich mit den Metern…).

halte Dich besser nicht an der Wassermenge fest, sondern wirklich am Zustand der Erde im Pflanzloch der nachgepflanzten Büsche. In einer Woche kann 1 Kanne Wasser pro Tag sinnvoll sein, in einer anderen gar keine oder einmalig 3 Kannen

Bei den Pflegehinweisen habe ich nicht genug Infos gefunden.
Ich habe von der Unterscheidung zwischen frühblühenden und
spätblühenden gelesen,

langsam, Verehrtester! Du brauchst eine Anleitung exakt für das Gehölz, das Du hast.
Nicht allgemeine Schnittanleitungen

und dass die spätblühenden Gehölze im
relativ früh im Frühling, die frühblühenden aber erst nach der
Blüte beschnitten werden sollen.

Grundsätzlich kann jedes Gehölz auf dieser Erde zu jedem x-beliebigem Zeitpunkt geschnitten werden.
Es ist nur die Frage, was passiert!

A: blüht das Gehölz spät im Jahr, bildet es seine Blüten am jungen Holz aus … das zwischen Frostende und Ende Juli wächst. Du musst also vorher schneiden, also möglichst früh, vielleicht sogar schon im Januar, Februar an einem frostfreien sonnigen Tag, damit zwischen Schnitt und Blüte noch genug blühfähiges Jungholz nachwachsen kann.

B: Blüht das Gehölz mehr oder weniger sofort bis kurz nach dem letzten Frost, erscheinen die Blüten am Holz vom Vorjahr = dann musst Du natürlich die Blüte abwarten, sonst bringst Du Dich ja darum. Nach einem Sommerschnitt beispielsweise im Juni kann aber bis zum Herbst wieder junges Holz nachwachsen, das dann im Frühjahr darauf blüht

Ist jetzt mein Typus früh oder spätblühend? Die Blüte ist wohl
im Mai.

das ist natürlich frühblühend

Unabhängig vom Blütetyp mache ich Dich zur Sicherheit aber noch darauf aufmerksam, dass es mittlerweile in vielen Städten und Gemeinden Baumschutz- und Vogelschutzverordnungen gibt, die zu gewissen Zeiten im Jahr Schnittmaßnahmen untersagen.
Dabei spielt es keine Rolle, wie hoch die Hecke ist oder ob tatsächlich Vögel darin nisten.
Zur Vermeidung von Ärger solltest Du nachfragen.

viele grüße
Geli

#9

Hallo,

nochmal danke für die vielen Tips.

Eine Frage hätte ich aber noch:

Du schreibst, „frühblühend“ bedeutet, Blüte nach dem letzten Frost. Dafür ist der Mai aber doch schon etwas spät, oder?