Baufinanzierung über 3 Riester-Bausparverträge?

Hallo,

wir wollen ein Haus kaufen und haben von unserer Bank ein Finanzierungsangebot erhalten, in dem wir die gesamte Summe von 154000,-€ über 28 Jahre riestergefördert finanzieren. Unser Bankberater teilt die Summe auf uns beide auf (77000,- pro Nase), damit wir die maximale Förderung erhalten. Nun stellt sich für mich die Frage, ob es sinnvoll ist, diese Summe auf 3 einzelne Bausparverträge zu verteilen, die dann die Hypothek auslöst. Die ersten 16 Jahre ist der Zins fest bei 4,25% (also für die ersten beide Bausparverträge), danach verbleibt eine Restschuld von 44000,- die mit dem letzten Bausparvertrag nach weiteren 8 Jahren ausgelöst wird.

Wir zahlen also in den ersten 8 Jahren nur die Zinsen auf die gesamte Hypothek, lösen nach 8 Jahren 61000,- durch den ersten Bausparvertrag ab und beginnen dann erst mit der Tilgung des Bausparvertrags.

Was ist von so einer Finanzierung zu halten?

Einerseits stört mich die fehlende Tilgung in den ersten 8 Jahren zum anderen ist im Vergleich zu anderen Angeboten auch ohne Riester eine Restschuld von 44000,-€ nach 16 Jahren unschlagbar…

Hat irgendwer Erfahrung damit?

Gruß Klaus

Hallo Klaus,

habe ehrlich gesagt mit Riester-Förderung keine Erfahrung, wenn es aber gefördert ist, sollte es eigentlich günstiger sein als „normal“, oder? Mir fehlt hier die etwas die Alternative, um das Angebot beurteilen zu können. Vielleicht lassen Sie sich von Ihrer Bank mal eine „normale“ Finanzierung ausrechnen und können dann vergleichen. Sind Sie denn sicher, dass Sie in all den Jahren die (volle) Riester-Förderung bekommen werden? Zum Vergleichen einfach alle Zahlungsströme auf der Zeitachse aufzeichnen und deren „net present value“ aufaddieren. Viele Grüße H. K.

Hallo Klaus,

solche Konstrukte können sinnvoll sein, bedürfen aber der genauen Überprüfung. Empfehle hier aber unbedingt, den Vorgang durch die örtliche Verbraucherzentrale prüfen zu lassen.

Gruß aus Ingolstadt
Lutz

Hallo Klaus,

Die Konstruktion mit Bausparverträgen ist dann vorteilhaft, wenn man bereits voll angesparte Bausparverträge einsetzt, die bereits zuteilungsreif sind.
Allerdings muss man klar sehen, da die Bausparverträge in der Regel nur eine kurze Tilgungsphase mit hoher monatlicher Tilgung haben, dass dann eine ziemlich hohe Belastung pro Monat vom Darlehensnehmer zu leisten ist.

Bei dieser Konstellation gibt es nur einen Gewinner, nämlich die Bank.

1.) Bekommt die Bank acht Jahre lang aus der vollen Darlehenssumme einen hohen Zins.

2.) Für den Abschluss von zwei oder drei Bausparverträgen bekommt den Bank zusätzlich noch recht ordentliche Provisionen.

Des weiteren ist nicht sicher, ob eine Bausparkasse nach acht Jahren bei 40-prozentiger Ansparung, das Darlehen in der Regel von 60 % gewährt. Oft verlängert sich die Zuteilungszeit, weil alle Sparer der Bausparkasse zu wenig gespart haben.
Und man muss länger warten oder muss den Bausparvertrag oft auf 50 % Guthaben auffüllen, um eine schnellere Zuteilung erreichen.

Meine Erfahrung bei niedrigen Zinsen sagt, dass dann die meisten Sparer nicht bereit sind in einen Bausparvertrag viel einzuzahlen und damit verlängert sich automatisch der Zuteilungszeitraum zum Teil sehr erheblich. Bei der jetzigen Zinslage empfehle ich die Finger davon zu lassen.

3.) Sollte aus diesen Gründen eine weitere Zwischenfinanzierung nötig sein, wird die Bank einen nicht besonderen günstigen Zinssatz in den für diesen Zeitraum anbieten.

Ich sehe hier den Darlehensnehmer in einem Risiko, das man eigentlich vermeiden sollte.

Mein Vorschlag landet:

lassen Sie sich von einer seriösen Bank normale Angebote mit Zins und Tilgung errechnen.

Laufzeit:

zum Beispiel über 15 Jahre
zum Beispiel über 18 Jahre
zum Beispiel über 20 Jahre
zum Beispiel über 22 Jahre

Die Tilgung soll dabei so bemessen werden, dass sie jeweils am Ende der Laufzeit schuldenfrei sind.
Versuchen sie einen festen Zinssatz über die gesamte Darlehenslaufzeit (Minimum 10-15 Jahre) zu vereinbaren!

Anhand der sich daraus ergebenden monatlichen Belastung können sie schnell selbst ersehen, welche Laufzeit für sie vorteilhaft ist.

