Wilhelm II.?

Hi!

welche konfession hatten er und seine familie?

mfg Mark

Hi!

welche konfession hatten er und seine familie?

Die Hohenzollern sind 1539 (Joachim II.) zum Protestantismus konvertiert. Bekanntestes sakrales Bauwerk der Hohenzollern ist der evangelische Berliner Dom auf der Spreeinsel (Grundsteinlegung 1894, Einweihung 1905)

Ursprünglich waren die Zollern ein schwäbisches Adelsgeschlecht, von denen sich eine fränkische Linie abspaltete (Burggrafen von Nürnberg, Markgrafen von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach-Bayreuth). Aus der fränkischen Linie erwuchs die brandenburgische Linie (Kurfürsten von Brandenburg ab 1415, später die Herzöge von Preußen ab 1525 bzw. die Könige von Preußen ab 1701), aus denen wiederum die letzten drei deutschen Kaiser gestellt wurden (Wilhelm I. von 1871-1888, Friedrich III. 1888, Wilhelm II. von 1888-1918)

Von 1866-1947 stellte die Hohenzollern auch die rumänischen Könige.

Grüße
Heinrich

er war evangelisch, seine Familie auch (owT)
(o:

Seine Mutter war natürlich anglikanischen Glaubens!
Wurde dann zwangsumkonfessioniert! Wobei man dann meistens beim alten Glauben bleibt. Im Kopf.

mfgConrad

Anglikaner - Protestanten
Hallo Conrad,

ich glaube nicht, dass das für alle Beteiligten ein Problem war. Man sah/sieht sich eher als Glaubensbrüder, das geht ja so weit, dass man dieselben Kirchenlieder singt.

Gruß,
Andreas

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Hallo Conrad,

ich glaube nicht, dass das für alle Beteiligten ein Problem
war. Man sah/sieht sich eher als Glaubensbrüder, das geht ja
so weit, dass man dieselben Kirchenlieder singt.

Gruß,
Andreas

Es wurde nach den Religionen der Kaiserfamilie gefragt. Das war meine Antwort.
Wir können auch noch weiter gehen. Es gab auch Russisch-orthodoxe in der Kaiserfamilie.
mfgConrad

Hallo Andreas,

ich glaube nicht, dass das für alle Beteiligten ein Problem
war. Man sah/sieht sich eher als Glaubensbrüder, das geht ja
so weit, dass man dieselben Kirchenlieder singt.

die Anglikaner sind keine Protestanten. Sie sind viel eher katholisch, nur halt nicht (mehr) römisch-katholisch.

Die letzte Hochzeit im Hause Windsor (Charles + Camilla) sowie das „Trara“ dazu im Vorfeld und das tatsächliche Procedere hat mir das klargemacht.
Speziell denke ich jetzt an das kirchliche Verbot der Wiederheirat bei Geschiedenen, sowas gibts bei den Protestanten nicht.

Gruß Gudrun

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Speziell denke ich jetzt an das kirchliche Verbot der
Wiederheirat bei Geschiedenen, sowas gibts bei den
Protestanten nicht.

Es kommt darauf an, ob man unter protestantisch dasselbe wie unter evangelisch versteht. Die ganzen in US-Amerika hausenden Sekten verstehen sich auch als Protestanten, soweit mir bekannt ist.
Welche Konfession haben eigentlich die Protestanten, die sich immer mit der katholischen Bevölkerung in Nordirland streiten?

Speziell denke ich jetzt an das kirchliche Verbot der
Wiederheirat bei Geschiedenen, sowas gibts bei den
Protestanten nicht.

Danach:
http://de.wikipedia.org/wiki/Anglikaner

Die Anglikanische Kirche (von lat.: anglicanus = englisch), mit offiziellem Namen Anglikanische Kirchengemeinschaft (englisch Anglican Communion) ist eine weltweite Kirchengemeinschaft, die in in ihrer Tradition evangelische und römisch-katholische Glaubenselemente vereinigt, wobei die römisch-katholische Tradition in der Liturgie etwas vorherrscht und die evangelische in der Theologie.

war mein Eindruck vom Procedere der Hochzeit richtig.

Es kommt darauf an, ob man unter protestantisch dasselbe wie
unter evangelisch versteht.

Danach ist es dasselbe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Protestant

Im engeren Sinn sind also nur die lutherischen und einige süddeutsche Kirchen in der reformierten Tradition von Ulrich Zwingli protestantisch, nicht jedoch reformierte Kirchen der calvinistischen Tradition, Anglikaner, Methodisten oder neuere Freikirchen.

