Kartoffeln vor legen durchschneiden?

Hallo Gartenfreunde!
Es wird Frühling, endlich (freu!!!)
Die Kartoffeln müssen bis zum 20. Mai in den Boden. Ansich kein Thema, aber nun hab ich von einer alten, erfahrenen Bauersfrau gehört, dass man die durchschneiden soll und dann die Hälften einpflanzen, das gäbe mehr Ertrag. Faulen die dann nicht??
Hm, wer von euch macht das so oder hat es probiert und kann mir zu- oder abraten?
Hab mein ganzes Gärtenleben immer nur ganze Kartoffeln gepflanzt.
Schönes sonniges langes Wochenende
wünscht Allu

Hallo, Allu,
manche machen das wirklich. Wenn Du normale Saatkartoffeln kaufst (Vorschlag: am Besten im örtlichen Landwirtschftsmarkt - bei Euch wohl Raiffeisen oder BayWa - da kriegst Du meist noch vernünftige Beratung) dann sind die schon in der richtigen Größe. Nur wenn es richtige „Ömmesse“ sind lohnt sich das Halbieren.

Gruß
Eckard

Allu, halb oder ganz, das ist hier die Frage. Der Antwort von Eckart stimm ich zu.
Warum aber halbe? Ganz viel früher, als es in unseren Landen noch Hungersnöte gab, fingen die Bauern an, die
Kartoffeln zu halbieren.Saatkartoffeln zu horten konnten sich nur die reichen Bauern leisten. Die Kartoffel wurden sorgfältig geschnitten,so,dass jede Hälfte etwa gleichviel hatte wo sie ja dann austreiben. Das hat mir ein alter Bauer vor ca 30
Jahren erzählt.Heute gibt es die kleinen Saatkartoffeln, die ganz bleiben sollten. Fäulnis kann schon eher vorkommen beim Teilen. Du musst schon selber entscheiden, Will dir nicht vor dem Glück stehen.
meine gucken schon ganz frech hervor.( Südhang ). Die Stützmauer gibt Schutz und Wärme.

Gut Kartoffel!

Inge

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Wenn du sie durchschneidest, müssen die Schnittstellen vorm Legen verkorken, damit sie nicht zu anfällig für ??? sind.

Manche Leute sagen, dass wenig Kartoffelsubstanz (sehr kleine, geteilte Pflanzkartoffeln oder gar nur Augen) hochwertigere Kartoffeln liefern.
Und es ist wohl so, dass große K. wenige große bzw. unregelmäßig große, kleine/geteilte K. zahlreiche, aber nicht so große Erntek. liefern.

Wichtig ist, dass sie viele Augen / Triebe haben, diese nach oben gucken beim legen und sie nicht abbrechen.

dalga

Servus,

Hm, wer von euch macht das so oder hat es probiert und kann
mir zu- oder abraten?

Ich mach das so - das hat aber einen bestimmten Grund: Ich habe einen für Kartoffeln ziemlich schlecht geeigneten, schweren Tonboden, in meinem nächsten Leben mache ich eine Ziegelei auf. Eher aus Pietät hab ich immer eine Reihe „Museumskartoffeln“ (Reichskanzler, Blaue Odenwälder, Granola und sowas), die ich - ja, ich weiß, das gibt auf Dauer Schwierigkeiten mit Virosen - selber nachbaue. Da passen die Größen selten, in der Regel sind die Pflanzkartoffeln zu groß (vielleicht liegts an meinem IQ?). Die teile ich, aber vor dem Vortreiben. Damit ist die Schnittfläche beim Legen soweit abgeheilt, und nichts fault oder vertrocknet.

Einen ähnlichen Grund dürfte das auch bei älteren Bauersleuten haben, abgesehen von ideologisch motivierter Sparsamkeit: Es war ein langer Kampf, den Eigennachbau insbesondere bei Mondscheinbauern in ein angemessenes Maß zurückzudrängen.

Mit zugekauften Saatkartoffeln täte ich das nicht machen: Die haben schon das passende Kaliber.

Schöne Grüße

MM