Nicht alles war schlecht

Hallo, wenn man teilst über Adolf Hitler/Drittes Reich redet so sagen oder denken einige Menschen „Nicht alles was damals passiert ist war schlecht/falsch“
Ich bin ein Mensch der sich denkt… „joa, stimmt doch eigentlich“
Es gibt dann einige Menschen die bei solch einer Aussage wie ich sie treffen würde dann total dicht machen und dann mit dem Kopf schütteln.

Ich habe meine Bildung aus der Schule und aus N24, zudem habe ich mit einigen Rentnern gesprochen welche in der Kriegszeit jugendliche waren, somit habe ich mir mein Bild gemacht dass Menschen zwar in einer Demokratie keine Angst haben müssen dass etwas aus dem Ruder laufen könnte, aber zugleich wird auch die Entwicklung negativ beeinträchtigt.
Wie gesagt, eine Alleinherrschaft kann nicht gut gehen, egal was für ein Führer an der Macht ist, trozdem war doch meines achtens nach die Lebensqualität der Menschen relativ gut oder?

Meine Frage, wie sieht ihr das?
Denke ich falsch? wenn ja wieso?

Seid nicht sauer oder empört, wie gesagt ich ändere auch gerne meine meine Meinung wenn ich falsch liege

Hallo sunny

ich möchte als Antwort 2 Punkte anführen:

  • eine versalzene Suppe ist schlecht und ungeniessbar, auch wenn die besten Zuzatern verwendet wurden
  • das von der guten Lebensqualität trifft vor allem für Juden, Zigeuner, Homosexuelle etc. zu!

Trotzdem einen schönden Abend wünscht

Urs Peter

Nachtrag
… und diesen Artikel gleich nach der Frage nach dem besterhaltenen Konzentrationslager ist wirklich bärenstark!

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Hallo,
wer sagt, dass in einer Demokratie nichts aus dem Ruder läuft? Ich habe schon lange nicht mehr das Gefühl, dass unsere demokratisch gewählte Regierung überhaupt noch weiß, dass es ein Volk gibt, die schaffen sich nur noch in die eigenen Taschen. Aber gut, das war nicht die Frage. Ich kenne auch einige die der Meinung sind, Hitler hätte Gutes getan, indem er Autobahnen gebaut hat. Das Problem war wohl eher der Größenwahn und der Glaube, alles und jeden unterwerfen zu können. Wenn ich so drüber nachdenke, haben immer alle Alleinherrscher versucht, ihr Reich bzw. ihre Macht zu vergrößern und auszubauen. Und das ging nie ohne Kriege.
Vielleicht hat Hitler auch Gutes getan. Aber das Böse, das er getan hat, überschattet das natürlich. Diese Menschenverachtung kann man mit noch so vielen „Guten Taten“ nicht ausgleichen.
Gruß Bruni

eine differenzierte Betrachtung
Hallo,

wenn man teilst über Adolf Hitler/Drittes Reich redet
so sagen oder denken einige Menschen „Nicht alles was damals
passiert ist war schlecht/falsch“
Ich bin ein Mensch der sich denkt… „joa, stimmt doch eigentlich“

Das ist ja auch tatsächlich so.
Eine Gesellschaft, in der es ausschließlich negative Ereignisse stattfinden, gibt es sicher nicht.
Nur kann man prinzipiell katastrophale gesamtgesellschaftliche Entwicklungen nicht mit einigen selektiv positiven Effekten schön reden. Ich denke, darum geht es im Grunde.

Es gibt dann einige Menschen die bei solch einer Aussage wie
ich sie treffen würde dann total dicht machen und dann mit dem Kopf schütteln.

Das betrifft oft auch rein subjektive Aspekte, die von den großen gesellschaftlichen Vorgängen getrennt zu betrachten sind.

Auch in der Nazizeit gab es Menschen, die eine glückliche Kindheit hatten und ein normales Leben lebten, sich vernünftig und ethisch korrekt verhielten, fleißig arbeiteten und persönliches Glück in Familie, Beruf erfuhren und auch gesellschaftliche Anerkennung für ihre Leistungen erhielten.
Dass diese Menschen in der Zeit eines verbrecherischen System leben mussten, kann man ihnen ja erst mal nicht zum Vorwurf machen.

