Pro und Contra Stop-Loss-Kurse

Hallo,

ich will mal ein paar Gedanken zu Stop-Loss-Kursen loswerden, weil sie weiter unten mal wieder thematisiert wurden.

Wenn jemand eine Aktie kauft, geht er davon aus, daß sie steigt. Ich denke, das kann man unterstellen. Dieser jemand setzt einen Stop-Loss-Kurs 10% unter dem Kaufpreis. Die Aktie fällt mit dem Markt um diese 10% und der Aktionär trennt sich von seiner Aktie.

Frage: Macht das Sinn? Hat die allgemeine Marktbewegung (oder meinetwegen eine Sonderbewegung des Papiers) die Einstellung zu diesem Papier geändert? Wenn es keine neuen Nachrichten von dem Unternehmen oder seinem Markt gegeben hat, kann das doch eigentlich nicht sein.

Also heißt das, daß man sich von einer Aktie trennt, obwohl man weiterhin der Ansicht ist, daß sie im Vergleich zum Markt gleich gut oder besser läuft. Bleibt man bei dieser Logik, muß man eigentlich diese Aktie sofort wieder kaufen, oder spätestens, wenn man meint, daß der Markt/die Aktie den Boden erreicht hat.

Und da wären wir wieder beim üblichen Problem: Wann hat eine Aktie oder der Markt seinen Boden erreicht und wie merke ich das? Und vor allem: Daß die Aktie günstig/unterbewertet war, dachte man ja schon beim Kauf, sonst hätte man sie ja nicht gekauft.

Mit anderen Worten: Entweder muß ich die Aktie nach Erreichen des Stop-Loss-Kurses erneut kaufen (weil ja meine Einschätzung unverändert ist) und habe keinen Cent Verlust gespart (und sogar an Gebühren draufgelegt) oder ich lasse die Finger von der Aktie, nachdem ich sie verkauft habe und verzichte damit auf Gewinne, weil ich ja weiterhin davon ausgehe, daß die Aktie gleich gut oder besser als der Markt läuft. Wie gesagt: Immer noch unterstellt, daß die Einschätzung unverändert ist.

Um noch einen draufzusetzen: Wer sich Stop-Loss-Grenzen setzt, sollte die Aktie gar nicht kaufen, weil er von vornherein Zweifel hat.

In der Konsequenz heißt das für mich, daß man keine Stop-Loss-Kurse setzen sollte, sondern vielmehr ständig seine Einschätzung zur Aktie und dem Markt überprüfen sollte.

Dies mal als Diskussionsanstoß.

Gruß,
Christian

P.S.
Für kurzfristige Anleger bzw. Zocker gilt das Vorgesagte natürlich nicht. Da ist Rationalität ohnehin nicht im Spiel.

Natürlich sind SL Kurse sehr wichtig… und zwar darum nicht den ganzen Tag den Kurs im Auge behalten zu müssen.
Den SL sollte man aber nur bei bestimmten Bedingungen benutzen, z.b. wenn deine Aktie extrem steil ansteigt im Minutentakt… meist kommt sie ebenso schnell dann nach unten… doch wer sagt dir ab welchen Kurs der „Gipfel“ erreicht ist? Abhilfe bringt hier ein SL den du jede 10min um 10 Cent nach oben nachziehst. (bei DAX30-Aktien im Wert von 10 - 20 Euro).

Ich setze den SL erst wenn die Aktie etwas ins Plus gelaufen ist… Anfangsverluste versuche ich auszusitzen.

Außerdem trade ich nur noch mit DAX30 Aktien, meine Erfahrung im MDAX und TecDAX sind das wenn eine Aktie fällt diese sich auch nicht - oder nie mehr - wieder erholt. Ich musste 2002 75% Verluste einfahren im MDAX und TecDAX, jetzt bin ich dank DAX30 nur noch 25% im Minus.

… um noch was hinzuzufügen: wenn eine Aktie fällt hat es sehr wohl schlechte Nachrichten gegeben, auch wenn diese nur intern wenigen Personen bekannt sind oder allgemein der Markt schlechte Nachrichten verkraften muss. Auch ein allgemein schlechter Markt kann gute Aktien nach unten ziehen!!! denn kein Unternehmen ist eine Insel für sich sondern lebt in Symbiose mit anderen Unternehmen.

… um noch was hinzuzufügen: wenn eine Aktie fällt hat es
sehr wohl schlechte Nachrichten gegeben, auch wenn diese nur
intern wenigen Personen bekannt sind oder allgemein der Markt
schlechte Nachrichten verkraften muss.

Das stimmt ja nun wirklich nicht und zwar aus mehreren Gründen. Wenn wir hier von Aktien mit einem gewissen Umsatz reden, spielt das „Wissen“ von wenigen Personen nur eine geringe Rolle. Des weiteren fallen Aktienkruse auch einfach mal „nur so“.

Auch ein allgemein
schlechter Markt kann gute Aktien nach unten ziehen!!! denn
kein Unternehmen ist eine Insel für sich sondern lebt in
Symbiose mit anderen Unternehmen.

Davon rede ich ja. Nur weil eine Aktie fällt, ändert sich doch nicht die persönliche Einschätzung zu dem Papier nicht und deshalb macht es aus rein logischen Gründen keinen Sinn, ein Papier zu verkaufen, daß im Branchensog oder aufgrund eines schwachen Gesamtmarktes fällt.

