Hitler

Hallo an alle Experten hab da mal ne Frage und zwar ging es den Deutschen unter Hitler wirtschaftlich besser? Nach meinem Wissen versprach Hitler mehr Arbeit für die Deutschen und somit eine bessere wirtschaftliche Grundbasis für Deutschland. Hielt er dies auch ein? Wie sah es mit der Arbeitslosigkeit aus?

Vielen Dank im voraus
Ryo

Hallo Ryo,

sagen wir es mal so: Die Deutschen hatten vielleicht den Eindruck, es würde ihnen wirtschaftlich besser gehen. Das hatte mehrere Gründe:

  • Die Weltwirtschaftkrise war wieder zu Ende gegangen. Damals wie heute schob die Opposition die Schuld an der jeweiligen Wirtschaftskrise der Regierung in die Schuhe. Nur, eine Sache ist komisch: Wenn die Regierung - also in diesem Fall die der Weimarer Republik - daran Schuld hatte, warum war dann die wirtschaftliche Situation in anderen Ländern auch nicht besser?
    Es handelt sich da einfach um Wirtschaftszyklen.

  • Die Nazis haben viele Prestigeprojekte ins Leben gerufen. Dafür brauchte man Arbeiter, z.B. für den Bau der Autobahnen (auf denen später die Panzer fahren sollten - Hitler plante da voraus …) oder von solchen Architekturmonstren wie etwa den Gebäuden am Königsplatz in München oder dem „Ehrenhof“ in Düsseldorf.
    Na gut, könnte man sagen. Es schadet ja nicht weiter, so was zu bauen. Die Sache war nur: Man baute auf Pump.

  • Die Rüstungsindustrie boomte unter den Nazis.

  • Man zahlte Auslandsdarlehen nicht zurück - wozu auch? Man konnte schließlich auch Krieg führen.

  • Dann war da auch noch die Sache mit den Juden … wusstest du, dass sie beispielsweise die in der Reichskristallnacht angerichteten Schäden selbst zahlen mussten? Es gab auch eine (extrem hohe) Steuer für alle, die es noch schafften, auszuwandern. Die Immobilien blieben oftmals zur weiteren Verwertung zurück. Auch tragbarer Besitz fiel in nicht geringer Menge an.

Mit anderen Worten: Wirtschaftsexperten waren die Nazis mit Sicherheit nicht.

Schöne Grüße

Petra

Hallo an alle Experten hab da mal ne Frage und zwar ging es
den Deutschen unter Hitler wirtschaftlich besser?

Besser als wann?

Nach meinem Wissen …

soll hier eine Hausaufgabenfrage beantwortet werden

Vielen Dank im voraus

Bitteschön
gargas

Hallo!

Nach meinem Wissen versprach Hitler mehr Arbeit für die Deutschen…

Es ging breiten Schichten nach 1933 tatsächlich immer besser, die soziale Sicherung wurde verbessert, es gab Arbeit.

somit eine bessere wirtschaftliche Grundbasis für Deutschland.

Eine wirtschaftliche Basis resultierte aus den Aktionen nicht. Im Gegenteil, das Deutsche Reich war schon vor Kriegsbeginn wirtschaftlich an die Wand gefahren, der Haushalt gründete sich in der Hauptsache auf Schulden. Das ist auch nicht weiter erstaunlich. Wenn ein Staat alles irgend auftreibbare Geld nimmt, um damit Rüstung zu finanzieren, kurbelt er damit im ersten Moment Teile der Wirtschaft an. Aber die Finanzierung selbst genutzter Rüstungsgüter ist für die Volkswirtschaft ungefähr so, als würde man das Geld verbrennen. So war das Deutsche Reich zwingend auf Raubzüge angewiesen. Dazu diente der Raubzug im Inneren durch heftige Substanzbesteuerung des Vermögens der jüdischen Bevölkerung. Wenn jemand nicht nur auf sein Einkommen, sondern auf vorhandene Sachwerte Steuern zahlen muß, ist er sehr schnell am Ende. Wer nicht zahlen konnte, verlor seine Sachwerte an den Fiskus, der die Sachen versilberte. Diese Art der Enteignung brachte viel Bares in die leere Staatskasse. Außerdem war der gesamte Krieg als Raubzug angelegt.

