Hallo,
meine Kleine (8) war letztens auf einem Geburtstag ihrer gleichaltrigen Freundin. Die hat so ziemlich alles aufgebten: Designertorte und Cupcakes, Sänger mit Gitarre, Ausflug in ein Kinderparadies udn auch noch Geschenke zum Abscheid für ihre Gäste.
Macht man das neuerdings so? Muuss ich das auc machen, damit meine Tochter nicht im Abseits steht?
Freunde kaufen
Servus,
das kommt ganz drauf an, was für Freunde Deine Kleine hat und haben mag. Ich z.B. hatte nie besonders viele (dafür gute), aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, ich könnte mir Freunde kaufen.
Was das Renommé betrifft, besteht übrigens die Möglichkeit, dem Mädchen auf gut Schwäbisch beizeiten beizubringen:
„Wo a Hoffi am Disch sitzt, ischt emmer oba!“
Stolz hilft hie und da viel.
Schöne Grüße
MM
ja, leider.
Hallo,
ja, muss man heute so machen, da die meisten von uns kein Geld und keine Zeit haben, selber zu backen, Spiele zu (er-)finden oder Möbel zu pflastern, wenn sie kaputtgespielt wurden.
Gruß
achim
Hallo,
es ist schwierig, einer Achtjährigen zu vermitteln, dass es nicht auf möglichst viele Partygäste und spektakuläre Events ankommt , sondern auf wirklich gute Freunde, die gerne mit Deiner Tochter zusammen sind.
Auch wenn es „bloß“ eine von allen gemeinsam zubereitete Pizza, Salat und Schokocreme mit Früchten gibt.
Was ja auch schon die Gestaltung einer Geburtstagsfeier sein könnte: gemeinsam Gutes zubereiten und mit Genuss gemeinsam verspeisen.
Es könnte gut möglich sein, dass bei 8 Jährigen die eigenen Aktivitäten (Obst schnibbeln, Salat zerkleinern, Pizza belegen Schokocreme rühren, Tisch dekorieren), ganz leicht einen Sänger mit Gitarre vergessen lassen und dass das selbst zubereitete Essen besser schmeckt.
Und zum Abschied darf jeder ein kleines Gläschen selbstgemachter Schokocreme mit einem Teelöffel Früchten, garniert mit ein paar Müsli-Chips mit nachhause nehmen.
Für Dich bedeutet das definitiv mehr Hirn-Arbeit, vielleicht auch mehr putzen.
Die wichtigste Frage ist aber:
Was lebst Du Deiner Tochter vor?
Versuchst Du, Deine Familie, Deine Freunde, Nachbarn, Kollegen zu beeindrucken?
Oder bist Du einfach Du selbst?
Deine Tochter lernt das von Dir. So oder so. Vertraue darauf.
Liebe Grüße
Maralena
Fragezeichen
Servus,
kannst Du das mit dem Geld bissle genauer erklären bitte? „Kein Geld dafür haben, dass man weniger Geld ausgibt“ gibt keinen Sinn, find ich.
Und das mit dem „müssen“ täte mich auch noch interessieren - gibt es da ein Gesetz, eine Verordnung?
Schöne Grüße
MM
Hallo,
kommt natürlich darauf an, wie man das einschätzt: Die „Designertorte“ kann ja schlicht und ergreifend ein Massenprodukt aus dem Tiefkühler oder ein Standardmodell vom Konditor nebenan sein, auf das einfach nur eine bedruckte Standard-Motivfolie gelegt wurde.
Der Musikus kann durchaus aus der Verwandtschaft oder dem Bekanntenkreis kommen.
Diese Spielparks sind üblicherweise billige und von jeglicher eigener Kreativität und Verantwortung befreiende Standardlösungen, die einem auch noch das Aufräumen der eigenen Bude ersparen.
D.h. da ist oft mehr Schein als Sein.
Natürlich „können“ ganz viele Eltern gar nicht anders, als mit gekaufter Torte und Spielpark Kindergeburtstag feiern, weil sie ja ach so viel anders zu tun haben. Und so besuchen unsere Kinder inzwischen auch mehrmals jährlich die beiden Spielparks in der Nachbarschaft, wo es dann zum Abendessen Nudeln mit Sauce aus dem Glas oder Pommes gibt.
Käme für uns trotzdem nicht in Frage (und nein, wir haben beide keine Jobs, die mit 40 Wochenstunden erledigt wären). Hier werden eben dann noch spät am Abend Einladungskarten gebastelt, Spinnennetze geknüpft, Lasagne vorbereitet oder Prinzessinnen-Schlösser aus Kuchen gebastelt. Gespielt wird draußen oder im Haus je nach Wetterlage, und zum Mitnehmen gibt es ein paar Süßigkeiten aus der großen Schatztruhe, die wir selbst gepackt und am Ende der von uns vorbereiteten Route für die Schatzsuche versteckt haben. Bislang hat es immer allen gefallen. Klar, danach ist man dann inkl. Aufräumen schon ganz gut fertig, aber so sehr ich ja sonst auch immer dafür bin, Kinder nicht zu überhöhen: Die zwei Kindergeburtstage im Jahr sollen sich für die beiden Monster lohnen und tolle Erinnerungen bleiben.