Gruß,
Christian

Präzisierung

Natürlich sind SL Kurse sehr wichtig… und zwar darum nicht
den ganzen Tag den Kurs im Auge behalten zu müssen.

Offensichtlich kaufen wir Aktien aus verschiedenen Gründen. Mir geht es nicht um den Tagesverlauf, sondern um eine Investition auf Wochen-, Monats- oder Jahressicht.

Ich setze den SL erst wenn die Aktie etwas ins Plus gelaufen
ist… Anfangsverluste versuche ich auszusitzen.

M.E. die falsche Sichtweise. Es geht mir darum, daß man zu einer Aktie die Einschätzung hat.

Außerdem trade ich nur noch mit DAX30 Aktien, meine Erfahrung
im MDAX und TecDAX sind das wenn eine Aktie fällt diese sich
auch nicht - oder nie mehr - wieder erholt. Ich musste 2002
75% Verluste einfahren im MDAX und TecDAX, jetzt bin ich dank
DAX30 nur noch 25% im Minus.

Das hört sich für mich aber nicht nach einer erfolgreichen Arbeit mit Srtop-Loss-Kursen an.

Um es klar zu sagen: Ich habe keine Problem damit, eine Aktie mit Verlust zu verkaufen. Nur sollte man das machen, wenn sich die Einschätzung zu einem Papier geändert hat und nicht, weil ein willkürlich gesetzter Kurs erreicht wurde. Anlaß eines Verkaufes darf m.E. nur sein, daß man seine Einschätzung zum Unternehmen oder dessen Branche ändert.

Mit stört es, daß hier Aktien empfohlen werden, wo der Empfehlende einen Kursverlust von 20% von vornherein für möglich hält. Wenn man diese Möglichkeit sieht, darf man eine Aktie nicht kaufen/empfehlen. Wenn man eine Aktie kauft, muß man der Überzeugung sein, daß der Kurs ab jetzt steigt, sonst macht man schlichtweg etwas falsch.

Gruß,
Christian

hallo,

diese gedanken hatte ich auch.
diese längerfristigkeit ist mir zum verhängnis geworden. sonst hätte ich meine gewinne mit z.b. qiagen sichern können, nebst aller anderen biotechwerte.
hätte ich stopp-loss gesetzt, hätte ich nicht mit schering 50% verlust gemacht, wäre bei solarworld bei ca.65 €( heute ca. 7,50€) raus.
und schering zu verdoppeln, um lediglich den einstandspreis wiederzusehen, erscheint mir doch angesichts der entwicklungen in der pharmaindustrie sehr kühn.
hatte zur risikominderung einen internationalen bankwert gekauft, ohne absicherung von 25c auf 0.00.
stopp-loss sichert einfach die einhaltung der devise, die verluste zu begrenzen. die psychologischen fallen in diesem bereich wurden unten ja schon geschildert.
um wieder den höchststand meines depots zu erreichen (der war übrigens weit nach dem platzen der blase), müsste ich vervierfachen!!!
stopploss ist also lediglich ein werkzeug zur disziplinierung, keine weltanschauung.
werte, von denen ich nie überzeugt war, stiegen auch wider aller vernunft sehr lange zeit(em-tv).

liebe grüße

strubbel
=:open_mouth:)

hi christian,

deine ganze einschätzung und die abwesenheit von gegenteiligen nachrichten nützen dir gar nüscht, wenn z.b. hedgefonds sich mit leerverkäufen auf deinen wert eingeschossen haben. und wenn du das mitbekommst, ist es zu spät.
der markt hat immer recht, auch wenn es einem nicht immer in den kram passt.
und wenn nicht, kannste ja antizyklisch einsteigen.
oder short gehen und dennoch long investiert bleiben.

strubbel
=:open_mouth:)

Hi

Mit stört es, daß hier Aktien empfohlen werden, wo der
Empfehlende einen Kursverlust von 20% von vornherein
für möglich hält. Wenn man diese Möglichkeit sieht, darf man
eine Aktie nicht kaufen/empfehlen. Wenn man eine Aktie kauft,
muß man der Überzeugung sein, daß der Kurs ab jetzt
steigt, sonst macht man schlichtweg etwas falsch.

Wenn eine Aktie oder allgemeiner gesagt eine Spekulationsmöglichkeit von dem Datum der Empfehlung an steigen soll, geht das nur, wenn alle an diese Empfehlung glauben und es keine anderen Empfehlungen gibt.
Das Rückschlagpotenzial kann nie 0% sein, weil Restrisiken wie 11.9 oder Daten von anderen Unternehmen den gesamten Markt beeinflussen können. Es soll dir nur zeigen, wie volatil die Aktie ist.

Generell halte ich von Stop-Losses nur so viel, als dass sie dich, wenn du bereits im Plus bist, vor einem Rückfall ins Minus schützen. Aber selbst bei SL kann der Broker an der Börse so viel Mist bauen, dass du weit unter dem SL-Kurs verkaufst.

Wenn ich in ein Papier mit 2000€ einsteige, habe ich immer noch 1000€ in Reserve, damit ich im Notfall (Kursrutsch von 20% innerhalb kurzer Zeit o.ä) nachkaufen kann. Man senkt den Einstiegspreis u.s.w.

SL-Kurse sind meiner MEinung nach Geldvernichter, wenn sie falsch angewendet werden, denn wenn ein Kurs fällt, steigt er bald auch wieder (2. Chance) bedingt durch die Daytrader.

