Finanzierung eines Resthofes

Hallo! Wir brauchen dringend einen Rat.

Wir sind eine 8köpfige Großfamilie mit wenig Glück in der Vergangenheit. Seit einem Jahr wohnen wir in auf einem Resthof,
der aus 2 Eigentumswohnungen besteht. Dieser soll nun verkauft werden bzw. die eine Wohnung wird Zwangsversteigert und unsere verkauft. Wir haben mal durchgerechnet was wir bei einem Kauf an Belastung auf- bringen müsssten und haben festgestellt, dass wir für eine Hypothek über 150 000,- Euro bedeutend weniger bezahlen müssen als jetzt an Miete.
Zur Zeit haben wir eine Kaltmiete von 715,- Euro.
Mein Mann ist gelernter Krankenversicherungsfachangestellter und hat eine Umschulung zum Informatikkaufmann gemacht, ist aber derzeit ohne Arbeit. Zur Zeit angagiert er sich in der Sozialarbeit und möchte gerne einen Sozialladen eröffnen.
Ersparnisse haben wir nicht, auch keine reichen Verwandten.

Einkommen:

Ehemann 1140,-
Kindergeld 999,.-
Tochter 550,-

Nun laufen wir uns die Füsse wund um eine Bank zu finden die uns unseren Traum vom eigenen Resthof finanziert.
Hat jemand einen Tip für uns wie wir an eine Finanzierung kommen? Sie muss aber seriös sein.

P.S. 5 Kinder (8, 10, 12, 13 und 22 Jahre) und 1 Enkel (2 Jahre) sind noch im Haus. Meine große Tochter (22 Jahre) ist noch
in der Ausbildung.
Der Resthof hat ca. 400 qm Wohnfläche plus kleine Stallungen und ca.
14 000 qm Grundstück.
Er liegt in Nordfriesland und könnte teilweise als Ferienwohnung vermietet werden und dadurch Einnahmen bringen.

Für einen schnellen Rat sind wir dankbar
Ute

Hallo,

folgende Aspekte zu Deiner Frage:
a) über www.baugeld-vergleich.de wäre die günstigste 100%-Finanzierung (d. h. ohne Einsatz von Eigenkapital) zu nominal 4,93% zu bekommen. Zuzüglich mind. 1% Tilgung macht auf EUR 150.000 eine monatliche Belastung von EUR 741,25, liegt also sogar noch über Eurer jetzigen Mietbelastung! Hinzu kommen Nebenkosten beim Kauf wie Notar- / Grundbuchgebühren, Grunderwerbssteuer etc.
b) Wenn Ihr den Hof gekauft habt, fallen u. U. in den nächsten Jahren Renovierungen an (z. B. Dach wird undicht, Heizung geht kaputt, Wasserrohre sind auszutauschen), die Ihr in der jetzigen Situation als Mieter nicht bezahlen müsst.
c) „Kauf bricht nicht Miete“, d. h. es besteht keine Notwendigkeit, den Hof unbedingt zu kaufen, weil der Käufer Euch nicht so ohne weiteres kündigen kann. Insbesondere nicht unter Berücksichtigung der sozialen Situation.
d) Wenn sich Dein Mann sich ernsthaft selbständig machen will, müsst Ihr auch hierfür Geld aufbringen. Dies wird umso schwieriger, je weniger Eigenkapital und je mehr Kredite Ihr schon habt.
e) Müsst Ihr, um die Ferienwohnung vermieten zu können, vielleicht diese erst noch herrichten (=Kosten!)?

Nach dem ersten Anschein würde ich - unter Berücksichtigung Eurer finanziellen und familiären Situation - die Hände vom Kauf weglassen! Ich kenne zwar die Lebenshaltungskosten in Nordfriesland nicht, aber Euer Einkommen sowie die fehlende Rücklagen deuten darauf hin, daß hier nicht mehr allzuviel finanzieller Spielraum besteht.
Stellt Euch weiterhin vor, Euer Einkommen steigt nicht an: Die Kosten für die Kinder steigen in den nächsten Jahren bestimmt noch. Dann bekommt Ihr ernsthafte Probleme mit der Finanzierung!

