Warum hielt die DDR am Namen Reichsbahn fest?

Hallo!

Ich habe mich gefragt, warum die DDR nach dem Ende des Dritten Reichs, wo alle Namen mit „Reich“ geändert wurden, weiter am Namen „Reichsbahn“ für die DDS-Staatsbahn festhielt? Die Reichspost wurde ja auch umbenannt in „Deutsche Post“…

Daniel

Hallo Daniel,

dafür gibt es eine einfache Erklärung.
Es existierte eine internationale Eisenbahnvereinigung. Den Namen weiß ich nicht. Ich weiß ebenfalls nicht, ob es diese Vereinigung heute in dieser Form noch gibt. Auf jedem Fall hatte die Deutsche Reichsbahn mindestens zwei Stimmrechte. Bei einer Neugründung mit neuem Namen hätte die DDR nur ein Stimmrecht gehabt

Mit freundichem Gruß

Hans Schultze Leipzig

Kein Eisenbahner

Heyho.
Ich versuche dir mal zu antworten, wobei sich das, was ich sage, allein auf das was ic weiss bezieht:

Soweit ich mich erinnern kann, hat das mit dem Besatzungstatut in deutschland und somit auch der SBZ (Sowj. Besatzungszone) zu tun. Es wurde von der SU festgelegt, dass die Reichsbahn weiterhin den Schienenverkehr gewährleisten musste. Ebenso hatte die DR die Rechte in den Westsektoren Berlins die S-Bahn zu betreiben bzw. instandzuhalten, eine Namensänderung mit dem inhalt „DDR“ oder „Freie“ hätte zum Lizenentzug durch die Alliierten in den Westsektoren führen können. Ein weiterer punkt waren die Losten einer Namensänderung, die die DDR nicht hätte tragen können

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Lieber Daniel,
das kann ich Dir leider nicht sagen.
Mit freundlichen Grüßen. Wieland

Zitat aus Wikipedia:
Die Staatsbahn in der sowjetischen Besatzungszone – ab 1949 DDR – behielt die Bezeichnung „Deutsche Reichsbahn“ aus statusrechtlichen Gründen bei. Im Potsdamer Abkommen wurde festgelegt, dass die Betriebsrechte in Berlin allein der Deutschen Reichsbahn obliegen. Eine Umbenennung hätte zum Verlust der Betriebsrechte in West-Berlin geführt. So behielt die Deutsche Reichsbahn die Betriebsrechte für den Eisenbahnverkehr einschließlich der S-Bahn im Westteil Berlins. Sie umfasste die Reichsbahndirektionen Berlin, Cottbus, Dresden, Erfurt, Greifswald, Halle, Magdeburg und Schwerin.

Vielen Dank.

hallo Daniel.

der hintergrund, warum die ddr den namen beibehielt ist der, dass während des zweiten weltkriegs milliarden an reichsmark in die schweiz gebracht worden sind, um sie zu schützen gegen die besatzungsmächte und mit dem hintergedanke das geld irgendwann wieder zu holen. dies war jedoch nur möglich, auf den namen reichsbahn. dies war eine vorraussetzung von den schweizern als sie das geld verwalteten. um den anspruch auf das geld nicht zu verlieren, wurde der Name Deutsche Reichsbahn in der DDR weitergeführt.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Wenn du ma wieder ne frage hast, einfach ne email schicken. Gruss Flo

Alles klar, danke!

Daniel

hallo Daniel,
danke für deine frage .ich werde versuchen sie dir kurz und kompakt zu beantworten .

nach dem ende des 2. weltkrieges wurde im „Postamer Abkommen“ alle staatlichen , wirtschaftlichen und auch territorialen verhältnisse in deutschland geregelt .so auch die frage , wie mit der BAHN in deutschland zu verfahren sei.die DDR behielt den namen " Deutsche Reichsbahn " aus mehreren gründen bei .bei einer umbennennung hätte sie von einem internationalen bahngremium neu geprüft und aufgenommen werden müssen , was mit erheblichen kosten verbunden wäre.
mit der aufgabe des alten namens hätte die DDR sämtliches nutzungsrecht in westberlin und in den westsektoren verloren .das wollte die staatsführung der DDR natürlich nicht und es gab ein beträchtliches
internationales bahnvermögen auf das die DDR im falle einer umbenennung hätte verzichten müssen.
gleich zu beginn der gründung der DDR ( nach 1949)wurde von staatlicher seite befohlen , dass es keine öffendlichen diskussionen ( z.b.in schulen)über den namen „Reichsbahn“ zu geben hat .

so ,Daniel, vielleicht konnte ich dir in aller kürze einwenig helfen .
bleib ein helles köpfchen!!!

gruss aus Hamburg
Martin

Alles klar, danke! Bleibe ich.

