Welche Obstbäume für unseren Garten?

Hallo,

wir ziehen bald um und haben dann einen Garten, welcher genau Richtung Süden zeigt. Der Garten ist 10 m breit und 16 m lang.

Wir haben uns überlegt, Obstbäume als Schattenspender zu pflanzen, weil diese ja auch noch den Vorteil leckerer Früchte haben.

Die Krone sollte recht gut in die Waagerechte wachsen, damit ein nicht zu kleiner Schatten entsteht.

Die Früchte sollten essbar sein, der Geschmack selber ist aber egal (süß, sauer, mehlig usw.)

Wer kann uns einen Tipp geben, was für einen Baum wir benötigen? Sollten es evtl. sogar 2 sein? Ist der Garten groß genug dafür? Kann der Baum durch Rückschnitt „im Zaum“ gehalten werden, damit er nicht zu hoch wird wegen der Nachbarn (es ist ein Neubaugebiet und wir wissen noch nicht, wer rundherum einzieht und ob es ggf. nicht erlaubt wird einen größeren Baum zu pflanzen). Bekommt man irgendwo Bäume, die schon etwas älter sind und schon einen dickeren Stamm und ausladendere Krone haben?

Danke und viele Grüße
Helmut

Wo wohnst Du denn??? GGF kann ich Dir eine Bezugsadresse geben.

…mit den Nachbarn gibt es immer Ärger, weil Bäume ja sooooo einen Dreck machen - darauf kannst Du Dich schon mal einnstellen. Wir haben ein kleines Grundstück vermietet mit nem Kirschbaum drauf und die Nachbarn machen einen wahnsinnig.

Auf unserem selbst bewohnten Grundstück haben wir auf 14 X 20 Meter einen Pflaumenbaum, eine Kirsche und eine Schwarzerle. Von der Erle würde ich Dir abraten, weil sie sehr groß wird und auch nicht wirklich essbar ist - ansonsten müsste man 2 Bäume unterbringen können.

Hallo Helmut,

Der Garten ist 10 m breit und 16 m lang.

na ja, nicht gerade üppig.

Wir haben uns überlegt, Obstbäume als Schattenspender zu
pflanzen, weil diese ja auch noch den Vorteil leckerer Früchte
haben.

Guter Gedanke.

Die Krone sollte recht gut in die Waagerechte wachsen, damit
ein nicht zu kleiner Schatten entsteht.

Ein Baum läßt sich durch Schnitt und Wuchsdirektion in Form bringen.

Wer kann uns einen Tipp geben, was für einen Baum wir
benötigen?

Wenn es nur ein Baum werden soll, empfehle ich einen Apfel. Welchen, da hast Du die Qual der Wahl. Empfehlen würde ich einen nicht zu spät reifenden Apfel, der direkt vom Bau mgegessen werden kann, der aber auch lagerfähig ist. Ein Berlepsch http://de.wikipedia.org/wiki/Berlepsch wäre für mich erste Wahl. Allerdings soll der im Alter schwierig zu beherrschen (=schneiden) sein, aber das dauert bei einem Hochstamm noch viele Jahre und bis dann hast Du Erfahrung :wink:

Sollten es evtl. sogar 2 sein? Ist der Garten groß
genug dafür?

Faustregel ist pro Hochstamm rund 100 Quadratmeter. Bei Euch also eher knapp, weil ihr wohl auch noch freie Wiese haben wollt.

Kann der Baum durch Rückschnitt „im Zaum“
gehalten werden,

Ja.

(es ist ein Neubaugebiet und wir wissen noch nicht,
wer rundherum einzieht und ob es ggf. nicht erlaubt wird einen
größeren Baum zu pflanzen).

Üblicherweise ist es so, daß wenn der Stammmittelpunkt mehr als zwei Meter von der Grundstückgrenze entfernt ist, Dir niemand was kann (es sei denn der Baum würde jemanden gefährden). Genaueres sollte eine ev. vorhandene Baumordnung der Gemeinde wissen.

Bekommt man irgendwo Bäume, die
schon etwas älter sind und schon einen dickeren Stamm und
ausladendere Krone haben?

Es gibt Baumschulen, die auch ältere Bäume anbieten, aber die sind zum einen recht teuer und je älter ein Baum ist, desto größer wird die Gefahr, daß er nicht mehr anwächst und abstirbt.

Noch Fragen?

Gandalf

Hallo Gandalf,

danke für Deine Antwort, das hilft mir schonmal sehr viel weiter! Ich werde mal versuchen einen Berlepsch zum Probieren zu bekommen!

Gibt es eigentlich auch Apfelbäume (und zählt der Berlepsch evtl sogar dazu), die keinen „Befruchter“ brauchen, also sich selbst befruchten können?

Danke und viele Grüße
Helmut

Hallo Alexandra,

danke für Deine Antwort!!