Mo
Mo

Das stimmt ja nun wirklich nicht und zwar aus mehreren
Gründen. Wenn wir hier von Aktien mit einem gewissen Umsatz
reden, spielt das „Wissen“ von wenigen Personen nur eine
geringe Rolle. Des weiteren fallen Aktienkruse auch einfach
mal „nur so“.

Es gibt doch immer einen Grund, warum eine Aktie fällt. „Nur so“ gibt es wirklich nicht. Möglicherweise steigt ein Fond aus dem Papier aus oder viele Anleger haben durch einen neuen Höchstand die Schlappe von vorigen Zeiten wieder ausgebügelt.

Oder meintest du das mit „nur so“?
Mo

Hi Strubbel,

deine ganze einschätzung und die abwesenheit von gegenteiligen
nachrichten nützen dir gar nüscht, wenn z.b. hedgefonds sich
mit leerverkäufen auf deinen wert eingeschossen haben. und
wenn du das mitbekommst, ist es zu spät.
der markt hat immer recht, auch wenn es einem nicht immer in
den kram passt.
und wenn nicht, kannste ja antizyklisch einsteigen.
oder short gehen und dennoch long investiert bleiben.

antizyklisch ist sehr risikoreich, aber wenn man den Markt lange genug beobachtet (Vergangenheitsanalyse) lassen sich doch verschiedene Verhaltensmuster immer wieder feststellen. Wenn man die Geduld hat zu warten, kann man immer wieder easy going Geld verdienen. Nur darf man nicht - Scham komme über mich - so raffgierig sein und verzweifelt glauben, dass es immer weiter gehe. Dann schmeißt man seinen Gewinn schnell wieder über Board und wer freut sich? Die Banken.

schönen Samstag
Mo

Pro Stop-Loss-Kurse weil…
Hallo Christian,

Wenn jemand eine Aktie kauft, geht er davon aus, daß sie
steigt. Ich denke, das kann man unterstellen. Dieser jemand
setzt einen Stop-Loss-Kurs 10% unter dem Kaufpreis. Die Aktie
fällt mit dem Markt um diese 10% und der Aktionär trennt sich
von seiner Aktie.

Wieso setzt derjenige den Stoppkurs? - Um eine eventuell flasche Anlageentscheidung zu bereinigen. Wirst du bei einem Wert ausgestoppt, bei dem so eine Schwankung normal ist, dann hast du den Stoppkurs falsch gesetzt.

Frage: Macht das Sinn? Hat die allgemeine Marktbewegung (oder
meinetwegen eine Sonderbewegung des Papiers) die Einstellung
zu diesem Papier geändert? Wenn es keine neuen Nachrichten von
dem Unternehmen oder seinem Markt gegeben hat, kann das doch
eigentlich nicht sein.

Meines erachtens macht das schon Sinn. Kein Papier bewegt seinen Kurs gravierend nach unten ohne dass es Nachrichten zum Unternehmen gibt.
Außerdem hab ich recht wenig davon wenn ich davon überzeugt bin dass ein Papier besser wie der Markt performt, wenn dieser 60% verliert und mein toller Wert „nur“ 40%.
Ich bin heil froh bei allen Werten im Jahr 2000 ausgestoppt worden zu sein. Und meine Kollegen sind heute noch neidisch weil ich fast als einziger keinen Wert im Depot liegen habe der 1000-2000% zulegen muss um wieder auf seinen Einstandswert zu kommen.

Also heißt das, daß man sich von einer Aktie trennt, obwohl
man weiterhin der Ansicht ist, daß sie im Vergleich zum Markt
gleich gut oder besser läuft. Bleibt man bei dieser Logik, muß
man eigentlich diese Aktie sofort wieder kaufen, oder
spätestens, wenn man meint, daß der Markt/die Aktie den Boden
erreicht hat.

Das Stopp-Loss wird in der Regel so gesetzt, dass eine normale Marktbewegung nicht ausreicht um es auszulösen. Sollte es ausgelöst sein, so ist die Anlageentscheidung zu überdenken. Auch wenn ich mich bei manchem Wert geärgert habe, war es in der Regel richtig vorerst draussen zu bleiben.

Und da wären wir wieder beim üblichen Problem: Wann hat eine
Aktie oder der Markt seinen Boden erreicht und wie merke ich
das? Und vor allem: Daß die Aktie günstig/unterbewertet war,
dachte man ja schon beim Kauf, sonst hätte man sie ja nicht
gekauft.

Man kauft Aktien sowieso nur wenn man glaubt das diese günstig sind.
Aber: Nur weil man das vorher geglaubt hat, muss diese Annahme ja nicht richtig gewesen sein.

Mit anderen Worten: Entweder muß ich die Aktie nach Erreichen
des Stop-Loss-Kurses erneut kaufen (weil ja meine Einschätzung
unverändert ist) und habe keinen Cent Verlust gespart (und
sogar an Gebühren draufgelegt) oder ich lasse die Finger von
der Aktie, nachdem ich sie verkauft habe und verzichte damit
auf Gewinne, weil ich ja weiterhin davon ausgehe, daß die
Aktie gleich gut oder besser als der Markt läuft.

Das ist eben deine falsche Annahme. Denn ich verzichte weder auf Gewinne noch lege ich drauf. Ich verzichte lediglich auf Verluste.
Schließlich wird ein SL nicht ohnbe Grund ausgelöst und dann muss ich mir mein Investment wieder betrachten und völlig neu bewerten.

