Ausbau Kellerraum

Hallo Experten!

Ich möchte gerne einen Kellerraum als Büro ausbauen.

Eine Wand in diesem Keller ist eine Außenwand, die nur grob verputzt ist. Nun möchte ich diese Wand verkleiden, und idealerweise anschließend mit Raufaser tapezieren.

Nun die Frage: ich habe schon des öfteren gehört, dass man besonders im Keller an Außenwänden Probleme mit Bildung von Feuchtigkeit bekommen kann. Deswegen wäre es vermutlich nicht besonders gut, einfach Rigips auf die Wand zu dübeln und dann zu tapezieren. Wie mache ich das am besten? Und zwar möglichst kostengünstig?

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, wie ich am besten vorgehe, damit ich nachher keinen Ärger mit sich ablösenden Tapeten oder Schimmel bekomme…

Schonmal vielen Dank und Gruß,
Peti

Hallo!

Mit Innenverkleidungen massiven Kellermauerwerks kommt man zu keinem brauchbaren Wohn- oder Büroraum. Wände und Fußboden nehmen die Temperatur des umgebenden Erdreichs an. Das Erdreich ist im Sommer kühler als die Luft. Als Folge kondensiert Luftfeuchtigkeit. Der Keller „schwitzt“. Dieser Effekt führt unweigerlich zur Schimmelbildung an verkleideten Wänden. Sitzmöbel, Papiere, alles wird muffig riechen.

Ein für Wohn- oder Bürozwecke nutzbarer Keller braucht deshalb von außen (!) thermisch isolierte Wände und einen thermisch isolierten Fußboden. Die thermische Isolation ist also im Sommer und im Winter erforderlich.

Geht es nur um die Vermeidung von Schimmel und muffigem Geruch, reicht im Sommer eine elektrisch gesteuerte Lüftung, die immer dann Außenluft in den Raum bläst, wenn die Außentemperatur niedriger als die Temperatur der Wände ist. Im Winter bzw. bei zu niedriger Außentemp. muß sich Belüftung abschalten, um den Raum nicht auszukühlen, denn die beschriebene Lüftung arbeitet konsequent gegen die Heizung.

Mit der beschriebenen Lüftung, aber ohne jede wie auch immer geartete Wand- und Bodenverkleidung kannst Du den Keller als Büro nutzen, sofern der Keller über dicht schließende Fenster und Türen verfügt.

Für die Verwendung von Teppichboden, Gipskarton und Tapeten muß das Gebäude von der Sohle angefangen entsprechend gebaut, also isoliert sein. Von innen ist nachträglich nichts zu machen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

zunächst mal vielen Dank für die Ausführliche Antwort!!!

Ein für Wohn- oder Bürozwecke nutzbarer Keller braucht deshalb
von außen (!) thermisch isolierte Wände und einen thermisch
isolierten Fußboden. Die thermische Isolation ist also im
Sommer und im Winter erforderlich.

Nun, da das Haus schon recht alt ist (ich schätze mindestens 40 Jahre) wird der Keller wohl kaum ausreichend isoliert sein - auch wenn die Bausubstanz ansonsten sehr gut ist. Aber es hilft alles nix - ich muss dort im Keller meinen Arbeitsplatz einrichten - es stellt sich also die Frage, wie ich das Beste daraus mache…

Mit der beschriebenen Lüftung, aber ohne jede wie auch immer
geartete Wand- und Bodenverkleidung kannst Du den Keller als
Büro nutzen, sofern der Keller über dicht schließende Fenster
und Türen verfügt.

Der Kellerraum verfügt über ein recht grosses Fenster (kein Schacht, da leichte „Hanglage“) und einen eigentlich zu grossen Heizkörper. Ein Bekannter von mir machte folgenden Vorschlag: ich sollte die eine Aussenwand mit einer Kreuzverlattung versehen, sodass immer eine Luftzirkulation möglich ist, und diese dann mit „feuchtraumgeeigneten“ Panelen verkleiden, wobei an den Seiten jeweils ein „Spalt“ gelassen wird, damit eventuell auftretende Feuchtigkeit wieder trocknen kann. Der Boden sollte dann mit Korkplatten unterlegt werden.

Ich bin mir nun darüber im Klaren, dass ich Feuchtigkeit an sich nicht verhindern kann. Ich könnte mit feuchterer Luft und ab und zu etwas Muff vielleicht leben - aber wenn meine Akten und Möbel faulen und sich Schimmel bildet, dann fände ich das nicht so toll. Wäre denn der beschriebene Vorschlag in Verbindung mit der angesprochenen Lüftung eine vernünftig Lösung, die zwar nicht optimal, aber akzeptabel ist?

Danke nochmals,
Peti

Hallo Peti,

vergiss den Einsatz von jeglicher Art Wandverkleidung außer Kalk-Zementputz mit anschliessender Farbbeschichtung drauf.
Auch Feuchtraumplatten werden dir innerhalb kurzer Zeit wegfaulen, die sind nicht für den Einsatz in Schwimmbecken gedacht, um es mal krass auszudrücken(und genau das hast du vor).
Der Heizkörper hilft dir im Winter aber im Sommer läuft ja keine Heizung, die dir den Keller über die Aussentemperatur heizt.
Zusätzlich zur von Wolfgang angesprochenen Lüftung benötigst du noch einen elektrischen Luftentfeuchter, der mit einem Hygrostat gesteuert 24/7 läuft.
Verzichte beim Einrichten auf alles, was Luftfeuchte aufnehmen kann, keine Pflanzen, keine Vorhänge, keine oder sehr wenig Holzmöbel, die nicht direkt vor der Wand stehen, keine Bilder, die die Wand abdecken.
Nur dann ist es einigermaßen möglich, den Raum einigermaßen trocken(und damit schimmelfrei) zu halten.
Es wird dir sonst wirklich alles wegschimmeln, was du in diesen Raum stellst.

Gruß
Daniel

Hallo.

grossen Heizkörper. Ein Bekannter von mir machte folgenden
Vorschlag: ich sollte die eine Aussenwand mit einer
Kreuzverlattung versehen, sodass immer eine Luftzirkulation
möglich ist, und diese dann mit „feuchtraumgeeigneten“ Panelen
verkleiden, wobei an den Seiten jeweils ein „Spalt“ gelassen
wird, damit eventuell auftretende Feuchtigkeit wieder trocknen
kann. Der Boden sollte dann mit Korkplatten unterlegt werden.

Zur Not - die ja bei Dir vorzuliegen scheint - ist das ein Ansatz. Nur wird die Luftzirkulation, die von allein hinter der Lattung entsteht, nicht ausreichen. In irgendeiner Form musst Du da nachhelfen per elektrischer Be- und Entlüftung. Das hat natürlich den riesigen Nachteil, dass es in dem Kellerraum mehr oder weniger ziehen wird, was zwar den Schimmel hemmt, der Gesundheit aber nicht förderlich ist. Zumal die Wand mit der Kreuzverlattung auch nicht oben und unten „dicht“ sein dürfte, damit es überhaupt geht. Ich könnte mir nur eine Arbeits"ecke" mitten im Raum vorstellen, die mittels Stellwänden o.ä. von der Hechtsuppe zu trennen sein muss.

Was den Korkbelag auf dem Fußboden angeht, wirst Du Dich mit dem Gedanken anfreunden müssen, alle drei bis zwei Jahre eine Neuanschaffung vor Dir zu haben. Wenn überhaupt, dann geht nur PVC - und zwar nach entsprechender Absperrung des Untergrundes.

Keine sehr unaufwändige, und auch keine ganz preiswerte Maßnahme hast Du da vor Dir,

meint kw,
wo grüßt

Hallo kw,

Was den Korkbelag auf dem Fußboden angeht, wirst Du Dich mit
dem Gedanken anfreunden müssen, alle drei bis zwei Jahre eine
Neuanschaffung vor Dir zu haben. Wenn überhaupt, dann geht nur
PVC - und zwar nach entsprechender Absperrung des
Untergrundes.

Ich bin ob der Problematik schon etwas verblüfft. Ich habe selbst als Kind in meinem Elternhaus in einem grossen Kellerzimmer gelebt, und weiss auch, dass dieses Haus kellertechnisch nicht besonders gut isoliert ist. Die Wände waren voll mit Holz verkleidet (darunter Styropor-Isolation), der Boden mit Kork und darauf Teppich ausgelegt. Bis heute ist dort weder Schimmel noch Geruch oder Fäulnis aufgetaucht - das Zimmer ist noch immer bautechnisch identischen Zustand.
Allerdings hatte das Zimmer zwei gegenüberliegende Fenster, von welchen eins nahezu immer geöffnet war - auch im Winter.
Ich weiss natürlich nicht, wie es unter der Holzverkleidung aussieht - aber ich denke mal, dass man nach 25 Jahren etwas davon mitbekommen hätte, wenn sich dort so viel Feuchtigkeit gebildet hätte…

Naja, ich werde einfach mal sehen, was sich von den Vorschlägen alles umsetzen lässt und dann mal abwarten…

Jedenfalls vielen Dank für die Tips,
Gruß,
Peti

Hallo.

Ich bin ob der Problematik schon etwas verblüfft. Ich habe
selbst als Kind in meinem Elternhaus in einem grossen
Kellerzimmer gelebt, und weiss auch, dass dieses Haus
kellertechnisch nicht besonders gut isoliert ist. Die Wände
waren voll mit Holz verkleidet (darunter Styropor-Isolation),
der Boden mit Kork und darauf Teppich ausgelegt. Bis heute ist
dort weder Schimmel noch Geruch oder Fäulnis aufgetaucht - das
Zimmer ist noch immer bautechnisch identischen Zustand.

Wichtig ist natürlich, zu wissen, wie die Außenmauer aussieht. Bei älteren Häusern, die u.U. Außenmauern aus behauenen Natursteinen in Kombination mit Lehm haben, ist das Problem tatsächlich nicht gegeben. Aber Neubauten weisen solche Außenmauern in der Regel nicht auf … Übrigens muss auch nicht alles das passieren, was in den vorherigen Postings angesprochen wurde. Nur die Wahrscheinlizität ist eben gegeben.

Gruß kw

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