Wo wohnst Du denn??? GGF kann ich Dir eine Bezugsadresse
geben.

Wir wohnen in Bottrop, Ruhrgebiet / NRW. Hier gibt es einige kleine Baumschulen, leider konnte uns bisher keine weiterhelfen.

Viele Grüßé
Helmut

Servus,

grundsätzlich stimme ich zu: Für diesen Zweck und diese Lage wirds ein Apfelbaum werden.

Nun sind aber die meisten Apfelsorten, die mit wenig Trallala anspruchslos zu hegen sind, gänzlich außer Mode gekommen und kaum mehr zu bekommen. Daher die Empfehlung, zur Pflanzzeit im Herbst eine Versandbaumschule zu kontaktieren, die sich um den Erhalt vergessener und fast vergessener Sorten große Verdienste erworben hat:

http://www.brenninger.de/index_aepfel.htm

Von den dort gehaltenen Sorten empfehle ich als breitkronige und wenig anspruchsvolle (d.h. können auch dicht wachsen, ohne daß sie gleich ins Kümmern geraten oder vergreisen):

Gelber Boskoop
Brettacher
Dülmener Rosenapfel
Jakob Fischer
Klarapfel
Lohrer Rambur
Winterrambur

Mein persönlicher Liebling ist dabei der Jakob Fischer - ich kenne den Baum, aus dem alle Jakob Fischer hervorgegangen sind (steht in Rottum Kreis Biberach seit 1903 und meines Wissens immer noch). Beim Jakob Fischer macht es sehr viel aus, ob er ausgereift direkt vom Baum kommt oder erst eine Weile in Lägern und auf Transport herumgezerrt worden ist. Duft und feine Säure entwickelt er bloß voll ausgereift. Noch mehr beim sehr frühen Klarapfel, den man bereits im Juli vollreif und duftend direkt vom Baum essen kann - wenn er richtig reif und gut ist, kann man ihn allerdings nicht einmal bis in die Stadt auf den Markt bringen, ohne daß er leidet - daher etwas Besonderes, wenn man ihn im Garten hat. Freilich ist er wie alle Frühäpfel ein klein wenig fad.

Trotz allem darf man auch bei anspruchslosen Sorten beim Pflanzen nicht geizen: Ein richtig sehr großes Pflanzloch und gute Bewässerung wenigstens im ersten Standjahr - daher auch keine Frühjahrspflanzung bei Äpfeln, und ja keine Containerware, bloß wurzelnackt pflanzen.

Schöne Grüße

MM

…nun ja, ich bin für meine Erle auch ein wenig weiter gefahren… ich schicke Dir mal ne „alte Sortenliste“ von unserem Landschaftsverband - vielleicht schicken die einem im Herbst ja auch den Baum gegen eine ordentliche Spende zu. Haben hier die Hochstämme im Alter von ca. 3 Jahren gekauft - da waren sie knapp 2 Meter hoch. Der Verband hat die Bäume vor Auslieferung noch ordentlich angeschnitten - mittlerweile ist die Kirsche und die Pflaume riesig - wir haben sie jetzt 1,5 Jahre - also in Herbst 2006 gepflanzt.

ggf. können Dir die Leute auch einen Ansprechpartner in Deiner Nähe nennen - ach ja, die Bäume haben pro Stück 15 Euro gekostet.

das hört sich prima an! ach ja, falls bereits geschehen bitte die liste nochmal schicken, ich hatte vergessen meine neue bzw. aktuelle email-adresse einzutragen (soeben nachgeholt, die alte war bereits gelöscht).

danke und viele grüße
helmut

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Hallo Martin,

vielen Dank für diese Fülle an Informationen! Die Seite der Baumschule ist sehr interessant, ich werde mich mit der Baumschule in Verbindung setzen und in Erfahrung bringen, ob da etwas für uns in Frage kommt!

Danke und viele Grüße
Helmut

Stimmt Deine Email noch? Habe die Mail mit Sortenliste und Ansprechpartnern raus geschickt - angeblich bist DU unbekannt ;o)

Stimmt Deine Email noch? Habe die Mail mit Sortenliste und
Ansprechpartnern raus geschickt - angeblich bist DU unbekannt
;o)

hatte mich längere (sehr lange) zeit mal nicht eingeloggt und da wurde die adresse gelöscht. habe die neue aber gerade hier eingetragen, es wäre nett wenn du nochmal die liste schickst!

danke und viele Grüße
Helmut

Hallo Helmut,

ich weiß nicht, obs so was auch im Ruhrgebiet gibt, aber in unserem Kreis gibt es eine Biologische Station, die mir damals, als Baumpflanzen anstand, mit Rat zur Seite stand.
Die haben mir kurze Monographien etlicher Apfelsorten geschickt und auf Anfrage auch Lieferanten genannt.

Gandalf