Fragen zur Erdwärmeheizung

Bei allem, was ich bisher über Erdwärmeheizung gelesen habe, stand im Haus von Fußbodenheizung. Ich weiß, daß Fußbodenheizung eine geringere Vorlauftemperatur braucht als Heizkörper.
Wäre es aber trotzdem möglich, Erdwärme auch für Heizkörperheizung zu nutzen?
Ich vermute mal, daß die Komprimierungspumpe dann stärker gefordert wäre ( also höherer Stromverbrauch) , aber ist es möglich?

sehr neugierig
Christa

Moien

Wäre es aber trotzdem möglich, Erdwärme auch für
Heizkörperheizung zu nutzen?
Ich vermute mal, daß die Komprimierungspumpe dann stärker
gefordert wäre ( also höherer Stromverbrauch) , aber ist es
möglich?

Das geht schon, nur der Wirkungsgrad geht dann runter. Ob es sich dann energietechnisch/finanzell noch lohnt steht auf einem anderen Blatt.

cu

Hallo Christa

Die Sache ist die, je geringer die Vorlauftemperatur desto größer die Heizfläche. Deswegen ist eine Fussbodenheizung fast immer die beste Kombination mit einer Wärmepumpe.
Aber natürlich geht es auch mit Heizkörpern. Nur diese werden bei der geringen Vorlauftemperatur sehr groß ausfallen. Wenn dich dies aus optischen Gründen nicht stört und genügend Flächen vorhanden sind kein Problem. Würde aber allgemein zur Fussbodenheizung raten. Wirkt sich positiv auf die thermische Behaglichkeit aus, wirbelt wenig staub auf (also bestens für Allergiker), mehr Platz durch wegfallende Heizkörper und keine mühselige Staubbefreiung der Heizkörper.
Google mal ein bißchen nach Niedrigtemperaturheizkörper oder nach Aluheizkörper; diese sind zwar teurer aber habe nur sehr gute Erfahrungen damit gemacht und die Kunden sind sehr zufrieden.
Der Wirkungsgrad geht nur dann weiter nach unten wenn die Vorlauftemperatur höher angesetzt werden muß für die Heizkörper, wenn es denn keine großen bzw. Niedrigtemperaturheizkörper sind.

Hoffe das bringt dich weiter?
Schönen Tag noch :wink:

Gruß
Nelsont

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin !

Schließe mich meinem Vorredner an ! :smile:

Möglich ist es. Aber es rechnet sich garantiert nicht.

Willst Du erst bauen oder steht das Haus schon ?

Wenn Du eine vorhandene Heizung hast (möglichst mit großen Heizkörpern in die viel Wasser passt) mal einen Winter lang versuchen ob Du mit einer Vorlauftemp. von max. (!!!) 40-45°C die Bude warm kriegst (35-40 wäre besser ). Ist das nicht der Fall brauchst Du über eine Wärmepumpe garnicht nachdenken.

Dann solltest Du erst Fenster erneuern, Dach isolieren, … Sprich besser Dämmen. Außerdem baust Du Dir sonst eine (oder eher 2) sehr teuere Erdsonden ein und falls das Haus dann wirklich irgendwann gedämmt wird brauchste eine nimmer d.h. es sind zig. tausend Euro vergraben.

Übrigens sind Luft Wärmepumpen heute so gut das der vermeindliche höhere Verbrauch der Luft WP bei niederen Temperaturen im Vergleich zur Bohrung sich erst nach 30-40 Jahren rechnet.
Wenn schon Erdwärme dann (sofern genügend Platz im Garten) einen Direktverdampfer mit Erdkollektor.
Kosten sind ähnlich wie bei der Bohrung aber ergibt den Besten Wirkungsgrad von allen Systemen.

Laß Dich beraten und gaaaanz wichtig !!! Hör Dir mehrere Meinungen an von verschiedenen Herstellern und Heizunggsbauern. Da läuft nicht immer alles seriös !!!

Gruß Jürgen
(der gerade eine Luft-WP im Altbau mit Radiatoren einbaut (Bude wurde im letzten Winter mit 37°C Vorlauftemp. problemlos warm))

also es handelt sich um einen Altbau, Wärmeschutzverglasung ist seit 10 Jahren drin, aber die Wände und das Dach haben Isolierung nötig. 3 geschossig und alles bewohnt, deswegen finde ich den Gedanken an Fußbodenheizung grauselig. Hab ja schon mal an Wandheizung gedacht, aber da fast überall die Wände mit Schränken zugestellt sind, ist das wohl auch nicht die tolle Idee.
Ich wohn zur Miete drin, überlege aber bei den Heizkostenpreisen erst recht, was sich machen ließe.