Manche Menschen meinen freilich, dass sie bessere Menschen wären und ihnen ein Mitläufertum oder sogar aktive Teilnahme hätte nicht passieren könnte.
Der Ausspruch: „Gnade der späten Geburt“ (Helmut Kohl) zeigt aber die Problematik auf.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gnade_der_sp%C3%A4ten_G…

Durch die pauschale Verurteilung jeglicher Aktivitäten im 3. Reich als verbrecherisch, nimmt ,man den Menschen dieser Zeit alle ihre Lebensläufe und Lebensleitungen.
Dass diese einseitige Anklage zu gewissen Abwehrverhalten führt, ist wohl auch verständlich.

Freilich haben viele Menschen auch ein schlechtes Gewissen, weil sie doch nicht so ethisch korrekt gedacht und gehandelt haben und sich einer gewissen Mitschuld durchaus bewusst sind. Aber auch in solchen Fällen wäre eine pauschale Schuldübertragung ja eher fatal und führt im Nachhinein nicht zu einer besseren Gesellschaft.

Ähnliche Probleme ergeben sich ja auch in etwas schwächerer Form bei der Bewertung der DDR-Geschichte. Man kann nicht die DDR-Führung mit dem Volk in der DDR gleich setzen.

was für ein Führer an der Macht ist, trozdem war doch meines
achtens nach die Lebensqualität der Menschen relativ gut oder?

Ja, das war auch ein Grund dafür, dass die deutsche Bevölkerung lange den Krieg als durchaus vorteilhaft angesehen haben, solange die Rückwirkungen noch gering waren.

Aber schon vorher hatte man eine Zeit stabilen wirtschaftlichen Aufschwunges nach den Hungerzeiten und und der Hyperinflation infolge des 1. WK und der Weltwirtschaftskriese Ende der 20iger Jahre. Da war der Aufbau Anfang der 1930iger Jahre eine echte Erholung. In diese Zeit fiel z.B. der Autobahnbau. Gegenüber dem Jahrzehnt davor empfanden viele Menschen es als echte Verbesserung.

Vor dem Krieg hat man sich dann der Vermögen von Juden und anderen Minderheiten bemächigt. So mancher war Nutznießer diesen dreisten Diebstahls.

In den ersten Kriegsjahren waren die Opferzahlen deutscher Soldaten gering.
Aber die deutschen hatten Vorteile aus der Ausbeutung anderer Völker.
Soldaten schickten Fresspakete aus Frankreich und anderen Ländern.
Es ging den Deutschen dabei tatsächlich recht gut. Keine Arbeitslosigkeit, kein Hunger, stabile Wirtschaftsverhältnisse, vergleichsweise gutes Einkommen, Beute aus überfallene Ländern usw.

Dass dies zum großen Teil auf Völkermord und unbegrenzten Verbrechen gegen die Menschlichkeit basierte, war vielen deutschen offenbar unbewußt oder sie verdrängen ihre Schuldgefühle oder hatten einfach Angst, dagegen anzugehen.
Insofern kann man eben selektiv Gutes nicht als Ausgleich zu unsagbaren Verbrechen zum Aufwiegen nehmen.
Es war nicht alles schlecht, aber der Faschismus war trotzdem eine verbrecherische Gesellschaft.
Gruß Uwi

Hallo!

„Nicht alles was damals passiert ist war schlecht/falsch“

Eine simple Binsenwahrheit. Die Reflexreaktion einiger, dies nicht akzeptieren zu können, ist eben auch nur ein unreflektiertes Widersprechen aus Prinzip. Motiv: Man darf keinesfalls auch nur etwas gut oder nicht falsch finden an der Herrschaft des 3. Reichs, da man ansonsten in das Fahrwasser der Relativierung gerät. So zumindest meine Vermutung. Was natürlich nur ein Mantra bzw. ein politisches Dogma ist. Es gab noch nie eine Zeitperiode/Herrschaft in/bei der einfach alles nur schlecht war.

Aber bedeutend schwieriger wird es, wenn man den Versuch unternimmt, eine positive gesellschaftlichepolitische Entwicklung zu finden (sich also einmal vom Alltag des Einzelbürgers trennt). Die Autobahnen? Man könnte sie neudeutsch als eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme bezeichnen. Das diese Massnahme auf Schuldenaufnahme basierte unterscheidet sie keineswegs von heutigen ABMn.

http://www.zeit.de/mobilitaet/2013-09/autobahnen-hit…

„So entstand die erste deutsche Autobahn anderswo. 1932 eröffnete der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer die Kraftwagenstraße Köln-Bonn, die heutige A 555. Gebaut wurde sie von Erwerbslosen, die dafür Geld aus der Arbeitslosenkasse bekamen.“

„Noch 1930 hatte seine NSDAP als Oppositionspartei im Reichstag den Bau von Autobahnen abgelehnt, weil davon angeblich nur „reiche Aristokraten“ und „jüdische Großkapitalisten“ profitierten.“

Andererseits gibt es das Gegenargument, dass die Autobahnen (ähnlich wie im röm. Reich) vor allem als schnelle Aufmarschtrassen zur Kriegsführung verwendet werden sollten. Dieses Argument ist aber auch nicht unumstritten, wird jedoch in dieser Lesart gerne verkauft, um wieder den Beleg zu führen, dass es eben gar nichts gutes im 3. Reich gab.