Sonder Tilgungsvereinbarung:

Vereinbaren sie mit der Bank, dass sie jedes Jahr bis zu 10 % der Darlehenssumme als Sondertilgung leisten können, welche sich jährlich für das Folgejahr aufsaldiert, falls sie in einem Jahr davon keinen Gebrauch machen wollen. Das würde bedeuten, dass bei einer Darlehenssumme von 154.000 sie jährlich einen Sondertilgungsbetrag von 15.400 in Anspruch nehmen können. Wenn Sie also in den ersten drei Jahren nicht tilgen können oder wollen, dann könnten Sie zum Beispiel im vierten Jahr (vier mal 15.400) maximal circa 61.000 € tilgen. Analog dazu zum Beispiel im achten Jahr achtmal 15.400 gleich circa 122.000.

Diese Sondertilgungsmöglichkeit sollte eine Kannregelung und keine Mussregelung sein!!

Meine Empfehlung lautet: „Dass sie eine mindestens 10 - bis 20 % niedrigere Monatsbelastung wählen sollten, als Sie glauben, dauerhaft monatlich zahlen zu können!“

Es kommt immer was dazwischen, eine Anschaffung, eine Reparatur oder sonst was. Oder auch nur ein Wunsch, zum Beispiel ein Urlaub oder so, den man sich gern erfüllen wollte.

Bezüglich der Riestergeschichte gibt es sicherlich einige Alternativen zu Bausparverträgen.
Ich würde empfehlen sich verschiedene Vertragsmöglichkeiten ausrechenden zu lassen unter der Berücksichtigung, was sie und Ihre Frau z.B. maximal monatlich aufwenden müssten, um die maximal höchste jährliche Riesterförderung zu erhalten.

Wenn sie nun doch die Risterförderung über einen Bausparvertrag nutzen wollten, sollten sie nicht vergessen, sich ausrechen zulassen, um wie viel sich ihre Monatsbelastung durch die Tilgung des dann als Sondertilgung eingesetzten Bausparvertrages erhöht.

Die Monatsbelastungen vom normalen Darlehen werden in der Regel auch nach einer Sondertilgung gleich bleiben. Das heißt, der Tilgungsanteil in der weiterhin gleich hohen Monatsrate erhöht sich um die nicht verbrauchten Zinsanteile (des Sondertilgungsbetrags) so dass dies insgesamt dann eine entsprechende Reduzierung des gesamten Darlehenszeitraums (Laufzeit) bewirkt.

Mit dieser Regelung bewirken sie, dass sie sehr viel weniger im Risiko stehen, als mit der starren Regelung des Vorschlages ihrer Bank.

Ich habe versucht ihnen eine einfache nachvollziehbare und risikoarme Finanzierung aufzuzeigen.

Gute Bonität vorausgesetzt, ebenso sichere Arbeitsverhältnisse, kann ich Ihnen vorschlagen, dass sie sich ein Finanzierungsangebot von einer SpardaBank machen lassen.

http://www.sparda.de/

Auch Sparkassen, Volks- oder Raiffeisenbanken sind in der Regel brauchbare Darlehenspartner. Aber sind sie vorsichtig, es gibt auch dort noch das eine oder andere schwarze Schaf.
Wenn Sie sicher gehen wollen, machen Sie eine Kopie des Darlehensvertrages und lassen sie diesen von der nächsten Verbraucherberatung - vor Unterschrift -überprüfen.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Schwaben Roland

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Hallo,

wir wollen Anhänger ist nur einer einer Wolfshöchstdauer legen die Finanzierung gebunden ein Haus kaufen und haben von unserer Bank ein
Finanzierungsangebot erhalten, in dem wir die gesamte Summe
von 154000,-€ über 28 Jahre riestergefördert finanzieren.
Unser Bankberater teilt die Summe auf uns beide auf (77000,-
pro Nase), damit wir die maximale Förderung erhalten. Nun
stellt sich für mich die Frage, ob es sinnvoll ist, diese
Summe auf 3 einzelne Bausparverträge zu verteilen, die dann
die Hypothek auslöst. Die ersten 16 Jahre ist der Zins fest
bei 4,25% (also für die ersten beide Bausparverträge), danach
verbleibt eine Restschuld von 44000,- die mit dem letzten
Bausparvertrag nach weiteren 8 Jahren ausgelöst wird.

Wir zahlen also in den ersten 8 Jahren nur die Zinsen auf die
gesamte Hypothek, lösen nach 8 Jahren 61000,- durch den ersten
Bausparvertrag ab und beginnen dann erst mit der Tilgung des
Bausparvertrags.

Was ist von so einer Finanzierung zu halten?

Einerseits stört mich die fehlende Tilgung in den ersten 8
Jahren zum anderen ist im Vergleich zu anderen Angeboten auch
ohne Riester eine Restschuld von 44000,-€ nach 16 Jahren
unschlagbar…

Hat irgendwer Erfahrung damit?

Gruß Klaus