Danke für Eure Denkanstöße, wenn euch noch mehr einfällt, immer her damit.

@ Jürgen
sind Radiatoren eine besondere Art von Heizkörpern???

Grüße
Christa

Radiator ist Englisch und heißt auf deutsch Heizkörper :wink:

Aber evtl. gibt es da doch Unterschiede

Gruß

sind Radiatoren eine besondere Art von Heizkörpern???

Grüße
Christa

Hallo Christa

Mit Radiatoren sind meist Röhrenheizkörper gemeint. Es gibt ja auch Kompaktheizkörper, Rippenrohrheizkörper, Konvektoren etc. nur mal so als allgemeine Info.
Also wenn ich das richtig verstehe wohnst du nur zu Miete und dann willst du eine Wärmepumpe installieren lassen?! Wer ist denn Vermieter und was sagt der dazu?!
Wie wär´s denn eventuell mit einer Pelletsheizung. Und wenn möglich bei einer Sanierung so vorrichten das die Einbindung einer Solaranlage möglich ist.

Gruß
Nelsont

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi !

Ja, mit Radiatoren meinte ich allgemein die Röhren/Rippen oder Plattenheizkörper.
Wenn man von denen noch so richtig große hat könnte es gehen. Aber wie gesagt das sollte erst mal einen Winter lang probiert werden. (Man kann es auch berechnen lassen, Dein Vermieter wird das sicher beim nächsten Mieterwechsel machen müssen…obwohl es eigentlich Schwachsinn ist wenn man die realen Verbrauchswerte kennt… aber das ist ein anderes Thema)
Wenn die Bude mit geringen Vorlauftemp. nicht warm bekommt ist die Wärmepumpe einfach nicht geeignet.

Dann muß ich mich (schon wieder :smile: ) Nelsont anschließen, lieber Pellet. Aber auch da vorsicht. Du brauchst je nach Energiebedarf (wieviel Öl/ Gas habt ihr letzten Winter überhaupt verbraucht und bei welcher beheizten Wohnfläche? ) recht viel Lagerraum für die Pellets.

Aber da Du das Haus gemietet hast würde ich fast sagen, vergiß das Ganze.
So Investitionen rechnen sich (wenn man nicht viel selbst dran machen kann) erst nach sagen wir mal 15 Jahren und mehr.
Hier mal GROBE Hausnummern für die Kosten für eine 12-14 KW Heizleistung-Anlage :

WP mit Erdsonde: 34000 Euro
Luft- WP : 18000
Pellet: 16000

Kann je nach installationsaufwand (Drehstromanschluß etc…) noch um einiges mehr oder weniger werden.

Also wenn ein Gasanschluß oder eh schon Öltanks da sind ist es eher sinnvoll da auf Brennwert-technik umzusteigen.

Was aber Sinn machen würde, wäre eine Luft-Wasser Wärmepumpe zur Brauchwasserbereitung. Mit der erwärmst Du Dein Brauchwasser mit der warmen Außenluft und/oder Kellerluft und kannst evtl. Deinen Keller mit der Abluft kühlen. Als nebeneffekt wird Dein Keller noch entfeuchtet (Brauchst keinen Wäschetrockner mehr :smile:). Im Winter nutzt Du dann die Abwärme aus dem Heizraum.
Kost ca. 2500 Euro im Vergleich zu 4500 per Solar. Und das bei recht geringem Installationsaufwand.
Google mal nach Dimplex oder Ochsner oder… (gibt genügend Hersteller) Warmwasser- oder Brauchwasser Wärmepumpe. Da ist das Ganze gut erklärt.
Da macht dann auch mit Sicherheit der Vermieter mit bzw. So ein Teil kannst auch wieder mitnehmen wenn Du ausziehst.
Und rechnen tut’s sich allemal !

Gruß Jürgen

also es handelt sich um einen Altbau, Wärmeschutzverglasung
ist seit 10 Jahren drin, aber die Wände und das Dach haben
Isolierung nötig.

Da könntest du gleichzeitig Flächenheizsysteme in der Gipskartonverkleidung Dach und zusätzliche Decken in den anderen Etagen einbauen

3 geschossig und alles bewohnt, deswegen
finde ich den Gedanken an Fußbodenheizung grauselig. Hab ja
schon mal an Wandheizung gedacht, aber da fast überall die
Wände mit Schränken zugestellt sind, ist das wohl auch nicht
die tolle Idee.