Gruß, Daniel

Lieber Daniel

Das ist eine sehr gute Frage. Bei Wikipedia habe ich folgenden Begründung gefunden:

Zitat:

Der Name „Deutsche Reichsbahn“ musste aus formaljuristischen Gründen erhalten bleiben. Es erforderte die Zustimmung der westlichen Alliierten, dass die Deutsche Reichsbahn unter diesem Namen erhalten blieb und damit in West-Berlin verkehren durfte. Lediglich Frankreich wehrte sich erfolglos gegen den Wortteil Reichs, da man Bezeichnungen, die an das Reich erinnerten, aus dem Wortschatz tilgen wollte. Bei einem anderen Namen der DDR-Staatsbahn hätte es aber durchaus zum Schritt der Westalliierten kommen können, der Reichsbahn in West-Berlin komplett die Betriebsrechte zu entziehen.

und es gab auch noch andere Gründe, die jedoch nie offiziell bestätigt bzw. dementiert wurden

Zitat - Wikipedia:

Hinzu kam das nicht offiziell protokollierte Bestreben der Sowjetadministration, die Rechte der SBZ (später DDR) zu begrenzen, um die eigene Machtposition zu erhalten. Die Transportabteilung der SMAD war noch lange Zeit gegenüber der Deutschen Reichsbahn weisungsbefugt. Auch wirtschaftliche Erwägungen vor allem bezüglich der hohen Kosten, mit denen eine Namensumstellung verbunden gewesen wäre (beispielsweise neue Schilder, Drucksachen, Änderung bestehender Verträge auf einen neuen Namen usw.), spielten eine Rolle. Den Eisenbahnern und der Bevölkerung in der DDR wurde dieser Grund meist vorgegeben, wenn die Bezeichnung Deutsche Reichsbahn zur Diskussion stand. Ebenso erhoffte sich die DDR einen Zugriff auf ausländisches Reichsbahnvermögen. Einen großen Teil hatte beispielsweise die Bundesbahn (stillschweigend) übernommen. Etliche Immobilien gingen in andere Hände über.

Ich hoffe,ich konnte helfen.

Andreas

Die Frage an und für sich finde ich interessant und habe mal einfach gegoogelt. Dabei habe ich eine gute Erklärung in Wikipedia gefunden, ich gebe sie in kurzen Worten wieder:

Die Deutsche Reichsbahn besaß Betriebsrechte im freien Westteil der Stadt Berlin plus Auslandsvermögen unter diesem alten Namen. Seitens der DDR fürchtete man, diesen Besitzstand zu verlieren falls man den Betrieb umbenannt hätte.

Hallo Daniel,

Darauf kann ich Dir leider keine Antwort geben.

Der Name wurde einfach beibehalten, nachfolgend die Recherche aus dem Dresdner Archiv:
Mit der Bildung eines Eisenbahnkomitees durch zwölf Leipziger Bürger 1834 und der Gründung der Gesellschaft der Leipzig-Dresdener-Eisenbahn-Kompagnie begann die Entwicklung des Eisenbahnwesens in Sachsen. 1839 wurde die erste deutsche Fernbahnlinie zwischen Dresden und Leipzig in Betrieb genommen. Die ersten Bahnlinien wurden durch Privatgesellschaften, zum Teil mit staatlichen Beteiligungen, finanziert. Durch den Ankauf privater Bahnlinien und den weiteren Ausbau des Streckennetzes auf Staatskosten kam es zur Herausbildung der Sächsischen Staatseisenbahnen. 1858 wurden die Staatseisenbahndirektion Leipzig für die westlichen Strecken und die Staatseisenbahndirektion Dresden für die östlichen Eisenbahnstrecken gebildet. Sie wurden 1869 durch die Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen abgelöst. Ihre Aufgabe bestand in der Verwaltung und Leitung des Betriebes der staatlichen Eisenbahnstrecken und der unter Staatsverwaltung stehenden Privateisenbahnen. Nach Gründung des Deutschen Reiches wurde 1873 ein Reichseisenbahnamt geschaffen, dessen Aufgabe in der Zentralisierung des zersplitterten Eisenbahn- und Tarifwesens bestand. Es hatte Aufsichts-, aber kein Weisungsrecht gegenüber den Eisenbahnen der Länder. Mit dem Staatsvertrag vom 01.04.1920 wurden die Staatsbahnen der Länder in Reichseigentum überführt. Die Übernahme der Länderbahnen durch das Reich wurde auf Grund der Bestimmungen der Verfassung des Deutschen Reiches vom 11.08.1919 notwendig. Die Reichsregierung erließ am 12.02.1924 die Verordnung zur Schaffung der Deutschen Reichsbahn als staatliches Unternehmen. Am 30.08.1924 wurde das Gesetz zur Gründung der privatwirtschaftlichen Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft zum Betrieb der Reichseisenbahnen erlassen. Ab 10.02.1937 führte die Deutsche Reichsbahngesellschaft per Gesetz den Namen Deutsche Reichsbahn. Seitdem war sie ein Sondervermögen des Reiches mit eigener Wirtschafts- und Rechnungsführung. Auch nach 1945 wurde für die Bahneinrichtungen, die sich in der Sowjetischen Besatzungszone / DDR befanden, die Bezeichnung Deutsche Reichsbahn beibehalten. Sie bestand aus den Reichsbahndirektionen Berlin, Cottbus, Dresden, Erfurt, Greifswald, Halle, Magdeburg und Schwerin. Zum 01.01.1994 erfolgte der Zusammenschluss der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Bundesbahn zur Deutschen Bahn AG. Mehrheitsaktionär ist die Bundesrepublik Deutschland.
Viele Grüße

Vielen Dank!

Gruß, Daniel