Wie gesagt:
Immer noch unterstellt, daß die Einschätzung unverändert ist.

Ist sie aber nicht. Das ist ja deine Fehlannahme.

Um noch einen draufzusetzen: Wer sich Stop-Loss-Grenzen setzt,
sollte die Aktie gar nicht kaufen, weil er von vornherein
Zweifel hat.

Um zu konntern:
Wer keine setzt spielt Roulette, da er einzelwerte schwelich besser beurteilen kann wie der Markt. Ersataunlicherweise nutzen alle Vermögensverwaltungen die ich kenne und die auch gut performen dieses Element.
Daher könne man ja auch sagen: Wer von seinen Wwetzen so überzeugt ist muss sich nicht wundern wenn hinterher alles futsch ist. Bei den Leuten setzt dan oft auch noch die andere Unsinnsztaktik des „Nachkaufens um den Einstand zu verbilligen“ ein.

In der Konsequenz heißt das für mich, daß man keine
Stop-Loss-Kurse setzen sollte, sondern vielmehr ständig seine
Einschätzung zur Aktie und dem Markt überprüfen sollte.

Letzteres muss man sowieso regelmäßig machen. Aber das ist kein Argument dagegen.

Gruß Ivo

P.S.
Für kurzfristige Anleger bzw. Zocker gilt das Vorgesagte
natürlich nicht. Da ist Rationalität ohnehin nicht im Spiel.

Gerade andersherum: Wenn ich eh nur zocke, dann brauche ich keine Notbremse!

Hallo Christian,

… um noch was hinzuzufügen: wenn eine Aktie fällt hat es
sehr wohl schlechte Nachrichten gegeben, auch wenn diese nur
intern wenigen Personen bekannt sind oder allgemein der Markt
schlechte Nachrichten verkraften muss.

Das stimmt ja nun wirklich nicht und zwar aus mehreren
Gründen. Wenn wir hier von Aktien mit einem gewissen Umsatz
reden, spielt das „Wissen“ von wenigen Personen nur eine
geringe Rolle. Des weiteren fallen Aktienkruse auch einfach
mal „nur so“.

Bei egal welchem Umsatz spielt immer die Einschätzung der Marktteilnehmer die entscheidende Rolle. Ein Fallen „nur so“ gibt es nicht. Dein nur so Fallen bedeutet nichts anderes, als das jemand dem Papier nicht mehr zutraut in der Zukunft.

Auch ein allgemein
schlechter Markt kann gute Aktien nach unten ziehen!!! denn
kein Unternehmen ist eine Insel für sich sondern lebt in
Symbiose mit anderen Unternehmen.

Davon rede ich ja. Nur weil eine Aktie fällt, ändert sich doch
nicht die persönliche Einschätzung zu dem Papier nicht und
deshalb macht es aus rein logischen Gründen keinen Sinn, ein
Papier zu verkaufen, daß im Branchensog oder aufgrund eines
schwachen Gesamtmarktes fällt.

Es ist rein unlogisch nicht zu verkaufen! Zum verkaufen ist es erst zu spät, wenn der Boden erreicht ist. Wer nach dem zerplatzen der letzten Blase nicht berkauft hat ist m.E. eindeutig der „Gelackmeierte“, egal wie gut ein Wert fundemantal ist.

Gruß Ivo

antizyklisch
hi moenderman,

antizyklisch ist nicht zwangsweise gefährlich!
wer zum beispiel in der überhitzungsphase ausstieg, und in konservativere werte investierte, konnt nochmals satte gewinne einstreichen.
du musst nur wissen wie.

strubbel
€:open_mouth:)

hi moenderman,

antizyklisch ist nicht zwangsweise gefährlich!
wer zum beispiel in der überhitzungsphase ausstieg, und in
konservativere werte investierte, konnt nochmals satte gewinne
einstreichen.
du musst nur wissen wie.

Hi Strubbel,

hast schon recht, nur wissen kann man nie. Es sind doch alles Vermutungen. Aus dem Grund ist Börse nahezu ein Glücksspiel, dass aber noch gesteuert und beeinflusst werden kann.

Schönen Sonntag,
Mo

Diese These ist grob fahrlässig und dumm!
SL-Kurse sind überflüssig, da hierdurch eingestanden wird dass die
Kaufentscheidung falsch ist?
Wer solche These aufstellt, hat die letzten 3 Jahre Börsenbaisse nicht miterlebt.
Wer von sich behaupten kann ohne Fehleinschätzung an den Kapitalmärkten zu
agieren, die durch SL-Kurse „korrigiert“ werden, sagt nicht die Wahrheit.

Was gibt es an der logischen Schlussfolgerung „Gewinne laufen lassen, Verluste
begrenzen“ auszusetzen?

Das setzen von SL-Kursen setzt allerdings handwerkliche Fähigkeiten vorraus.
Wie von mir in einem früheren Kommentar bereits erwähnt, ist das Setzen von
SL-Kursen auf glatte Kursmarken zu vermeiden, da auf diesen Marken bereits
diverse Limite liegen.
SL-Kurse sind ein Muss! Man muss es allerdings üben. Je nach Volatilität des
betreffenden Wertpapiers setzt es ein gewisses Geschick vorraus, einen geeigneten
SL-Kurs zu finden.

Thilo Dunker

SL-Kurse sind überflüssig, da hierdurch eingestanden wird dass
die
Kaufentscheidung falsch ist?
Wer solche These aufstellt, hat die letzten 3 Jahre
Börsenbaisse nicht miterlebt.