Also: Nenne Du einmal etwas Gutes, damit die Sache hier konkreter wird.

Gruß
vdmaster

Der Satz, dass nicht alles schlecht war, ist in anbetracht des umfasssenden Terrors während der Nazizeit einer der widerlichsten und verfälschensten Aussagen.

Jeder, der diesen widerlichen Satz vertritt, ist außer Stande, die verzweifelten Schreie der Opfer nachempfinden zu können.

Diese Meinung verdient es niemals, unter den Schutz der freien Meinungsäußerung aufgenommen zu werden.

Gruß mki

was für ein Führer an der Macht ist, trozdem war doch meines
achtens nach die Lebensqualität der Menschen relativ gut oder?

Ja, das war auch ein Grund dafür, dass die deutsche
Bevölkerung lange den Krieg als durchaus vorteilhaft angesehen
haben, solange die Rückwirkungen noch gering waren.

Die deutsche Bevölkerung war erst einmal entsetzt, als plötzlich wieder Krieg war.

Eine gewisse Begeisterung war nach dem Sieg über Frankreich eine zeitlang gegeben, aber nicht wegen heiß ersehnter Fresspakete, sondern wegen des schnellen und relativ unblutigen Erfolgs gegen einen politischen wie militärischen Gegner, an dem man sich 1870-71 sechs Monate lang und 1914-18 vier Jahre lang die Zähne ausgebissen hatte.

Die wirtschaftliche Situation Deutschlands und die allgemeine Versorgungslage war vor dem 2. Weltkrieg im europäischen Vergleich so gut, dass ganz sicher niemand auf einen Krieg angewiesen war, in dem man seine Brüder, Ehemänner, Väter und Söhne unter Lebensgefahr dauerhaft ins Ausland entsandte, damit die von dort Fresspakete nach Hause schicken.

…wenn man es mal mit der Ukraine vergleicht, wo in der gleichen Zeit dank der Segnungen des Kommunismus die Eltern anfingen, vor Hunger ihre eigenen Kinder zu fressen.

Der Satz, dass nicht alles schlecht war, ist in anbetracht des
umfasssenden Terrors während der Nazizeit einer der
widerlichsten und verfälschensten Aussagen.

Jeder, der diesen widerlichen Satz vertritt, ist außer Stande,
die verzweifelten Schreie der Opfer nachempfinden zu können.

Das mag schon sein. Fehlende Fähigkeiten zum Nachempfinden von Schreien sind allerdings weder ein Straftabestand noch moralisch verwerflich.

Diese Meinung verdient es niemals, unter den Schutz der freien
Meinungsäußerung aufgenommen zu werden.

Diese Auffassung von Meinungsfreiheit ist ihrem Wesen nach totalitär und unterscheidet sich insofern kein bisschen vom umfassenden Terror während der Nazizeit.

s.

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Hallo Sunny,

im Dritten Reich verliebte sich mein Großvater, heiratete seine Herzensdame und zeugte zwei Söhne. Er machte seine entscheidenden Schritte zum beruflichen Aufstieg und im Krieg war er für die Beschaffung von Panzerersatzteilrohstoffen in halb Europa unterwegs. Wenn man ihn aus der Zeit erzählen hörte, dann konnte man zur Überzeugung kommen, es war die schönste Zeit seines Lebens. Also ein Beweis, dass damals nicht alles schlecht war?

Natürlich gab es zu Zeiten des Dritten Reichs schöne Momente. Es gab auch wissenschaftliche Erfolge und unerwartete technologische Leistungen. Doch die gab es nicht wegen der nationalsozialistischen Führung sondern trotz dieser.

