Wahlmonarchie

Unten im Politik-Nachrichten-Forum wurde spaßeshalber diskutiert, ob man den Ministerpräsidenten in Bayern zum König machen könnte.
Das wirft folgende Frage auf: Was macht eigentlich die Monarchie aus, wenn sie eine Wahlmonarchie ist? Klar, es regiert ein Monarch, der aber den Titel nicht geerbt hat, sondern gewählt wurde. Was ist aber dann der noch Unterschied zu einem gewählten Präsidenten, außer daß er König oder Kaiser genannt wird? An unterschiedlichen Machtbefugnissen kann es ja auch nicht liegen, denn welchen Umfang die Macht eines Präsidenten hat, ist an sich nicht definiert.
Wodurch unterscheidet sich also ein gewählter Monarch effektiv von einem gewählten Präsidenten?

bin sehr gespannt!

Hi,

im Lexikon habe ich folgende Definition gefunden:
„Wird der Monarch durch Erbfolge bestimmt, spricht man von Erbmonarchie. Eine Wahlmonarchie ist es, wenn der Monarch durch „Ebenbürtige“ gewählt wird.“
aus:http://www.sociologicus.de/lexikon/lex_soz/k_n/monar…

Beispiele:

Wahlmonarchie gab es bsw. im deutschen Mittelalter - die Kurfürsten wählten den König auf Lebenszeit.

Eine parlamentarische Wahlmonarchie - das, was du zu meinen scheinst -gibt es in Malaysia, hier wählen 9 Sultane aus ihren Reihen das Staatsoberhaupt - und zwar alle 5 Jahre:
http://www.spielederwelt.de/spiele/sepak/geschichte…
http://www.dse.de/za/lis/malaysia/seite1.htm
http://www.spiegel.de/jahrbuch/0,1518,MYS,00.html
Der Unterschied zur parlamentarischen Demokratie ist dabei, dass das Staatsoberhaupt bei uns bsw. nicht einem bestimmten adeligen Geschlecht angehören muss.

Erstaunt war ich selbst, aber ansich macht es Sinn, dass der Vatikan eine absolute Wahlmonarchie ist:
http://www.erdkunde-online.de/1891.htm
http://www.europa-digital.de/laender/mini/vatikan.shtml
(zwar kein ererbter Adel, aber aus den Reihen der Kardinäle…dennoch eher untypisch)

grüße,

barbara

Naja, vielleicht sollte man die „psychische Wirkung“ eines Adelstitels auf die Bevölkerung nicht unterschätzen. Dann hätte das angeblich so obrigkeitshörige deutsche Volk endlich mal etwas an das es sich halten könnte! :wink: Oder etwa nicht?
Napoleon hat das ja genau umgekehrt gemacht, hat sich Kaiser genannt und trotzdem so ne Art Schein-Legitimation veranstaltet…nur so nebenbei.
Ansonsten ist es natürlich völlig angebracht, dass die Frage spasseshalber diskutiert wurde (obwohl es ja auch noch Monarchisten in Deutschland geben soll…)
Wie auch immer!
Viel Vergnügen noch mit der Diskussion!
Katharina

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Naja, vielleicht sollte man die „psychische Wirkung“ eines
Adelstitels auf die Bevölkerung nicht unterschätzen. Dann
hätte das angeblich so obrigkeitshörige deutsche Volk endlich
mal etwas an das es sich halten könnte! :wink: Oder etwa nicht?
Napoleon hat das ja genau umgekehrt gemacht, hat sich Kaiser
genannt und trotzdem so ne Art Schein-Legitimation
veranstaltet…nur so nebenbei.
Ansonsten ist es natürlich völlig angebracht, dass die Frage
spasseshalber diskutiert wurde (obwohl es ja auch noch
Monarchisten in Deutschland geben soll…)
Wie auch immer!
Viel Vergnügen noch mit der Diskussion!
Katharina

Wobei ich es allerdings nicht richtig finde, Monarchisten mit einer solchen Frage in Verbindung zu bringen. Kein ernsthafter Monarchist würde sich dafür aussprechen, einen Ministerpräsidenten oder Bundeskanzler zum Monarchen zu machen.

Dazu wäre in Bayern erst ne Verfassungsänderung notwendig, die CSU hat zwar die 2/3 Mehrheit, nur muss in Bayern die Bevölkerung in einem Volksentscheid dieser Änderung zustimmen.

Gruss
Armin