Gruß vom Wiz
Hallo,
die Preise der Spielparks kannst Du mit einem „anständigen“ Kindergeburtstag tatsächlich nicht unterbieten. Da zahlst Du eine Pauschale pro Kind, und in der ist dann alles das drin, was lieferbar und vereinbart ist. Und da es in diesen Einrichtungen üblicherweise nur Essen aus TK, Fritte und Co. billigster Art und ebensolche Getränke gibt, die diese Läden auch noch in großen Mengen kaufen, kannst Du dagegen mit einem „richtigen“ Essen und hochwertigeren Getränken aus dem normalen Supermarkt finanziell nicht anstinken.
Und der Komfort-Faktor für Eltern ist natürlich auch nicht zu verachten: Die Läden stellen teilweise sogar schon die Einladungskarten zur Verfügung, Du musst nichts dekorieren, keine Spiele vorbereiten, weder den Tisch decken noch abräumen, keine Toiletten ständig darauf kontrollieren, was die kleinen Schweinchen da gerade mal wieder angestellt haben, …
Da fährst Du einfach hin, erwartest die Gäste, die sich dann den Nachmittag über auf Hüpfburg und Co. vergnügen, und am Abend fährst Du mit einer Klappkiste voll ausgepackten Geschenken nach Hause, und musst nicht mal mehr das Geschenkpapier selbst entsorgen.
Gruß vom Wiz
Hallo MM,
naja, den Geburtstag zuhause mit Selbstgebackenem und Spielen in Wohnung oder Garten kann sich doch nur der Leisten, dem es egal ist, wenn mal was zu Bruch geht und der auch sonst viel oder gerne zuhause ist.
Der Schicki-Micki-Geburtstag mit Animation aus dem Katalog ist dann die preiswerte Alternative für die, deren Geld in unberührbaren Designermöbeln steckt und bei denen ein Tag Verdienstausfall gleich vierstellig ins Kontor haut.
Kinder ertragen letzteres für einen Tag meist ohne jeden Schaden.
Gruß
achim
Hallo,
ich finde, das vorgegebene Programm muß man nicht zu seinem Maßstab machen.
Meine Tochter schwärmt noch nach Jahren von der selbstgemachten Buttercremetorte und wünscht sie sich ständig wieder. Okay, optisch würde sie neben einer Designertorte nicht mithalten, aber meine Vorbereitungen zu ihrem Geburtstag hat sie sehr bewußt erlebt.
Leider fallen bei uns die Geburtstage in die Winterzeit, so daß die Feiern halt schon in der Wohnung stattfinden.
In der Regel hatte ich mir Themen überlegt: Zum Beispiel „Prinzessinnen“, „Monster High“ oder „Amerika“. Die Girlies konnten sich Hot Dogs selber machen und fanden es cool. Ich hatte wenig Arbeit und die Pappteller landeten im Müll.
Von den ganzen Spielen, die ich mir überlegt habe, wurden nicht mal die Hälfte gespielt, weil die Mädchen eigene Ideen mit einbrachten und sich darauf einigten.
Ich bin überzeugt, die Kids bewerten nicht den Luxus, sondern den Spaß und die Stimmung!
LG
Hallo,
Designertorte und Cupcakes, Sänger mit Gitarre, Ausflug in ein
Kinderparadies udn auch noch Geschenke zum Abscheid für ihre
Gäste.
die Sache mit den Mitgebseln ist mir neulich auch das erste mal begegnet. Umfragen ergaben, daß diese am Niederrhein schon seit den 80ern bekannt sind und sich seitdem über die ganze Republik verbreiten.
Ansonsten stelle ich schon fest, daß allgemein aufgerüstet wird: Zauberkünstler, Kinderschminken mit professioneller Visagistin, Besuch von Indoor-Spielplätzen und eine Ponyparty mit zwei Ponys, die für zwei oder drei Stunden gechartert wurden. Die Feierlichkeiten fanden übrigens jeweils anläßlich des 4. Geburtstages statt.
Der Ausflug in ein Kinderparadies kann übrigens auch nur reiner Selbstschutz sein: nicht jede Wohnung verkraftet eine Bande von sechs oder acht Kindern und nicht jedes Wetter bietet sich für eine Feier im Park an.
Gruß
C.
.
Der Ausflug in ein Kinderparadies kann übrigens auch nur
reiner Selbstschutz sein: nicht jede Wohnung verkraftet eine
Bande von sechs oder acht Kindern und nicht jedes Wetter
bietet sich für eine Feier im Park an.
Das denkt man so.
Ich mache seit 17 Jahren draußen ca. 2-4 pro Woche Exkursionen und Führungen drei sind wegen Dauerregens ausgefallen.
Die meisten Kinder dürfen heute nicht mehr naßregnen und schmutzig werden.