Nun, ich agiere inzwischen seit 15 Jahren „an der Börse“ und weiß, wovon ich rede.

SL-Kurse sind eine tolle „Erfindung“ der Börsenspielteilnehmer, die nicht ihr eigenes Geld verheizen, sondern virtuelles Geld oder meinetwegen das ihrer Kunden.

Wer heute eine Aktie kauft und von deren zukünftiger Performance überzeugt ist, sollte sich nicht irgendwelchen willkürlichen Kursgrenzen aussetzen, um dann eine Aktie automatisiert zu verkaufen, von der er eigentlich überzeugt war. Die grßten Gewinne habe ich mit Aktien gemacht, die in den ersten 7-10 Börsentagen deutlich unter den Kaufpreis gefallen sind.

Wer von sich behaupten kann ohne Fehleinschätzung an den
Kapitalmärkten zu
agieren, die durch SL-Kurse „korrigiert“ werden, sagt nicht
die Wahrheit.

Den Satz verstehe ich nicht.

Was gibt es an der logischen Schlussfolgerung „Gewinne laufen
lassen, Verluste
begrenzen“ auszusetzen?

Warum nicht Aktien nach 15 % p.a. verkaufen? Warum Verluste von 30% nicht aussetzen, wenn man von einer Aktie/einem Unternehmen überzeugt ist?

SL-Kursen auf glatte Kursmarken zu vermeiden, da auf diesen
Marken bereits

Binsenweisheiten. Wer sowas macht, gehört eh bestraft. Grobe handwerkliche Schnitzer sind eine Sache, freiwilliges Ausliefern an erratische Schwankungen des Marktes eine andere.

diverse Limite liegen.
SL-Kurse sind ein Muss! Man muss es allerdings üben. Je nach
Volatilität des
betreffenden Wertpapiers setzt es ein gewisses Geschick
vorraus, einen geeigneten
SL-Kurs zu finden.

Das sind genau die Worte, die mich aufregen. Letztendlich läuft es darauf hinaus, daß man es hinterher ja besser gewußt hat.

Gruß,
Christian

P.S.
Die Antworten auf die restlichen Beiträge in diesem Thread folgen bei Gelegenheit.

Hallo Christian,
die SL Order ist mit Sicherheit ein Instrument um Verluste/Gewinne zu begrenzen. Genausogut hast du recht, wenn du sagst, das die Begreunzung den „Glauben“ der Kaufentscheidung aushebelt. Ich persönlich denke, es ist eine Situationsentscheidung. Nach meinen Erfahrungen hängt auch einiges am Marktgeschehen ab. Ich habe seit 1999 mit SL gearbeitet und habe da mehrheitlich positive Erfahrungen gemacht. Sicherlich hätte ich den einen oder anderen Prozentpunkt mehr erwitschaftet, aber durch das nachziehen der SL bei steigenden Kursen, konnte ich verhindern, das meine Werte ins Minus rutschten. Ich habe da ganz bewußt erst mit SL angefangen, weil mir der Markt einfach zu aufgebläht war. Ich traute der Sache nicht und wollte trotzdem im Markt bleiben. Die Entscheidung war richtig. Heute arbeite ich seltener mit SL Order. Ich setze Sie aber immer noch bei besonderen Werten (hochpositionierte Werte) und diese außerhalb der Voilatilität der Werte.

Stop-Loss Order sind meiner Meinung nach ein Instrument, welches ich einsetzen kann aber nicht muß! Natürlich muß der Umgang mit SL geübt sein und man sollte auf keinen Fall wahrlos die Order setzen. Auch ich mußte einige Fehlentscheidungen mit SL hinnehmen, bis ich den Umgang einigermaßen lernte (Fachlektüren sind da sehr hilfreich). Nach 12 Jahren Erfahrung mit der Börse (als Kleinanleger der eigenen beschränkten Mittel) kann ich sagen, für mich ist die SL-Order ein gutes Instrument, welches gut in meine persönliche Strategie paßt. Sie ist kein Allheilmittel, Sie ist eine Möglichkeit!!

Aber welche Möglichkeiten hat den der „normale Anleger“ denn noch? Wie kann er, wenn die Werte über ein bestimmtes Maß fallen, diese wieder in den Markt geben. Die Dauer einer Durchführung ist jedem wohl bekannt. Und wenn ein Wert stark Verkauft wird, kann ich den denn überhaupt veräußern?? Ist aussitzen immer die Richtige Methode?? Kann der „normale Anleger“ den eine Chart-Analyse machen (zur Ermittlung von Trends oder dem Zeitpunkt des Verkaufens)? hat der Anleger denn Zeit und Informationen um seine Position zu überdenken??

Fragend
Martin

Hallöchen,

Wieso setzt derjenige den Stoppkurs? - Um eine eventuell
flasche Anlageentscheidung zu bereinigen. Wirst du bei einem
Wert ausgestoppt, bei dem so eine Schwankung normal ist, dann
hast du den Stoppkurs falsch gesetzt.

Schwankungen von 20% in wenigen Tagen sind normal, auch ohne Nachricht oder anderen Grund, als Beispiel sei Daimler-Chrysler vom letzten Oktober mit 21% in einer Woche genannt (ich hatte es unten mal erwähnt). Eine noch weitere Spannbreite als SL-Limit zu setzen, macht für mich auch keinen Sinn mehr.