Die ganzen in US-Amerika hausenden
Sekten verstehen sich auch als Protestanten, soweit mir
bekannt ist.
Welche Konfession haben eigentlich die Protestanten, die sich
immer mit der katholischen Bevölkerung in Nordirland streiten?

Gute Frage!
Das müßten demnach Protestanten im weiteren Sinne sein. :wink:

An dieser Stelle klinke ich mich mangels Masse aus dem Thema aus und überlasse das Feld den Wissenden.

Gruß Gudrun

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welche konfession hatten er und seine familie?

Guten Abend Mark,

natürlich waren die Hohenzollern evangelisch, wenn man mal von dem Zweig Hohenzollern-Sigmaringen absieht, der katholisch geblieben ist.

Genauer: seit dem Übertritt des brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund von der lutherischen in die reformierte Kirche zu Weihnachten 1613 waren die in Preußen regierenden Hohenzollern reformierte Christen.

Gruß - Rolf

die Anglikaner sind keine Protestanten. Sie sind viel eher
katholisch, nur halt nicht (mehr) römisch-katholisch.

Die letzte Hochzeit im Hause Windsor (Charles + Camilla) sowie
das „Trara“ dazu im Vorfeld und das tatsächliche Procedere hat
mir das klargemacht.
Speziell denke ich jetzt an das kirchliche Verbot der
Wiederheirat bei Geschiedenen, sowas gibts bei den
Protestanten nicht.

Liebe Gudrun,

Selbstverständlich ist die anglikanische Kirche viel mehr evangelisch als katholisch. Und zwar spätestens seit Heinrich VIII. Martin Bucer - der der Reformator Straßburgs war - nach England berufen hatte.
In der anglikanischen Kirche gibt es allerdings verschiedene Strömungen, z. B. die High Church, die dem Katholizismus in der tat näher steht als beispielsweise die Low Church oder die Broad Church (die Broad Church entspricht so in etwa unseren Landes- oder Volkskirchen, während die Low Church das umfaßt, was bei uns die evangelikalen oder landeskirchlichen pietistischen Gemeinschaften
sind)

An der Frage der Wiedertrauung Geschiedener kannst Du Deine Behauptung nicht aufhängen; auch für die evangelischen Kirchen ist die Ehe grundsätzlich unauflöslich, und die Wiedertrauung wird - üblicherweise jedenfalls - nur „um eures Herzens Härtigkeit“ (Jesus von Nazareth in der Lutherübersetzung) willen und mit Zustimmung des Dekans oder Superintendenten genehmigt.

Gruß - Rolf

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Servus Gudrun,

um dem Ganzen ein Augenzwinkern zurückzugeben: Im eher dunkelblaublütigen Adel war die Rekatholisierung ziemlich erfolgreich verlaufen, so viele Chancen gabs gar nicht, an Habsburg, Wittelsbach & Co vorbei zu kommen. Es mag eher pragmatisch sein, dass sich da alle Häuser, die jedenfalls nicht katholisch/transmontan orientiert waren, gegenseitig als konfessionell heiratsfähig anerkannten.

Als Olga Nikolajewna, Großfürstin von Russland (1822-1892), per Heirat Königin von Württemberg wurde (welches sicherlich nicht zu den Ländern mit mehrheitlich orthodoxer Bevölkerung zählt), sprach man in Stuttgart:

„Ich bin Prinzessin Olga
Ich komme von der Wolga
Ich scheide von dem Dnjepr
Der Neckar ischt mir liebr!“

Kurzer Sinn: Als „irgendwie ähnlich“ dürfen in diesem Zusammenhang alle christlichen Religionen und Konfessionen betrachtet werden, die als kleinsten gemeinsamen Nenner das Papsttum nicht als religiös/politische Instanz anerkennen.

Auch wenn es sich ziemlich „katholisch“ anfühlt, wenn man reformierte, unierte u.ä. Gottesdienste gewohnt ist und dann Anglikaner oder Lutheraner bei ihrem Brimborium erlebt.

Schöne Grüße

MM

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Servus Martin,

um dem Ganzen ein Augenzwinkern zurückzugeben: Im eher
dunkelblaublütigen Adel war die Rekatholisierung ziemlich
erfolgreich verlaufen, so viele Chancen gabs gar nicht, an
Habsburg, Wittelsbach & Co vorbei zu kommen. Es mag eher
pragmatisch sein, dass sich da alle Häuser, die jedenfalls
nicht katholisch/transmontan orientiert waren, gegenseitig als
konfessionell heiratsfähig anerkannten.

Stimmt.