Tilli
Das denkt man so.
Ich mache seit 17 Jahren draußen ca. 2-4 pro Woche Exkursionen
und Führungen drei sind wegen Dauerregens ausgefallen.
In eigenes oder tierisches Fell gehüllt?
Wir reden hier von einem Kindergeburstag und nicht von einem Selbsterfahrungskurs in Sachen Naturverbundenheit.
Die meisten Kinder dürfen heute nicht mehr naßregnen und
schmutzig werden.
Natürlich dürfen sie das; dann aber in Matschhose, mit vernünftigen Schuhen und entsprechender Jacke. Als Fee oder Prinzessin, Prinz oder Dinosaurier verkleidet, macht das im Dauerregen und um 5 Grad ungleich weniger Spaß.
Boykottaufruf
Den Trend kann man häufiger beobachten. Das hat wohl verschiedenen Gründe, manche erscheinen nachvollziehbar, andere nicht.
Was man aber -wie bei anderen Trends auch- nicht muss, ist diesem hinterherzulaufen.
Es gibt ja immer wieder Diskussionen über Mobbing und Gruppendruck und Mascara für 8jährige (weil alle das haben).
Das ist doch ein schöner Aufhänger, zu diesem Thema Stellung zu beziehen. Einen schönen Geburtstag zu organisieren, ohne einen 5stelligen Betrag dafür auszugeben. Und ohne zu dick aufzutragen. Und zu zeigen, dass ein gutes Fest nicht vom investierten Geld-Betrag, sondern von Ideen, Gastfreundschaft und den Gästen abhängt.
Statt Geschenke für die Gäste (merkwürdige Tradition), könnte man bei Spielen kleine Preise ausloben.
Macht man das neuerdings so?
wer ist „man“? 
Muuss ich das auc machen, damit
meine Tochter nicht im Abseits steht?
Nein
Krötengrüße
Hallo Bufo bufo,
Statt Geschenke für die Gäste (merkwürdige Tradition), könnte
man bei Spielen kleine Preise ausloben.
Wieso merkwürdig? Genau daher kommt das doch: weil es immer wieder Kinder gab, die bei Topfschlagen, Schokoladenpaket auspacken, etc. alles absahnten und einige, die - wenn überhaupt - nur Trostpreise (z.B. ein einzelnes Bonbon) bekamen - so hat man die Sachen halt etwas gerechter verteilt. Dann wurde das ein Selbstläufer.
Siboniwe
Generation nicht-verlieren-Könner
Statt Geschenke für die Gäste (merkwürdige Tradition), könnte
man bei Spielen kleine Preise ausloben.Wieso merkwürdig?
Nunja.
Also das Geburtstagskind bekommt Geschenke, die anderen Kinder nicht. Das ist doch das Besondere an diesem Tag. (Die Gleichbehandlung wurde auch schonmal als Grund angeführt).
Genau daher kommt das doch: weil es immer
wieder Kinder gab, die bei Topfschlagen, Schokoladenpaket
auspacken, etc. alles absahnten und einige, die - wenn
überhaupt - nur Trostpreise (z.B. ein einzelnes Bonbon)
bekamen - so hat man die Sachen halt etwas gerechter verteilt.
Seit ein paar Jahren gibt es ja auch „Teilnehmerurkunden“ bei den Bundesjugendspielen. Ich halte nicht so viel davon. Es gibt eben Gewinner und Verlierer - das ist das Leben, das können auch Kinder lernen. Und fair damit umgehen - aufbeiden Seiten.
Und die extra angeschafften Tütchen randvoll mit Geschenken für die Gäste, die mir da schon untergekommen sind, gehen weit über ein „wir teilen ein paar Süßigkeitenpreise gerechter auf“ hinaus.
Und bei einem Kindergeburtstag ist bis jetzt noch kein Kind zu kurz gekommen, was Süßigkeiten angeht, glaube ich.
Dann wurde das ein Selbstläufer.
Damit ist ja schon das „hat eigentlich für sich genommen nicht so viel Sinn, aber wir machen das trotzdem weiter“ mit eingeschlossen.
Hätte noch einen Vorschlag: Gemeinsam was basteln und jedem Kind sein Werk mitgeben.
Nur, damit das klar ist: Das darf von mir aus jeder machen, wie er möchte. Und ich habe eben eine Meinung dazu - so wie ich das möchte 
Krötengrüße
Und bei einem Kindergeburtstag ist bis jetzt noch kein Kind zu
kurz gekommen, was Süßigkeiten angeht, glaube ich.
Ich hatte nur versucht zu erklären, wie sich das meiner Meinung nach entwickelt hat. Ohne Wertung.
Für die Kinder war das sicher ein tolles Erlebnis, aber ich finde das trotzdem ein bisschen übertrieben 
vor allem muss das die Eltern auch einiges gekostet haben und ich bin mir sicher, dass das heutzutage nicht jeder für seine Kinder macht… der Geburtstag meiner Tochter ist etwas kleiner ausgefallen und war trotzdem total schön für sie