Schaut man auf die Protagonisten der braunen Clique so findet man Einzelne, die in bestimmen Bereichen eine hervorragende Begabung hatten. So muss Hitler ein beeindruckendes Charisma gehabt haben und Goebbels Fähigkeiten zur propandagistischen Manipulation waren bemerkenswert. Aber in Summe und besonders in der mittleren Führungsebenen waren die Nazis lediglich Mittelmaß, wenn überhaupt. Wenn es einen Bereich gab, wo die Nationalsozialisten wirklich „Außergewöhnliches“ geleistet haben, dann war es im Bereich der Unterdrückung, der Bevormundung und, abstoßender Gipfel, die Verfolgung und Vernichtung willkürlich gewählter Bevölkerungsgruppen.

Du kannst gerne und durchaus mit einer Berechtigung die Aussage tätigen: „Nicht alles während der Zeit des Dritten Reichs war schlecht“, aber du solltest dann immer die Ergänzung hinzufügen oder zumindest im Kopf haben: „aber das braune Regime war schlecht und böse.“

Gruß
Hardey

Der Satz, dass nicht alles schlecht war, ist in anbetracht des
umfasssenden Terrors während der Nazizeit einer der
widerlichsten und verfälschensten Aussagen.

Jeder, der diesen widerlichen Satz vertritt, ist außer Stande,
die verzweifelten Schreie der Opfer nachempfinden zu können.

Das mag schon sein. Fehlende Fähigkeiten zum Nachempfinden von
Schreien sind allerdings weder ein Straftabestand noch
moralisch verwerflich.

Wenn der Satz, nach Deiner Meinung, moralisch zwar widerlich sein mag, erkläre bitte, warum der Satz nicht auch verwerflich sein soll?

Diese Meinung verdient es niemals, unter den Schutz der freien
Meinungsäußerung aufgenommen zu werden.

Diese Auffassung von Meinungsfreiheit ist ihrem Wesen nach
totalitär und unterscheidet sich insofern kein bisschen vom
umfassenden Terror während der Nazizeit.

Meine Meinung ist absolut, ja, aber nicht totalitär. Totalitarismus ist noch ein ganz anderes Kaliber. Totalitarismus angewandt ist das Leid der Opfer des Nationalsozialismus.

Schönen Gruß mki

Ja, besonders GUT waren die technologischen Leistungen der Umverteilung von Gütern und der industriellen Vernichtung der Eigentümer.

Hallo

  • eine versalzene Suppe ist schlecht und ungeniessbar, auch
    wenn die besten Zuzatern verwendet wurden

Nach dem Geschmack der fertigen Suppe wurde nicht gefragt. Die war in der Nachbetrachtung schlecht. Es wurde gefragt ob auch einige „gute“ Zutaten dabei waren. Und die gab es damals.

gruß
boba

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Der Satz, dass nicht alles schlecht war, ist in anbetracht des
umfasssenden Terrors während der Nazizeit einer der
widerlichsten und verfälschensten Aussagen.

Jeder, der diesen widerlichen Satz vertritt, ist außer Stande,
die verzweifelten Schreie der Opfer nachempfinden zu können.

Das mag schon sein. Fehlende Fähigkeiten zum Nachempfinden von
Schreien sind allerdings weder ein Straftabestand noch
moralisch verwerflich.

Wenn der Satz, nach Deiner Meinung, moralisch zwar widerlich
sein mag, erkläre bitte, warum der Satz nicht auch verwerflich
sein soll?

Du hast mich wohl missverstanden. Ich habe nicht geschrieben, dass der Satz widerlich sein mag, sondern dass es so sein mag, dass manche Leute außerstande sind, das Leid anderer nachempfinden zu können. Ich würde grosso modo mich selbst dazuzählen, da ich schlicht nicht für mich in Anspruch nehme, mir das damalige Empfinden der Zeitzeugen vorstellen zu können, weil ich dergleichen eben nicht selbst erlebt habe. Und ich kann an dieser meiner Unfähigkeit nichts verwerfliches oder gar strafbares finden.

Diese Meinung verdient es niemals, unter den Schutz der freien
Meinungsäußerung aufgenommen zu werden.

Diese Auffassung von Meinungsfreiheit ist ihrem Wesen nach
totalitär und unterscheidet sich insofern kein bisschen vom
umfassenden Terror während der Nazizeit.

Meine Meinung ist absolut, ja, aber nicht totalitär.

Ich rede nicht von deiner Meinung, sondern von deiner Auffassung von der Meinungsfreiheit anderer.

Totalitarismus ist noch ein ganz anderes Kaliber.
Totalitarismus angewandt ist das Leid der Opfer des
Nationalsozialismus.

