Hallo Christa!
Du sprichst von einem gemieteten Altbau und Du möchtest Heizkosten sparen.
Wenn Du Heizkosten sparen willst, spielt die Art der Heizung durchaus eine Rolle, aber eine nachrangige. Der Weg zum Energiesparen führt in erster Linie über niedrigen Energiebedarf des Hauses. Um die Verhältnisse in Zahlen zu fassen: Mit der Bauart der Heizung und/oder mit der Wahl des Brennstoffs hast Du Stellschrauben in der Hand, mit denen sich die Betriebskosten zwischen gar nicht und dem unteren zweistelligen Prozentbereich beeinflussen lassen. Dagegen können Energiebedarf und Kosten beim Vergleich eines mäßig isolierten Altbaus mit einem Haus auf aktuellem Standard um den Faktor 10 variieren. Ein Ende der 70er gebautes Haus, das der damaligen Wärmeschutzverordnung entspricht, braucht etwa die 6fache Heizenergie eines heute gebauten Hauses. Die Unterschiede in den Bauweisen gehen über die Verglasung der Fenster weit hinaus.
Du erwähnst Wärmeschutzverglasung. Nur mit Wärmeschutzverglasung macht man aus einem Altbau noch kein Niedrigenergiehaus. In vielen Altbauten ist Wärmeschutzverglasung sogar unsinnig. Sie schadet nichts (außer dem Portemonnaie), aber sie bringt auch keinen spürbaren Effekt. Das liegt darin begründet, daß ein Haus über Dach, Außenwände, Kontakt zum Erdreich sowie durch Fenster und Türen Heizenergie an die Umgebung abgibt. Stell Dir vor, Du hast in einem großen Raum ein Dutzend Fenster sperrangelweit geöffnet. Weil Du frierst, schließt Du eines der Fenster. Die Maßnahme bringt gar nichts. Dann schließt Du ein weiteres Fenster. Immer noch kein spürbarer Effekt. Erst nach dem Schließen des letzten Fensters bemerkst Du eine deutliche Veränderung. Wenn man also den Energiebedarf eines Hauses spürbar verringern will, bringt die Optimierung einer einzigen Stelle nichts. Wenn man z. B. durch das Dach 1/3 der Heizenergie verliert, bringt es nichts, wenn man an den Fenstern das letzte Prozentchen heraus quetscht. Man muß wirklich das ganze Haus auf zeitgemäßen Stand bringen. Es muß damit anfangen, daß die Kellerwände trocken sind und nicht einfach nur im Lehm stehen. Es geht weiter über ordentlich isolierte Wände, dicht schließende Türen und Fenster und geht bis zum Dach mit guter Isolierung, die zuverlässig trocken bleibt und nicht beim ersten Schneesturm durchnäßt (egal was am Haus durchfeuchtet, die Isolierung ist damit dahin).
Du fragst nach einer Erdwärmeheizung. Falls Du wider Erwarten keine heiße Quelle im Garten haben solltest und trotzdem Erdwärme nutzen möchtest, mußt Du zuerst das Haus ordentlich isolieren. Eine Wärmepumpe braucht außerdem möglichst großflächige Heizkörper, entweder die Fußböden, die Wände oder die Decken. Mit Radiatoren, die knallheiß werden müssen, kommt man mit einer Wärmepumpe nicht zurecht.
Die steigenden Preise für Öl und Gas führten in diesem Brett schon zu vielen Anfragen nach Heizungssystemen oder anderen Brennstoffen, um Heizkosten zu sparen. Solche Ideen landen in der immer gleichen Sackgasse. Marktmechanismen führen zur Angleichung der Kosten für alle Energieträger. Deshalb bringt es nichts, mit hohem Kapitaleinsatz Heizungsanlagen zu verändern, um einen anderen Energieträger zu nutzen. Sparpotential läßt sich nur durch Senkung des Energiebedarfs nutzen. Aber: Wenn Du ein altes Einfamilienhaus auf zeitgemäßen Stand bringen willst, bis Du kostenmäßig immer im hohen 5stelligen bis zum 6stelligen Bereich dabei. Von daher kommt solches Vorhaben für Mieter kaum in Betracht.
Gruß
Wolfgang