Neue Zinskonditionen nach Grundschuldbestellung

Beantragung eines Hypothekendarlehen.
Angebot wird erstellt mit der Zusage einer schnellen Bearbeitung. Regelmäßiges Nachhaken vom Antragssteller, da nichts geschieht, die Ansprechpartner dreimal wechseln. Versprochener Anruf vom Filialleiter findet nicht statt.
Nach erneuter intensiver Bitte, daß der Prozeß vorangehe, soll die Grundschuld bestellt werden.
Antragsteller bittet vorab um den Darlehensvertrag, was abgelehnt wird.
Dieser Ablauf sei nicht üblich, erst Grundschuldbestellung, dann Vertrag.
Antragsteller bringt Grundschuldbestellung zur Bank, und dann :
Die Konditionen, wie im Angebot ausgeführt, können im Darlehensvertrag nicht übernommen werden, da mittlerweile soviel Zeit vergangen sei !!
Kann es sein, daß NACH Grundschuldbestellung dem Kunden von der Bank die Vertragskonditionen aufdiktiert werden ?
Ist das rechtens?

Hallo newandfree,

in diesem geschilderten Ablauf steckt der Wurm.
Das Erste ist schon mal, daß der Antragsteller besser nicht in eine Filiale einer Bank geht, sondern sich besser einen Termin beim Finanzierungs-Spezialisten in der Zentrale der Hausbank geben läßt, da die Jungs und Mädels in den Filialen meist wenig bis gar keine Ahnung haben und in den seltensten Fällen Kompetenzen zur Genehmigung der Darlehen haben.

Das Zweite ist, daß es IMMER erst ein Angebot der Bank gibt, das der Kunde bei Gefallen akzeptieren kann. Daraufhin fertigt die Bank einen verbindlichen Darlehensvertrag, den der Antragsteller dann rechtsgültig unterzeichnet. Somit kommt ein Vertrag zustande. Erst danach werden weitere Schritte unternommen. Denn sollte es NICHT zu einer rechtsgültigen Vertragsunterzeichnung kommen, wäre ja der zweite oder dritte Schritt vor dem ersten gemacht worden. Zumal durch eine Grundschuldbestellung auch Kosten anfallen, da diese ja notariell beurkundet werden muß.

Aber eine Frage drängt sich bei der Schilderung auf. Warum „Antragsteller bringt Grundschuldbestellung zur Bank“??? - Normalerweise bringt man die von der Bank ausgestellte Grundschuldbestellungsurkunde zum Notar, der diese dann beurkundet und dem Grundbuchamt weiterreicht zwecks Eintragung und danach wird vom Notar die Grundschuldbestellungsurkunde direkt der Bank zugesendet. Der Antragsteller bekommt diese nach dem Notartermin nicht wieder in die Hände.

Aber als Fazit dieses Vorgehens der Bank, kann vermutet werden, daß hier ganz bewußt mit der Unwissenheit des Antragstellers ein höherer Zinssatz durchgesetzt werden soll.
Sollte der geforderte Zinsaufschlag deutlich genug sein, ist es zu überlegen, ob nicht ein anderer Anbieter gefragt wird. Solange der Antragsteller keine Unterschrift unter einen rechtsverbindlichen Vertrag gesetzt hat, ist er frei in der Entscheidung, einen anderen Darlehensgeber zu wählen.
Dann sollte vielleicht ein unabhängiger Finanzmakler oder eine unabhängige Finanzierungsplattform gewählt werden, da hier meist professionell und günstig angeboten werden kann, da sich hinter diesen Finanzierungs-Plattformen in der Regel mehr als 50 verschiedene Anbieter verbergen.

Ich hoffe weitergeholfen zu haben.
Bei Fragen einfach wieder anfragen.

Joachim Heising

1x1Gruppe
Assekuranz-Finanz-Makler

http://www.fondsturbo.de

  • Ein Unternehmen der 1x1Gruppe -

Hallo,

da ist wohl einiges schief gelaufen. Die Konditionen müssen aber bei GS-Bestellung klar sein, Sie können ja nicht „ins Blaue hinein“ agieren. Ich würde noch mal mit der Bank reden, vielleicht mal die Zinsentwicklung bei Hypothekenzinsen im fraglichen Zeitraum raussuchen (z. B. auf interhyp.de), die müssten eigentlich eher nach unten gehen. Evtl. könnte man der Bank androhen, die GS-Bestellung wegen Irrtum anzufechten. Wenn alles nichts hilft, gibt es noch den zuständigen Ombudsman, je nachdem, ob sie bei einer Sparkasse, Raiffeisenbank oder Privatbank sind. Dem können Sie den Fall schildern (s. http://www.stern.de/wirtschaft/familie/banken-ombuds…

Viel Glück! Hans K. v.Wilmowsky

Sorry, da kann ich nicht weiter helfen. Gibts keine Rücktrittsmöglichkeit? Dann würde ich zur Konkurenz gehen.

Hallo,

Deine E-Mail liest sich an wie ein Schauermärchen!

Punkt eins:
Vor so einer Bank kann ich eigentlich nur warnen. Also Finger weg

Das Verlangen einer Grundschuldbestellung vor Benennung der Zins-, Vertrags-, Darlehenskonditionen ist nicht übliche Geschäftspraktik, sondern in meinen Augen mehr als unseriös.

Punkt zwei:
Für derartige Beschwerden ist zuständig die Bafin.