Abgesehen von der ethischen Fragwürdigkeit entsprach der als Raubzug angelegte Krieg längst überlebten Vorstellungen. Man glaubte, mit der Unterwerfung von Völkern zu viel Land, billigen Arbeitskräften und Zugang zu Rohstoffen zu kommen. Dabei wurde bewußt in Kauf genommen, daß die Unterwerfung in dauerndem Krieg mündet. Es gehörte aber schon damals nicht viel Phantasie zur Erkenntnis, daß man mit unterworfenen Arbeitssklaven dauerhaft auf keinen grünen Zweig kommen kann und daß der Aufwand zur Aufrechterhaltung der Unterwerfung viel höher sein würde als Erträge aus der Arbeit versklavter Menschen. Schon damals war für eine funktionierende Wirtschaft Hirn gefragt, nicht Muskelkraft. Deshalb war die ideologisch untermauerte Unterwerfung anderer Völker von vornherein der sichere Weg in den Untergang und alles andere als eine wirtschaftliche Basis für Deutschland.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Anfang der 30er Jahre war ja die große Weltwirtschaftskrise. dementsprechend war die Arbeitslosigkeit extrem hoch und die Kaufkraft der breiten Masse extrem nierdrig.
Allerdings deuteten verschiedene Indikatoren schon 1932 darauf hin, daß der Höhepunkt der Krise überschritten war, Hitlers Machtergreifung fiel voll in den beginnenden zyklischen Aufschwung. Dafür konnte er nichts und damit hatte sich auch nichts an der ökonomischen Grundsituation in Deutschland geändert - in anderen Ländern ging es genau so wieder aufwärts.
Natürlich hat er durch staatliche Steuerung im Rahmen von Arbeitsbeschaffung z.B. wie dem Autobahnbau da noch zusätzlich erst einmal Arbeitsplätze geschaffen. (Das hat im Übrigen wohl nicht mal der Staat direkt finanziert - die Reichsautobahnen wurden einfach der Reichsbahn zugeordnet, die war zwar staatseigen aber mit eigenem Haushalt). Ein Übriges tat dann dazu der neu geschaffene Reichsarbeitsdienst, eine Art Pflichtdienst auf Zeit für junge Leute. Mies bezahlt - aber die Leute waren erst einmal nicht arbeitslos.
Später führten dann die massiv ausgebaute Rücstungsindustrie und die Antrengungen zur Schaffung ainer vom Importen unabhängigen Wirtschaft sogar zu massievem Facharbeitermangel.
Damit kippte aber auch langsam der Staatshaushalt. Ein Teil der fehlenden Mittel wurde durch die Judenenteignung eingespielt - aber das reichte nicht. Um wenigstens Preissteigerungen zu vermeiden, griff der Staat massiv durch Gesetze ein, die Lohnerhöhungen und Preiserhöhungen verhindern und die Versorgung sicherstellen sollten. Manches hat Auswirkungen bis heute wie das unseelige Ladenschlußgesetz - das stammt von damals.
Von der Sache her war deutschland wirtschaftlich und fiskalisch zu Kriegsbeginn ziemlich am Ende. Die Besetzung von Österreich (mit der Einbeziehugn der österreichischen Goldreserven) stopfte einige Löcher - aber ewig hielt das auch nicht.
Und ab 1939 mußten einfach die eroberten Länder bluten und zwar gnadenlos. Dadurch war es dann auch möglich, bis 1943 einigermaßen eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung im Lande zu sichern und diese ruhig zu halten.

Gernot Geyer

Hallo,

Manches hat
Auswirkungen bis heute wie das unseelige Ladenschlußgesetz -
das stammt von damals.

Für den Schwachfug kann Hitler ausnahmsweise nichts. das erste Ladenschlußgesetz wurde nämlich am 1.10.1900 eingeführt (Nur Werktags 5-21Uhr).

Gruß
Armin

Hi

Mit anderen Worten: Wirtschaftsexperten waren die Nazis mit
Sicherheit nicht.

Die Nazis sicher nicht, die aber ausführende Bürokratie waren keine Nazies sondern Experten und haben damit das ganze in der Praxis sehr effektiv umgesetzt.
Bei der Kristallnacht sollten die Juden sofort 1MRD als Busse berappen, da das aber nicht sofort zu bewerkstelligen war, wurde das von den Bürokraten in mehreren Erlassen geregelt, die letzendlich sogar 200Mio mehr einbrachten

Schöne Grüße

Petra

LG
Mikesch

Hallo

Hielt er dies auch ein? Wie sah es mit der Arbeitslosigkeit
aus?

Er hielt es ein, wenn er auch sonst nicht viel von seinen Versprechen eingehalten hat. Dem Ottonormalo ging es ganz hervorragend, bis zum Kriegsende 45. Im 1. Nachkriegswinter hiess es dann: Unter Adolf mussten wir nicht hungern und frieren…
Meien Mutter sagt immer: Es ging uns nie so gut wie unter Adolf…
Alles nachzulesen im obigen Buch

LG
Mikesch

Vielen Dank im voraus
Ryo