Ist wahrscheinlich nicht das, was Ihr hören wollt,aber dennoch:
Grüße und viel Erfolg beim Wälzen dieses Problems wünscht Euch Wolf

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Hallo auch,
Wolf konnt garnicht besser die einzelnen Gefahren darstellen (dafür auch den Stern) um euch zur Vorsicht zu mahnen. Es kommt nicht darauf an, ein Eigenheim zu besitzen, sondern das man mit seinen Möglichkeiten das beste aus dem Leben macht. Warum wollt ihr euch den Rücken mit Schulden beladen, wenn ein Mietverhältnis doch besser ist (in dieser oder einer anderen Immobilie). Die Kosten einer solchen Immobilie sind extrem groß und sollten auf keinen Fall verachtet werden.

Das ihr wahrscheinlich auch keine Immobilie finanziert bekommt iost ein anderes Thema (Einkünfte aus nichtselbsständiger Tätigkeit->Fehlanzeige). Weiterhin find ich den Betrag von 150.000 Euro schon ziemlich hoch, oder sind die Immobilien neuwertig??

Selbst die Schäztzung der Kosten für die Immobilie halte ich für seeeeehr positiv. Meine Rechnung lautet 5% Zins (günstigste Fall, eher bei 5,5%) 2% Tilgung (Bestandsimmobilie und Restlaufzeit) sind schon mal 875 Euro. Dann müßt ihr noch irgendwoher die 8,5% Erwerbsnebenkosten herholen 12.750 Euro! Bei einem 8 Personenhaushalt und der entsprechenden qm Anzahl habt ihr auch entsprechende Kosten. Jährliche Belastungen durch Grundsteuer, etc. kommen hinzu (erhöhen sich bei einem gewerblichen Anteil im Grundstück). Weiterhin müßt ihr den Reparaturstau einrechnen (bei der größe mind. 200 Euro p. M.) Ihr werdet bei ca 1690 Euro Belastung im Monat liegen. Echt nur noch eine Frage:„Was passiert mit der Immobilie, wenn ihr auch nur eine größere Investition habt?“

Mein Rat: Sparen und wenn eure Kinder mal ein Haus kaufen oder bauen, denen helfen und dann da mit einziehen.

Gruß
Martin

Hallo,

der Resthof ist 1993 nach einer umfangreichen Modernisierung wieder bezugsfertig geworden. Es sind 2 Wohnungen und eine Einliegerwohnung.
Die Heizung, Sanitär usw. sind neu. Aber was ihr beide immer nicht berücksichtigt ist die Eigenheimzulage und das Baukindergeld, das sind in den nächsten acht Jahren auch schon wieder über 30 000,- Euro. Wir haben es allerdings als abgezinstes Darlehen mit eingerechnet. 150 000,- Euro sind angesetzt einschließlich der Nebenkosten.
Auf der einen Seite habt ihr ja Recht aber auf der anderen !
Wir haben sehr viele Tiere und mussten wegen Eigenbedarf, Verkauf usw. seit 1999 schon dreimal umziehen und wollen endlich mal zuhause sein. Unsere Gesellschaft ist nun mal nicht sehr Kinder und Tierfreundlich.
Gruss Ute

Hallo Ute,
ich bin ja für alles Verrückte zu haben, aber ein Kauf steht hier nicht zur Debatte. Meine Vorredner haben Recht. Und es ist auch berechtigt, daß keine Bank da ran geht. Auch für Euch wäre die Gefahr zu groß, auch mit allen Zulagen. Und Tochter mit einbinden in die Finanzierung? Lieber nicht. Das Familienglück ist zu kostbar.
Wenn es unbedingt Wohneigentum sein Muß, dann ginge es mir einem Bürgen. Aber der ist scheinbar auch nicht greifbar.
Oder ein wirkliches Schnäppchen. Für ganz wenig Geld, aber bewohnbar, und dann schrittweise und überwiegend in Eigenleistung aufbauen. Aber wenn Ihr dann ferig seid, dann ist die Familie schon kleiner.
Tut wirklich weh, aber das solltet Ihr akzeptieren müssen.
Boris.