Ich bin heil froh bei allen Werten im Jahr 2000 ausgestoppt
worden zu sein.

Klar, rückwirkend war das natürlich gut. Genauso gut hätte aber sein können, daß nach Erreichen der Limits die Kurse wieder angezogen hätten. Das technische Mittel SL-Kurs entbindet den Anleger nicht von der Pflicht, sich Gedanken zu einem Papier bzw. dem Unternehmen zu machen. Wer am Anfang des Neuen Marktes SL-Limits von meinswegen 30% gemacht hätte, hätte auf einige tausend Prozent Gewinn verzichtet.

Und da wären wir wieder beim üblichen Problem: Wann hat eine
Aktie oder der Markt seinen Boden erreicht und wie merke ich
das? Und vor allem: Daß die Aktie günstig/unterbewertet war,
dachte man ja schon beim Kauf, sonst hätte man sie ja nicht
gekauft.

Man kauft Aktien sowieso nur wenn man glaubt das diese günstig
sind.
Aber: Nur weil man das vorher geglaubt hat, muss diese Annahme
ja nicht richtig gewesen sein.

Was ich versuche zu erklären: Bei unveränderter Einschätzung ggü. Unternehmen und Aktie bedeutet das Erreichen des SL-Limits nur eines: Das Papier ist noch attraktiver geworden, denn ich habe nicht nur weiterhin eine positive Einschätzung, sondern das Papier ist auch noch billiger geworden. Ich bin zwar kein Anhänger des Nachkaufens, aber letztlich ist das Erreichen des SL-Limits eigentlich ein Grund, das zu tun.

Wer beim SL-Kurs verkauft, sagt damit aus, daß er seiner Einschätzung nicht vertraut, was wiederum bedeutet, daß er sich grundsätzlich überlegen sollte, ob das Aktiengeschäft seines ist.

Mit anderen Worten: Entweder muß ich die Aktie nach Erreichen
des Stop-Loss-Kurses erneut kaufen (weil ja meine Einschätzung
unverändert ist) und habe keinen Cent Verlust gespart (und
sogar an Gebühren draufgelegt) oder ich lasse die Finger von
der Aktie, nachdem ich sie verkauft habe und verzichte damit
auf Gewinne, weil ich ja weiterhin davon ausgehe, daß die
Aktie gleich gut oder besser als der Markt läuft.

Das ist eben deine falsche Annahme. Denn ich verzichte
weder auf Gewinne noch lege ich drauf. Ich verzichte lediglich
auf Verluste.

Du verzichtest auf die zukünftige Kursentwicklung des Papiers. Ob die positiv oder negativ ist, kannst Du gar nicht wissen. Sollte die Aktie nach dem Verkauf steigen, verzichtest Du natürlich auf Gewinne und vor allem sind das Gewinne, an die Du vorher noch sicher geglaubt hast, sonst hättest Du die Aktie nicht gekauft.

Schließlich wird ein SL nicht ohnbe Grund ausgelöst und dann
muss ich mir mein Investment wieder betrachten und völlig neu
bewerten.

Neu bewerten sollte man seine Aktien nicht bei Erreichen von irgendwelchen Kursen, sondern eigentlich laufend.

Wie gesagt:
Immer noch unterstellt, daß die Einschätzung unverändert ist.

Ist sie aber nicht. Das ist ja deine Fehlannahme.

Das ist genau das Problem: Es ist eine Frage der Philosophie. Hier lese ich ständig von SL-Limits, von KGV, technischer Analyse und charttechnischen Signalen.

Ich habe hier schon sehr lange nichts mehr davon gelesen, daß es eine Rolle spielt sich mit dem Unternehmen, das hinter der Aktie steht, zu beschäftigen, mit seinen Produkten, seinen Absatz- und Beschaffungsmärkten, seinem Managent, seiner PR-Truppe, seiner grundsätzlichen strategischen Ausrichtung sowie den Auswirkungen der Politik auf das Unternehmen, seine Abnehmer und seine Mitarbeiter.

Bei Anwendung dieser Philosophie spielt es keine Rolle, ob ein Kurs mal um 20% fällt, denn das ändert nicht die Einschätzung zu diesem Unternehmen,

Wenn man natürlich nur auf irgendwelche Indikatoren schielt, Unterstützungslinien bewertet und wild Geraden durch Charts zieht, sieht das natürlich anders aus, nur hat das dann nicht mehr viel mit dem zu tun, was ich mit Börsengeschäften verstehe. Natürlich sind viele derartige Dinge aufgrund der großen Anhängerschaft self-fulfilling prophecies.

Um noch einen draufzusetzen: Wer sich Stop-Loss-Grenzen setzt,
sollte die Aktie gar nicht kaufen, weil er von vornherein
Zweifel hat.

Um zu konntern:
Wer keine setzt spielt Roulette, da er einzelwerte schwelich
besser beurteilen kann wie der Markt.

Im Gegenteil. Wer den Geschäftsbericht richtig liest, versteht und interpretiert sowie sich pressemäßig auf dem laufenden hält, ist weitaus besser informiert als das abstrakte Gebilde „Markt“. Allein die albernen Anlageempfehlungen der Banken, auf die die Märkte auch noch reagieren, unglaublich…

Am Tag nach der Analystenkonferenz die Empfehlungen zu ändern ist absolut lächerlich. Wer sich mit dem Unternehmen und dem Markt usw. beschäftigt, kann gewisse Entwicklungen vorhersehen und muß nicht abwarten, bis der Vorstand sie den bekloppten Journalisten und Analysten erklärt und dann hingehen, große Töne über die zukünftige Entwicklung zu spucken und dann bei Eintreten dieser Zukunft, die Einschätzung wieder zu ändern.