[http://www.bafin.de/cln_152/nn_722564/DE/Verbraucher…](http://www.bafin.de/cln_152/nn_722564/DE/Verbraucher/BeschwerdenAnsprechpartner/beschwerdenansprechpartner node.html? nnn=true)

Kann nur empfehlen sich an eine seriöse Sparkasse oder Volks- oder Raiffeisenbank zu wenden.
Falls Du eine gute Bonität hast, nicht selbständig bist, kannst Du dich auch in die nächste Sparda Bank wenden.

http://www.sparda.de/

ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen

Mit freundlichen Grüßen

Schwabenroland

Vielen Dank für die Antwort !
Antragsteller ist mit der schon bestellten Grundschuld zur Bank gegangen, um den Ablauf zu beschleunigen.
Antragsteller hatte vorab einen Finanzdienstleister beuaftragt gehabt und den Prozess abgebrochen, da dort auch alles zäh wie Kaugummi war.
Ich glaube zur Zeit zögert jeder heraus, weil die Zinsen so niedrig sind, da wollen die Banken wohl kein Geld verleihen.

Sehr geehrter Herr Wilmowsky,
Ihre Antwort hatte mir sehr geholfen, habe mich mittlerweile beschwert und mit dem Einschalten eines Ombudsmannes „gedroht“.
Mittlerweile hat sich daraufhin alles zum Guten gewendet.
Viele Grüße

Da mußte ich jetzt gerade schmunzeln:
Das IST eine Sparkasse.
Wie können sie davon ausgehen, daß es heutzutage noch seriöse Sparkassen gibt :wink:
Sparkassen haben doch auch den Kunden die Lehman-zertifikate als „sicher“ verkauft.
Nachdem was ich da gerade durch meiner Darlehen-Odysee erlebt habe, glaube ich an gar keine Seriösität mehr.
Es wird manipuliert und taktiert, um bessere konditionen für die Bank rauszuschlagen, Kunden sind Melkkühe der Banken.

Ich habe durch massiven Druck jetzt schließlich bessere Konditionen als zu Beginn der Verhandlungen bekommen, aber das hat mich auch viel Nerven gekostet.

Sorry, da kann ich nicht weiter helfen. Gibts keine
Rücktrittsmöglichkeit? Dann würde ich zur Konkurenz gehen.

Ging leider nicht mehr, da die Zeit drängte.

Hi newandfree,

das mit dem Tempo ist sehr unterschiedlich.
Bei freien Vermittlern kann es mal etwas länger dauern, da hier in der Regel überregionale Kreditinstitute mit der Finanzierung beauftragt werden. Da diese aber keinen direkten Kundenkontakt haben und nicht vor Ort sitzen, kann es sich durch die Flut an zu erbringenden Unterlagen schon eine Weile hinziehen, bis es zum Vertragsschluß kommt.

Dafür bekommt man aber sehr regelmäßig ziemlich gute Konditionen, die den Regionalbanken fast immer den Rang ablaufen.

Bei den regionalen Hausbanken dagegen, hat man meist ein wenig höhere Zinssätze, aber es geht etwas schneller in der Abwicklung.

Und nur weil die Zinsen niedrig sind, hat es NICHTS damit zu tun, daß die Banken deswegen keine Kredite geben wollen.

Banken refinanzieren sich nämlich. Sie geben auf der einen Seite an z.B. Dich einen Kredit und holen es sich auf der anderen Seite von einer anderen Bank oder den eigenen Anlagekunden, die dann z.B. eine Inhaberschuldverschreibung von der Hausbank kaufen.

Somit verdienen die Banken an der Differenz zwischen den hereingenommenen Geldern, die Zinszahlungen an die Anlagekunden auslösen ( z.B. 2,5% für 10 Jahre ) und den Zinseinnahmen aus dem Kredit der Dir gegeben wurde ( z.B. 4% ).

Damit wäre eine Zinsdifferenz oder Zinsmarge von 1,5% entstanden. Diese Zinsmargen liegen meisten niedriger und die Bank muß nun aufpassen, daß sie sich nicht zuviel schlechtes Risiko „einkauft“, denn vom Gewinn müssen ja auch noch die Ausfälle gedeckt sein, die sich zwangsläufig im Verlaufe von ganz vielen Kreditvergaben ergeben.

Unter diesen Voraussetzungen ist eine Bank eigentlich fast immer daran interessiert, neue Kredite zu vergeben.

Ich hoffe weitergeholfen zu haben. Bei Fragen einfach wieder anfragen.

Joachim Heising

1x1Gruppe
Assekuranz-Finanz-Makler
http://www.fondsturbo.de

  • Ein Unternehmen der 1x1Gruppe -

Lieber Herr heising,
danke für die Infos,
haben mich mittlerweile bei einem leitenden Mitarbeiter beschwert. Daraufhin bekam ich eine Entschuldigung bzgl. des Ablaufes und der zeitlichen Verzögerung. Es ist mein 6. beantragtes Darlehen in meinem Leben gewesen und so einen zeitverzögerten Ablauf hatte ich noch nie. Ich denke, es hat ganz klar etwas mit den niedrigen Zinsen zu tun (die Sicht einer Kundin), habe dies auch schon von anderen gehört, daß momentan bei Darlehensvergaben auffällig lange gezögert wird.

Nach meiner Beschwerde bekam ich allerdings einen Superzins, (2,93 effektiv), das hatte ich noch nie…
die Bank verdient dennoch noch genug an mir !!

Und die freien Makler müssen halt mehr mit offenen Karten spielen und einem nicht ständig das Blaue vom Himmel versprechen, dann kann man sie auch ernst nehmen. Für mich ist diese Version (freier Finanzmakler) erledigt, bringt nur Ärger !!
Viele Grüße

Ja dann kann ich nur gratulieren.
Sie haben wahrscheinlich genau den richtigen Zeitpunkt getroffen, bevor das Zinsniveau wieder nach oben schnellt.

Viele Grüße

Joachim Heising

1x1Gruppe

Assekuranz-Finanz-Makler
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