Erstaunlicherweise gab es aber auch „gemischte“ Verbindungen katholisch/nicht-katholisch.
Spontan fallen mir zwei ein:
die preuß. Königin Elisabeth (geb. Prinzessin von Bayern) und
die belg. Königin Astrid (geb. Prinzessin von Schweden).

Als Olga Nikolajewna, Großfürstin von Russland (1822-1892),
per Heirat Königin von Württemberg wurde (welches sicherlich
nicht zu den Ländern mit mehrheitlich orthodoxer Bevölkerung
zählt), sprach man in Stuttgart:

„Ich bin Prinzessin Olga
Ich komme von der Wolga
Ich scheide von dem Dnjepr
Der Neckar ischt mir liebr!“

Der Spruch ist gut und wenn man die letzte Zeile drehen tät, wärs nicht gar so holprig: „Liebr ischt mir dr Necker!“

Aber ausgerechnet Olga mußt Du mir nicht als 100-pro Orthodoxe verkaufen!
Olgas Mutter: die preuß. Königstochter Charlotte,
Olgas russische Großmutter: eine Württembergische.

Auch wenn es sich ziemlich „katholisch“ anfühlt, wenn man
reformierte, unierte u.ä. Gottesdienste gewohnt ist und dann
Anglikaner oder Lutheraner bei ihrem Brimborium erlebt.

Du traust Dich ja was. *LOL*
Zum Glück sind wir nicht auf dem Reli-Brett unterwegs.

Meine Brimborium-Erfahrungen beschränken sich auf eine Christmette
in einem kleinen Ösi-Dorf. Als Erinnerung ist hängengeblieben, daß es in der Kirche eiskalt war und es ziemlich merkwürdig roch. Meine Nase kannte diesen Geruch nicht und ich ließ mich anschließend aufklären: Weihrauch.

Gruß Gudrun

Lieber Rolf,

danke für Deine ausführliche Darstellung der Anglikanischen Kirche. Ich dachte nur an das, was mir per TV ins Haus schneit und da insbesondere im Zusammenhang mit den Windsors. Das müßte dann die High Church sein, schätze ich mal, auch wenn Du es nicht ausdrücklich erwähnt hast.

An der Frage der Wiedertrauung Geschiedener kannst Du Deine
Behauptung nicht aufhängen; auch für die evangelischen Kirchen
ist die Ehe grundsätzlich unauflöslich, und die Wiedertrauung
wird - üblicherweise jedenfalls - nur „um eures Herzens
Härtigkeit“ (Jesus von Nazareth in der Lutherübersetzung)
willen und mit Zustimmung des Dekans oder Superintendenten
genehmigt.

Daß die Ehe auch in den evangelischen Kirchen unauflöslich ist, ist mir schon klar. Daß jemand zustimmen muß, auch klar (wobei ich bisher dachte, die Zustimmung des Pfarrers genügt, aber das gilt wohl nur für Erst-Ehen). Sofern die Zustimmung des Dekans vorliegt, ist aber doch der Traugottesdienst selbst ein völlig „normaler“ wie bei einer Erst-Ehe. Oder doch nicht?

Was mich zu meiner „Behauptung“ veranlaßte, war eben die Charles-Hochzeit. Da war nichts normal. Das war kein richtiger Traugottesdienst und die Sache mit der „Reue“ (das hatte einen Namen, den ich vergessen habe) war mir auch völlig unbekannt.

Grade das mit der „Reue“ kann ich mir bei einem evangelischen Traugottesdienst nicht vorstellen, bei einem katholischen schon eher - analog dazu, daß es da auch sonst eine Beichte gibt.

Sieh es mir bitte nach. Wie ich schon schrieb: ich habe null Ahnung!

Gruß Gudrun

Servus!

Es gab auch
Russisch-orthodoxe in der Kaiserfamilie.

…mit der Folge, dass z.B. auf der Burg Hohenzollern eine orthodoxe Kapelle extra für Prinzessin Kira, die Gattin von Louis Ferdinand von Hohenzollern, gebaut wurde!

VG
Christian

Servus

Genauer: seit dem Übertritt des brandenburgischen Kurfürsten
Johann Sigismund von der lutherischen in die reformierte
Kirche zu Weihnachten 1613 waren die in Preußen regierenden
Hohenzollern reformierte Christen.