Bei Decken wäre dies kein Problem

Grüße
Christa

Grüße auch
BW

Hallo Christa!

Du sprichst von einem gemieteten Altbau und Du möchtest Heizkosten sparen.
Wenn Du Heizkosten sparen willst, spielt die Art der Heizung durchaus eine Rolle, aber eine nachrangige. Der Weg zum Energiesparen führt in erster Linie über niedrigen Energiebedarf des Hauses. Um die Verhältnisse in Zahlen zu fassen: Mit der Bauart der Heizung und/oder mit der Wahl des Brennstoffs hast Du Stellschrauben in der Hand, mit denen sich die Betriebskosten zwischen gar nicht und dem unteren zweistelligen Prozentbereich beeinflussen lassen. Dagegen können Energiebedarf und Kosten beim Vergleich eines mäßig isolierten Altbaus mit einem Haus auf aktuellem Standard um den Faktor 10 variieren. Ein Ende der 70er gebautes Haus, das der damaligen Wärmeschutzverordnung entspricht, braucht etwa die 6fache Heizenergie eines heute gebauten Hauses. Die Unterschiede in den Bauweisen gehen über die Verglasung der Fenster weit hinaus.

Du erwähnst Wärmeschutzverglasung. Nur mit Wärmeschutzverglasung macht man aus einem Altbau noch kein Niedrigenergiehaus. In vielen Altbauten ist Wärmeschutzverglasung sogar unsinnig. Sie schadet nichts (außer dem Portemonnaie), aber sie bringt auch keinen spürbaren Effekt. Das liegt darin begründet, daß ein Haus über Dach, Außenwände, Kontakt zum Erdreich sowie durch Fenster und Türen Heizenergie an die Umgebung abgibt. Stell Dir vor, Du hast in einem großen Raum ein Dutzend Fenster sperrangelweit geöffnet. Weil Du frierst, schließt Du eines der Fenster. Die Maßnahme bringt gar nichts. Dann schließt Du ein weiteres Fenster. Immer noch kein spürbarer Effekt. Erst nach dem Schließen des letzten Fensters bemerkst Du eine deutliche Veränderung. Wenn man also den Energiebedarf eines Hauses spürbar verringern will, bringt die Optimierung einer einzigen Stelle nichts. Wenn man z. B. durch das Dach 1/3 der Heizenergie verliert, bringt es nichts, wenn man an den Fenstern das letzte Prozentchen heraus quetscht. Man muß wirklich das ganze Haus auf zeitgemäßen Stand bringen. Es muß damit anfangen, daß die Kellerwände trocken sind und nicht einfach nur im Lehm stehen. Es geht weiter über ordentlich isolierte Wände, dicht schließende Türen und Fenster und geht bis zum Dach mit guter Isolierung, die zuverlässig trocken bleibt und nicht beim ersten Schneesturm durchnäßt (egal was am Haus durchfeuchtet, die Isolierung ist damit dahin).

Du fragst nach einer Erdwärmeheizung. Falls Du wider Erwarten keine heiße Quelle im Garten haben solltest und trotzdem Erdwärme nutzen möchtest, mußt Du zuerst das Haus ordentlich isolieren. Eine Wärmepumpe braucht außerdem möglichst großflächige Heizkörper, entweder die Fußböden, die Wände oder die Decken. Mit Radiatoren, die knallheiß werden müssen, kommt man mit einer Wärmepumpe nicht zurecht.

Die steigenden Preise für Öl und Gas führten in diesem Brett schon zu vielen Anfragen nach Heizungssystemen oder anderen Brennstoffen, um Heizkosten zu sparen. Solche Ideen landen in der immer gleichen Sackgasse. Marktmechanismen führen zur Angleichung der Kosten für alle Energieträger. Deshalb bringt es nichts, mit hohem Kapitaleinsatz Heizungsanlagen zu verändern, um einen anderen Energieträger zu nutzen. Sparpotential läßt sich nur durch Senkung des Energiebedarfs nutzen. Aber: Wenn Du ein altes Einfamilienhaus auf zeitgemäßen Stand bringen willst, bis Du kostenmäßig immer im hohen 5stelligen bis zum 6stelligen Bereich dabei. Von daher kommt solches Vorhaben für Mieter kaum in Betracht.

Gruß
Wolfgang