Junger Apfelbaum mit dunkelrotm Stamm

Hallo,
mein kleiner Apfelbaum (5cm), hat einen dunkelroten Stamm, ist das normal?
lg
Renette

Hallo Renette,

ja, es gibt bei Äpfeln verschieden ausgeprägte Färbungen im jungen Holz, ins Gelbliche, Gräuliche und eben auch Rötliche gehend. Bei wilden und verwilderten „Holzäpfeln“ findet man häufig Rottöne.

Alldieweil Sämlinge von Äpfeln generell nicht sortenecht sind (mit kontrollierter Bestäubung könnte man allenfalls bei einigen wenigen Sorten wie Cox Orange wenigstens eine Ähnlichkeit zu den Eltern hinkriegen), darfst Du auf das Ergebnis gespannt sein.

Beispiele für mehr oder weniger berühmt gewordene Zufallssämlinge sind der Brettacher, der Jakob Fischer, aus allerjüngster Zeit der Weihenstephaner „Weirouge“ - der einzige Apfel, aus dem man einen Apfelwein von klarer roter Farbe (und mit einem schön ausgeprägten Gerbsäureton) keltern kann.

Bei Birnen z.B. das unvergessene Stuttgarter Geißhirtle.

In fünf-sechs Jahren wirst Du mehr wissen. Schon vorher kann man (sehr grob) erkennen, wenn ein Sämling sehr stark in Richtung Wildapfel „zurückgemendelt“ ist und viel Laub und wenige holzige Äpfelchen verspricht: Wenn er nämlich eine wenig ausgeprägte Apikaldominanz zeigt und viele, vitale, eher buschig wachsende Seitentriebe bringt. Dieses ist aber bloß ein vages Merkmal.

Schöne Grüße

MM

In fünf-sechs Jahren wirst Du mehr wissen. Schon vorher kann
man (sehr grob) erkennen, wenn ein Sämling sehr stark in
Richtung Wildapfel „zurückgemendelt“ ist und viel Laub und
wenige holzige Äpfelchen verspricht: Wenn er nämlich eine
wenig ausgeprägte Apikaldominanz zeigt und viele, vitale, eher
buschig wachsende Seitentriebe bringt. Dieses ist aber bloß
ein vages Merkmal.

Also, Apikaldominanz heißt nach oben gerichtet, stimmts? Mein Baum wächst jetzt schon nicht sonderlich nach oben, jedenfalls nur langsam, Blattpaar für Blattpaar, außerdem hat er verschiedene Blätter, manche sind lang und breit, andere kurz…, wenn ich das jezt richtig verstanden habe wird es vielleicht ein Wildapfel?
Vielen Dank für die Hilfe

Renette

Hallo nochmal,

Apikaldominanz heißt, dass der Hauptspross (Apex) die Nebentriebe in ihrem Wachstum hemmt. Ausgeprägte Apikaldominanz >> Stamm, weniger ausgeprägte >> Busch.

Alldieweil Zuchtformen darauf selektiert sind, in die Entwicklung von „unnatürlich“ vielen und großen Früchten mehr zu investieren als in das vegetative Wachstum, ist bei ihnen das Wachstum von Seitentrieben stärker gehemmt als bei den Wildformen.

Eher zurückhaltendes Wachstum braucht für sich kein schlechtes Vorzeichen zu sein. Die Entwicklung von unregelmäßigen Blättern kann auf eine Zufallskreuzung von Eltern hindeuten, die sich genetisch nicht so gut vertragen. Kann man aber nicht gut sehen, in diesem Stadium.

Gutes Gedeihen wünscht

MM

Achso…
leider habe ich überhaupt keine Ahnung von welchem Apfel der Kern jetzt war…egal, er sieht jedenfalls schön kräftig aus
lg
Renette