Einfach übertapezieren?!?

Hallo zusammen,
bin gerade in einen Altbau gezogen. Die Tapeten in der Wohnung sind extem häßlich!!! zumal noch in jedem raum (wohn-, schlafzimmer, flur, küche) eine andere tapete klebt, die natürlich nicht zusammen passen. Im wohnzimmer hab ich mir schon die mühe gemacht die alte Tapete runter zu reißen (dabei ist schon die halbe wand mit runtergekommen, obwohl ich die tapete gut naß gemacht habe), zu verputzen dann makulatur drauf und neu zu tapezieren und zu streichen. was zum ergebnis hatte, das ich 3 wochen auf einer baustelle gehockt hab, weil ich nur am wochenende renovieren konnte. leider ist das verputzen auch nicht so gut geworden, an einigen stellen kann man die unebenheiten in der wand noch sehen. Im Schlafzimmer wollte ich auch neu tapezieren und habe bereits gelesen das ein übertapezieren „rein theoretisch“ möglich ist. jetzt meine frage, was muss ich dabei beachten? muss dann auch makulatur (flüssig) auf die alte tapete und dann einfach kleistern und die neue drüber? mein vormieter hat leider mit billigfarbe die wände gestrichen, heißt wasserlöslich, kann das auswirkungen haben?

mein vormieter hat leider mit billigfarbe die
wände gestrichen, heißt wasserlöslich, kann das auswirkungen
haben?

Hallo,

Wenn die bereits überstrichene Tapete von minderer Qualität ist, kann es sein, daß sich bei einem Übertapezieren der GANZE „Rotz“ löst.

Gruß
Sticky

Bloß nicht! Doppelte Tapete ist 100mal schwerer zu lösen als einfache, außerdem kannst du probleme bekommen, das sich was löst, dellen wirft etc. Am Besten löst sich Tapete mit Dampf und: „Tapetenigel“ lassen Tapete noch schlechter lösen, also lass die weg :wink:

Hallo Jane,

das kommt auf die Anhaftung der alten Tapete auf dem Untergrund und auf die Art der Tapete an. Bei sogenannten spaltbaren Tapeten kann man die Deckschicht abziehen, die Unterschicht bleibt als Makulaturtapete auf der Wand drauf. Vorausgesetzt: Alles haftet sicher am Untergrund.
Versuche doch einfach mal eine Bahn: Eine Ecke der Tapetenbahn suchen, und versuche, die Deckschicht abzuziehen. Bei einfachen Prägetapeten oder ganz billigen Papiertapeten geht das nicht. Leider sieht man der Tapetensorte das nicht unbedingt an. Hier hilft nur probieren. Sollte die Deckschicht sich lösen, einfach eine Bahn zur Probe drübertapzieren und gut trocknen lassen. Wenn nach der Trocknung alles fest ist und keine Beulen/Blasen wirft, lohnt sich der Versuch im ganzen Zimmer.
Wenn nicht, muß der ganze alte Kram runter.

Folgender Tip zum Ablösen alter Tapete. Der Tapetenigel kommt eigentlich nur bei wasserfesten Tapeten oder bei Latexanstrichen zur Anwendung, da durch diese Schichten das Wasser nicht bis zum Untergrund gelangen kann. Ansonsten hat sich folgende ganz einfache Methode bewährt: Du rührst ganz einfachen Kleister mit in das Wasser ein, so dass das Ganze wie Puddingsuppe aussieht. Mit diesem Matsch befeuchtest Du die alte Tapete. Der Kleister sorgt dafür, daß das Wasser schön auf der Oberfläche haftet und nicht alles runtertropft.

Auf die so vorgenäßte Fläche packst Du ganz einfach Malerabdeckfolie. Die gibt es im Fachgroßhandel als 200 qm Rolle für kleines Geld. Damit kann man später auch die Heizkörper, Türen und Fenster oder verbliebene Möbelstücke abdecken. Die Folie klebt dann auf der nassen Tapete und verhindert, dass die Feuchtigkeit in den Raum diffundiert.
Das Wasser kann schön den Untergrund anweichen.

Du setzt Dich gemütlich für 1/2 Stunde in die Ecke oder auf den Balkon, trinkst ein Glas Sekt als Ansporn für die vor Dir liegende Arbeit und kannst in aller Regel nach dieser Zeit ganz bequem erst die Folie und dann die gelöste Tapete entfernen. Ohne weitere Chemie, ohne zusätzliches elektrisches Großgerät. Meist bekommt man dann sogar die vollständigen Bahnen ab. Mit dieser Methode hat ein guter Bekannter 3 Schichten in einem Zug entfernt. Vorher hat er für eine Wand 2 Stunden gebraucht und hat geflucht ohne Ende.

Also, frisch ans Werk. Nur Mut. Du schaffst das locker. Gruß und ein schönes Wochenende wünscht M.P.

Hallo,

übertapezieren würde ich dir auch nicht empfehlen. Allein schon für den armen Kauz, der nach dir kommt und dann die Tapeten entfernen muss. Ich habe mal fast einen Zentimeter Tapeten-Farbe (jeweils in mehreren Ausführungen) von einer Wand entfernen müssen, das ist eine Mordsarbeit, die ich niemandem wünsche.

Allerdings als kleiner Tipp zum Entfernen der Tapeten: Geh in einen Baumarkt und frage nach einem Tapeten- oder Teppichschaber (liegt meist bei den Pinseln etc). Dabei ist der Teppichschaber das gleiche Gerät nur in etwas größerer Ausführung. Dem entsprechend sind auch die Klingen teurer (und weniger in der Packung) also nimm besser nur einen kleinen, das dürfte genauso gut funktionieren. Dieser Schaber ist eigentlich wie ein langer Stil mit schräger Vorrichtung unten, dort kommt dann eine scharfe Klinge rein. Es ist also quasi, also würdest du mit einer riesigen Rasierklinge auf die Tapete losgehen. Das klappt erstaunlicherweise sehr gut (hätte ich nie gedacht, ich war skeptisch bis ichs probiert habe), vielleicht ist es also einen Versuch wert.

Gruß,
Sue

Hallo,

Bloß nicht! Doppelte Tapete ist 100mal schwerer zu lösen als
einfache

Wem sagst du das? Ich hab Ende 2003 die Wohnung meiner Schwiegermutter beim Auszug übergabefähig gemacht.
Da waren teilweise (98m² Wohnung) 5 Tapeten aufeinandergeklebt und irgendeine in der Mitte war auch noch wasserfest bzw abwaschbar. Da Schwiegermutter geizig ist gab’s kein Dampfgerät und der Tapetenigel mußte her. Fitzelchen für Fitzelchen ging die Tapete mit viel Kraftaufwand ab…

außerdem kannst du probleme bekommen, das sich was
löst, dellen wirft etc. Am Besten löst sich Tapete mit Dampf
und: „Tapetenigel“ lassen Tapete noch schlechter lösen, also
lass die weg :wink:

…und 3x darfst du raten, ob die Spachtelmasse zum Beseitigen der Löchlein teuerer war als ein Dampfgerät zur Miete.

Gruß
Sticky