Hallo,
ich habe ein Gebäude mit Flachdach, dieses muss erneuert werden.
Bis jetzt sind 5-7 Lagen Dachpappe (Bitumen) drauf.
Müssen die alten Lagen runter oder kann ich einfach die neue inkl. Isolierung darauf setzen.
Falls es runter muss, warum? (Hierzu bekamm ich noch keine befriedigende Auskunft).
Was meint Ihr?
Hi Gegi,
Dachpappe dehnt sich kräftig, wenn sie warm wird, nur leider zieht sie sich nicht mehr gleichmäßig zusammen. Das Endergebnis sind erstmal Wellen und später dann Risse, durch die das Wasser reinläuft. Nachdem ich drei Sommer mit Dachpappe, Bitumen und Gasbrenner unterwegs war, habe ich die Garage mit Profilblechen gedeckt, ist jetzt 10 Jahre drauf und absolut dicht. Die paar Tropfen, die an der Vorderkante in die Unterlattung laufen, bläst der Wind wieder raus.
Gruß Ralf
Hallo,
Bitumenpappe braucht einen festen und ebenen Untergrund, damit sie sich glatt verlegen läßt. Sobald in der alten, rissigen Pappe Hohlräume sind - und die gibt es garantiert in Mengen - reicht bei der neu verlegten Pappe eine einzige Begehung, um die Pappe durchzutreten und undicht werden zu lassen. Zudem muß der neue Belag bei Temperaturschwankungen viel heftigere Bewegungen des Untergrunds aufnehmen, wenn die alte Pappe noch darunter liegt. Außerdem kannst Du Schäden am Unterbau nur erkennen, wenn der alte Belag restlos entfernt wird.
Bei einem Holzunterbau wird die erste Schicht genagelt, die zweite Schicht geklebt. Auch zum einwandfreien Befestigen der ersten Schicht dürfen nicht mehrere Zentimeter Altmaterial darunter liegen. Schon beim Annageln gibt es sonst die ersten Schäden, weil der Untergrund nicht fest genug ist und im Bereich des Nagelkopfes zu weit nachgibt. Sauber verlegt hält das Bitumenpappedach auf intaktem Unterbau Jahrzehnte. Wenn Du den alten Belag nicht vorher entfernst, reduziert sich die Zeit bis zu erneuten Undichtigkeiten auf einen kleinen Bruchteil.
Wer so vorgeht, hat nie Ruhe mit dem Flachdach. Das sind dann die Leute, die sehr bald mit Dachlack und Flickerei anfangen und auch damit letztlich nichts Dauerhaftes erreichen. Apropos Dachlack und sonstige Schichten: Gehört alles nicht auf ein Flachdach. Sofern Undichtigkeiten auffindbar sind, werden sie mit einem aufgeklebten Flicken aus Bitumenpappe instand gesetzt. Wenn das nichts hilft, muß eine komplett neue Schicht aufgeklebt werden, sofern der Untergrund keinerlei Blasen und Aufwerfungen aufweist.
Gruß
Wolfgang
Ergänzung Flachdach
Danke für die Antworten.
Mit Dehnung, Rissen und Blasen hab ich verstanden. Und diese sind auch da.
Ihr konntet mir das schon besser erklären als 2 Dachdecker die da waren.
Zum Aufbau will ich noch was erklären.
Es handelt sich um ein Betondach,
darauf 5-7 Lagen Dachpappe (z.T. Blasen und wellen)
Vorschlag eines Dachdeckers
Wellen (Aufwerfungen) rausschneiden
Eine Lage Dachpappe mit Dammsperre aufschweissen
Isolierung drauf kleben (jetzt ist doch eine ebene Fläche vorhanden?)
2 lagen Dachpappe aufbringen (die obere beschifert)
(Als Rand ist Holz mit einer Blechverwarung vorgesehen)
Ändert dann irgendwas daran?
Ich mache daran wegen den Kosten rum. Das aufnehmen der alten Dachpappe und entsorgen kostet ca. 8000,00 DM, die ich mir falls Fachlich möglich Sparen will.