Ersataunlicherweise
nutzen alle Vermögensverwaltungen die ich kenne und die auch
gut performen dieses Element.

Echt? Und wie erfolgreich nutzen sie das Element? Ich erinnere mich noch gut an eine Ausgabe des Platow-Briefes (so ziemlich der letzte, den ich noch gelesen habe), in der man zugab, sich von einer Aktie per SL getrennt zu haben, die inzwischen aber peinlicherweise um 15% gegenüber Kauf gestiegen war. Ähnliche Töne las man vereinzelt auch in Geschäftsberichten von großen KKAG.

Machen wir uns doch nichts vor: Vermögensverwaltung ist kein Hexenwerk: Da sitzen Leute, die nach einer Bankausbildung irgendwie Bock auf das Thema hatten und nun nach dem Prinzip „learning by doing“ und mit ein paar Lehrgängen das machen, was jeder normal intelligente Mensch auch machen kann.

In keinem Bereich sind Banken und Anverwandte so überflüssig wie bei der Anlageberatung.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Schwankungen von 20% in wenigen Tagen sind normal, auch ohne
Nachricht oder anderen Grund, als Beispiel sei
Daimler-Chrysler vom letzten Oktober mit 21% in einer Woche
genannt (ich hatte es unten mal erwähnt). Eine noch weitere
Spannbreite als SL-Limit zu setzen, macht für mich auch keinen
Sinn mehr.

Schwankungen von 20% ohne Nachricht oder Markterwartung sind nicht normal. Das kannst du noch so oft betonen, es wird nicht richtiger. Bei über 250 Nachrichten zu DCX in den letzten 6 Monaten kannst du mal ausrechnen wie wahrscheilnich deine Aussage ist.
Ausserdem kann es nicht schaden aus einem Wert ausgestoppt zu werden und Ihn billiger wieder zu kaufen wenn du davon überzeugt bleibst.
Was die Bandbreite angeht gebe ich dir allerdings bei solchen Werten recht.

Ich bin heil froh bei allen Werten im Jahr 2000 ausgestoppt
worden zu sein.

Klar, rückwirkend war das natürlich gut. Genauso gut hätte
aber sein können, daß nach Erreichen der Limits die Kurse
wieder angezogen hätten. Das technische Mittel SL-Kurs
entbindet den Anleger nicht von der Pflicht, sich Gedanken zu
einem Papier bzw. dem Unternehmen zu machen. Wer am Anfang des
Neuen Marktes SL-Limits von meinswegen 30% gemacht hätte,
hätte auf einige tausend Prozent Gewinn verzichtet.

Natürlich entbindet das nicht von der Pflicht sich zu informieren und sich Gedanken zu machen.

Was ich versuche zu erklären: Bei unveränderter Einschätzung
ggü. Unternehmen und Aktie bedeutet das Erreichen des
SL-Limits nur eines: Das Papier ist noch attraktiver geworden,
denn ich habe nicht nur weiterhin eine positive Einschätzung,
sondern das Papier ist auch noch billiger geworden. Ich bin
zwar kein Anhänger des Nachkaufens, aber letztlich ist das
Erreichen des SL-Limits eigentlich ein Grund, das zu tun.

Eben nicht. Das das SL erreicht wurde sagt doch nur, dass deine Anlageentscheidung vielleicht nciht richtig war.

Wer beim SL-Kurs verkauft, sagt damit aus, daß er seiner
Einschätzung nicht vertraut, was wiederum bedeutet, daß er
sich grundsätzlich überlegen sollte, ob das Aktiengeschäft
seines ist.

Einschätzungen ändern sich! Wenn du immer bei deiner einen Bleibst, würdest du ja gegen deine Aussage des sich Gedanken machens verstoßen.
Abgesehen davon hat das eine mit dem anderen nichts zu tun.

Du verzichtest auf die zukünftige Kursentwicklung des Papiers.
Ob die positiv oder negativ ist, kannst Du gar nicht wissen.
Sollte die Aktie nach dem Verkauf steigen, verzichtest Du
natürlich auf Gewinne und vor allem sind das Gewinne, an die
Du vorher noch sicher geglaubt hast, sonst hättest Du die
Aktie nicht gekauft.

Kann passieren und ist ärgerlich, aner bei 75% aller Stopp-Loss Verkäufe ist die Entscheidung richtig.

Neu bewerten sollte man seine Aktien nicht bei Erreichen von
irgendwelchen Kursen, sondern eigentlich laufend.

Natürlich… sonst würde ich das SL doch nicht nach oben anpassen :wink:
Du investierst also lieber ohne Fallschirm… auch möglich, aber meist nicht so erfolgreich.

Das ist genau das Problem: Es ist eine Frage der Philosophie.
Hier lese ich ständig von SL-Limits, von KGV, technischer
Analyse und charttechnischen Signalen.

Ich habe hier schon sehr lange nichts mehr davon gelesen, daß
es eine Rolle spielt sich mit dem Unternehmen, das hinter der
Aktie steht, zu beschäftigen, mit seinen Produkten, seinen
Absatz- und Beschaffungsmärkten, seinem Managent, seiner
PR-Truppe, seiner grundsätzlichen strategischen Ausrichtung
sowie den Auswirkungen der Politik auf das Unternehmen, seine
Abnehmer und seine Mitarbeiter.