Seit 1817 sind die Lutheraner und Reformierten in Preußen in der unierten Kirche zusammengefasst. Der preußische König war ihr Oberhaupt. Doch meines Wissens war es keine Bekenntnis Union. Er war also wirklich reformiert.
MfG Christoph

Servus
was ich mich hier frage ist: Warum dürfen in der anglikanischen Kirche geshiedene nicht wiederheiraten ? Ich dachte sie wurde von Heinrich VIII. gerade deswegen gegründet, weiler sich von einer Frau scheiden lassen wollte, die ihm keinen Thronfolger gebar.
MfG Christoph

was ich mich hier frage ist: Warum dürfen in der
anglikanischen Kirche geshiedene nicht wiederheiraten ? Ich
dachte sie wurde von Heinrich VIII. gerade deswegen gegründet,
weiler sich von einer Frau scheiden lassen wollte, die ihm
keinen Thronfolger gebar.

Hallo Christoph,

diese Frage habe ich mir - als ich meinen Artikel schrieb - auch gestellt, aber nicht weiter danach geforscht.

An Gründen könnte ich mir vorstellen (aber alles nur Spekulation!):

  • Heinrich VIII. hat die Regeln so aufgestellt, daß sie nur für ihn galten und nicht für die Untertanen

  • im Anschluß an die Rekatholisierung während der Herrschaft von Heinrichs Tochter aus der 1. Ehe (Mary, „die Katholische“ oder auch „die Blutige“ genannt) wurden die Anglikanischen Regeln gegenüber der Zeit Heinrich VIII. geändert wiedereingeführt.

Link zu Mary (sehr lang!):
http://www.bautz.de/bbkl/m/maria_i_k_v_e.shtml

Aus einem Artikel des „Hamburger Abendblattes“ v. 11. Febr. 05:
http://www.abendblatt.de/daten/2005/02/11/397705.html

Eine Scheidung gestattet die Kirche von England ihren Mitgliedern - eine Wiederheirat erlaubte sie bis vor kurzem allerdings nur in Ausnahmefällen. 2002 lockerte die Kirche ihre Vorschriften etwas, und die Synode erkannte an, daß es Fälle gebe, „in denen eine geschiedene Person eventuell noch zu Lebzeiten ihres früheren Partners kirchlich heiraten kann“.

Mehr weiß ich leider auch nicht! :wink:

Gruß Gudrun

Servus!

was ich mich hier frage ist: Warum dürfen in der
anglikanischen Kirche geshiedene nicht wiederheiraten ? Ich
dachte sie wurde von Heinrich VIII. gerade deswegen gegründet,
weiler sich von einer Frau scheiden lassen wollte, die ihm
keinen Thronfolger gebar.

Heinrich wollte die Ehe mit seiner ersten Frau Katharina von Aragon für ungültig erklären. Papst und katholischer Klerus von England (v.a. die Kardinals-Kanzler Wolsey&More) spielten nicht mit, so ließ sich Heinrich kurzerhand zum Oberhaupt der englischen Kirche erklären und - violá - schon war die Ehe ungültig! Damit war die Ehe mit Anne Boleyn auch keine Wiederverheiratung…
Auch bei seiner vierten Frau, Anna von Cleve, griff Heinrich zu einem Trick, damit die mit ihr geschlossene Ehe für ungültig erklärt werden konnte: Sie wurde zu einer „adoptierten Schwester“ des Königs, der zuvor nie die „körperliche“ Ehe mit ihr vollzogen hatte, sie also von Anfang an „wie eine Schwester“ behandelt hatte. Ergebnis: Ehe nie vollzogen, Weg frei für die nächste Heirat.
War eine Ehe Heinrichs nicht für ungültig zu erklären, ging er dazu über, seine Gattinnen wegen ihres angeblich unkeuschen Lebenswandels anzuklagen und hinzurichten (Anne Boleyn, Catherine Howard). Bei zweien seiner Ehen brauchte Heinrich keine Kniffe: Seine dritte Frau Jane Seymour starb bei der Geburt des späteren Edward VI. Heinrichs sechste und letzte Frau, Catherine Parr, überlebte ihn.

VG
Christian

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Heinrich wollte die Ehe mit seiner ersten Frau Katharina von
Aragon für ungültig erklären. Papst und katholischer Klerus
von England (v.a. die Kardinals-Kanzler Wolsey&More) spielten
nicht mit, so ließ sich Heinrich kurzerhand zum Oberhaupt der
englischen Kirche erklären und - violá - schon war die Ehe
ungültig! Damit war die Ehe mit Anne Boleyn auch keine
Wiederverheiratung…

Hallo Christian,

das war’s also!
Annuliert ist wie „nicht gewesen“.
Jetzt ist der Groschen gefallen - auch bei mir!

*-Dank für die Erleuchtung. :wink:

Gruß Gudrun