Rhabarber im Garten

Hallo Gartenfreunde,

ich bin ein absoluter Rhabarberfanatiker und hätte dieses tolle Gewächs gerne in meinem eigenen Garten.
Nun meine Frage: Wie macht man das am besten? Wurzeln von bereits großen Pflanzen besorgen, Samen aussähen, aus einem Blatt ein neues ziehen (wenn das überhaupt geht)?
Was für eine Erde und Standort braucht der Rhabarber?

Liebe Grüße,
Kadda

Servus Kadda,

üblicherweise werden zur Vermehrung Wurzelstöcke geteilt.

Rhabarber aus Samen ist möglich, er geht bei normaler Behandlung im vierten oder fünften Jahr in Ertrag.

Rhabarber hat keine besonders subtilen Standortansprüche (außer: viel Platz). Wichtig ist, dass ers nicht zu trocken hat, vor allem, wenn er voll sonnig steht; auf Staunässe ist er wenig empfindlich, und von Jurakalk über Buntsandstein bis Heidesand wächst er überall.

Es hat eine ziemliche Vielzahl von Rhabarbersorten. Tendenziell aromatischer und weniger sauer sind die rotstengeligen Sorten. Mein Favorit betreffend wenig Säure und viel Aroma heißt „Elmsblitz“ (für Spaß aus Samen gezogen).

Pflanzenschutz ist nicht notwendig, Düngung mit N sehr zurückhaltend, mit K eher großzügig.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Thema Standort. Rhabarber liebt sauren Boden, er kann auch im Schatten stehen (volle Sonne ist nicht zu empfehlen), braucht sehr viel Feuchtigkeit (wie bereits gesagt). Dann kann unbedenklich mit Gülle gedüngt werden, natürlich nicht erst kurz vor der Ernte :wink:

Rhabarber ist ein Starkzehrer, nach ihm wächst da kaum noch was. Das bedeutet reichlich düngen, jedes Jahr. Zuviel kann es kaum werden.

Und eben bedenken, er braucht sehr viel Platz (über 2,50 Meter im Durchmesser).

Bei meinem Vater steht der Rhabarber unter einem Eichenbaum, wo nicht mal mehr Unkraut wächst. Dort hat er genug Platz, seit nunmahr über 20 Jahren…

Gruß
André

Hallo André,

betreffend die Vorliebe für eher sauere Böden einverstanden, aber - wie gesagt - auch Jura- und Keuperverwitterungsböden und frische, wenig entkalkte Böden auf süddeutschem Gletscherdreck hauen ihn nicht um.

Mit Gülledüngung wäre ich überaus vorsichtig: Rhabarber gehört mit über 1.000 mg/kg Pflanzenmasse zu den Pflanzen, die ziemlich satt Nitrat einlagern. Man kann überhöhten Werten ein wenig gegensteuern, wenn man möglichst zurückhaltend N gibt. Das gibt nicht die Riesenerträge, aber physiologisch bessere Qualität, und die Pflanze kommt nicht um daran. Das gleiche Spiel wie bei den bekannten N-Einlagerern Rucola, Rote Bete, Spinat: Die reagieren sehr vergnügt auf hohe N-Gaben, aber das macht die Erträge bloß höher, keinesfalls besser.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

grundsätzlich sollte man den Rhabarber erst ab Juni/Juli nach Ende der Erntezeit Düngen. Er wächst dann sehr üppig und kann genug Vorräte im Rhizom speichern um im nächsten Frühjahr/Frühsommer ohne zusätzliche Düngung auszukommen. Auf diese Weise vermeidet man Probleme mit dem Nitratgehalt.

Gruß, Niels