Das ist traurig. Da geb ich dir recht. Zumal die Charttechnik nur funktioniert wenn genug sie einsetzen.
Für die Anlagenentscheidung selbst, benutzt ich durchaus deine Philosophie.

Bei Anwendung dieser Philosophie spielt es keine Rolle, ob ein
Kurs mal um 20% fällt, denn das ändert nicht die Einschätzung
zu diesem Unternehmen,

Aber in meinem Geldbeutel.

Wenn man natürlich nur auf irgendwelche Indikatoren schielt,
Unterstützungslinien bewertet und wild Geraden durch Charts
zieht, sieht das natürlich anders aus, nur hat das dann nicht
mehr viel mit dem zu tun, was ich mit Börsengeschäften
verstehe. Natürlich sind viele derartige Dinge aufgrund der
großen Anhängerschaft self-fulfilling prophecies.

Volle Zustimmung. Andererseits muss man alle Möglichkeiten einbinden.

Im Gegenteil. Wer den Geschäftsbericht richtig liest, versteht
und interpretiert sowie sich pressemäßig auf dem laufenden
hält, ist weitaus besser informiert als das abstrakte Gebilde
„Markt“. Allein die albernen Anlageempfehlungen der Banken,
auf die die Märkte auch noch reagieren, unglaublich…

Was hat das mit SL zu tun? Aber trotzdem Zustimmung.

Am Tag nach der Analystenkonferenz die Empfehlungen zu ändern
ist absolut lächerlich. Wer sich mit dem Unternehmen und dem
Markt usw. beschäftigt, kann gewisse Entwicklungen vorhersehen
und muß nicht abwarten, bis der Vorstand sie den bekloppten
Journalisten und Analysten erklärt und dann hingehen, große
Töne über die zukünftige Entwicklung zu spucken und dann bei
Eintreten dieser Zukunft, die Einschätzung wieder zu ändern.

Yes!

Ersataunlicherweise
nutzen alle Vermögensverwaltungen die ich kenne und die auch
gut performen dieses Element.

Echt? Und wie erfolgreich nutzen sie das Element? Ich erinnere
mich noch gut an eine Ausgabe des Platow-Briefes (so ziemlich
der letzte, den ich noch gelesen habe), in der man zugab, sich
von einer Aktie per SL getrennt zu haben, die inzwischen aber
peinlicherweise um 15% gegenüber Kauf gestiegen war. Ähnliche
Töne las man vereinzelt auch in Geschäftsberichten von großen
KKAG.

Ja ja. Ich lese auch von Sozialhilfeempfängern in Florida. Trotzdem sind es Einzelfälle.

Machen wir uns doch nichts vor: Vermögensverwaltung ist kein
Hexenwerk: Da sitzen Leute, die nach einer Bankausbildung
irgendwie Bock auf das Thema hatten und nun nach dem Prinzip
„learning by doing“ und mit ein paar Lehrgängen das machen,
was jeder normal intelligente Mensch auch machen kann.

In keinem Bereich sind Banken und Anverwandte so überflüssig
wie bei der Anlageberatung.

Natürlich. Aber das ist Arbeit! Und die wollen sich viele schenken.

Gruß ivo

Hi,

Schwankungen von 20% ohne Nachricht oder Markterwartung sind
nicht normal. Das kannst du noch so oft betonen, es wird nicht
richtiger.

na dann.

sondern das Papier ist auch noch billiger geworden. Ich bin
zwar kein Anhänger des Nachkaufens, aber letztlich ist das
Erreichen des SL-Limits eigentlich ein Grund, das zu tun.

Eben nicht. Das das SL erreicht wurde sagt doch nur, dass
deine Anlageentscheidung vielleicht nciht richtig war.

Die Betonung liegt wohl hoffentlich auf vielleicht. Die Entscheidung darüber sollte man aber nicht einem Automatismus überlassen.

Einschätzungen ändern sich! Wenn du immer bei deiner einen
Bleibst, würdest du ja gegen deine Aussage des sich Gedanken
machens verstoßen.

Natürlich dürfen, sollen und werden sich Einschätzungen ändern, aber eben nicht aufgrund einer u.U. kurzfristigen Kursbewegung. Ansonsten müßte man sich bei jedem Streit auch von seinem Lebenspartner trennen.

Kann passieren und ist ärgerlich, aner bei 75% aller
Stopp-Loss Verkäufe ist die Entscheidung richtig.

Woher kommt diese Prozentzahl?

Du investierst also lieber ohne Fallschirm… auch möglich,
aber meist nicht so erfolgreich.

Das kannst Du wohl nicht beurteilen. Natürlich habe ich schon Papiere mit Verlust verkauft, aber nicht, weil dieser oder jener Kurs erreicht wurde, sondern weil ich meine Einschätzung zu dem Papier geändert habe.

Das ist traurig. Da geb ich dir recht. Zumal die Charttechnik
nur funktioniert wenn genug sie einsetzen.

*grrr* Das ist ja mein Problem mit dem Zeug: Zuviele glauben daran, weswegen es oft funktioniert und alle brüllen: Hat ja doch gestimmt!

Es stimmt aber nie aus der Sache heraus, sondern weil eben sich zuviele Menschen danach richten.

Gruß,
Christian