Servus,
Löwenzahn heißt auch „Pusteblume“ - Du kennst die kleinen Fallschirmchen, die in großer Zahl über weite Entfernungen segeln: Löwenzahn ist überall. Der eingebrachte Mutterboden ist vermutlich wegen der maschinellen Bearbeitung ziemlich verdichtet, und je nachdem, wo er herkommt, mit einiger Wahrscheinlichkeit mit Stickstoff überdüngt. Beides liebt Löwenzahn. Die N-Überdüngung geht von selber weg, wenn man nicht ständig mit Blaukorn nachlegt; die Verdichtung ginge nach und nach weg, wenn das eine Wiese wäre. Ist aber ein Rasen - nun, dann wirst Du damit leben müssen.
Einen - wenn mans mag - hübschen, sauberen Rasen, auf dem kein Gänseblümchen, keine Margerite, kein Storchschnabel, kein Weißklee „stört“, erreicht man mit selektiv wirkenden Wuchsstoffmitteln (z.B. Banvel M). Damit kann man kleine Kinder auch schon rechtzeitig daran gewöhnen, dass ein Rasen nur zum Kucken, nicht zum Anfassen ist.
Mit der Empfehlung Wuchsstoffmittel ist Deine Frage bereits beantwortet. Ich erzähle Dir trotzdem noch eine Geschichte vom ersten Mai:
Wir hatten Besuch von Freunden aus Paris, einschließlich Tochter Elise mit dreieinhalb Jahren. Elise ist jetzt grade, wie es ihrem Alter zusteht, nicht immer ganz pflegeleicht. Als wir vorschlugen, den Kampftag der Arbeiterklasse im Monnemer Luisenpark zu verbringen, machte uns ihre Mutter darauf aufmerksam, dass es passieren könnte, dass Elise - wenn sie sich irgendwas anderes in den Kopf gesetzt, aber niemandem gesagt hat - bei so einer Unternehmung einen Riesenaufstand machen würde, und bat uns, uns in so einer Situation zurückzuhalten und es ihr zu überlassen, ob der Aufstand freundlich, aber bestimmt ignoriert würde, oder ob die Unternehmung ggf. auch abgebrochen würde.
Wieauchimmer: Gleich im ersten der großen Beete in der Nähe des Eingangs, wo grade noch blühende Tulpen mit bereits prächtig erblühten Stiefmütterchen unterpflanzt sind, entdeckte Elise eine Pusteblume, sprintete darauf zu und brachte sie ming Adelheid zum Pusten. Adelheid meinte, Elise müsste ihr aber beim Pusten helfen, alleine würde sie das nicht schaffen. So bliesen die beiden zusammen die Pusteblume leer.
Elises Vater war höchlich begeistert vom Luisenpark, ständig dabei, der kleinen Elise irgendwas zu zeigen: Die Schneeeule mit dem Hausmeisterblick, die Störche, die sich klappernd begrüßten, die schwarzen Schwäne usw. usw. - Elise ließ das alles freundlich über sich ergehen, aber sie interessierte sich eigentlich bloß für das jeweils nächste Rasenstück mit Gänseblümchen (im Luisenpark ist man da nicht so streng - wenn man Gänseblümchen pflückt, hat niemand etwas dagegen).
Kurz: Es war ein strahlender Tag mit einer strahlenden Elise.
Sowas kann man zu Hause auch haben. Wenn der Löwenzahn auf dem Rasen überhand nimmt, genügt es völlig, ab und zu mal bei ausreichend feuchtem Boden durchzugehen und einiges davon auszustechen (die Pfahlwurzeln gehen locker 20 Zentimeter tief). Und das, was stehen bleibt, ist eine hübsche Bienenweide und sowohl blühend als auch aussamend ein großes Vergnügen für Kinder - und auch für Erwachsene wie z.B. Wolfgang Laib.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder