Dachwohnung

Hallo,

wenn in einer Dachwohnung zickzack Risse sind, stellt das doch bauliche Mängel dar?! Ist es möglich dagegen etwas zu unternehmen oder hat man die Risse für immer, weil es immer wieder von vorne losgeht?

gruß
snej

Hallo!

wenn in einer Dachwohnung :zickzack Risse sind, stellt :das doch bauliche Mängel :dar?!

Das ist zweifellos nicht in Ordnung und deshalb ein Mangel.

Ist es möglich dagegen etwas :zu unternehmen oder hat man :die Risse für immer, weil es :immer wieder von vorne :losgeht?

Risse können ganz unterschiedliche Ursachen haben und von der Ursache ist abhängig, ob und was man dagehen tun kann.

Beim Dachgeschoß samt Dachstuhl kann es sich um eine altersschwache, wackelige Konstruktion handeln. Dann wird das Ausbessern von Rissen keinen dauerhaften Erfolg bringen. Baumaterialien wie z. B. Gipskartonplatten, aber auch Fußbodenbeläge wie z. B. Fliesen verändern ihre Abmessungen mit der Temperatur. Deshalb sind an geeigneten Stellen Dehnungsfugen einzubauen, die solche Bewegungen aufnehmen. Dazu etwas weiter unten mehr.

Legt man ein Haus mit feuchten Wänden trocken und/oder man versieht das umgebende Erdreich mit einer Drainage, können sich im Verlauf der Abtrocknung überall im Gebäude Risse bilden.

Je nach Beschaffenheit des Erdreichs und Bauweise des Hauses kann benachbarter Straßenverkehr oder der Einsatz schwerer Straßenbaumaschinen und Rüttelplatten Schäden verursachen. Schließlich kann das Haus auf unsicherem Grund stehen. Es kann sich um Bergschäden handeln, um aufgeschütteten Baugrund oder um ein unzureichend gegründetes Gebäude. Auch Unterspülungen sind möglich, z. B. als Folge von Überschwemmungen, aber auch, wenn in unmittelbarer Nähe ein Hauptwasserrohr bricht. Auf diese Weise sind schon Straßenabschnitte und Häuser versackt.

Viele der aufgeführten Ursachen wird man im konkreten Einzelfall ausschließen können und oft ist die Ursache der Risse offenkundig, z. B. nach einer Trockenlegung oder Grundwasserabsenkung. Häufige Ursache für Risse in Neubauten ist mangelhafte Austrocknung vor dem Bezug und vor dem Heizen. Billigausbauten mit einer einfachen Schicht Gipskartonplatten an Stelle doppelter Beplankung neigen sehr stark zu Rißbildung. Das erkennt man an schnurgerade dem Plattenverlauf folgenden Rissen. Wenn man aber so gar keine Idee von der Ursache hat und nicht weiß, ob dauernd Bewegung im Gebäude ist, versieht man verschiedene Stellen der Risse mit je einem Gipsklecks etwa in Handtellergröße. Dann wird man nach längerer Zeit (Wochen, Monate) sehen, ob und unter welchen Umständen der Gipsklecks reißt. Dann ist dauernd Bewegung in der Konstruktion und man muß die Ursache suchen und abstellen.

Jetzt kommt eine Methode, wie man Risse nicht beseitigt: Einfach nur übergipsen oder Farbe drüber, bringt nichts. Der Riss wird bald wieder da sein, selbst wenn die ursprüngliche Ursache des Risses längst vorbei und abgestellt ist.

Risse müssen in ganzer Länge aufgekratzt/aufgestemmt und dann verfüllt werden. Zum Verfüllen eignet sich Material, das leichte Bewegungen aufnehmen kann, ohne zu reißen. Das kann Acryl aus der Kartusche sein oder eine faserverstärkte Spachtelmasse und oben drauf eine eingespachtelte Binde.

Bevor Risse irgendwo unkontrolliert entstehen, erhalten große Wand- und Fußbodenflächen aus starren Materialien Dehnungsfugen an Stellen, wo sie technisch sinnvoll sind und optisch möglichst wenig stören oder sogar als gestalterische Elemente eingesetzt werden.

Gruß
Wolfgang

gruß
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