Nicht speziell. Totalitarismus ist die Endstufe jeglicher Ideologie, die man lange genug ungestört hat gewähren lassen. Allen Ideologien (gleich ob sie politisch oder religiös sind oder eine Mischform) ist die totalitäre Endstufe immanent, sobald und so lange sie die Macht dazu haben, diese durchzusetzen. Beispiele aller Couleur gibt es wie Sand am Meer.

Gruß
s.

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‚Ihr ward nicht dabei‘
Hallo Sunny45,
ich hatte mal beruflich mit einer ca. 80jährigen Inhaberin und Leiterin eines Seniorenheims zu tun. Das war ca. 1996. Wir saßen in einem ihrer Wohnzimmer und unterhielten uns. Sie hatte das Dritte Reich als eine sehr schöne Zeit in Erinnerung bis es zusammenfiel. So beschrieb sie ihr Studium der Architektur, dass sie als erste deutsche Frau absolvieren konnte, als sehr angenehm. Je länger wir uns unterhielten desto überzeugter war ich, dass ich einer überzeugten Nationalsozialistin gegenüber saß. Sie betonte zwar, dass nicht alles im Nationalsozialismus ihrem „Gusto“ entsprach, war jedoch überzeugt, dass Deutschland heute viel schöner wäre, wenn die Deutschen den Krieg gewonnen haben. Ich teilte ihr entschieden mit, dass ich ihre Auffassung nicht teile. Da öffnete sie einen Bücherschrank und holte ein Buch heraus. Das hieß „Ihr ward nicht dabei“… den Verfasser habe ich vergessen. Sie wollte mir das Buch ausleihen. Ich lehnte ab, da ich dann nochmals zu ihr hätte gehen müssen um das Buch zurückzubringen, und das wollte ich nicht. Nun ja, das Gespräch wurde daraufhin etwas frostiger und beschränkte sich nur noch auf das Geschäftliche.
Ein kleiner Teil von mir bereut, dass ich das Buch nicht gelesen habe. Denn so hätte ich mehr über das Leben im Nationalsozialismus erfahren. Und Wissen schadet nicht, wenn man weiß, dass dieses Buch sehr wahrscheinlich von einem Nazi geschrieben wurde.
So habe ich mir auch Jahre später das Buch „Mein Kampf“ heruntergeladen um nachlesen zu können, ob Hitler seine Verbrechen tatsächlich in diesem Buch angekündigt hat. Es war interessant zu lesen, dass dem so war. Ich möchte damit sagen, dass nichts Verwerfliches für mich daran ist, braune „Literatur“ zu lesen um sich schlauer zu machen. Man sollte aber eine gewisse politische Vorbildung besitzen, um das Gelesene differenzieren zu können.
Und darum finde ich auch das Hinterfragen, ob nicht alles schlecht war im Naziregime, vollkommen legitim. Um das Beantworten zu können, müsste man aber mit jedem sprechen, der im Naziregim gelebt hat.
Ich wünsche allen Lesern dieser Zeilen noch einen schönen Tag.
Stefan

Dass die guten Zutaten zum Resultat irrelevant sind, ist, was ich sagte!

Mittelmaß kann schon sein. Jedenfalls waren Juristen und Beamte eine wichtige Stütze der Nazis. Anders konnte das 3. Reich nicht so lange existieren.

Ich beziehe michm la auf das aus der Überschrift. Genauso wird das zur DDR gesagt. Doch auch da gab es eine Schattenseite mit Gewalt und Unterdrückung. So pauschal kann man es eben doch nicht sagen, ohne zu differenzieren.

Hallo!

Es soll Leute geben, die an der detailierten Aufarbeitung von Geschichte interessiert sind. Zudem wäre Deine Bemerkung besser direkt beim kommentierten Artikel untergebracht.

vdmaster

Hallo!

Diese Meinung verdient es niemals, unter den Schutz der freien
Meinungsäußerung aufgenommen zu werden.

Tja, genau diesen Typus der Reflexreaktion habe ich in meinem Artikel angesprochen. Und jetzt auch noch das Grundrecht der freien Meinungsäußerung beschneiden wollen. Klingt für mich im ersten Moment nach einer Mißachtung eines universalen Menschenrechts.

Du scheinst es nicht zu begreifen, dass solch absolute Aussagen wie „alles war gut“ oder „alles war schlecht“ niemals einer ernsthaften Überprüfung standhalten können.
War jede Ernte jedes Nahrungsmittels im 3. Reich schlecht? War die Justiz sofort ab dem 30.01.33 urplötzlich schlecht? Oder die Kunst? Es hing nicht überall ein Hakenkreuz vom ersten Tag an dran. War das Wetter schlecht?

vdmaster

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